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„IAA-Tagebuch“: Mein Einsatz für Setra in Hannover

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Alle zwei Jahre findet in Hannover die Nutzfahrzeuge IAA statt. Dieses Jahr hatte ich die einmalige Chance, dort als „Explainer“ für Setra zu arbeiten. Die Vorbereitungen und meine Erlebnisse habe ich in diesem Tagebuch aufgeschrieben.

Derzeit absolviere ich bei EvoBus in Neu-Ulm ein duales Studium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen. Bereits vor gut einem Jahr gab es die Anfrage vom Orga-Team, ob nicht einige Studenten Lust hätten, auf der IAA mitzuhelfen.

Backgroundwissen als Explainer

Für drei meiner Kolleginnen und mich hat der Termin zeitlich optimal gepasst und so haben wir etwa ein halbes Jahr vor der Messe mit den Vorbereitungen begonnen. Neben einigen organisatorischen Dingen wurden wir vor allem geschult, um Fragen zu den ausgestellten Bussen zu beantworten und die Highlights den Besuchern präsentieren zu können. Genau das ist nämlich unsere Hauptaufgabe als „Explainer“.

Montag: Kleinstadt IAA als Arbeitsplatz

Morgens um vier Uhr klingelt der Wecker, schnell fertig machen und dann ab nach Hannover, denn zur Mittagszeit werden wir schon auf der Messe erwartet. Und dort bin ich erst mal richtig beeindruckt! Als Teil des Daimler Konzerns stehen unsere Busse zusammen mit den Trucks und Vans in einer riesigen Halle, in der sogar ein zweiter Boden und hinter den Kulissen unzählige Räume und Gänge auf zwei Geschossen errichtet wurden. Eine eigene kleine Stadt, die für die nächsten Tage unser Arbeitsplatz sein wird.

Mittwoch: Wiedersehen mit Auslandskollegen

Heute wird die IAA für die Presse geöffnet. Da die Journalisten hauptsächlich an den Pressekonferenzen interessiert sind, ist es tagsüber noch relativ ruhig. Das sieht abends aber ganz anders aus, denn beim traditionellen „Get together“ ist das ganze Standpersonal eingeladen. Büfett, Snacks, Getränke, Musik, … das kann man als Schwabe nicht ablehnen. ;-)

Außerdem ist so eine Messeveranstaltung eine gute Gelegenheit um Kollegen wieder zu treffen, die man schon länger nicht gesehen hat. Anfang des Jahres habe ich eine Praxisphase bei Mercedes-Benz Indonesia in Jakarta absolviert und so kam es, dass ich heute zufällig meine ehemaligen Kollegen aus Indonesien wiedersehen konnte, da ein kleiner Teil des Teams die IAA besucht hat.

Donnerstag: Begeisterung vs. Schmerzen

Es ist schon der vierte Tag in Hannover, aber eigentlich geht es jetzt erst richtig los. Heute ist der erste offizielle Besuchertag und es macht von Anfang an richtig Spaß, denn im Gegensatz zu gestern ist von Beginn an Betrieb in unseren Bussen. Viele Besucher schauen sich um und haben Fragen zu den Bussen. Andere wollen einfach nur erzählen, wie gut ihnen das Fahrzeug gefällt und welche Strecken sie damit schon gefahren sind.

So eine Begeisterung für unsere Setra Busse steckt natürlich an und man vergisst ziemlich schnell die schmerzenden Füße und den Rücken.

Am Ende des Tages kam dann noch ein besonderer Gast vorbei. Mitten in einer Traube aus vielen Anzugträgern sah man lässige Sneaker, Jeans und einen weißen Schnauzbart: Dr. Zetsche schaute sich die Neuheiten an und kam auch kurz bei uns vorbei um Hallo zu sagen. Coole Sache!

Sonntag: Lieber Stress als Langeweile

Puh, was für ein Wochenende! Gestern und heute waren natürlich mit Abstand die meisten Besucher auf der Messe unterwegs und auch unsere Halle war erwartungsgemäß den ganzen Tag lang voll. Das heißt nicht nur, dass man immer wieder dieselben Fragen zu den Bussen beantworten muss, sondern man muss gleichzeitig auch seine Augen überall haben. Denn einerseits gibt es immer wieder besonders „interessierte“ Besucher, die den Bus am liebsten auseinander bauen würden und ihren Kopf in die engsten Winkel des Fahrzeugs stecken um Fotos von einzelnen Bauteilen machen zu können.

Andererseits sind auch viele Familien mit kleinen Kindern unterwegs, die den Bus eher als Spielplatz oder Spielzeug betrachten. Darunter hatten vor allem die Sonnenblenden zu leiden, die häufig mit der Hand herausgezogen wurden, obwohl sie eigentlich elektronisch funktionieren. Trotzdem überwiegt aber eindeutig der Spaß, selbst am völlig überfüllten Wochenende, denn Langeweile ist deutlich schlimmer als ein bisschen Stress.

Montag: Erlebnis für alle Sinne

Heute habe ich zum ersten Mal die Möglichkeit, mir auch andere Ausstellungen der Messe anzuschauen und natürlich geht da der erste Weg zur Konkurrenz. Was dabei als erstes auffällt: Daimler ist der einzige Hersteller, der eine komplette Halle für sich allein hat. Wer bei uns zu Gast ist, taucht komplett in die Daimler-Welt ein und es ist nichts anderes mehr zu sehen oder zu hören – ein richtiges Erlebnis für alle Sinne.

In den anderen Hallen sehen die Stände eher aus, wie man sie sich typischerweise auf einer Messe vorstellt. Lange gerade Gänge, auf denen man durch die Hallen läuft und von Stand zu Stand marschiert. Langweilig!

Dienstag: Live auf Facebook

Vor einigen Tagen haben mich zwei junge Kolleginnen aus der Zentrale in Stuttgart kontaktiert. Die beiden sind verantwortlich für die Daimler Career Social Media Kanäle und für heute haben wir einen Termin vereinbart. Im Zuge eines Facebook Live Videos soll ich interviewt werden! Zusammen mit einem weiteren Kollegen treffen wir uns also am neuen „Future Bus“, besprechen kurz den Ablauf und dann geht es schon los. Da bleibt gar keine Zeit, um nervös zu sein!

Nach wenigen Minuten ist auch alles schon wieder vorbei und schon Sekunden danach erreichen mich die ersten Nachrichten von Zuhause. Mittlerweile hat das Video sogar schon über 5.000 Views. Wahnsinn! Mein Interview, sowie viele weitere Eindrücke von der Messe, könnt ihr euch übrigens hier anschauen: https://www.facebook.com/daimlercareer/

Freitag: Fertig aber glücklich

Ich bin wirklich froh, dass es jetzt vorbei ist. Die letzten 12 Tage waren richtig anstrengend und jetzt freue ich mich erstmal auf mein Bett. Trotzdem war es ein riesiger Spaß, den wir als Team gemeinsam auf der IAA hatten. Ich kann jedem nur empfehlen die Chance zu nutzen, wenn sie sich ergibt, und solche Ereignisse mitzunehmen. Es lohnt sich!

 

Der Beitrag „IAA-Tagebuch“: Mein Einsatz für Setra in Hannover erschien zuerst auf Daimler-Blog.


Let’s hack the Refugee Crisis!

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Ich höre die Geschichte von Muhammed, der Computer Science in Bagdad studiert hat. Er konnte sein Studium nicht beenden und musste flüchten. Heute fehlt ihm ein Laptop. Deswegen kann er nicht weiter programmieren, sitzt aber in Deutschland und weiß nicht was er tun soll. So kann Integration nicht funktionieren. Digital Integration soll helfen.

Auf einer TEDx Veranstaltung in Berlin zum Thema Migration fängt alles an. Ich höre auch die Geschichte von Anne, die sich entschlossen hat, genau diesen Menschen zu helfen. Sie gründet die ReDI School of Digital Integration. Flüchtlinge lernen dort alles was nötig ist, um bestens auf dem digitalen Arbeitsmarkt gerüstet zu sein.

Sie lernen zu programmieren, hören Vorträge von Größen der Berliner IT und Start-up Szene über Digitalisierung und Entrepreneurship und erarbeiten sich dabei genau die Fähigkeiten, die sie in einem späteren Arbeitsleben so dringend benötigen!

Unterstützen aber wie?

Das macht Sinn. Sogar sehr viel Sinn. Programmierer und IT Fachleute werden auch bei uns gesucht und programmieren ist eine internationale Sprache. Ich finde die Idee großartig und würde gerne helfen, die Frage ist nur wie?

Mir ist bei weitem noch nicht klar, wie Daimler oder insbesondere meine Abteilung so ein Projekt unterstützen kann – aber Probieren geht über Studieren. Ich gehe nach der Veranstaltung zu Anne, plaudere ein bisschen über ihr Projekt, wir verstehen uns super, ich finde das Konzept toll und nehme ihre Visitenkarte mit. Jetzt wird es spannend, eine Kooperation in diesem Umfeld ist für die Daimler IT vielleicht noch nicht ganz typisch. Ich denke mir: Schwierig. Ist so etwas möglich?

100 % geben

Ja es ist möglich! Die Zweifel sind völlig unbegründet. Das Projekt, das wir im Folgenden starten ist eines der schnellsten, die ich bisher miterleben durfte – nicht zuletzt, weil jeder Beteiligte sein bestes tut, um es zügig nach vorne zu bringen! Deswegen möchte ich auch an dieser Stelle ein sehr großes und ernstgemeintes Dankeschön an alle Beteiligten aus allen Bereichen aussprechen!

Doch um was geht es überhaupt? Im Grunde: Nachhaltige Integration von Flüchtlingen kombiniert mit Ideen für die Digitalisierung im Retail – Klingt zumindest vielversprechend, doch wie kommen wir da hin?

Zwei Monate, 12 Flüchtlinge und Coaching

Nachhaltige Integration bedeutet bei uns, dass Flüchtlinge sich entwickeln und weiterbilden können, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Damit helfen sie der Wirtschaft und sich selbst. Wir bieten ihnen diese Möglichkeit zusammen mit ReDI – in einem realen Projekt.

Über einen Zeitraum von 2 Monaten bekommen 12 ausgewählte Flüchtlinge mit relevantem Hintergrund Input von uns und Coaching von unserem Partner, bzw. Freiwilligen aus der Berlin Tech- und Startup Szene. Das Ziel dabei ist Konzepte und Ideen für unseren Retail der Zukunft zu erarbeiten.

Schnell, einfach und wertschätzend

Unser Wettbewerb „Retail of the Future“ bietet ihnen eine Möglichkeit mit der Industrie in Kontakt zu treten, neue und relevante Dinge zu lernen und gleichzeitig, mit einer Preisverleihung am Ende (bei der niemand leer ausgeht) fair für den Aufwand entlohnt zu werden. Schnell, einfach, bürokratiefrei, wertschätzend.

Wir auf der anderen Seite können von der Vielfalt und dem unterschiedlichen kulturellem Hintergrund profitieren. Neue Blickwinkel, hohe Motivation und keine „Daimler-Brille“ ermöglichen eine frische Sicht auf unsere Herausforderungen.

Kickoff

Gestartet wurde das Ganze sehr digital mit einem Skype-Input-Vortrag aus dem Daimler HQ. Über einen großen Bildschirm vor dem die Flüchtlinge sitzen, flimmert mein Gesicht. Ich erzähle Geschichten wie sich Daimler den Retail von morgen vorstellt und was wir heute bereits tun. Das ist auch neu für mich. Unsere Studenten hören jedoch gebannt zu und fragen interessiert nach. Wir sprechen über Mercedes me stores, über Virtual Reality.

Ideen der Zukunft

Wir sprechen darüber was es in Berlin sonst noch an Stores gibt, über andere Unternehmen und wie diese den Blick in die Zukunft wagen und moderne Technologien aufzeigen. Ich ermutige sie diese auch zu besuchen und bin mir sicher, dass sie es auch tun werden! Wir sprechen darüber, wie wichtig es ist den Ideen freien Raum zu lassen:

„Think Big, Think Wild“

Wir brauchen neue, spannende und ungewöhnliche Ideen um die Kunden der Zukunft zu begeistern! Ich bin gespannt wohin die Reise noch gehen wird, denn eines ist klar: Ich sehe eine Gruppe von hoch motivierten Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen und Fähigkeiten, die lernen und sich zeigen wollen – und von Preisgeld hat bisher niemand gesprochen.

Zwischenpräsentation

Eine gewisse Anspannung ist zu spüren. Schließlich dürfen die Studenten ihre ersten Forschungsergebnisse vor dem „Auftraggeber“, also uns präsentieren. Es kommen direkt auch Fragen auf:

„Ist das überhaupt gut genug für Mercedes?“ „Muss das nicht alles perfekt sein?“

Der Respekt vor der Marke ist definitiv zu spüren, vielleicht sind wir an dieser Stelle tatsächlich noch nicht nahbar genug? Ich kann sie jedoch beruhigen. Bei so einem Projekt muss selbstverständlich nicht alles perfekt sein. Wir wollen Ideen und Konzepte zusammen entwickeln. Die Augen öffnen und sehen, welche Möglichkeiten sich für die Zukunft ergeben. Dafür ist es viel wichtiger viele Dinge auszuprobieren und diese im Zweifel früh zu verwerfen.

