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Als Mentorin bei Daimler: Für beide Seiten ein Gewinn

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Seit bald einem Jahr bin ich Mentorin im MBC Mentoring-Programm – für Teamleiterinnen aus den unterschiedlichsten „Winkeln“ unseres Konzerns. Die vielleicht größte Überraschung aus dieser Zusammenarbeit: wie sehr sie auch mich bereichert.

Als Mercedes-Benz Cars 2018 ein neues Mentoring-Programm für Frauen startete, habe ich nicht lange gezögert. Gern wollte ich eine Gruppe von vier Teamleiterinnen ein Jahr lang begleiten. Einblicke in meine Arbeit als Führungskraft geben, direktes Feedback zu Strategiethemen erhalten und Frauen in unserer Organisation fördern – all das erschien mir als große Chance.

Naima Seddouk hat als Mentee an dem Programm teilgenommen und ihre Erfahrungen hier im Daimler-Blog geschildert. Doch wie sieht es auf der anderen Seite des Tisches aus, bei uns Mentoren?

Soviel sei vorweggenommen: Ich habe von dem Austausch mit meiner Gruppe von Mentees ebenfalls enorm profitiert. Die Teilnehmerinnen kommen aus ganz unterschiedlichen „Welten“ und haben im Berufsalltag miteinander keine Berührungspunkte. Dennoch hat sich schnell gezeigt, dass Führungsthemen überall gleich sind. Egal ob in der Montage, im Einkauf oder im Mercedes-Benz Museum.

Die „Brigitte“ und das große Bild vom Daimler

Das habe auch ich in meiner Karriere früh gelernt. Seit fast 20 Jahren bin ich im Konzern, habe unter anderem in der Logistik und in der Qualität gearbeitet und sukzessive immer mehr Verantwortung übernommen. Heute bin ich Bereichsleiterin.

Mehrfach wurde ich selbst für Mentoring-Programme ausgewählt. Einer meiner Mentoren war Jörg Burzer – mittlerweile der Leiter des Qualitätsmanagements bei Mercedes-Benz Cars. Er gab mir einen wirklich wertvollen Tipp: Wenn Du den Daimler wirklich verstehen willst, musst Du einmal in einem produktionsnahen Umfeld gearbeitet haben.

Im Jahr 2010 habe ich sogar an einem Mentoring-Programm der Zeitschrift „Brigitte“ teilgenommen – und durfte einer hochrangigen Führungskraft der Commerzbank über die Schulter schauen. Ich war beeindruckt von der Offenheit, mit der sie über die Herausforderungen einer Frau in einem überwiegend männlichen Umfeld sprach.

Was in unseren Gesprächen Thema ist

Ehrlichkeit ist mir auch jetzt als Mentorin immens wichtig. Die Treffen sind informell und folgen keiner Agenda. Alle können ganz offen sprechen. So sensibilisieren wir uns gegenseitig für die Herausforderungen, die uns und den Konzern aktuell beschäftigen, von der individuellen Karriereplanung bis zu Managementthemen wie Leadership 2020.

Drei Themen haben meine Mentees besonders interessiert:

Erstens ihre persönliche Weiterentwicklung: Wie können sie ihr Profil schärfen und als Person wachsen? Zweitens diskutieren wir die Situation von Frauen in Führungspositionen. Diese Gespräche „von Frau zu Frau“ sind auch für mich wertvoll – gibt es doch auf meiner Ebene noch zu selten Gelegenheiten dazu. Drittens rücken Strategiefragen immer wieder in den Fokus: Wie geht es dem Konzern und in welche Richtung bewegt er sich? Gern gebe ich Einblicke in die Arbeit der Führungsebene. Im Gegenzug erhalte ich sehr unverfälschte Rückmeldungen dazu, wie Strategiethemen in der „Mannschaft“ wahrgenommen werden.

Ein Tag im Schatten

Zu den Highlights des Programms gehören die „Shadowing Days“. Jede Mentee hat mich einen Tag lang von morgens bis abends begleitet – auch zu all den Besprechungen mit Kunden, Kollegen und Mitarbeitern, die zum Alltag einer Führungskraft bei Daimler gehören.

Die vielen Facetten meines Tages haben die Mentees sichtlich beeindruckt. Gleichzeitig hielten sie mir auch den Spiegel vor und fragten ganz offen nach: Warum hast Du bei diesem Thema so reagiert? Warum wurde jene Frage so hitzig diskutiert? Das war für mich auch nochmal spannend zu reflektieren.

Meine Tipps an Mentees

Ein Mentoring ist eine große Chance für jeden, der dafür ausgewählt wird. Wenn ich zukünftigen Mentees drei Tipps geben müsste, dann folgende:

  • Erwartungshaltung klären: Ihr wollt Euch persönlich weiterentwickeln und die Arbeit einer Führungskraft bei Daimler kennenlernen? Prima. Das kann ein Mentoring leisten. Was es nicht kann: Ein garantiertes Sprungbrett sein zur nächsten Karrierestufe. Das sollte vorab klar sein, auch um Enttäuschungen zu vermeiden.
  • Sich aufeinander einlassen: Mentoren sind nie direkte Vorgesetzte ihrer Mentees. Das ist eine große Chance. Denn so können alle unabhängig von Hierarchien unbefangen miteinander sprechen – und voneinander lernen.
  • Authentisch bleiben: Keiner muss dem anderen imponieren. Wenn alle offen und ehrlich miteinander umgehen, ist ein Mentoring für alle Beteiligten ein großer Gewinn.

Die Mentoring-Programme bei Daimler haben sich über die Jahre erkennbar weiterentwickelt. Sie sind heute breiter ausgerollt, setzen eher auf Freiwilligkeit und dienen weniger als „Karriereturbo“. Dadurch sind alle Beteiligten mit vollem Einsatz dabei und nehmen auch persönlich mehr mit.

„Meine“ Mentees sind mir in den vergangenen Monaten so ans Herz gewachsen, dass ich sie weiter auf ihrem Weg begleiten und regelmäßig treffen möchte, auch unabhängig vom laufenden Monitoring-Programm. Erst kürzlich haben sie sich mit einem Blumenstrauß bedankt – ich war wirklich überrascht und habe mich riesig gefreut. Offenbar bringen unsere offenen Gespräche sogar noch mehr, als ich ursprünglich erwartet hatte.

 

Der Beitrag Als Mentorin bei Daimler: Für beide Seiten ein Gewinn erschien zuerst auf Daimler-Blog.


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