Als duale BWL-Studentin bei der EvoBus GmbH erhielt ich die Möglichkeit, im Rahmen meines Studiums ein praktisches Auslandssemester zu absolvieren. Die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts sind so vielfältig, dass man sich zuerst die Frage stellt: Wo soll es eigentlich hingehen? Vielleicht Portland?
Von Anfang an stand fest: Im Optimalfall in ein englischsprachiges Land und so weit weg wie möglich, um den Abenteuer-Faktor zu erhöhen. Da kam natürlich Amerika in Frage. Also auf nach Portland zum Headquarter von Daimler Trucks North America!
Amerika ist nicht gleich Amerika
So würde ich Portland am besten beschreiben: Stadtleben trifft auf unglaubliche Naturlandschaften. Portland ist eine sehr aufgeweckte, lebendige, liberale und interessante Stadt, die unendlich viel zu bieten hat.
Wer gerne Essen geht (wer tut das nicht?) und gerne verschiedene internationale Küchen ausprobiert, kommt hier voll auf seine Kosten. Marokkanisch, deutsch, thailändisch, indisch, italienisch, und natürlich amerikanisch, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Neben vielen guten Restaurants und Food Carts ist Portland auch bekannt für das Bier, das hier gebraut wird.






Falsches Bild
Die Menschen sind hier sehr gesundheitsbewusst, was Ernährung und Sport angeht. Sie widersprechen damit komplett dem Klischee-Bild, das wir von Amerikanern haben. Selten habe ich so viele Jogger und sportbegeisterte Menschen auf einmal gesehen. Zudem sind alle Leute sehr freundlich und fangen, egal ob im Bus oder an der Supermarktkasse, sofort ein freundliches Gespräch mit dir an.
Ankunft in Portland
Ich hatte für die 3 Monate ein Zimmer gemietet und wohnte mit einer anderen Studentin und meinen zwei Vermietern in einem Haus gelegen im Northwest-District der Stadt.
Beide Vermieter waren äußerst hilfsbereit und gastfreundlich: Beispielsweise haben sie mich bei meiner Ankunft in Portland am Flughafen abgeholt und mich mit einem selbstgekochten Dinner überrascht und empfangen. Ein perfekter Start in die Arbeitswoche!
Life as a Cost-Engineer
Mein Arbeitsgebiet bei DTNA war in der Vorkostenplanung bzw. im Cost Engineering. Die Aufgaben des Teams stellen sich wie folgt dar: Es werden die Kosten der Kaufteile für LKWs im Rahmen der Neuprodukt-Projekte für kostenoptimierte Produktgestaltung kalkuliert. Des Weiteren werden Verhandlungen mit Lieferanten unterstützt und Kostenvergleiche mit den Bauteilen von Wettbewerbsfahrzeugen und anderen Konzernfahrzeugen wie z.B. Mercedes-Benz und Mitsubishi Fuso gemacht.

Cost Engineering Family Portland: Wolfgang Schwarz (Praktikant Modulstrategie), Ronald Skov, Angela Reed (Cost Engineers im Bereich Chassis und Mechatronik), Riley Jack, Antonina Efimoff (Praktikanten Cost Engineering), Ich
Es stellt sich immer die Frage: Ist der Preis, den wir für dieses Kaufteil zahlen, gerechtfertigt oder zu hoch?
Die Aufgabe besteht also darin, die verschiedenen Bauteile des LKW’s bis auf die letzte Schraube preislich zu kalkulieren, in dem Gewichte, Maße und andere Faktoren dokumentiert und verrechnet werden. Damit werden Referenzkosten kalkuliert, mit denen dann Lieferantenverhandlungen unterstützt werden können.
Manufacturing Studies
Um verschiedene Bauteile genau kalkulieren zu können, bedarf es großem Fachwissen rund um Produktionsprozesse, verschiedenen Technologien und anderen Einflüssen, die den Preis des Bauteils beeinflussen können. Deshalb muss konstant recherchiert werden, wie bestimmte Herstellungsprozesse (z.B. Schmieden, Stanzen, Gießen,…) funktionieren und die Kalkulation beeinflussen.
Meine Hauptaufgabe während meines Praktikums bestand darin, Recherche zu verschiedenen Herstellungsprozessen (Hydro-Umformung, Wassertransferdruck, Batterie- und LED-Licht-Herstellung) zu betreiben. Anschließend gestaltete ich Workshops über die Technologien und die Kostenfaktoren. Zugegebenermaßen war meine Arbeit an manchen Stellen sehr technisch, was aber in keiner Weise ein Nachteil war. Es war absolut interessant und hilfreich, auch mal Ingenieursluft zu schnuppern!
Erst die Arbeit, doch dann das Vergnügen
Bei DTNA in Portland war ich als Studentin/Praktikantin nicht alleine: Auch bei den amerikanischen Studenten ist DTNA ein beliebtes Unternehmen, um dort das Praxissemester zu absolvieren. Dank dem guten Wetter konnten wir beinahe jedes Wochenende draußen im Freien verbringen.
Deshalb standen jedes Wochenende entweder Ausflüge oder andere Aktivitäten an. Kulturell hat Portland echt viel zu bieten – langweilig wird es hier bestimmt nicht. Egal ob sportlich beim Surfen, typisch amerikanisch bei einer Rodeo Show, entspannt beim River Floating oder einfach nur beim Genießen der wunderschönen Natur. Ständig wird einem bewusst, wie viele verschiedene Fassetten diese Stadt hat.






Reisetipp
Und wenn noch jemanden wie mich dann doch die Reiselust packt, der kann den südlicheren Teil der amerikanischen Westküste bereisen und dort einen Städtetrip durch (wie könnte es auch anders sein) Los Angeles und Las Vegas machen.
Es bot sich natürlich an, meinen Urlaub am Ende meines Praktikums ebenfalls in den Staaten zu verbringen – und was wäre ein besseres Reiseziel als Hawaii? So konnte ich meinen dreimonatigen USA-Aufenthalt mit einem weiteren Highlight beenden.
Zusammengefasst bin ich dankbar für jede einzelne Erfahrung, die ich während meiner Auslandszeit sammeln durfte, für jede Freundschaft, die ich knüpfen durfte und generell für die große Chance, die mir geboten wurde.
Guten Gewissens kann ich den DTNA Standort Portland für Auslandseinsätze uneingeschränkt weiterempfehlen. Ich freue mich schon darauf, meine Kollegen und Freunde eines Tages wieder in Portland zu besuchen.
Der Beitrag Alle Wege führen nach… Portland! erschien zuerst auf Daimler-Blog.