Begeisterung pur statt Enttäuschung

Diesen Start-up Spirit des „Fail early and fast“ versuchen wir den Studenten mitzugeben – aber nicht zuletzt auch uns selbst, denn auch wir können und müssen hier noch einiges lernen! Die Studenten enttäuschen mich nicht, sondern begeistern mich vielmehr durch ihre Kreativität und eine tatsächlich andere Sicht auf die Dinge. Es kommen zwar auch Themen und Lösungen an, die wir selbst auch gedacht haben, jedoch sehr viele Ansätze die wir so nicht bedacht hätten und definitiv Potential haben. Ich bin gespannt was uns auf dem Weg noch erwartet.

Staatsbesuch

Dinge nehmen Fahrt auf – viel mehr als wir zu Beginn gedacht haben. Jetzt hat sich Thomas de Maizière angekündigt unseren Partner zu besuchen und dabei die „Ideen Galerie“ unserer Studenten feierlich zu eröffnen. Um die Motivation für unsere Studenten noch einmal höher zu halten, hat sich auch von unserer Seite Sabine Scheunert, Verantwortliche für die neue Digital Unit, angekündigt. Für unsere Studenten ist das eine große Chance und Wertschätzung!

Wer hatte in seinem Studium die Möglichkeit seine Ideen und Konzepte einem Bundesminister oder einer Top Managerin vorzustellen? Ich merke in der Vorbereitung, dass die Studenten Feuer und Flamme sind. Diese Wertschätzung bedeutet ihnen nach den vielen Entbehrungen, die sie erleben mussten viel. Es werden alle Register gezogen und der Fortschritt regelmäßig auf Facebook gepostet. Die Mühen haben sich aber gelohnt: Alle Beteiligten waren zufrieden, der Minister ist begeistert und die Studenten sind froh über das detaillierte Feedback von Sabine Scheunert. Gratulation!

Feedback von Kollegen

Wie finden wir heraus welches die Besten Ideen waren? Zuerst war geplant die Ideen physisch der Öffentlichkeit zu präsentieren, wegen Problemen mit der Location und weil wir an der Digitalisierung arbeiten, entscheiden wir uns über eine Online Umfrage, die auch an etwa 100 Daimler Mitarbeiter in den Bereichen Retail und Digitalisierung bzw. über Facebook Werbeanzeigen an relevante Nutzergruppen gesendet wurde.

Feedback kommt von vielen Kollegen aber die Reichweite geht sogar bis nach China und Australien! Wir sind begeistert von den Rückmeldungen, die Ergebnisse sind spannend! Ich will hier jedoch zunächst nicht zu viel erzählen. Nur kurz: Es dreht sich in dem Konzept unserer Flüchtlinge um ein ganzheitliches Storekonzept, dass den Besucher personalisiert auf eine Reise von der Vergangenheit über die Gegenwart bis hin zu seiner Zukunft mit Mercedes bringt.

Besonders spannend ist dabei, wie der Gründergeist von Carl Benz unsere Studenten begeistert hat und wie sie nach dem Aufenthalt im Store mit dem Kunden Kontakt halten wollen. Jetzt ist der Ball auf unserer Seite und wir dürfen uns überlegen, ob die Ideen oder Teile der Ideen umsetzbar sind und zu unserer Marke passen. Sobald das passiert ist, melden wir uns wieder!

Gelernt für die Zukunft

Abschließend würde ich gerne Anne frei zitieren:

“Let’s hack the refugee crisis!”

Ich glaube diese Art von nachhaltiger Integration hilft allen Beteiligten. Die hohe Motivation und das kreative Denken unserer Studenten waren begeisternd und auch die Ergebnisse übertreffen eigentlich dem, was ich erwartet hatte. Im Gespräch mit den Studenten nach der Präsentation kommt auch genau diese Begeisterung rüber, sie haben wirklich etwas gelernt was ihnen für die Zukunft hilft. Win-Win.

Der Beitrag Let’s hack the Refugee Crisis! erschien zuerst auf Daimler-Blog.

Homeoffice: Ruhig, entspannt und stressfrei?

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Mobiles Arbeiten – Homeoffice, das wäre für mich vor fünf Jahren noch die Arbeit im Außendienst gewesen. Doch die Welt hat sich verändert. Es ist Dienstagmorgen und ich sitze an unserem Wohnzimmertisch, sehe in den Garten und arbeite an meinem Notebook. Mein wichtigstes Arbeitsmittel, das i-Phone, liegt neben mir.

Ich bin Abteilungsleiter bei der Mercedes-Benz Bank und arbeite gelegentlich von zu Hause aus. Das spart Zeit und Nerven und erleichtert meiner ganzen Familie den Start in den Tag. Dennoch bleibt es für mich nur die zweitschönste Art zu arbeiten. Mein ganz persönlicher Einblick:

Anzug = Arbeit

Irgendwie habe ich immer noch ein schlechtes Gewissen, wenn ich zuhause bin und meine Kinder mich morgens fragen, ob ich Urlaub habe.

„Nein, ich arbeite heute mobil“

Meine Kinder schauen mich fragend an.

Nicht nur für meine Söhne Paul, Theo und Willy ist es eine große Umstellung. Auch für mich! Früher war alles einfacher. Wenn der Papa einen Anzug trägt, geht er zur Arbeit. Und wenn er zu Hause ist, hat er Freizeit.

Zeit und Nerven gespart

Früher war aber auch alles komplizierter. Viel komplizierter! Als moderne Großfamilie mit zwei arbeitenden Elternteilen muss morgens jeder auf den Punkt funktionieren. Da ist ein krankes Kind oder ein Fleck auf dem Hemd der Anlass zum Verzweifeln, insbesondere wenn die Tiefgaragenparkplätze im Sekundentakt weniger werden. Was für ein Stress!

Mit dem mobilen Arbeiten spart man sich unglaublich viel Zeit am Morgen – und Nerven. Keine Gedanken über gebügelte Hemden, keine Anfahrt im Stau und vor allem: keine Parkplatzsuche.

Alles geht entspannt vor sich bis meine Frau und die beiden großen Jungs aus dem Haus sind. Willy bringe ich noch schnell zu Fuß in den Kindergarten.

Beginn des Arbeitstags

Um 8 Uhr beginnt mein Arbeitstag. Die erste Telefonkonferenz: „Update aus der Vorstandssitzung“. Ich höre zu und notiere die relevanten Inhalte. Eine Rücksprache mit einer Kollegin ist für 9 Uhr angesetzt. Ich bereite mich noch kurz mit ein paar Stichworten vor. Die Rücksprache findet telefonisch oder über den Instant Messenger Lync statt. Ich suche noch nach den besten Lösungen. Mir persönlich reicht das Telefon meist aus. Und es hat den Vorteil, dass ich mich bewegen kann.

Meine Kollegin ist ebenfalls im Homeoffice. Sie wohnt nur drei Kilometer entfernt von mir. Irgendwie Wahnsinn: Jeder von uns bewegt sich täglich 15 Kilometer im Stau nach Stuttgart und zurück, dabei sind wir nur einen Steinwurf voneinander entfernt.

Selbst aktiv werden

Nach der Eingabe der neuen Gehaltsdaten meiner Mitarbeiter in ein Personalsystem mache ich Mittag. Anstelle eines Treffens mit Kollegen muss ich heute selbst aktiv werden: Zuhause muss man sich selbst darum kümmern, dass etwas zu essen auf den Tisch kommt. Das ist nicht immer ganz einfach. Die Pause ist flugs vorbei.

Vom Wohnzimmertisch zum Dachgeschoss

Ich muss mich beeilen. Um 13 Uhr ist der nächste Telefontermin. Ich gehe dazu lieber an meinen Schreibtisch im Dachgeschoss. Dort habe ich Ruhe, auch wenn später die Kinder wieder durchs Haus toben. Für den Mittag habe ich mir neben den Standardaufgaben Themen wie Rechnungen freizeichnen, Abwesenheiten genehmigen und Emails abarbeiten vorgenommen. Außerdem muss ich noch zwei Präsentationen querlesen. Das geht zu Hause viel besser, als im Büro.

Nein, ich wohne nicht in einer Fertighausausstellung, ich habe vorher nur ein bisschen aufgeräumt.

Verzichten auf das Naschen

Zwischenzeitlich klingelt mehrfach das Telefon. Meine Kollegen haben schnell bemerkt, dass man mit mir im Homeoffice auf kurzem Weg die wichtigsten Inhalte besprechen kann. Da kommt es gerne mal vor, dass ich das Telefon auflege und zwischenzeitlich drei Mailbox-Nachrichten habe.

Mein größter Feind sind die Espresso-Maschine und der Kühlschrank. Im Büro ist das kein Thema, zuhause schon. Alles, was schmeckt, ist in meiner Nähe. Heute bleibe ich stark und verzichte…

Ein Blick auf die Uhr sagt mir: Es ist 18.30 Uhr. Ich habe gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht. Ich beende den Arbeitstag und bringe Theo zum Fußball.

Ich brauche Menschen um mich

In meinem Büro kommt ständig jemand zu mir an den Schreibtisch. Beim Vorbeigehen ein kurzes „Hallo!“ oder auch nur ein Lächeln von Kollegen. Zu Hause gibt es das nicht. Auch wenn ich heute sehr effizient gearbeitet habe, fehlen mir die Kontakte zu meinen Kollegen. Ich liebe es, Menschen um mich zu haben und ein Gefühl zu entwickeln, wie es ihnen geht. Ein Blick in die Augen ist für mich eben nicht zu ersetzen.

Bei allen Vorteilen des mobilen Arbeitens und der modernen Technik wird es für mich eine tolle Alternative aber nur die zweitschönste Form des Arbeitens bleiben.

Gut, dass es morgen für zwei Tage nach Berlin geht und ich viele Menschen treffe…


Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag erschien am 20.10.2016 auf dem Mercedes-Benz Bank Blog unter dem Titel „Hast du Urlaub, Papa?“

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E-Klasse T-Modell: Willkommen in der Produktion!

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Sindelfingen, Oktober 2015. Die E-Klasse Limousine läuft erst wenige Monate über die Produktionsstraßen im Werk Sindelfingen, jetzt beginnt auch die Erweiterung auf die neue Generation des T-Modells. In den letzten Wochen haben meine Kollegen und ich zur Vorbereitung genau geprüft, welche Teile und Werkzeuge für einen reibungslosen Anlauf benötigt werden.

Wir sind auf die neue Karosserieform geschult, die Regale sind voll, die Akkus geladen und die Logistik steht in den Startlöchern.

#wirsindbereit!

Gespannt und voller Erwartung blicken wir auf die Fertigungslinie in der Halle und warten auf den ersten Kombi der neuen Generation E-Klasse. In allen Ecken hört man von den Kollegen erwartungsvolle Bemerkungen wie „unser erster neuer E-Klasse Kombi“ oder „der Dauerbrenner im Ländle“. Nur noch wenige Augenblicke, dann startet an diesem Vormittag – im September 2016 – die Serienproduktion.

Die vorangegangenen logistischen Leistungen sind ausgeblendet und die ersten Teile in den Ladungsträgern zu erkennen.

#jetztgehtslos!

Mein Name ist Christian Dröws, ich bin gelernter Konstruktionsmechaniker arbeite im Bereich Aggregateaufrüstung der Baureihe E-Klasse.

Auf den ersten Blick erscheinen die Änderungen des T-Modells zum Vorgänger überschaubar. Doch ein Auto besteht nicht nur aus zwei Achsen und einem Motor. Die Verkabelungen, Abgasanlagen, Antriebswellen und vieles mehr sind alles neue Komponenten, die eingebaut werden.

Erster Eindruck in der Anlauffabrik

Ich konnte mir bereits im Vorfeld in der Anlauffabrik einen ersten Eindruck über das neue Modell verschaffen, um später meine Kollegen über alle Fakten wie technische Daten oder Ausstattungsmerkmale zu schulen. Schon hier erkannte ich, dass sich der Aufbau des Fahrzeugs deutlich verändert hat. Dabei bekam ich die Chance, gemeinsam mit dem Anlaufteam das Fahrzeug produktionstauglich zu bringen und in die Montage zu integrieren.

Erfahrungen einbringen und Prototypen aufbauen

Meine Erfahrungen aus der Produktion und anderen Serienanläufen, wie der vorangegangenen Generation E-Klasse und den aktuellen CLS und CLS Shooting Brake, konnte ich super einbringen und dabei helfen, die neue Generation reibungslos in Serie zu bringen. Dabei hatte ich mit der Logistik, Bauteil- und Betriebsmittelplanung, Anlaufschulung und dem Prototypenbau Kontakt.

Monatelang hieß es täglich, Prototypen Stück für Stück aufzubauen und jedes Bauteil zu prüfen. Nach einigen Besprechungen und Fotodokumentationen lief der Aufbau flüssig und ich konnte meine Kollegen in separaten Bereichen einlernen.

Arbeitsschritte an der Schulungskarosse

Ungebunden an den Takt der Produktionslinien erklärte ich jedem Einzelnen die Aufbaureihenfolge an bereitgestellten Schulungskarossen. Ich war überrascht, wie schnell meine Gruppe die neuen Arbeitsschritte aufnahm und Interesse an jedem Detail zeigte.

