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Alles andere als Studentenleben …

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Juli 2015:  Vor dem Audimax des „Karlsruhe Institute of Technology“ (KIT) ist ein langer roter Teppich ausgerollt. Ein roter Mercedes-AMG GT glänzt dort in der Abendsonne mit einer schwarzen Mercedes-Maybach S-Klasse und weiteren automobilen Schönheiten um die Wette.

Festlich geschmückte Tische laden zum Verweilen ein – und zu einem Gespräch mit dem ein oder anderen der über 700 Festgäste. Das International Department des KIT feiert sein 15-jähriges Jubiläum. Doch nicht nur das.

Der Bachelor (of Engineering)

Für mich endet heute der Weg, den ich 2012 als „Bachelor of Engineering“ begonnen hatte. Wenn ich später – zusammen mit den anderen Absolventen des International Department – die Bühne betrete, wird daraus ein „Master of Science“. Als ich 2009 als frischgebackener DHBW-Absolvent meine Arbeit in der Funktionsentwicklung für kombinierte Abgasreinigungssysteme schwerer Nutzfahrzeuge aufnahm, ahnte ich noch nicht, dass ich so bald wieder einen Hörsaal von innen sehen würde. Drei Jahre lang konzentrierte ich mich zunächst voll auf mein neues Dasein als Entwicklungsingenieur.

Foto Copyright Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Förderung durch Daimler Academic Programs

Als sich eine gewisse Routine einstellte und mein Interesse an einer Abwechslung wuchs, stieß ich im Intranet auf Daimler Academic Programs. Dabei handelt es sich um ein damals noch recht neues Förderprogramm des Unternehmens, welches unter anderem berufsbegleitende Masterstudiengänge der Mitarbeiter unterstützt. Der Studiengang „Green Mobility Engineering“ (M. Sc.) der Hector School (welche dem International Department des KIT angehört) weckte mein besonderes Interesse.

Zum einen sollte eine Brücke zwischen den unterschiedlichsten Inhalten aus dem Bereich alternativer Antriebstechnologie und wirtschaftlichen Disziplinen geschlagen werden. Zum anderen teilte sich das Studium in 10 Präsenzphasen à 2 Wochen auf, was ich dem klassischen Freitag-Samstag-Modell berufsbegleitender Studiengänge eindeutig vorziehe.

Im Auditorium (Foto Copyright Karlsruher Institut für Technologie (KIT))

Nach einem kleinen „Marathon“ bestehend aus der Abstimmung mit eigener Abteilung und HR-Bereich, Assessment Center für Daimler Academic Programs sowie Bewerbung und Zulassung an der Hector School, saß ich nun plötzlich in einer Vorlesung über Radartechnik und konnte noch gar nicht so recht glauben, dass ich nun wieder Student war.

Das richtige Studentenfeeling wollte sich aber auch nicht einstellen – dafür waren die Kurse zu klein, die von der Hochschule gestellte Verpflegung in den Vorlesungspausen zu gut und die Semesterferien zu kurz. Welche Semesterferien eigentlich? Schließlich wartete in Stuttgart ja immer noch der Job und trotz Arbeitszeitreduzierung hatten sich nach zwei Wochen Abwesenheit stets genug Themen gesammelt, um einen schnell in den Alltag zurück zu katapultieren.

Neuer Lebensrhythmus

Dennoch freundete ich mich bald mit meinem neuen Lebensrhythmus an und ließ mich in den kommenden 1,5 Jahren von den Grundlagen doppelter Buchführung über mikro- und makroökonomische Zusammenhänge sowie Management internationaler Projekte bis hin zur Energiespeicherung für Elektrofahrzeuge, Mobilitätslösungen der Zukunft und Fragen des autonomen Fahrens treiben. Allzu viel treiben lassen war jedoch gefährlich, denn am Samstag jeder Vorlesungswoche warteten dann auch die jeweiligen Prüfungen. Hier war ein schnelles Aufarbeiten der kompakt vermittelten Inhalte gefordert – eine Fähigkeit die auch im Berufsleben immer von Vorteil ist.

