„Makan“ – malaysisch für „essen“. Dieses Wort prägte meinen 6-monatigen Auslandsaufenthalt in Kuala Lumpur bei Mercedes-Benz Malaysia maßgeblich. In der Hauptstadt Malaysias Kuala Lumpur absolvierte ich ein sechsmonatiges Auslandspraktikum im Bereich Sales & Marketing Passenger Cars in der Abteilung Marketing Communications. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, was mich kulturell und auch wettertechnisch in Malaysia erwarten würde, begann mein Abenteuer bereits im Flugzeug von Frankfurt über Dubai nach Kuala Lumpur, wo mich ein netter alter Herr darauf hinwies, ich wäre doch lieber nach Australien geflogen, da sei es besser für eine allein reisende Frau. Nicht gerade motivierend, nachdem man sich gerade von seinen Lieben am Flughafen verabschiedet hat. Vorab: Sein Rat hat sich nicht bestätigt.
Bereits an meinem ersten Tag im Büro, das sich in einem modernen Wolkenkratzer namens „Menara TM“ im 49. Stock in der Innenstadt Kuala Lumpurs befindet, bemerkte ich, dass es hier oft ums Essen geht. Das erste Lunch mit meinen Kollegen war in einem „local food corner“, wo ich das erste Mal Nasi Lemak – ein Nationalgericht Malaysias - probierte: Reis, der in Kokosnussmilch getränkt wird mit Chilisoße, Sardellen und Ei verfeinert, serviert in einem Bananenblatt in Pyramidenform. Lecker!
Von meinem Team, das aus Malaien und Chinesen bestand, wurde ich sofort herzlich aufgenommen. Es fiel mir sehr leicht, mich in das Team einzufinden und ich übertreibe nicht, wenn ich diese Stelle mit ihren Anforderungen als meinen Traumjob bezeichne. Vom Erstellen von Präsentationen bis hin zur Konzeption von Events wie die F1 Mercedes AMG Petronas Party oder einer Fashionshow, unterstützte ich das Team. Sehr oft hörte ich, dass mein Timing nach Malaysia zu kommen, perfekt sei. So konnte ich während den 6 Monaten auch beim A-Klasse Launch (W176) und dem E-Klasse Facelift (W212) mitwirken.
Die Arbeitszeiten waren nicht ungewohnt: Montag bis Freitag von 08:30 bis 17:30 Uhr. Das erste Gespräch am Morgen war stets dem Thema “Lunch” gewidmet. Durch die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Malaysias ist das Angebot sehr vielfältig – ob indisch, malaysisch oder chinesisch. Im Großraumbüro könnten wir dann schnell und leicht klären, wo es mittags zum Lunch hingehen soll. Eine große Kaffeemaschine, sowie Kekse und kleine Snacks standen allen Mitarbeitern jederzeit kostenlos zur Verfügung. Zudem gab es jeden Dienstag und Donnerstag einen Fruit Day, wo leckere Früchte angeboten wurden. Auch die Kollegen versorgten uns stets mit Essen. Erwähnenswert ist das für den europäischen Gaumen etwas gewöhnungsbedürftig Century Egg: ein Ei, das nach 4-5 Wochen schwarz wird, nachdem es in einer Mischung aus Asche, Salz und Zitrone konserviert wurde und auf etwa 2cm zusammengeschrumpft ist.
Ein Apartment, sogar mit Pool, wurde von Mercedes-Benz Malaysia gestellt. Die Lage war perfekt: nur 10 min vom Menara TM Tower entfernt. Die Wochenenden mit den anderen Praktikanten waren schnell organisiert: Neben zahlreichen Inlandtrips, wie zu den Inseln, Langkawi und Penang, ging es auch nach Bangkok und Singapur. Mein persönliches Highlight war eine kleine Insel im Osten von Malaysia namens Perhentian Island – wo es einfach nur paradiesisch war. Oft mobilisierte uns auch die Firma selbst. So durften wir Praktikanten die Produktionsstätte in Pekan 280 km östlich von Kuala Lumpur besichtigen und unterstützten bei Organisation und Durchführung „Mercedes Trophy“ Golfturniere.
Zusammengefasst war der Aufenthalt in Malaysia eine sehr gute Erfahrung, ein kulinarisches Abenteuer (noch heute genieße ich die Gewürze) und das Erleben einer kulturellen Vielfalt, die ich nicht missen will.