Vor Jahren stand ich selbst an ihrer Stelle und erinnere mich daran, dass wir damals sogar noch auf separate Schulungsbereiche verzichten mussten. Trotzdem meisterten wir auch diese Hürde ohne Probleme. Die Aufgabe, meine Gruppe vorzubereiten und für sie ein Anlaufpunkt für Fragen zum neuen E-Klasse Kombi zu sein, habe ich erfolgreich und mit viel Freude erfüllt. Auch in Hinblick auf meine Führungskräfte spüre ich eine neue, noch stärkere Verbundenheit zum Team.

Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell (BR 213)

Wenn ich heute zurückblicke, sehe ich einen aufregenden Film aus verschiedensten Aufgaben, Projekten und Entwicklungen. Meine Aufgabe als Multiplikator brachte mir jede Menge neue Erfahrungen und Kontakte zu fast jedem Bereich in der Produktion und der Entwicklung im Werk Sindelfingen.

Kaum vorzustellen, wie sich dieser Anlauf für mich entwickelte. Im Sommer 2014 stand noch die Frage im Raum, ob ich mir vorstellen kann, mich bei der neuen E-Klasse Limousine mit einzubringen. Nur wenige Monate später konnte ich bereits meine Kollegen einlernen, und zusätzlich im Verlauf des E-Klasse Anlaufs die ersten kritischen Aufgaben übernehmen.

Mit der Unterstützung meines Abteilungs- und Teamleiters, meiner Betriebsingenieure und Planer, ging es für mich weiter in einen Arbeitskreis, der die Maßhaltigkeit des neuen Modells überwachte.

So wuchs in mir schrittweise eine Zugehörigkeit zur E-Klasse, wie ich sie noch nie spürte. Die vergangenen Monate zeigten mir, wo ich mich in wenigen Jahren befinden möchte: Genau hier! Im Anlaufteam und der Umsetzung solch großer Projekte, im Center E-Klasse.

Ich bin schon ein wenig stolz, dass meine Ideen und Erfahrungen ein Teil des neuen Kombis sind. Auch bei der Einführung zukünftiger Baureihen werde ich mich wieder mit voller Begeisterung einbringen und freue mich schon jetzt auf die spannenden Aufgaben.

Doch davor heißt es für mich erst mal: Das neue Fahrzeug zu den Kunden und auf die Straße bringen!


Weiterführende Infos zur zum E-Kombi gibt es in einem Special auf unserer Corporate Website.

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Mit der Generation Y in die Zukunft des Vertriebs

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Forschung ist wichtig, Praxis ebenso. Und am besten verbindet man Beides. Hier ein konkretes Beispiel: Führungskräfte aus dem Vertrieb bei Mercedes-Benz möchten sich mit jungen Menschen und kreativen Ideen aus der Generation Y auseinandersetzen und mögliche Antworten auf die Megatrends im Automobilvertrieb erhalten. Das Projekt hört auf den Namen „Go Innovative 2016“

Automobilwirtschafts-Studierende „auf der anderen Seite“ brennen darauf, sich und ihre frischen Ideen den TOP-Unternehmen der Automobilwirtschaft vorzustellen. Die automobilwirtschaftlichen Studiengänge an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen legen seit jeher besonderen Wert auf praxisnahe Forschung.

Parallel ist die Daimler AG mehr denn je auf der Suche nach Hochschulabsolventen mit frischen Ideen. Warum also nicht gemeinsame Sache machen und eine Win-Win-Win Situation für alle Beteiligten erzeugen? Das war die Initialzündung für das Kooperationsprojekt „Go Innovative 2016“.

Neue Wege betreten

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Automobilwirtschaft (IFA) stehe ich in unterschiedlichen Belangen in intensivem Austausch mit den HR-Mitarbeiterinnen des Mercedes-Benz Vertriebes in Berlin, die für die Nachwuchssicherung im konzerneigenen Vertrieb (Mercedes-Benz Retail) verantwortlich sind. Zielgerichtete Fachvorträge an der Hochschule, Exkursionen oder die Präsenz auf Karrieremessen zählen zu den gängigen Formate des Employer Brandings und sind zweifelsohne effektive Formen des hochschulnahen Personalrecruitings, aber mittlerweile auch die Regel.

Das grundlegende Prinzip ist bei diesen Aktivitäten letztlich immer das gleiche: Die Unternehmen präsentieren sich den Studierenden, während diese mit der klassischen Bewerbungsmappe in der Hand um die Gunst des Unternehmens buhlen.

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Danach beginnt der Selektionsprozess: Hält der Bewerber den Kriterien des Unternehmens stand, dann lautet das Ergebnis Praktikum, Werksstudententätigkeit oder gar Direkteinstieg. Falls nicht, trennen sich die Wege häufig langfristig. Schön, aber eben auch klassisch, wenn nicht sogar etwas korrosionsgefährdet.

Nur ein kleiner Ausschnitt des Bewerberfeldes lernt die Unternehmen persönlich kennen und die Bewerberauswahl ist nicht selten von Effizienzbestrebung und Kostengesichtspunkten überschattet. Können die Unternehmen die Arbeitsweise, die fachliche Eignung – geschweige denn die sozialen Kompetenzen – im Rahmen eines solchen Prozesses tatsächlich beurteilen? Gibt es denn keine Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Studierenden in intensiven Austausch zu gelangen und dabei als Unternehmen selbst zu profitieren?

Doch, „Go Innovative“ gelingt genau dieser Spagat und schafft einen Mehrwert für den Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland, Studierende und Hochschule.

Vier Fliegen mit einer Klappe

Die Zutaten lauten: Sechs Projektthemen, sechs Führungskräfte des Mercedes-Benz Retail, 40 Studierende der Automobilwirtschaft der HfWU Nürtingen-Geislingen und Wissenschaftler des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA). Die Projektthemen wurden von oberster Stelle des Retail benannt und sollen letztlich Antworten auf die Megatrends im Automobilvertrieb liefern:

  • Digitalisierung in allen Facetten,
  • veränderte Anforderungen der Kunden an den Fahrzeugkauf und -nutzungsprozess,
  • neue Player und neue Mobilitätskonzepte
  • oder die Elektromobilität.

Die Projektleitung übernimmt je eine Mercedes-Benz Führungskraft, die sich in der Zusammenarbeit mit jungen Talenten und durch die Arbeit an Zukunftsthemen verproben.

Benefit 1: interne Personalentwicklung. Die Automobilvertriebsexperten am Institut für Automobilwirtschaft begleiten die Projektausarbeitung aus der Forschungsperspektive.

Benefit 2: Praxisnahe Forschung und Lehre in den automobilwirtschaftlichen Studiengängen. Die Mitarbeiterinnen des HR-Bereiches betten die Projektarbeiten in ein abwechslungsreiches, semesterumfassendes Rahmenprogramm aus Kick-Off Meeting, Mid-Term-Slam und Grand Final ein. Dadurch stehen sie ein halbes Jahr lang in intensivem Kontakt mit den Studierenden – und lernen sie im Arbeitskontext als auch bei gemeinsamen Aktivitäten neben der Projektbearbeitung kennen.

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Benfit 3: Employer Branding und Recruiting. Think Tanks, Denkfabriken, Innovation Labs oder Kreativforen sind nicht nur im Automobilvertrieb in aller Munde. Über die Hälfte der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands arbeiten regelmäßig mit Universitäten zusammen und wollen hierdurch frische Ideen in die Betriebe einholen, um die Anforderungen der Kunden von morgen frühzeitig in Erfahrung zu bringen. Kein geringeres Ziel verfolgen auch die Projektarbeiten:

Benefit 4: Antworten auf die Herausforderungen im Automobilvertrieb für die Kunden von morgen erhalten.

Roadbook zu „Go Innovative“

Gleich zu Semesterstart wurde die neue Kooperation den Studierenden in den Geislinger Lehrsälen von einer Vertreterin des HR-Bereiches vorgestellt. Die involvierten 40 Studierenden aus dem automobilwirtschaftlichen Bachelor- und Masterprogramm wussten bis dahin noch nicht, was sich hinter der etwas ungewöhnlichen Kursbezeichnung „Go Innovative“ verbirgt. Als Incentive integrierte Studiendekan Professor Reindl die Projektarbeit in den Lehrplan – am Ende erhalten die Studierenden also eine Note.

Kick-Off-Event: Mehr als nur „Hausarbeit“

Das große Kick-Off-Event fand im November, jenseits der normalen Lehrsaal-Atmosphäre, in einer Stuttgarter Galerie für zeitgenössische Kunst, statt. Die Führungskräfte des Mercedes-Benz Retail stellten die Projektthemen den Studierenden vor und „pitchten“ um deren Interesse. Das Werben um die Teammitglieder blieb von den Studierenden nicht ungehört und schon die Gruppeneinteilung zeigte, dass es hier um mehr als „nur“ um eine Hausarbeit geht.

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Thinking outside the box

Mit Workshops zu Kreativtechniken – thinking outside the box – oder der virtuellen Zusammenarbeit innerhalb der Projektphase wurde der Grundstein zur Zusammenarbeit zwischen den Führungskräften von Mercedes-Benz und den Studententeams aus Geislingen gelegt.

Persönlich bin ich sehr gespannt, ob diese vielversprechenden Projektmanagement-Tools auch wirklich zur zentralen Kommunikationsplattform avancieren, oder ob wieder auf die vertraute E-Mail und das Telefon zurückgegriffen wird. Auch hier sehe ich einen großen Lerneffekt für alle Projektbeteiligten, nicht zuletzt auch für mich.

Beschnuppern

Am zweiten Kick-Off Tag zogen sich die Projektteams in die vertrauten Hochschulräume zurück, wo nach dem „Beschnuppern“ des ersten Tages, eine deutlich intensivere Arbeitsatmosphäre spürbar war. Schon in dieser frühen Phase der Projektbearbeitung wurde schnell der Wettbewerbsgeist zwischen den Gruppen deutlich. So hatten wir uns das auch vorgestellt.

Punkten im Boxring

Nach einer achtwöchigen Arbeitsphase muss im „Mid-Term-Slam“ Farbe bekannt und der Projektstatus präsentiert werden. Den entsprechenden Rahmen liefert der Boxring des Boxclubs Sindelfingen – die Punkterichter heißen Reindl und Maier. Nach weiteren sechs Wochen werden wir zum großen Finale nach Berlin reisen und die Projektarbeiten müssen den kritischen Blicken der hochkarätig besetzten Jury Stand halten. Die Gewinnerprojekte werden in die Vertriebspraxis des Mercedes-Benz Retail einfließen – die meines Erachtens größte Auszeichnung für eine Studienleistung, die ich mir in meinem Studium hätte vorstellen können.

Bogen zwischen Forschung & Branchenpraxis

Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit „Go Innovative“ gelingen wird, den Bogen zwischen Forschung, Branchenpraxis, Personalrecruiting und Personalentwicklung zu spannen. Weiterhin erhoffe ich mir ganz persönlich Impulse aus den Projektarbeiten für meine Dissertation, die eben genau diesen Fragen der zukünftigen Strukturen im Automobilvertrieb nachgeht.

„Wer wird im Jahr 2030 was im Automobilvertrieb machen?“, so lautet meine vereinfachte Forschungsfrage. Die Generation Y, also die heutige Studierenden-Generation, wird auf diesem Weg ein bedeutendes Wort mitzureden haben. Go Innovative bietet den Kunden von morgen die Chance, bereits heute ihre Anforderungen an einen Automobilhersteller im Jahre 2030, womöglich auch Mobilitätsdienstleister genannt, zu adressieren.

Go Innovative verstehe ich daher nicht nur als schicken Programmtitel, sondern vielmehr als konkreten Arbeitsauftrag, die Zukunft selbst mitzugestalten.

Challenge accepted!

Der Beitrag Mit der Generation Y in die Zukunft des Vertriebs erschien zuerst auf Daimler-Blog.

10 Jahre Ausbildung in China

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Zum Thema Ausbildung bei Daimler bin ich Experte aus eigener Erfahrung: 1982 stieg ich im Alter von 16 Jahren durch eine Werkzeugmacher-Ausbildung bei Daimler in Gaggenau ein. Es gab schon früh Anzeichen, dass ich später auch selbst ausbilden würde.

Während meiner Abschlussprüfung zerriss ich mir an einer Tischkante meine Hose, weshalb mein Ausbilder mir seinen Meisterkittel lieh, um den großen Riss zu verdecken.

Dass ich damals bereits zum ersten Mal diesen Kittel tragen durfte, offenbar ein gutes Omen gewesen zu sein. Ich war acht Jahre lang Ausbildungsmeister, bevor ich durch einen Anruf aus Peking eine neue Berufung fand: Den Aufbau eines Ausbildungssystems bei Daimler in China. Das ist nun 10 Jahre her.

Mission: praktisch und attraktiv

Als ich 2006 in Peking ankam, wurde schnell klar, dass nicht nur die Konzeption, sondern auch das Image der Ausbildung einen Neuanstrich gebrauchen konnte. Bis heute hat das Studium in China einen wesentlich höheren Stellenwert, weshalb viele davon Abstand nehmen, sich stattdessen für eine Ausbildung zu entscheiden. Meine Mission war es also, dort ein praktisch orientiertes und attraktives Ausbildungsmodell aufzubauen.

