Ich heiße Lena und bin 18 Jahre alt. Bis ich meine Wunschausbildung „Technische Modellbauerin – Fachrichtung Gießerei“ bei Daimler beginnen durfte, musste ich einige Hürden nehmen.
Wenn ihr euch ein paar Minuten Zeit nehmt, habt ihr nun die Gelegenheit mehr über meinen Weg zur Daimler-Familie zu erfahren.
Erste Bewerbung abgelehnt
Meine erste Bewerbung im 8. Schuljahr wurde leider abgelehnt. Auch wenn ich darüber logischerweise traurig war, ließ ich mich nicht davon entmutigen. Um meine Chancen auf meine Wunschausbildung zu erhöhen, entschied ich mich dafür einen höheren Schulabschluss zu machen, und mich dann erneut zu bewerben. Deshalb setzte ich auch alles daran, meine Noten in der Schule zu verbessern.
Zweiter Anlauf
Mit meinem Endjahreszeugnis der 9. Klasse, der Werkrealschule in Fellbach bewarb ich mich erneut für die Ausbildung bei Daimler. Aus meiner ersten Bewerbungsabsage hatte ich gelernt, dass ich mich nicht darauf verlassen konnte, mich nur bei einem Unternehmen zu bewerben. Darum schrieb ich insgesamt 15 Bewerbungen an verschiedene Firmen.
Da die Ausbildung als Technische Modellbauerin nicht bei vielen Firmen angeboten wurde, überlegte ich mir alternative Ausbildungsberufe. Hier fiel die Wahl auf „Industriemechanikerin“ und „Werkzeugmechanikerin“. Allerdings hoffte ich, dass es mit der Ausbildung bei Daimler klappen würde, da ich den Beruf beim Infotag am letzten Schultag vor den Sommerferien in der 8. Klasse kennengelernt hatte. Von da an wollte ich eigentlich nichts anderes mehr erlernen.
Infotag und Eignungstest
Darum gab ich ein Jahr später beim Infotag meine Bewerbung direkt ab. Hier bekam ich dann auch gleich den Termin für meinen Eignungstest. Knapp vier Wochen später erhielt ich endlich eine E-Mail von der Personalabteilung, die mich zu einem Vorstellungsgespräch einlud. Hier lernte ich auch gleich die Ausbilder kennen, was meinen Wunsch noch verstärkte, die Ausbildung unbedingt bei Daimler beginnen zu wollen.
Im Anschluss ging es dann eigentlich ganz schnell. Schon kurze Zeit später wurde ich angerufen und zur werksärztlichen Untersuchung eigeladen. Hier wird untersucht, ob ein Bewerber bei Übernahme der Stelle körperlichen Risiken ausgesetzt wäre. In der Gießerei herrschen hohe Temperaturen, und dafür muss man körperlich geeignet sein.
Endlich Ausbildungsbeginn
Nach bestandener Untersuchung bekam ich ca. zwei Wochen später meinen Ausbildungsvertrag zugesandt. Auf diesen Vertrag hatte ich schon ungeduldig gewartet, da ich bereits von mehreren Firmen die Zusagen und Lehrverträge für die Ausbildung bekommen hatte. Der Startschuss für meine Ausbildung bei Daimler fiel mit dem Kennenlerntag im Mai 2013. Am 09.09.2013 begann dann endlich meine Ausbildung. Ich konnte es kaum erwarten.
In der ersten Woche lernten wir erst mal die Werkstatt kennen und begannen mit unserem ersten Projekt der „Hobelbank“. Hier sollten wir uns mit den ganzen Werkzeugen vertraut machen. Die Ausbildung zum Technischen Modellbauer ist etwas besonderes, denn wir gehören zu einem der zwei Ausbildungsberufen im Werk Untertürkheim, die nicht im Ausbildungscenter in Brühl beheimatet sind. Wir sitzen im Werksteil Mettingen, gegenüber von Brühl, auf der anderen Seite des Neckars.
Kennenlernworkshop auf der Schwäbischen Alb
Bereits In der zweiten Woche hatten wir dann unseren Kennenlernworkshop auf dem Sternberg in Gomadingen dort lernte ich meine 5 Modellbaukollegen richtig gut kennen und wir wuchsen zu einem eingespielten Team zusammen. Das Ziel des Workshops war, dass wir Auszubildenden uns besser kennenlernen und dadurch die Teamarbeit gestärkt wird.
Nach dem Kennenlernworkshop widmeten wir uns wieder für ca. 4 Monate dem Projekt Hobelbank. Dieses wurde immer wieder durch einzelne Grundlehrgänge wie Fräsen, Drehen und Metall unterbrochen. Im Anschluss begannen wir mit der Vorbereitung für die Teil 1 Prüfung. Hier stellten wir in verschiedenen Übungen Naturmodelle her.
Teamprojekt Weihnachtsmarkt
Im Juli begannen wir bereits mit unserem nächsten großen Teamprojekt für den Weihnachtsmarkt in Stuttgart. Dafür stellten wir extra zwei Holz-Schaukeltraktoren für Kinder her. Diese wurden dann am Weihnachtsmarkt versteigert. Danach beschäftigten wir uns wieder mit der Vorbereitung auf die Prüfung. Diesmal allerdings nicht an Naturmodellen, sondern mit Übungen aus alten Prüfungen.
Im Anschluss besuchten wir einen CNC-Lehrgang und einen 2-wöchigen CAD-Lehrgang den wir zurück in der Ausbildungswerkstatt sofort im Praktischen sowie im Theoretischen in einer Modelleinrichtung anbringen konnte.






Aktuell befinde ich mich nun in meinem dritten Ausbildungsjahr. Hier hatte ich bereits meinen ersten von drei Werkseinsätzen im Modellbau. Ich kam in den Modellbaubereich für die Dieselmotoren. Dort gehörte es unter anderem zu meinem Aufgabenbereich die Formen von Wassermantelkernen zu überarbeiten und zu reparieren. Zusätzlich lernte ich viel über die Kernherstellung, sowohl im alten Coldbox-Verfahren als auch mit der neuen AOB (Anorganischer Binder) Technologie. Es folgen noch die Einsätze in Rapid Prototyping (3D-Druck) in Untertürkheim und im Modellbaubereich für Benzinmotoren in Mettingen.
Als Ausbildungsbotschafterin bei der IHK
Mein erstes Etappenziel für das dritte Lehrjahr ist es, für die vorgezogene Prüfung zugelassen zu werden. Ein zusätzliches Highlight in meiner Ausbildung war die Möglichkeit mich als Ausbildungsbotschafterin bei der IHK zu engagieren. Als Ausbildungsbotschafterin besuchte ich dann auch verschiedene Schulen und stellte dort die Ausbildung und meinen schulischen und beruflichen Werdegang den Klassen 8-10 vor.
Mit der bisherigen Ausbildung bin ich sehr zufrieden, es macht sehr viel Spaß und hat mich bestätigt die richtige Ausbildung gewählt zu haben. Nun hoffe ich, dass ich meine Prüfung, genauso wie meine bisherige Ausbildung, erfolgreich absolvieren werde. Ebenfalls hoffe ich im Anschluss an meine Ausbildung in meine Wunschabteilung versetzt zu werden.
Mein nächstes Ziel nach der Ausbildung ist es nebenberuflich meinen Meister oder Techniker zu machen.