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„Kulturwandel fängt zwischen den Ohren an“

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Meine ersten sechs Monate beim Daimler: Kinder wie die Zeit vergeht. Das mag auf der einen Seite vielleicht am Alter liegen, aber ich glaube, dass hier ein ganz anderer Faktor ausschlaggebend ist. Das letzte halbe Jahr hat einfach so verdammt viel Spaß gemacht!

Es hat mir aber auch die Erkenntnis verschafft, dass ich mich ebenso kulturell wandeln muss. Täglich. Diese Erfahrungen habe ich hier und da vor allen Dingen im Bereich „Fehlerkultur“ machen dürfen und damit meine ich jetzt nicht den Daimler, sondern mich persönlich. Die Corporate-Welt hat da etwas andere Gesetze und das „Try and Error“-Symbol leuchtete nicht nur einmal auf meiner Stirn. Aber fangen wir doch mal besser von vorne an…

Auf zu neuen Ufern

Am 27. Januar stieg ich in den Flieger von Taipeh nach Stuttgart. Aufgeregt, ja auch mit einer Melange aus Unsicherheit und Respekt davor, was mich da in der Landeshauptstadt erwartet. Im letzten Jahr habe ich nämlich eine bewusste Entscheidung für mein Leben getroffen. In aller Konsequenz. Nach all den Jahren als freidrehender Publisher, wollte ich mich zum ersten Mal einem Großkonzern anschließen. Angestellter sein. Wie sich das schon anhört… ehrlich, das ist für mich immer noch so dermaßen ungewohnt. Ich schreib‘s gleich noch mal: Angestellter!

Lasst euch bitte nicht irritieren, aber für mich hat dieses Wörtchen immer noch eine derartig nachhaltige Wirkung, dass mein bis dato bekannter Horizont nicht nur erweitert wird, nein, der erfuhr mehrere Updates und Neuinstallationen.

Leidenschaft und Vorfreude

Wieso sollte man sich genau dafür entscheiden? Ich meine, es lief doch alles zuvor wunderbar. Warum also zu einem Unternehmen gehen, dass mehr als dreimal so viele Jahre auf dem Buckel hat, wie ich bisher auf meine persönliche Lebensuhr gepackt habe?

Das Verwaltungsgebäude der Daimler-Benz AG in Untertürkheim im Jahre 1950.

Überzeugung und vor allen Dingen auch Leidenschaft und Vorfreude auf die kommenden Jahre. Ja, ich weiß (ihr wisst schon… Glaube hat nichts mit Wissen zu tun. Weshalb ich hier auch nicht in den rhetorischen Tiefen eines Glaubensbekenntnisses buddeln muss), dass Daimler richtig spannende Jahre vor der Brust hat. Wilde und sicherlich auch disruptive Jahre, nur damit ich dann auch gleich mal den viel zu strapazierten Duden für Buzzwords aufschlagen kann.

Ich wiederhole mich vielleicht, wenn ich sage, dass die nächsten zehn, 15 Jahre so fundamental für die Automobilindustrie werden, dass diese Branche abermals unsere Gesellschaften, Infrastrukturen, Städte, ja unser aller Leben verändern wird. Und wann bekommt man denn bitte schon mal die Möglichkeit, genau davon ein Teil zu sein?

Mercedes-Benz Concept EQ

Zu den Wurzeln zurückkommen und durchstarten

Das, und damit möchte ich mich ganz explizit an all die Kolleginnen und Kollegen wenden, die ich in den letzten Monaten kennenlernen durfte, sollten wir uns immer wieder vor Augen führen. Hier passiert was und ja, es gibt sicherlich Bereiche und Prozesse, die man sich vor zehn Jahren so nicht einmal im Traum hätte ausmalen können. Aber ist denn nicht genau das der Reiz an den vor uns liegenden Aufgaben? Dass wir in gewisser Weise zu den Wurzeln dieser Firma zurückkommen. In eine Phase eines Unternehmens, das flexibel und agil reagieren muss, um den eigenen Ansprüchen zu genügen, aber auch um dem Wettbewerb die Stirn bieten zu können.