Neue Praktiken aufstellen

Es wäre ein naheliegender Gedanke, die in Deutschland bewährten Praktiken einfach eins zu eins in China auszurollen. Aber ganz so einfach, wie man sich das vorstellt, funktionieren die Dinge ja leider eher selten. Es ist zum Beispiel aufgrund der Gesetzgebung nicht möglich, die Jugendlichen gleich zu Beginn der Ausbildung bei der eigenen Firma einzustellen.

Die Nachwuchskräfte werden zwar durch das Unternehmen angeworben und absolvieren die dreijährige Ausbildung in der „Benz-Class“ an einer Kooperationsschule von Daimler. Allerdings werden sie erst nach erfolgreichem Abschluss offiziell in den Konzern aufgenommen. Zu meinem Stolz kann ich sagen, dass bis auf wenige Ausnahmen alle Azubis auch eine Stelle bei uns angetreten haben.

Ohne Plan einfach mal machen

Abgesehen von den gesetzlichen Vorgaben lief in China innerhalb meines Projekts auch sonst einiges anders als gewohnt. Wo in Deutschland Pläne, Beantragungen und Genehmigungen in Masse nötig gewesen wären, fing ich in Peking einfach mal an zu machen. Gemeinsam mit den Lehrern unserer Kooperationsschule legte ich fest, welche Ausstattung für die neue Lehrmethodik benötigt wird. Von den Schraubstöcken, über die Zahl der Werkbänke, bis hin zu den Bohrmaschinen.

Außerdem verständigten wir uns darauf, wie viele Lehrstunden je Thema benötigt werden. Als ich dann im August in China ankam, war alles schon bereit, um loszulegen.

Das war auch nötig, denn nur einen Monat nach meiner Ankunft in China startete bereits der erste Ausbildungsjahrgang. Zum Glück funktioniert in China das meiste auch „über Nacht“.

Praxis statt Theorie

Wir bauen einen Unimog – Die meisten Berufsschulen in China legen ihren Fokus auf die theoretische Ausbildung. Unser Ausbildungssystem in China ist sozusagen genau das Gegenteil. Es werden ca. 60 Prozent des Stoffs in praktischen Übungen vermittelt, während üblicherweise in China nur 10 Prozent der Inhalte praktischer Natur sind.

Damit die Lehrer unserer Kooperationsschulen wissen, welche praktischen Fähigkeiten die Auszubildenden nach Abschluss ihrer Ausbildung beherrschen sollten und welche neuen Anforderungen die Automobilindustrie bereithält, laden wir sie regelmäßig zu Daimler ein. Dabei geben wir ihnen einen Einblick, mit welchen neuen Systemen wir arbeiten und was wir in Zukunft technisch umsetzen wollen.

Projekt: Unimog 1:10

Daraus wird dann abgeleitet, welche Inhalte in die Lehrpläne integriert werden müssen, damit unsere chinesischen Azubis für das was kommt gerüstet sind. Beispielweise müssen wir langfristig immer mehr Elektrotechnik-Bausteine in unsere Lehrinhalte einbauen, um unsere Azubis auf die zunehmende Vernetzung unserer Fahrzeuge vorzubereiten.

Und weil wir unseren Azubis auch zeigen wollen, wie viel Spaß das Tüfteln machen kann, starten wir gerne mal „Spezial-Projekte“. Zum Beispiel dürfen unsere Azubis in China einen Unimog im Maßstab 1:10 nachbauen. Dabei zeigt sich, wie die theoretischen Inhalte der Ausbildung auch praktisch eingesetzt werden können.

Besuch aus Deutschland

Außerdem bekommen unsere chinesischen Azubis demnächst auch die Chance, ihre Kollegen in Deutschland persönlich kennenzulernen und andersrum. Schon einige Male hatten zwei Auszubildende aus Deutschland die Möglichkeit, nach China zu fliegen. Dort hatten sie Gelegenheit zwei Wochen lang mit ihren chinesischen Counterparts bei einem unserer rund 500 Mercedes-Benz Händler zusammenzuarbeiten.

Bisher kam leider kein Gegenbesuch zustande, da es Schwierigkeiten bei der Visumsbeschaffung gab. Deshalb wurde eine Initiative des Landes Baden-Württemberg ins Leben gerufen, die nächstes Jahr einen ersten Gegenbesuch möglich machen soll.

Ausbildung nach deutschem Vorbild

Eine weitere Kooperation, die wir eingegangen sind, um unser Ausbildungsprogramms in China voranzubringen, ist die Sino-German Automotive Vocational Education Initiative (SGAVE). Das ist ein Zusammenschluss des Bildungsministeriums in China, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und deutscher Autohersteller wie eben Daimler.

Durch diese Kooperation können wir auch in strukturschwachen Gegenden sicherstellen, dass unsere Nachwuchskräfte an einer Berufsschule mit hohen Qualitätsstandards ausgebildet werden. Denn vor allem in den Vorstädten und  auf dem Land finden sich viele Nachwuchstalente die motiviert sind, eine Ausbildung inklusive Aussicht auf einen festen Job zu beginnen.

Daimler kooperiert in China mittlerweile mit 22 verschiedenen Berufsschulen und bietet sieben verschiedene Ausbildungsberufe an. Seit 2006 haben schon 4.000 Nachwuchskräfte eine Ausbildung innerhalb unseres Programms abgeschlossen.

Neue Kooperation in Sicht

Kaum zurück, schon wieder weg – Bisher sind unsere Ausbildungsprogramme in China auf PKWs und Vans ausgerichtet. Da wir auch für die Truck-Sparte Nachwuchstalente für Daimler Greater China sichern wollen, startet 2017 eine neue Kooperation zwischen unserem Joint Venture BFDA (Beijing Foton Daimler Automotive) und einer Berufsschule, um die Nachwuchskräfte speziell auf die Anforderungen der Arbeit mit LKW vorzubereiten.

Da die Schule und auch BFDA bisher noch nicht mit einem solchen Ausbildungsmodell vertraut sind, wird auch hier der Aufbau der Kooperation „bei null“ beginnen. Dabei geht es vor allem darum, dass wir uns das Vertrauen und die Kooperationsbereitschaft der Berufsschul-Lehrer und der BFDA-Kollegen erarbeiten. Aber auch, dass es uns gelingt aufzuzeigen, welchen Nutzen das praktisch orientierte Ausbildungssystem für alle Beteiligten bietet.

Jubiläumsblog 2026

Außerdem brauchen die Lehrer und auch unsere BFDA-Kollegen klare Angaben von uns dazu, welche Fähigkeiten unseren Auszubildenden vermittelt werden sollen. Ich darf auch dieses Mal beim Aufbau unterstützen und hoffe natürlich, dass das neue Ausbildungsmodell bei den Trucks genauso erfolgreich laufen wird. Sodass ich 2026 den Jubiläumsblog für „10 Jahre Ausbildung bei BFDA“ verfassen kann.

Nach nur zwei Jahren in Deutschland zieht es mich also schon wieder nach China, und ich freue mich auf die Rückkehr. Ganz besonders auf die Freundlichkeit, das Lächeln und auf Pekings Hutongs. Das sind enge Gässchen zwischen traditionellen Häusern, in deren Innenhöfen authentisches chinesisches Essen serviert wird. Und da ich es bei meiner letzten Expedition in Sachen Ausbildung nicht mehr geschafft habe, wittere ich die Chance, doch noch das südliche Basislager des Mount Everest in Tibet zu erklimmen.

Ziel: 60 % Chinese, 60 % Steigung

Das liegt auf der Höhe, wo man etwa 60 Prozent des Weges zur Spitze geschafft hat! Neben diesem hohen Ziel ist es mir vor allem wichtig, wie bei meinem letzten Besuch in China gut in der Kultur anzukommen. Bei meinem Abschied aus China sagte damals eine Kollegin zu mir:

Viele Deutsche würden von sich behaupten, sie seien nach ihrer Zeit hier zu 50 Prozent Chinese und zu 50 Prozent Deutscher. Du gehörst zu denen, bei denen das wirklich zutrifft.

Vielleicht kann ich mich ja während meines nächsten Aufenthalts in China noch auf 60 Prozent steigern. Nicht nur, was die Höhenmeter bei meiner Bergtour betrifft, sondern auch in dieser Beziehung!

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Alle Wege führen nach… Portland!

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Als duale BWL-Studentin bei der EvoBus GmbH erhielt ich die Möglichkeit, im Rahmen meines Studiums ein praktisches Auslandssemester zu absolvieren. Die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts sind so vielfältig, dass man sich zuerst die Frage stellt: Wo soll es eigentlich hingehen? Vielleicht Portland?

Von Anfang an stand fest: Im Optimalfall in ein englischsprachiges Land und so weit weg wie möglich, um den Abenteuer-Faktor zu erhöhen. Da kam natürlich Amerika in Frage. Also auf nach Portland zum Headquarter von Daimler Trucks North America!

Amerika ist nicht gleich Amerika

So würde ich Portland am besten beschreiben: Stadtleben trifft auf unglaubliche Naturlandschaften. Portland ist eine sehr aufgeweckte, lebendige, liberale und interessante Stadt, die unendlich viel zu bieten hat.

Wer gerne Essen geht (wer tut das nicht?) und gerne verschiedene internationale Küchen ausprobiert, kommt hier voll auf seine Kosten. Marokkanisch, deutsch, thailändisch, indisch, italienisch, und natürlich amerikanisch, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Neben vielen guten Restaurants und Food Carts ist Portland auch bekannt für das Bier, das hier gebraut wird.

Falsches Bild

Die Menschen sind hier sehr gesundheitsbewusst, was Ernährung und Sport angeht. Sie widersprechen damit komplett dem Klischee-Bild, das wir von Amerikanern haben. Selten habe ich so viele Jogger und sportbegeisterte Menschen auf einmal gesehen. Zudem sind alle Leute sehr freundlich und fangen, egal ob im Bus oder an der Supermarktkasse, sofort ein freundliches Gespräch mit dir an.

Ankunft in Portland

Ich hatte für die 3 Monate ein Zimmer gemietet und wohnte mit einer anderen Studentin und meinen zwei Vermietern in einem Haus gelegen im Northwest-District der Stadt.

Beide Vermieter waren äußerst hilfsbereit und gastfreundlich: Beispielsweise haben sie mich bei meiner Ankunft in Portland am Flughafen abgeholt und mich mit einem selbstgekochten Dinner überrascht und empfangen. Ein perfekter Start in die Arbeitswoche!

Meine Vermieter Joel und Kelly

Meine Vermieter Joel und Kelly

Life as a Cost-Engineer

Mein Arbeitsgebiet bei DTNA war in der Vorkostenplanung bzw. im Cost Engineering. Die Aufgaben des Teams stellen sich wie folgt dar: Es werden die Kosten der Kaufteile für LKWs im Rahmen der Neuprodukt-Projekte für kostenoptimierte Produktgestaltung kalkuliert. Des Weiteren werden Verhandlungen mit Lieferanten unterstützt und Kostenvergleiche mit den Bauteilen von Wettbewerbsfahrzeugen und anderen Konzernfahrzeugen wie z.B. Mercedes-Benz und Mitsubishi Fuso gemacht.

Cost Engineering Family Portland: Wolfgang Schwarz (Praktikant Modulstrategie), Ronald Skov, Angela Reed (Cost Engineers im Bereich Chassis und Mechatronik), Riley Jack, Antonina Efimoff (Praktikanten Cost Engineering), Ich

Cost Engineering Family Portland: Wolfgang Schwarz (Praktikant Modulstrategie), Ronald Skov, Angela Reed (Cost Engineers im Bereich Chassis und Mechatronik), Riley Jack, Antonina Efimoff (Praktikanten Cost Engineering), Ich

Es stellt sich immer die Frage: Ist der Preis, den wir für dieses Kaufteil zahlen, gerechtfertigt oder zu hoch?

Die Aufgabe besteht also darin, die verschiedenen Bauteile des LKW’s bis auf die letzte Schraube preislich zu kalkulieren, in dem Gewichte, Maße und andere Faktoren dokumentiert und verrechnet werden. Damit werden Referenzkosten kalkuliert, mit denen dann Lieferantenverhandlungen unterstützt werden können.

Manufacturing Studies

Um verschiedene Bauteile genau kalkulieren zu können, bedarf es großem Fachwissen rund um Produktionsprozesse, verschiedenen Technologien und anderen Einflüssen, die den Preis des Bauteils beeinflussen können. Deshalb muss konstant recherchiert werden, wie bestimmte Herstellungsprozesse (z.B. Schmieden, Stanzen, Gießen,…) funktionieren und die Kalkulation beeinflussen.

Headquarter DTNA

Headquarter DTNA

Meine Hauptaufgabe während meines Praktikums bestand darin, Recherche zu verschiedenen Herstellungsprozessen (Hydro-Umformung, Wassertransferdruck, Batterie- und LED-Licht-Herstellung) zu betreiben. Anschließend gestaltete ich Workshops über die Technologien und die Kostenfaktoren. Zugegebenermaßen war meine Arbeit an manchen Stellen sehr technisch, was aber in keiner Weise ein Nachteil war. Es war absolut interessant und hilfreich, auch mal Ingenieursluft zu schnuppern!

Erst die Arbeit, doch dann das Vergnügen

Bei DTNA in Portland war ich als Studentin/Praktikantin nicht alleine: Auch bei den amerikanischen Studenten ist DTNA ein beliebtes Unternehmen, um dort das Praxissemester zu absolvieren. Dank dem guten Wetter konnten wir beinahe jedes Wochenende draußen im Freien verbringen.