Felix Dorband Zeugnisübergabe (Foto Copyright Karlsruher Institut für Technologie (KIT))

Kontaktmöglichkeit zu renommierten Experten

Dies ist nun auch der größte Gegensatz zu einem gewöhnlichen Studium an der Universität. Eine langanhaltende tiefgründige Beschäftigung mit einzelnen Themen ist bei einem derart aufgebauten berufsbegleitenden Studiengang kaum möglich. Dafür erfasst man gerade auch auf Grund der bestehenden Berufserfahrung die großen Zusammenhänge wesentlich klarer und kann die einzelnen Themenbereiche besser einordnen als ein Student, der weniger praktische Eindrücke besitzt. Man kommt mit Experten der unterschiedlichsten Fachgebiete – den Professoren einer der renommiertesten technischen Universitäten Deutschlands – in Kontakt und wird so aus erster Hand auf den neuesten Wissensstand gebracht.

Wozu soll ich auch in meinem Zweitstudium nochmal komplizierte Differentialgleichungen von Hand lösen? Im Berufsleben stehe ich täglich vor anderen Herausforderungen und diese erfordern eher ein breites Wissen über den Stand der Technik und darüber, mit welchen Werkzeugen man einzelne Probleme am besten angeht.

Masterarbeit über Abgaswärmerückgewinnung

Doch auch der wissenschaftliche Anspruch sollte nicht zu kurz kommen. Die Masterarbeit stand vor der Tür und mir war klar, dass ich diese nutzen wollte, um mal eine andere Ecke des Unternehmens kennenzulernen. Während einem in der Serienentwicklung – meiner Heimatabteilung – stets die Zeitleiste ins Gesicht bläst und die technischen Vorhaben robust funktionieren müssen, kann man sich in Vorentwicklung und Forschung auch mal auf technologische Experimente einlassen, um die Grenzen des Machbaren zu ergründen.

Ideale Bedingungen für eine interessante Masterarbeit also. So beschäftigte ich mich während der letzten 6 Monate meiner Studienzeit intensiv mit dem Thema Abgaswärmerückgewinnung, welches eine Brücke zwischen meiner bisherigen Tätigkeit in der Abgasnachbehandlung und den Inhalten des Studiums schlägt.

Hüte hoch! (Foto Copyright Karlsruher Institut für Technologie (KIT))

Ich sitze im Auditorium

Doch zurück zum 23. Juli 2015. Ich sitze im Auditorium und lausche den Reden. Nach dem Präsidenten des KIT, Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, folgen Grußworte des Karlsruher Oberbürgermeisters Dr. Frank Mentrup und des Baden-Württembergischen Finanz- und Wirtschaftsministers Dr. Nils Schmid. Beim Rückblick von Prof. Dr.-Ing. Hartmut Weule auf die Gründungsphase des International Department wird mir klar, wie viel glückliche Umstände und unternehmerisches Geschick erforderlich waren, um eine derartige Institution überhaupt ins Leben zu rufen.

Noch vor wenigen Jahrzehnten waren die Hoheitsgebiete von Industrie und universitärer Bildung strikt getrennt. Dass diese Zeiten vorbei sind, wird spätestens mit dem Vortrag von Markus Schäfer, Bereichsvorstand für Produktion und Einkauf von Mercedes-Benz Cars, klar. Er schildert eindrücklich die Herausforderungen eines globalen Produktionsnetzwerks und stellt heraus, dass die hierbei entscheidenden Erfolgsfaktoren auch in den Studiengängen des International Department fest verankert sind und erfolgreich vermittelt werden.

Aus der Routine raus, um etwas Neues zu beginnen

Was bleibt nun nach den vielen großen Worten – und nach unzähligen Stunden des Lernens und Arbeitens? Natürlich ist es auf den ersten Blick der Abschluss selbst, den man für den Rest aller Tage „in der Tasche“ hat. Doch noch mehr Wert ist aus meiner Sicht das Gefühl, sich von der Routine des Alltags aufgerafft zu haben, um etwas Neues zu beginnen. Es sind die vielen Orte und Menschen, die man auf dem Weg kennengelernt oder gar als Freunde gewonnen hat, sei es bei dem vielseitigen Begleitprogramm durch Daimler Academic Programs oder natürlich bei den Studienmodulen und der Masterarbeit. Und es ist die Freude, über die nach dem Studium so ungewohnt reichhaltig vorhandene Freizeit, die einem früher nie aufgefallen war. Letztendlich ist es ein Stück Lebenserfahrung, das ich jedem empfehlen kann!

Mehr Informationen zum Studienförderprogramm Daimler Academic Programs.


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