Das wird Veränderungen mit sich bringen. Glaubt es mir. Ich habe 15 Jahre in einem Startup gearbeitet. Richtig, ich wollte diesen Titel auch ehrlich gesagt niemals ablegen. „Durchstarten“ zu wollen, das ist ja nun mal nicht ganz so verkehrt, oder? Offen zu sein für Veränderungen und schnell auf die sich exponentiell entwickelnden Technologien reagieren zu können. Nicht mehr und nicht weniger verstehe ich darunter. Das können wir Startup nennen, Garage (ok, bei uns wohl eher Gewächshaus) oder auch einfach nur Unternehmung. Aber Tatsache ist doch, dass wir damit nicht ein Zeitalter betreten, welches dieser Firma so unbekannt ist, wie die Rückseite des Mondes. Im Gegenteil!

Don’t worry

Was ich in den letzten Monaten mit euch zusammen erleben durfte, das war kein Abenteuer vor dem ich Angst haben musste. Nichts, was mich schockiert hätte. Mal abgesehen davon, dass ihr in der Kantine da so ein komisches Gericht auftischen lasst, welches aus zwei Sättigungsbeilagen besteht: Spätzle mit Linsen. Und dann immer wieder diese Butterbrezeln. Ker , schmiert doch mal ein paar ordentliche Kniften und fahrt mal ne Runde Panhas oder zumindest Freitags Sahnehering mit Pellkartöffelkes auf. Sorry, ich lasse mich gerade wieder hinreißen und verweise damit auch auf meinen ersten Artikel als euer Kollege, denn damals habe ich ja über meine Erlebnisse in der Ölkantine in Stuttgart-Untertürkheim erzählt.

Ihr habt mich nicht nur mit offenen Armen empfangen, sondern jeden Tag das Gefühl gegeben, dass ich hier die richtige Entscheidung getroffen habe. Dieser überall zu spürende Geist, einer sich wandelnden Unternehmenskultur. Das Zusammenrücken und die daraus entstehenden Energien und Synergien, all dies habe ich lieben gelernt.

Wir sind dabei!

Das ist ein wahnsinnig inspirierender Haufen hier und ich weiß, dass wir mit all unseren Initiativen wie „Leadership 2020 “ oder dem „Digital Life Day “, diese Transformation nicht nur beschleunigen werden, wir werden noch mehr über den Daimler und uns kennenlernen. Wie Teilbereiche und Marken Schnittmengen schaffen, die wir bisher noch nicht vermuten konnten. Die Mobilität der Zukunft wird unsere Welt, den Daimler und damit auch uns verändern.

Wir haben nicht nur eine einmalige Chance, sondern ich würde sogar so weit gehen und es ein Privileg nennen, dass wir dies erleben dürfen. Selbstfahrende Autos, die wir via App zu uns rufen und wieder weg senden. PKWs, die dann nicht mehr 95 Prozent des Tages rumstehen, sondern für uns als Mobilitäts-Dienstleistung Geld verdienen werden. Oder mit einem Solardach Sonnenenergie ernten, um diese dann wieder in unser Hausnetz  einzuspeisen.

Aber auch Autos, die die Seele kitzeln und uns erleben lassen, wie wunderbar es sein kann, mit dem Stern auf der Motorhaube von A nach B zu fahren. Wie hieß es nicht so schön in diesem wunderbaren Unternehmensfilm , der Carl Benz zu Wort kommen lässt? Wir sind Erfinder! Und genau das trifft es auf den Punkt. Das Unternehmen erfindet sich durch uns neu und nicht, weil wir auf einmal hier und da zwei kleine Änderungen durchgeboxt haben.

Kulturwandel betrifft uns alle, denn dann haben wir die Möglichkeit abermals die Welt zu verändern. Lasst uns das zusammen angehen!

Der Beitrag „Kulturwandel fängt zwischen den Ohren an“ erschien zuerst auf Daimler-Blog.


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