Deshalb standen jedes Wochenende entweder Ausflüge oder andere Aktivitäten an. Kulturell hat Portland echt viel zu bieten – langweilig wird es hier bestimmt nicht. Egal ob sportlich beim Surfen, typisch amerikanisch bei einer Rodeo Show, entspannt beim River Floating oder einfach nur beim Genießen der wunderschönen Natur. Ständig wird einem bewusst, wie viele verschiedene Fassetten diese Stadt hat.

Rodeo Show River Floating Hug Point Jetski fahren Krabben fischen Oregon Coast

Reisetipp

Und wenn noch jemanden wie mich dann doch die Reiselust packt, der kann den südlicheren Teil der amerikanischen Westküste bereisen und dort einen Städtetrip durch (wie könnte es auch anders sein) Los Angeles und Las Vegas machen.

Es bot sich natürlich an, meinen Urlaub am Ende meines Praktikums ebenfalls in den Staaten zu verbringen – und was wäre ein besseres Reiseziel als Hawaii? So konnte ich meinen dreimonatigen USA-Aufenthalt mit einem weiteren Highlight beenden.

Zusammengefasst bin ich dankbar für jede einzelne Erfahrung, die ich während meiner Auslandszeit sammeln durfte, für jede Freundschaft, die ich knüpfen durfte und generell für die große Chance, die mir geboten wurde.

Guten Gewissens kann ich den DTNA Standort Portland für Auslandseinsätze uneingeschränkt weiterempfehlen. Ich freue mich schon darauf, meine Kollegen und Freunde eines Tages wieder in Portland zu besuchen.

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Startup adVANce – Bewerben Sie sich jetzt!

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Schon zu meiner Zeit als Assistenzprofessor für Innovation und Strategie an der Uni Straßburg haben mich kluge und kreative Köpfe begeistert, die mit innovativen Ideen ihren eigenen Weg gehen wollten. Aus dieser Zeit weiß ich jedoch auch, wie schwer es ist, Ideen in funktionierende und gewinnbringende Prototypen umzuwandeln. Deshalb bieten wir Startup adVANce.

Dabei mangelt es nicht etwa an Engagement, Durchhaltevermögen oder Leidenschaft! Im Gegenteil. Oft sind es finanzielle Hürden, der eingeschränkte Zugang zu entsprechendem Know-How oder schlicht mangelnde Unterstützung, die es jungen Unternehmern schwer machen.

Startup adVANce – eine Herzenssache

Deswegen ist es mir heute eine Herzensangelegenheit, bei Mercedes-Benz Vans als Program Manager im Bereich Future Transportation Systems das „Co-Development Partnership-Programm“ Startup adVANce begleiten und betreuen zu können.

Mit diesem groß angelegten Startup Partnerschaftsprogramm verfolgt Mercedes-Benz Vans das Ziel, weltweit innovative Partner zu finden, um gemeinsam intelligente Lösungen für den künftigen Transport von Waren und Personen zu finden. Wir suchen Menschen und junge Unternehmen, die in der Lage sind, gemeinsam mit uns innovative Ideen schnell und erfolgreich in ersten funktionalen Prototypen umzusetzen.

Das sieht auch unser Chef, Volker Mornhinweg so. Dafür investieren wir eine Million Euro in die besten Einreichungen! Geld, das bei der Umsetzung innovativer Lösungen zum Einsatz kommen soll und nicht darauf abzielt, Firmenanteile zu gewinnen. Die Startups bleiben ihr eigener Chef! Mercedes-Benz Vans dient dabei als langfristiger Entwicklungspartner, um die Zukunft des Transports gemeinsam zu gestalten.

Herausforderung angenommen!

Und das ist auch dringend nötig: Megatrends wie die Digitalisierung, Urbanisierung oder das Internet der Dinge sind Schlagworte, die jeder von uns sicher schon oft gehört hat und die unser tägliches Leben und somit auch die Transportbranche nachhaltig beeinflussen. Der Online-Handel explodiert förmlich, die Anzahl an Zustellungen wächst rasant und immer neue Serviceleistungen werden in diesem Zusammenhang angeboten.

„Heute bestellt, heute geliefert“ lautet hier das Motto. Dazu kommen immer individuellere Angebote und Möglichkeiten, mittels Ride- und Car-Sharing mobil im Stadtverkehr unterwegs zu sein. Diesen Herausforderungen wollen und müssen wir uns als Van-Hersteller natürlich stellen und erfolgreiche Lösungen entwickeln.

Vielversprechende Technologielösungen gesucht

Der von Mercedes-Benz Vans initiierte und aufgrund seiner fairen Bedingungen von der EU-Kommission unterstützte Wettbewerb verfolgt deshalb ein klares Ziel: Innovationen und Startups zu identifizieren und fördern, die mit intelligenten und neuartigen Ideen den Transport künftig noch effizienter machen. Gefragt sind sowohl Hard- und Software-Lösungen. Dabei suchen wir in drei Themenfeldern gezielt nach vielversprechenden Technologielösungen. Diese sind:

1. Laderaumoptimierung: Hard- und Softwarelösungen rund um den Laderaum, wie automatisierte Regalsysteme, sowie zur Optimierung von Be- und Entladeprozessen von Transportern.

2. Internet of Things: Lösungen, die die Vernetzung des Transporters und seiner Umwelt vorantreiben und Echtzeit-Interaktion (zwischen allen beim Transport involvierten Elementen, wie Waren und Fahrzeug,) ermöglichen.

3. Mobilitätskonzepte: Innovative Mobilitätskonzepte und Sharing-Lösungen, die beispielsweise die Auslastung von Fahrzeugen steigern oder den Kunden neue und kosteneffiziente Mobilitätslösungen mit Infotainment-Service bieten.

Der Countdown läuft

Wer sich bewerben möchte, hat noch bis zum 15. Januar 2017 Zeit, unseren Online-Fragebogen auszufüllen und seine Produktidee dort kurz vorzustellen. Die Bewerbung ist ausschließlich extern möglich, d.h. Mitarbeiter dürfen sich leider nicht bewerben. Ab dann beginnt die wirklich spannende Phase – unser mehrstufiger Ko-Entwicklungsprozess, in dem die Ideen modifiziert, Konzepte erstellt sowie Prototypen gebaut und getestet werden. Immer im direkten Austausch mit meinen Kollegen von Mercedes-Benz Vans und meiner Person.

Und neben der finanziellen Unterstützung stellen wir den Startups natürlich auch unser Know-How zur Verfügung. Um sicher zu stellen, dass die Konzepte zu unseren Anforderungen und Vorhaben passen, werden wir in dieser Phase intensiven Kontakt zu den Teilnehmern aufbauen und einen gegenseitigen Austausch pflegen.

Verschiedene Kooperationsformen möglich

Wie die weitere Zusammenarbeit nach der „Startup adVANce“-Challenge aussieht, entscheiden die Startups gemeinsam mit Mercedes-Benz Vans. Alles von einer klassischen Kundenbeziehung, über eine strategische Partnerschaft, bis hin zu einer Beteiligung ist möglich.

Wir freuen uns jetzt aber erstmal auf viele spannende Einsendungen und sind gespannt, welche Innovationen die Startups uns präsentieren!

Hier geht’s zur Bewerbung

Weitere Informationen zu „Startup adVANce“, die Einreichungsbedingungen, Anforderungen und Angaben zum Ablauf des Wettbewerbs finden interessierte Startups unter http://startup-advance.mercedes-benz.com.

Die Einreichung für die erste Phase erfolgt ausschließlich über das Online-Portal und endet am 15.01.2017.

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Andere Länder, andere Kofferräume

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Chancen muss man nutzen! Es ist nicht so, als hätte ich seit Längerem geplant, eine Stelle im Ausland anzunehmen. Aber als ich von dieser Möglichkeit erfuhr, als Impat für einige Zeit in Deutschland zu arbeiten, war für mich gleich klar: Diese einmalige Chance, die deutsche Arbeitskultur hautnah mitzuerleben, muss ich nutzen! Und so bin ich nun in Stuttgart gelandet, wo ich für die nächsten zwei Jahre leben und arbeiten werde.

Zunächst hieß es aber natürlich erstmal, den Bewerbungsprozess für die Impat-Stelle zu durchlaufen. Es galt, insgesamt drei Bewerbungsrunden zu bestehen. Als erstes ein Bewerbungsgespräch in China, danach ein telefonisches Interview mit dem zukünftigen Vorgesetzten in Deutschland. Als das geschafft war, folgte noch ein persönliches Gespräch mit ihm, für das ich nach Deutschland geflogen bin.

Morgendliche Ankunft am Werkstor in Untertürkheim

Um diese Hürden zu bestehen, war es sicher sehr hilfreich, dass ich mich in meinem letzten Job, ähnlich wie in meinem jetzigen, mit der Vermittlung zwischen der deutschen und chinesischen Kultur und Arbeitsweise auseinandergesetzt habe. Während der letzten drei Jahre bei Daimler Greater China war es meine Aufgabe, deutschen Ingenieuren die Wünsche chinesischer Kunden und die Ansprüche des chinesischen Marktes zu vermitteln und näherzubringen.

Kofferräume im Vergleich

Ich war dort Teil des Teams „China Insight“ innerhalb der Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung. Dieses Team erforscht beispielweise, wie chinesische Autobesitzer im Vergleich zu Deutschen ihren Kofferraum packen. Wie sie vielleicht aus eigener Erfahrung wissen, transportiert der Durchschnitts-Deutsche vor allem Einkaufskörbe und Getränkekisten, Sport- oder Outdoor-Schuhe für Aktivitäten nach der Arbeit. Aber auch einen Regenschirm für alle Fälle und natürlich die sicherheitsrelevanten Utensilien wie Verbandskasten und Warnweste.

Deutscher Kofferraum

All dies ist ordentlich im Kofferraum aufgereiht, möglichst so, dass während der Fahrt nichts durcheinanderpurzelt. Auf diese Anforderungen sind die Kofferräume unserer Fahrzeuge bestens vorbereitet. Der Durchschnitts-Chinese räumt seinen Kofferraum ein wenig anders ein: Für ihn ist es wichtig, dass sein Fahrzeug Flexibilität und viel Platz für „Shopping Bags“ aller Größe bereitstellt.

Und da das Auto nicht – wie in Deutschland regelmäßig üblich – am Wochenende gepflegt und poliert wird, sondern alle Flecken und Spuren die durch Umwelteinflüsse entstehen möglichst sofort beseitigt werden, führt der chinesische Autobesitzer seine Pflegeutensilien direkt im Kofferraum mit. Dafür werden Vorrichtungen erwartet.

Chinesischer Kofferraum

Ein besonders wichtiger Bestandteil des Gepäcks ist in China außerdem die Thermoskanne. Gerne auch mehrere Thermoskannen! Da es laut der traditionellen Chinesischen Medizin als ungesund gilt, kalte Getränke zu sich zu nehmen, ist sie für viele ein beliebter Beifahrer und Begleiter durch die verschiedenen Stationen des Tages. Und da die Tee-Affinität bei uns Chinesen kein Geheimnis ist, können Sie sich sicher denken, was da drin ist.

Koordination ist das A und O

Von solchen „Kleinigkeiten“ wie dem Packverhalten der Kunden kann man ableiten, inwieweit sich die Anforderungen an ein Fahrzeug in den verschiedenen Märkten unterscheiden. Auch in meiner jetzigen Position habe ich wieder eine Art Vermittler-Rolle. Ich versuche in China produzierte Fahrzeugteile mit Teilen aus Deutschland zu koordinieren, so dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zusammen treffen.

Hierfür muss man wiederum die Unterschiede zwischen deutschen und chinesischen Zulieferern sehr gut kennen. Und im Vorhinein Absprachen mit den Kollegen beider Standorte treffen, um die reibungslose Koordination zu sichern.

Ich bin Teil eines Teams,  das ein Produktprojekt rund um einen Vierzylindermotor steuert. Der Motor soll nicht nur in Deutschland produziert werden, sondern auch an internationalen Standorten. Künftig kommen also für mich neben der deutschen und der chinesischen Mentalität noch andere Kulturen ins Spiel. Darauf freue ich mich!

Denn die Chance, in internationalen Teams zu arbeiten, war ein wichtiger Grund, weshalb ich mich damals für Daimler entschieden hatte. Auch in Peking hatte ich schon viele deutsche Kollegen und fand die Zusammenarbeit extrem spannend. Mir war also schon vor meinem Start in Deutschland klar, dass ich kulturelle Eigenheiten nicht nur in Bezug auf Kunden und Lieferanten beachten muss, sondern auch in der Zusammenarbeit mit meinen internationalen Kollegen.

Ohne Deadline geht nichts, oder doch?

Mir ist beispielweise aufgefallen, dass sich die Bedürfnisse nach einem Zeitrahmen für Projekte und Aufgaben sehr stark unterscheiden. Die deutschen Kollegen werden erfahrungsgemäß schnell nervös, wenn für ein bestimmtes Projekt keine Termine und Deadlines vereinbart wurden. Denn woher soll man denn sonst wissen, ob man alles pünktlich geschafft hat? Schließlich sind die Deutschen die Pünktlichkeits-Weltmeister.

