Quantcast
Channel: Einstieg & Karriere – Daimler-Blog
Viewing all articles
Browse latest Browse all 215

Mein Duales Studium bei Daimler

$
0
0

Der Countdown läuft: Nur noch sechs Monate bis zum Ende meines Bachelor-Studiums. Die letzten zweieinhalb Jahre kommen mir vor wie eine Ansammlung von unscharfen Polaroid-Bildern. Momentaufnahmen, auf denen ich mal im Blazer am Schreibtisch sitze, mal in Jeans die Schulbank drücke, mal auf einem Roller durch Vietnam düse, oder in Sevilla mit einem Eis in der Hand am Fluss sitze und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lasse.

Das alles war Teil meines Dualen Studiums im Studiengang International Business bei Daimler. Aber erstmal zurück auf Anfang. Ich erinnere mich noch gut an unseren Start-Workshop im Oktober 2014, als ich und die übrigen 30 Wirtschafts-Studenten meines Jahrgangs langsam aber sicher in die Daimler-Welt eingeführt wurden.

Duales Studium: „1. Schultag“

Alle ein bisschen nervös, alle ein bisschen overdressed, hörten wir uns gespannt die Präsentation zu den einzelnen Divisionen an. Nach drei Tagen konnte jeder das Mantra Cars-Trucks-Buses-Vans-Financial Services auswendig. Und wir hatten eine ungefähre Vorstellung, was uns innerhalb der nächsten Jahre erwartete.

Zu meiner Erleichterung begann unser Studium mit einem Theoriesemester an der Dualen Hochschule, sodass wir noch ein Weilchen im Rudel unterwegs waren, bevor man zum ersten Mal auf sich alleine gestellt war. Meine Semester an der Dualen Hochschule erinnern mich bis heute an die Schulzeit.

Stierkampfarena Sevilla

Ich habe einen festen Kurs bestehend aus 30 Leuten, ein Klassenzimmer und wir haben alle denselben Stundenplan. Nur die Klausurenphasen sind härter, als von früher gewohnt. Aber ich habe schnell festgestellt, dass man nur die richtigen Study-Buddies braucht, um sich gegenseitig zu motivieren.

Fragen schwirren im Kopf herum

Nachdem ich das erste Semester erfolgreich hinter mir gelassen hatte, begann zum ersten Mal der Arbeitsalltag. Und der fühlte sich zu Anfang wesentlich abenteuerlicher an als gedacht. Es gibt so viele kleine Dinge, über die man sich als ahnungsloser Student nie Gedanken gemacht hatte.

Welches Gericht auf dem Speiseplan ist am einfachsten zu essen, ohne Flecken auf meiner Bluse zu hinterlassen? Was ist eine Reko, ein PÄV, und wieso muss ständig jemand „kurz ums Eck“? Innerhalb der letzten zwei Jahre habe ich wahrscheinlich mehr Vokabeln gelernt, als in den ersten paar Jahren meines Lebens.

Und dann all die vielen ersten Male. Zum ersten Mal eine wichtige Präsentation erstellen, zum ersten Mal eine geschäftliche Mail schreiben, zum ersten (aber sicher nicht letzten) Mal den IT-Support anrufen.

Klassenausflug mit Achtbettzimmer

Abgesehen von den neuen Aufgaben war es für mich auch jedes Mal extrem aufregend, mich zu Beginn eines Praxiseinsatzes in ein neues Team einzufinden. Da meine Einsätze jeweils nur ca. drei Monate dauerten, musste ich mir das Vertrauen meiner Kollegen so schnell wie möglich erarbeiten. Um mir und meinen Mit-Studenten in dieser Hinsicht den Einstieg zu erleichtern, nahm der gesamte Jahrgang an einem „Kommunikations- & Kooperationsseminar“ teil.

Dieses Seminar fühlte sich ein bisschen an wie ein Klassenausflug ins Landschulheim, inklusive Achtbettzimmer. Tagsüber konnten wir in Teamübungen das anwenden, was wir zuvor in der Theorie über das Zuhören, Kommunizieren und über Konfliktlösung gelernt hatten. Die Aufgaben reichten von Seilziehen über Brückenbauen bis hin zu Kletterparcours in einem Hochseilgarten.

Doch die beste Anwendung für unsere neu errungenen Kenntnisse in Bezug auf die Lösung von Konfliktsituationen war eindeutig die Frage, wer morgens als erstes den Föhn benutzen durfte. Wer hätte gedacht, dass so ein Seminar auch für den Alltag überlebenswichtig sein kann?

Von Sevilla nach Ho Chi Minh City

Nach einem weiteren Praxiseinsatz und dem dritten Semester hatte ich die Chance, ganz im Sinne meines internationalen Studiengangs ein wenig das Ausland zu erkunden. So ging es für mich nach einem Auslandssemester in Sevilla direkt weiter nach Ho Chi Minh City für einen Praxiseinsatz bei Mercedes-Benz Vietnam.

Ich hatte nie damit gerechnet, mal für drei Monate ganz allein in einem völlig fremden Land zu wohnen. Somit konnte ich an den Wochenenden auf eigene Faust unbekannte Gegenden erkunden und jeden Morgen auf einem Roller durch den wahnsinnigen Verkehr Saigons zur Arbeit fahren.

Vietnam Mekong Delta

Auch die Zusammenarbeit mit meinen vietnamesischen Kollegen war für mich Neuland und zeitweise ein bisschen verwirrend. Indirekte Kommunikation war nie meine Stärke. Dementsprechend fiel es mir schwer zu erkennen, wann hinter einem „Ja“ in Wirklichkeit ein „Nein“ steckte. In diesen Momenten war ich sehr dankbar für meine Vorlesungen zu interkultureller Zusammenarbeit, die mich zumindest theoretisch auf solche Situationen vorbereitet hatten.

Es neigt sich dem Ende zu

Meine Auslandsaufenthalte sind nun schon wieder ein halbes Jahr her, und mich treiben inzwischen wieder neue Themen um. Zum einen die Bachelorarbeit, die ich während meines nächsten Praxiseinsatzes schreiben werde. Zum anderen kommt mit Riesenschritten der Zeitpunkt näher, ab dem sich mein Jahrgang auf Übernahmestellen bewirbt.

Es fühlt sich ein bisschen so an, als wären die letzten zwei Jahre eine Reihe von Übungen gewesen. Und im März kommt dann die entscheidende Prüfung auf uns zu. Ob wir nervös sind? Niemals – oder zumindest würde man es uns niemals anmerken ;)

Metropol Parasol Sevilla

Wir haben hautnah erlebt, wie riesig die Daimler-Welt ist. Daher wird sich sicher für jeden von uns ein passendes Plätzchen finden. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wo es für mich und meine Kommilitonen als nächstes hingeht. Vor allem aber auch wie mein Rückblick nach den nächsten drei Jahren aussehen wird. Hoffentlich ähnlich abwechslungsreich und spannend wie dieser.

Der Beitrag Mein Duales Studium bei Daimler erschien zuerst auf Daimler-Blog.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 215


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>