Genau diese Deadlines sind es jedoch, die wiederum die chinesischen Experten nervös machen. Für sie gilt: Wenn man weiß, dass ein Thema in nächster Zeit (irgendwann diesen Monat) aufkommen wird, oder schwer planbar ist, hält man sich bereit, um jederzeit auf Nachfragen dazu reagieren zu können. So ist eben alles ein bisschen flexibler. Wie aber kann man Flexibilität und Pünktlichkeit, Deutsche und Chinesen, unter einen Hut bekommen? Genau das will ich in den kommenden zwei Jahren herausfinden!

Andere Kultur, andere Sitten

Mehr als zwei Monate sind bereits vergangen, seit ich Anfang Juli in Stuttgart angekommen bin. Der ganz große Kulturschock blieb bisher zwar aus, trotzdem stehe ich manchmal vor Rätseln. Wie ist es möglich, dass ich für den Arbeitsweg von 10 Kilometern hier nur 15 statt 90 Minuten brauche? Offensichtlich haben die Stuttgarter eine etwas andere Vorstellung von morgendlicher Rushhour.

Oder: Wie kommt es, dass die Wohnungssuche in Stuttgart schwieriger ist als in der chinesischen Hauptstadt, die 20mal mehr Einwohner hat? Und wieso ist am Sonntag keine Menschenseele auf der Straße unterwegs? Dass sämtliche Läden geschlossen sind, kann zur bösen Überraschung werden, wenn man 24/7 Öffnungszeiten gewohnt ist. Mal ganz abgesehen davon, dass es in Peking praktisch keine Tages- oder Nachtzeit gibt, zu der man sich auf einer menschenleeren Straße wiederfinden könnte.

Im Gegensatz zur Bevölkerung in Beijing, die höchstens über die Neujahrsfeiertage mal zu Hause bleibt, ist den Stuttgartern eben ihre Ruhe heilig. Aber ab einem gewissen Alter ist es schließlich auch mal ganz angenehm, eine kleine Auszeit von all dem Trubel zu bekommen.

Chinesisch, Englisch und Deutsch

Gemeinsam mit meiner Frau und meiner dreijährigen Tochter Zheng Peixin wohne ich nun in Fellbach. Die zwei sind einen Monat nach mir in Deutschland angekommen. Meine Frau hat früher bereits einige Zeit in Konstanz gelebt. Sie spricht sehr gut Deutsch, da lerne ich im Alltag einiges. Um ihre Geduld und Nerven aber nicht zu sehr zu strapazieren, mache ich doch lieber einen Sprachkurs.

Zwar funktioniert die Kommunikation im Arbeitsalltag auch problemlos auf Englisch, doch gerade in der Freizeit ist es oft frustrierend, kein Deutsch zu sprechen. Deswegen lerne ich fleißig, meine neuesten Vokabeln sind „rechts blinken“ und „links blinken“. Bei unserer Tochter sieht das noch mal anders aus. Meine Frau bringt ihr zwar Deutsch bei, da man sich aber im Alter von drei Jahren noch ganz ohne Worte versteht, freundet sich Zheng Peixin auch ohne große Deutschkenntnisse bereits mit den Nachbarskindern an. Im Sandkasten kennt man eben keine Sprachbarrieren.

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Auslandspraktikum: Studentin im Wirrwarr der Kulturen

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„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“ sagte einst der deutsche Dichter Matthias Claudius. Und genau das möchte ich hier tun, nämlich mit einem kleinen Einblick in mein dreimonatiges Auslandspraktikum in Malaysia.

Ich bin duale Studentin bei der EvoBus GmbH, dem größten europäischen Tochterunternehmen der Daimler AG. Von uns kommen unter anderem die Omnibusse von Mercedes-Benz und Setra. Mittlerweile bin ich in meinem fünften Praxissemester in der Fachrichtung BWL-Industrie.

Bisher habe ich schon viele Abteilungen in meinem Unternehmen durchlaufen. Vom Preis- und Produktmanagement im Aftersales, über die Logistik an unserem Standort in Mannheim bis hin zur Konzernbilanzierung. Meine vierte Praxisphase durfte ich an einem unserer vielen ausländischen Standorte verbringen. Nach reiflicher Überlegung fiel meine Wahl schließlich auf Kuala Lumpur, die Hauptstadt Malaysias.

Ready to take off

Die Reise begann kurz nach der letzten Prüfung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. So packte ich über’s Wochenende schnell meine Koffer, verabschiedete mich von meinen Lieben und schon ging es los. Mit einem etwas mulmigen Gefühl stieg ich in den Flieger. Was mich wohl 12.000 km südöstlich erwarten würde?

In Kuala Lumpur angekommen, wurde ich von tropischem Klima empfangen und machte mich auf den Weg zu meiner Wohngemeinschaft im belebten Stadtviertel Bukit Bintang. Zu meinem Glück war eine meiner Vorgänger-Studentinnen erst ein Jahr zuvor auch in Kuala Lumpur gewesen. Neben vielen hilfreichen Tipps hat mir diese auch die Nummer von ihrem damaligen Vermieter gegeben. Ein deutscher Rentner der früher in Singapur arbeitete.

Und so zog ich zufällig in das gleiche Zimmer wie sie damals. Die Lage meiner Wohnung war perfekt –  mitten im Zentrum und direkt an der „Restaurantstraße“ Jalan Alor. Der einzige Haken war der Weg zur Arbeit. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln musste ich etwa eine Stunde pro Fahrt einrechnen und die Bahnfahrten waren ein Abenteuer für sich. Zum Glück konnte ich mir aufgrund der niedrigen Lebenshaltungskosten in Asien auch ab und zu ein Taxi für umgerechnet gerade einmal 3 Euro gönnen.

Kulturelle Vielfalt und ein bisschen Chaos

Vor seiner Unabhängigkeit im Jahr 1963 war Malaysia Teil des British Empire. Daher ist Malaysia bis heute sehr international geprägt. Nur etwa die Hälfte der Bevölkerung sind tatsächlich Malaien. Ansonsten leben dort etwa ein Viertel Chinesen und außerdem indigene Völker, Inder und sonstige Ethnien. Kulturelle Vielfalt war dort also garantiert und gerade im Kulinarischen wurde dies sehr deutlich.

Batu Caves Banana Leaf essen traditionell mit der Hand Im tropischen Regenwald Traditionelle Kleidung beim Fest im Büro Menara TM Zu Besuch in einem traditionellen Haus

Einerseits waren gerade die muslimischen Frauen sehr traditionell gekleidet und trugen fast immer ein Kopftuch. Andererseits sind die Menschen dort sehr fortschrittlich in ihren Gedanken. Als Kind vom Lande habe ich die Stadt Kuala Lumpur mit seinen unzähligen Baustellen, den maßlos überfüllten Bahnen und den zahlreichen Streetfood-Ständen als ein bisschen chaotisch empfunden. Langweilig wurde einem jedenfalls nie! ;)

Im malaysischen Büro

Kurz nach meiner Ankunft war auch schon mein erster Arbeitstag bei Mercedes-Benz Malaysia. Ich durfte das malaysische (Arbeits)-Leben hautnah kennenlernen.

Mit seinen etwa 230 Mitarbeitern ist die Mercedes-Benz Malaysia deutlich kleiner, als ich es aus Deutschland gewohnt war und auch das Nutzfahrzeug-Segment ist dort lediglich eine eigenständige Abteilung. Die kulturellen Unterschiede machten sich natürlich auch im Arbeitsalltag bemerkbar. So musste ich mich zum Beispiel erst einmal daran gewöhnen, dass die Länge der Mittagspause dort eher flexibel ausgelegt wird, dafür aber unbezahlte Überstunden alltäglich sind.

Malaysisches Mittagessen mit Kolleginnen

Malaysisches Mittagessen mit Kolleginnen

Während meiner Zeit dort war ich im Aftersales im Team Ersatzteile-Nutzfahrzeuge tätig. Außer der Unterstützung im Tagesgeschäft hatte ich ein Projekt, dessen Ziel die Erarbeitung eines transparenten und konkurrenzfähigen Mengenrabatt-Systems war. Das Highlight meines Praxiseinsatzes war, als ich zum Ende meines Projektes das Ergebnis meiner Arbeit vor dem Sales und Marketing Manager präsentieren durfte.

Übertroffen wurde es nur noch vom Umstand, dass mein erarbeitetes Systems anschließend für das gesamte Nutzfahrzeugsegment genehmigt wurde. Besonders motiviert hat mich auch, wie viel mir als „German DH-Student“ von meinem Team zugetraut wurde. Anders als erwartet wurde meine typisch deutsche strukturierte Arbeitsweise nicht belächelt, sondern im Gegenteil sehr geschätzt.

Erlebnisreiche Zeit

An den Wochenenden habe ich natürlich jede Chance genutzt, um das Land und seine Nachbarländer besser kennen zu lernen. Und glücklicherweise konnte ich zum Ende meiner Praxisphase noch Urlaub miteinbringen. So habe ich im Verlauf meines dreimonatigen Auslandspraktikums die Künstlerstadt Penang, den ältesten Urwald der Erde „Taman Negara“, die berühmten Teeplantagen der Cameron Highlands und den Stadtstaat Singapur besichtigt. In meinem Urlaub habe ich außerdem noch die nahegelegenen Länder Indonesien, Thailand und Vietnam besucht und dort viel über die Kultur Südostasiens gelernt.

Teeplantagen der Cameron Highlands

Teeplantagen der Cameron Highlands

Persönliches Fazit

Meine Auslandspraxisphase in Malaysia war in vielerlei Hinsicht ein voller Erfolg! Ich habe sehr viel über andere Kulturen und deren Arbeitsweise gelernt. Gerade in einem so vielfältigen Land wie Malaysia wird der sensible und respektvolle Umgang mit kultureller Verschiedenheit täglich gelebt. Durch die Arbeit habe ich das Land auf ganz andere Weise kennen lernen können, als es in einem Urlaub möglich gewesen wäre und habe so auch schnell Freundschaften mit den „Locals“ geschlossen.

Mein besonderer Dank geht an die Ausbildung, die mir diesen Einsatz erst ermöglicht hat, sowie die älteren Studenten, welche mich bei der Planung und Umsetzung tatkräftig unterstützt haben. Außerdem geht mein Dank an die malaysischen Kolleginnen und Kollegen, die mich in ihrem Land so herzlich aufgenommen haben, und an mein Team, das mich bei der Arbeit stets unterstützt und mir ein spannendes und verantwortungsvolles Projekt anvertraut hat.

Pläne für die Zukunft

Nach meiner aktuellen Praxisphase in der Kostenrechnung geht es dann wieder an die Duale Hochschule nach Heidenheim, wo ich bis Ende Juni meine letzten beiden Theoriephasen habe. Im dritten Jahr unseres Studiums geht es in den Vorlesungen vor allem um unsere gewählten Vertiefungsfächer: Bei mir sind das Controlling und Materialwirtschaft.

Parallel dreht sich mittlerweile bei uns Studenten im letzten Ausbildungsjahr alles um die Bachelorarbeit und die Bewerbungen für eine Übernahmeabteilung. Diese Phase ist für uns natürlich besonders spannend, da sich bald entscheiden wird, wo im Unternehmen wir einmal unterkommen.

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Technologie für Fahrzeugsicherheit

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Das ist also der Moment, auf den wir viele Jahre hingearbeitet haben: Vor den erwartungsvollen Blicken unseres Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der weiteren Ehrengäste, der Presse und der Vorstandsmitglieder starte ich vom Kommandostand aus den ersten öffentlichen Crashtest. Jetzt darf nichts schiefgehen – die Fahrzeugsicherheit ist gefragt!

Thomas Weber, Winfried Kretschmann, Dieter Zetsche

Thomas Weber, Winfried Kretschmann, Dieter Zetsche

Das im matten Orange lackierte Fahrzeug fährt im grellen LED-Scheinwerferlicht auf den Prellblock zu. Frontal-Crash! Durch den Aufprall dreht sich die E-Klasse ein Stück zur Seite. Sofort danach begutachten die Versuchsmitarbeiter das Fahrzeug.

Alle Frontal-Airbags sind aufgegangen, die Fahrgastzelle ist stabil geblieben, alle Türen lassen sich leicht öffnen. Das Auto und seine Technologie, das Zusammenspiel der vielen Sicherheitssysteme kann im Ernstfall Schlimmes vermeiden. Das ist es, wofür wir Tag für Tag arbeiten!

Die Zeit im Rettungsdienst hat mich geprägt

Als Leiter des Versuchsbetriebs der Passiven Sicherheit und der Fahrzeugfunktionen habe ich auch die Gesamtprojektleitung für die Umsetzung des neuen Technologiezentrums für Fahrzeugsicherheit übernommen.

Das Thema Fahrzeugsicherheit lag mir schon immer besonders am Herzen. Denn ich habe nach meiner Mechaniker-Lehre bei der Daimler AG in Stuttgart einige Jahre als Rettungssanitäter gearbeitet und dabei vielen Verletzten nach Verkehrsunfällen geholfen. Ich habe mich dann aber entschieden, ein Maschinenbaustudium zu absolvieren und mich der Technik zu widmen.

Mein berufliches Zuhause

Welche Mühe man sich bei den Erprobungen und Unfallforschungen machte! Das war wahrlich im Geiste Béla Barényis, dem genialen Sicherheitskonstrukteur und Erfinder der „gestaltfesten Fahrgastzelle“. Dies sollte mein berufliches Zuhause werden!

Nach einigen Jahren als Ingenieur und Leiter verschiedener Teilbereiche wurde mir dann die Leitung des Bereiches „Versuch Passive Sicherheit“ übertragen. Eine großartige Aufgabe! Und so schloss sich der Kreis: Heute helfe ich mit meiner Aufgabe wieder Menschen im Falle eines Verkehrsunfalls, nämlich dadurch, dass ich mit einen Beitrag leiste, die Fahrzeuge besonders sicher zu gestalten.

900 Crashversuche pro Jahr

Mercedes-Benz war immer schon ein Pionier bei der Fahrzeugsicherheit. Über die Jahre sind die Anforderungen an die Sicherheit bei Automobilen enorm gewachsen. Und dies spiegelt sich auch in der Versuchsanzahl wider. So hat sich die Gesamtzahl der bei uns pro Jahr durchgeführten Crashtests in den vergangenen Jahrzehnten von 250 auf 700 mehr als verdoppelt.

In Zukunft planen wir, etwa 900 Versuche pro Jahr durchzuführen… Im Technologiezentrum können wir nämlich künftig sehr flexibel auf bis zu vier Testbahnen gleichzeitig testen, die längste davon misst mehr als 200 Meter. Mehrere Crashbahnen lassen sich auch kombinieren, z.B. um Fahrzeug-Fahrzeug-Versuche durchzuführen.

Virtuelle Simulationen und Crashtests

Bevor heute eine Fahrzeug-Baureihe serienreif ist, durchläuft sie etwa 15.000 virtuelle Unfall-Simulationen am Computer und rund 150 Crashtests mit echter Hardware. Im neuen Technologiezentrum für Fahrzeugsicherheit sind Tests in allen denkbaren Aufprallsituationen möglich, darunter auch Fahrzeug-Fahrzeug-Tests auch unter beliebigen Winkeln und die Erprobung von Vans, schweren LKW und Bussen. Dazu kommen Kreuzungsunfälle und Überschlag-Versuche.

Viele länderspezifische Anforderungen

Sie müssen sich das einmal vorstellen: Viele Länder haben ihre eigenen gesetzlichen Anforderungen, die im schlimmsten Fall sogar widersprüchlich sind. Das stellt uns vor große Herausforderungen. Daher können wir in der neuen Anlage mehr als 50 verschiedene Konfigurationen nachstellen. Das neue Testzentrum ist mit der Gesamtfläche von 55.000 Quadratmetern auf alle absehbaren Anforderungen der Zukunft vorbereitet.

Selbst ist das Projektteam

Mir wurde schon sehr früh klar, dass es keinen ausreichend kompetenten Generalunternehmer gibt, der unsere umfangreichen Anforderungen erfüllen kann. Daher habe ich beschlossen, die Gesamtprojektleitung selbst zu übernehmen und unsere eigenen Mitarbeiter in die Planung einzubeziehen.

Dadurch konnte das Praxiswissen aus Jahrzehnten der Crashversuchsdurchführung genutzt und zudem viele neue Ideen eingebracht werden. Wir traten mit einer ganzen Reihe von Experten und kleinen und großen Spezialfirmen in Kontakt. Nach und nach formte sich so eine große und sehr effiziente sowie ausgesprochen kompetente Projektmannschaft aus internen und externen Partnern.

Budget- und Terminplan eingehalten

Ich bin sehr stolz auf unser Projektteam: Alle Ziele wurden erreicht, alles was wir uns ins Lastenheft geschrieben haben, wurde erfüllt. Und, ganz wichtig: Wir blieben während der gesamten Projektlaufzeit im Terminplan und im Kostenrahmen!

Prof. Rodolfo Schöneburg

Ich bin davon überzeugt, dass unser neues Technologiezentrum die führende Position von Mercedes-Benz bei der Fahrzeugsicherheit weiter stärken und sogar ausbauen wird.

Dazu möchte ich die Aussage meines Chefs, Prof. Schöneburg, Leiter Fahrzeugsicherheit Mercedes-Benz Cars, zitieren:

„Bei der Konzeption des neuen Technologiezentrums für Fahrzeugsicherheit war es unser Anspruch, ein hochmodernes Sicherheitszentrum für die Anforderungen der kommenden Jahrzehnte zu entwickeln. Neben den Herausforderungen von neuen Antriebs- und Fahrzeugkonzepten, werden die Analyse der Vorunfallphase und die Betrachtung von Fahrzeug-Fahrzeug-Crashs immer wichtiger. Wir setzen mit dem Sicherheitszentrum neue Maßstäbe in der Branche. Ich kenne keine Anlage auf der Welt, die so viele Möglichkeiten bietet.“

Er klopft mir anerkennend auf die Schulter und schmunzelt: „Das Thema Fahrzeugsicherheit steckt eben in unseren Genen. Béla Barényi hätte sich mit uns gefreut. So viel ist ‚sicher‘!“

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Eben noch Taipeh, jetzt schon Untertuerkheim

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So sieht also Stuttgart im Februar aus! Verzeiht mir die etwas unorthodoxe Einleitung, aber genau das waren die ersten Gedanken, die mir nach meiner Ankunft in der im Schneeregengrau der Landeshauptstadt durch den Kopf schossen.

Zur Erklaerung: Ich wohne seit acht Jahren in Taipeh, Taiwan und bin bei 26 Grad und Sonnenschein los geflogen. Was sich nach einem typischen Urlaubsszenario anhoert, ist fuer mich dann durchaus auch eine organisatorische Herausforderung. Wenn man so lange auf einer subtropischen/tropischen Insel wohnt, dann sieht die Garderobe durch die Bank weg ein wenig sommerlicher aus.

Ja und dann stehe ich da also um 8 Uhr vor dem Mercedes-Benz Museum. Der Wecker musste an diesem 1. Februar nicht klingeln. Um 5 Uhr gingen die Doeppen (ich meine natuerlich Augen. Ich komme gebuertig aus dem Ruhrgebiet, bin aber offen fuer andere Mundarten^^) von ganz alleine auf und dann war es wieder da, dieses „ja ist denn schon Weihnachten“-Gefuehl. Endlich bin ich angekommen bei dem Konzern, fuer den ich mich ganz bewusst entschieden habe. Vor allen Dingen aus emotionalen Gründen.

Day One im Mercedes-Benz Museum

Der „Day One“ ist, die Daimler-Kollegen wissen es natuerlich, sozusagen die offizielle Einschulung, wobei ich mich ein wenig nach einer Schultuete gesehnt habe. Mit gut 200 neuen Kolleginnen und Kollegen sammelte ich mich in einem grossen Saal des Museums und war vor allen Dingen erstmal ueberrascht, dass mehr als die Haelfte der „Neuanfaenger“ weiblich waren und das quer durch alle Abteilungen. Schoen zu sehen, dass der Daimler so eine Entwicklung gemacht hat.

Begruessung und eine Einfuehrung in die Geschichte und die  Zukunft des Unternehmens standen dann auf dem „Stundenplan“, der dann nach 90 Minuten von der ersten grossen Pause unterbrochen wurde. Brezel gab es und jetzt, man moege es mir verzeihen, hat sich mein kulinarischer Horizont gleich mal neu ausgerichtet. Hatte ich zuvor dieses rustikale Gebaeck eher suedlich des Weisswurst-Aequators angesiedelt, so wurde ich doch recht schnell darueber belehrt, dass es sich offensichtlich auch um eine regionale Spezialitaet der schwaebischen Baeckermeister handelt. Passt fuer mich. Als Junge aus dem Pott war es ungewoehnlich, aber schmackhaft und Heimat ist ja bekanntlich auch dort, wo sich der Magen zu Hause fuehlt… oder?

Deftiges in der Oelkantine

Kleiner Einschub an dieser Stelle. Natuerlich habe ich mich auf die diversen, ich sitze in Untertuerkheim, Werks-Kantinen gefreut. Mein erstes mal Mahlzeit durfte ich in der sogenannten „Oelkantine“ raushauen und das ueber einem Teller Gruenkohl mit 2 Mettwuerstchen und Senf. Freunde, es sind die einfachen Dinge im Leben und wenn du so viele Jahre in Asien lebst, dann kann eine derartige Kombination nahezu Gluecksgefuehle ausloesen. Aber zurueck zu meinem Day One…

Arbeitsschutz und Werksausweis

Filme und Vortraege zur Sicherheit am Arbeitsplatz und den betriebsraetlichen Aktivitaeten folgten, bevor ich dann endlich den offiziellen Schritt in mein neues Leben gehen konnte: Werksausweis abholen und dann zum ersten mal als Kollege unter Kolleginnen und Kollegen das Werksgelaende in Untertuerkheim betreten. Habt bitte ein wenig Nachsicht, wenn der Pathos einen derartig stilistischen Aufschlage macht, aber das war und ist immer noch fuer mich ein ganz besonderer Moment. Hier wollte ich hin und jetzt bin ich also da und das nach 15 Jahren als freischaffender Blogger.

Kulturschock und spannende Momente

Eineinhalb Jahrzehnte konnte ich mehr oder weniger „freidrehen“ und nur die persoenliche, aber auch die Verantwortung meinen Angestellten gegenueber, setzten Grenzen. Jetzt macht dies ein Welt-Unternehmen und ich bin mir ob des beiderseitigen Kulturschocks durchaus bewusst. Da werden die naechsten Wochen und Monate durchaus spannende Momente bereithalten.

Aber ist das nicht das eigentliche Abenteuer? Da erfindet sich gerade eine Firma neu, die vor ueber 130 Jahren gegruendet wurde. Ein Unternehmen, welches unsere Welt, unsere Staedte und Gesellschaften so fundamental beeinflusst hat. Individuelle Mobilitaet hat uns schliesslich voellig neue Formen des Zusammenlebens ermoeglicht und von daher muss man auch den Hut vor der Pionierleistung der Gruendervaeter ziehen.

Gottlieb Daimler und Carl Benz

Gottlieb Daimler und Carl Benz sind fuer mich –  und jetzt schlage ich mal konsequent eine Bruecke zu meinem „Vorleben“ als Techblogger –  die Jobs, Zuckerbergs, Bezos, Musks und Gates ihrer Zeit gewesen. Das vergessen wir viel zu haeufig, aber vielleicht liegt das auch an mir. Wer Anhaenger eines Vereins ist, der seit bald 60 Jahren keine Deutsche Meisterschaft gewonnen hat, der muss sich auch immer mal wieder von den Erfolgen der Vergangenheit inspirieren und motivieren lassen.

Von Analogistan nach Digitalia

Aber genau darauf will sich bei Daimler ja niemand ausruhen und auch ich bin hier angetreten, um mit Euch zusammen die Schritte in die Zukunft zu machen. Ob als Kollege, oder als der „Palle“, der halt jetzt „beim Daimler schafft“ und nicht beim Techblog Mobile Geeks. Wir stehen hier zusammen vor derartig fundamentalen Veraenderungen, die fuer mich als Geek (ja, das werde ich wohl nie richtig ablegen koennen) vor allen Dingen eines sind: aufregend! Und genau hier moechte ich Euch abholen und da ist es voellig egal ob Ihr, wie ich uebrigens auch, noch aus Analogistan kommt oder schon in Digitalien geboren wurdet. Diese Reise betrifft uns alle. Beruflich, aber auch persoenlich.

Bei Daimler werde ich diese Entwicklung nicht nur dokumentieren, sondern auch mitgestalten koennen und da freue ich mich tierisch drauf. In diesem Unternehmen steckt so viel Esprit, Erfindergeist und Lust auf die Mobilitaet der Zukunft, dass ich mich wirklich wie der 4-jaehrige Sascha fuehle, den man uebers Wochenende in einen Toys R Us Store eingeschlossen hat. (Wobei den Laden gab’s damals ja noch gar nicht in Deutschland …)

Oder wie sagte nicht unser Chef Dieter Zetsche auf der CES 2015 in Las Vegas?

Wir haben damals das Auto erfunden, jetzt erfinden wir das selbstfahrende der Zukunft.

Und genau darueber werde ich Euch auf dem Laufenden halten!

P.S.: Umlaute

Bevor in den Kommentaren gleich die Frage nach den fehlenden Umlauten kommt. Ich wohne seit ueber 10 Jahren nicht mehr in Deutschland und setze seit nun schon 15 Jahren nur noch US-Tastaturen ein. Ergo gibt es bei mir keine AEs und OEs und UEs…. Halt! Bist jetzt!

Dies wird mein letzter offizieller Beitrag ohne Umlaute sein. Die Kollegen haben mich schon mit einer schoenen „QWERTZ“-Tastatur versorgt und das bedeutet, dass ich demnaechst dann nicht nur persoenlich in Deutschland angekommen bin, sondern auch meine Artikel bzw. die Art und Weise wie diese fuer euch aufbereitet wurden.

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POWEReinwanderer: Mit Vorbildern gegen Vorurteile

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„Was haben Alu Gobhi, Cuy picante, Fasolada und Sarma gemeinsam?“ Die Frage sorgt für neugierig-interessierte Blicke aus acht Augenpaaren. Sie gehören Schülern und Studierenden mit Migrationshintergrund, die einen Tag lang in der Produktion und Entwicklung bei Mercedes-Benz in Sindelfingen zu Gast sind.

Die Fragesteller sind wir, allesamt RD/RKR-Kollegen und „POWEReinwanderer“. Wir sind Arun Krishnamurthy, Konstantin Boutaris, David Moncayo und meine Wenigkeit: Miroslav Marinković. Das sorgt im besten Fall jetzt bei den Leserinnen und Lesern dieses Blogs für neugierig-interessierte Blicke – vielleicht gleich in doppelter Hinsicht.

Erstens: Wofür steht das Kürzel „RD/RKR“? Dahinter verbirgt sich ein Bereich in der Forschung und Entwicklung von Mercedes-Benz, der sich um die Rohbaustrukturen künftiger Baureihen mit Stern kümmert. Und zweitens: Was hat es mit den „POWEReinwanderern“ auf sich? Es handelt sich um Migranten, die in Deutschland beruflich erfolgreich sind und so als Vorbild gelungener Integration dienen können.

POWEReinwander steht für…

„POWER“ steht dafür, dass Migranten ihre Stärken, Fähigkeiten und Talente einbringen und damit einen Beitrag zu Wachstum und Wohlstand in ihrer neuen Heimat leisten. Die Idee zu den „POWEReinwanderern“ stammt vom serbischen Akademikernetzwerk Nikola Tesla e.V. aus Stuttgart, dem Forum der Kulturen Stuttgart und dem Landesmedienzentrum.

Migrationshintergrund ist kein Karriere-Hindernis

Ziel ist es, den positiven, gesellschaftlichen Beitrag von Einwanderern herauszustellen und gleichzeitig Vorurteile abzubauen. Unsere zentrale Botschaft an die jungen Leute lautet: Migrationshintergrund muss kein Karriere-Hindernis sein. Und wo lässt sich diese Botschaft überzeugender vermitteln als am Arbeitsplatz von Migranten? Im konkreten Fall also bei uns: den vier RD/RKR-Kollegen.

Wir haben den Besuchern an unserem jeweiligen Arbeitsplatz unsere ganz eigenen Geschichten erzählt. Und wir hatten den Eindruck, dass wir damit ein Stück weit die Motivation und den Ehrgeiz der jungen Leute wecken konnten. Deshalb freuen wir uns, auch hier auf dem Blog unsere Erfahrungen zu teilen und so vielleicht noch mehr Jugendliche zu erreichen.

In zwei Richtungen in die Heimat

Als ich vor fast neun Jahren nach Deutschland kam, war ich mir nicht sicher, ob ich bleibe. Die Welt schien mir damals so offen zu sein. Das lag vielleicht an meiner erste Station: Hamburg – voller offener Tore zur Welt. Nach dem Studium kam ich dann nach Baden-Württemberg. Hier hat mich alles an meiner Heimat in Süden Serbiens erinnert: Berge, wo man hinschaut. Weniger Fisch, mehr Fleisch. Aber auch viele Landsleute, auch bei Mercedes in der Entwicklung. Wir haben sogar unseren Stammtisch.

Nach fünf Jahren in Stuttgart und Sindelfingen möchte ich hier nicht mehr weg. Hier sind meine Freunde, hier habe ich Freude an meiner Tätigkeit als Rohbauentwickler. Aber ich bin immer noch regelmäßig in Norddeutschland, um ein berufsbegleitetes Studium zu absolvieren – genau wie mein Erststudium auf Hochdeutsch und nicht auf Schwäbisch. Deutschland ist über die Jahre meine zweite Heimat geworden. Egal in welche Richtung ich reise, ob von Deutschland nach Serbien oder von Serbien nach Deutschland. Ich komme immer nach Hause.

Sprache öffnet Türen

Mein Kollege Arun ist seit zwei Jahren in Deutschland. Nach dem Studium in Indien hat er dort bei Mercedes-Benz in der Türen-Vorentwicklung gearbeitet. Dann bekam er die Möglichkeit, für drei Jahre in die Pkw-Vorentwicklung nach Sindelfingen zu gehen. Eine Chance, die er sich nicht entgehen ließ. Die größte Herausforderung am Anfang war – wie für so viele Migranten – die deutsche Sprache.

Die Kollegen, mit denen Arun früher nur online kommuniziert hatte, standen ihm plötzlich gegenüber. Es mussten gemeinsam Lösungen gefunden werden in kurzer Zeit, aber für komplexe Anforderungen. Ohne gemeinsame Sprache, kaum machbar. Deshalb hat Arun gleich angefangen Deutsch zu lernen. Heute sagt er, dass ihm die Sprache viele neue Türen geöffnet hat, nicht nur beruflich, sondern auch privat.

Autobegeisterung von klein auf

Anders als Arun oder ich ist Konstantin in Stuttgart aufgewachsen. Als Fünfjähriger zog er mit seinen Eltern aus Griechenland nach Zuffenhausen – bekanntlich der Sitz eines schwäbischen Sportwagenbauers. Der hat auch Konstantins Auto-Begeisterung geweckt. Nach dem Abitur hat er dort eine Ausbildung zum Karosseriebauer gemacht. Es folgten ein Maschinenbau-Studium und ein berufsbegleitender Master.

Nach dem Berufseinstieg bei einem Engineering Dienstleister kam er zur damaligen Daimler-Benz AG. Über die Gesamtfahrzeug Entwicklung ging es in die Forschung und Vorentwicklung, wo er jetzt seit zehn Jahren arbeitet. Ein Ingenieurstudium kann er – wie ich übrigens auch – nur wärmstens empfehlen. Auch wenn es wegen der naturwissenschaftlichen Fächer mühsam erscheint (und teilweise auch ist).

Aber die späteren Einsatzbereiche sind ungeheuer breit gefächert und wegen ständig neuer Markt und Produktanforderungen bleibt es immer spannend. Was Konstantin unseren Besuchern noch mit auf den Weg gibt: Sie sollen sich frühzeitig Gedanken machen, wo ihr Lebensmittelpunkt sein soll und dort Wurzeln schlagen. Und sie sollen das Positive aus beiden, ihnen bekannten Kulturkreisen in ihr Leben hineinlassen.

Keine Angst vor Barrieren

David ist in Ecuador auf eine deutsche Schule gegangen. Trotzdem fiel es ihm als Student in Deutschland anfangs manchmal schwer, den Professoren zu folgen. Sein Traumstudium der Luft- und Raumfahrttechnik hat er trotzdem durchgezogen. Daran erinnern ihn heute noch die Star Track-Figuren an seinem Arbeitsplatz. Jetzt sind für David alle sprachlichen Barrieren weg, dafür sind – wie er sagt – neue gekommen.

In Form von Wabenstrukturen und Crash-Simulationen. Dafür ist er jetzt seit acht Jahren in unserer Abteilung zuständig. David sagt, dass Barrieren uns zwar an die Leistungsgrenze bringen können, aber auch neue Horizonte eröffnen. Seine Botschaft an die Schülergruppe: Keine Angst vor Barrieren, sondern Kraft finden, sie zu überwinden. So findet man Freude und Erfüllung. David hat seine gefunden: hier in Deutschland, in Stuttgart, bei Mercedes-Benz.

Wir lösen das Rätsel

Nach unseren persönlichen Geschichten hatten unsere Gäste noch Gelegenheit, Fragen zu stellen. Wie bekomme ich einen Studienplatz? Wie erweitere ich meine Deutschkenntnisse? Und das Wichtigste: Wie kann ich mich bei Mercedes-Benz bewerben? Wir haben gern geantwortet und unsere Gäste wären gern noch länger geblieben oder hätten am liebsten direkt in Sindelfingen und bei RD/RKR angeheuert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Es bleibt die Auflösung des Rätsels, was es mit den exotischen Begriffen aus dem ersten Satz auf sich hat: Alu Gobhi, Cuy picante, Fasolada und Sarma sind Gerichte aus den Herkunftsländern der POWEReinwanderer: Indien, Ecuador, Griechenland und Serbien.

Und noch etwas: Wenn man diese vier Länder auf einer Weltkarte mit Sindelfingen verbindet, entsteht ein STERN. Zufall? Wir meinen: Glücksfall!

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Family on Tour: Gießerei mal anders

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35 Stunden Arbeit in der Woche. Ganz schön viel Zeit, die man hier in der Firma und nicht zu Hause mit seiner Familie verbringt. Umso schöner, wenn man ihr mal zeigen kann, wo Papa oder Mama so den ganzen Tag sind und was sie hier machen. Deshalb hatten wir im Werk Mettingen einen Familientag.

Normalerweise dürfen Familienangehörige nämlich nicht aufs Werksgelände. Wir sind rund 570 Frauen und Männer in unserem Bereich UDG und produzieren die Gehäuse für das Neungang-Automatik-Getriebe (NAG3), Strukturteile, Getriebegehäuse, Kupplungsgehäuse und vieles mehr. Zu unserem Bereich gehören auch das Team Schmelzerei und das Team Steuerung mit Themengebieten wie beispielsweise Röntgenstelle, Rüstmeisterei, Roboteroptimierung. UDG steht übrigens für Produktion und Technologie Ur- und Umformen Druckguss.

Klar, aus Film und Fernsehen hat jeder einen Funken Vorstellung, wie eine Gießerei ausschaut. Doch die Bilder von flüssigem, heißem Metall bilden die Realität bei Weitem nicht vollständig ab.

Deshalb gab es den Familientag: Hier waren rund 1600 Besucher vor Ort, die die Möglichkeit zu einem Rundgang durch die die Produktionshallen hatten. Mit Infoständen stellten sich die einzelnen Teams und ihre Produkte vor. Praktische Beispiele wie Druckgussformen, Schutzanzüge und Karosserieteile im Zusammenbau mit UDG-Teilen veranschaulichten die Darstellungen.

Für meine Frau, vor allem aber meine beiden Töchter, die keinerlei Vorwissen besaßen, war es sehr interessant, die Gießerei als mein tägliches Arbeitsumfeld kennenzulernen. Ich erzählte ihnen einiges über meine Arbeit, doch natürlich war ich nicht der einzige, der sein Wissen weiter gab. Thomas Kaiser beispielsweise, Leitung Produktion Strukturteile Aluminium, stand vor der laufenden Druckgussmaschine, der DGM 564.

Meine Frau Melanie, die beiden Kinder Leonie (11) und Lina (3) und ich.

„Diese Maschine produziert Aluminiumstrukturteile“, so Thomas Kaiser, der dann auf die einzelnen Verfahrensschritte einging. Für die Kleine war es leider hin und wieder etwas zu laut. Und das, obwohl nur eine der vielen Maschinen zu Vorführzwecken überhaupt in Betrieb genommen wurde. Kinderohren sind halt doch noch deutlich sensibler, das wird mir dadurch wieder bewusst.

Einfach mal spüren lassen

Neben typischen Geräuschen zeigte ich meiner Familie in einer anderen Ecke der Halle beim Schmelzbetrieb, wie warm es bei so einem Ofen werden kann. Es war echt schön, nicht immer nur mit Worten alles zu beschreiben, sondern auch einfach mal zu zeigen und sie selbst hören und spüren zu lassen.

Thomas Kaiser erklärt vor der Druckgussmaschine DGM 564 die einzelnen Verfahrensschritte.

Doch natürlich gab es nicht nur Input. Für die etwas größeren Kinder wurde ein Gabelstapler hingestellt, auf den sie sich setzen konnten. Für die Kleineren war leider nicht so viel geboten.

Foodtrucks für die Familie

Was für meine gesamte Familie auf jeden Fall toll war, war die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Kolleginnen und Kollegen zu essen und Zeit zu verbringen, ohne mit den Gedanken bei der Arbeit zu sein. Am Standort waren extra für den Familientag Foodtrucks angerückt, die uns mit Essen und Trinken versorgten. Burger, Maultaschen, Pulled Pork und verschiedene Würstchen am Spieß mit Brotteig. Da läuft einem beim Gedanken daran schon das Wasser im Munde zusammen.

In der Mittagszeit bildeten sich richtig lange Schlangen, jeder wollte das köstliche Essen probieren. Die Zeit verging wie im Flug und so saßen wir schließlich bis Nachmittag zusammen. Der Tag hat sich in meinen Augen für alle Mitarbeiter gelohnt, denn: Wann bekommt man schon mal die Gelegenheit, seiner Familie den eigenen Arbeitsplatz zu zeigen. Sollte noch einmal so ein Familientag stattfinden, bin ich auf jeden Fall mit dabei. Mein Vater war ja beispielsweise noch nicht hier. Danke an die Organisatoren!

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Kennen Sie die DaimlerDoks?

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Es gibt bei Daimler eine ausgeprägte Doktorandenkultur und ein Kernteam der DaimlerDoks. Was machen wir? Hier die Kurzfassung: Marktplatz, Imagekampagne, Leitfaden, Checkliste, PhD-Cup, Absolventenbuch, Sharepoint, Doktorandentag, Bildungsreise, Vollversammlung, Kamingespräche, Stammtische. Einige Details dann weiter unten.

Ungefähr 300 Doktoranden tummeln sich bei der Daimler AG. Wir werden übrigens auch „DaimlerDoks“ genannt. Jedes Jahr wählen wir gemeinsame Vertreter – das Kernteam -, die sich um die Belange der DaimlerDoks im Unternehmen kümmern. Christoph, Florian, Johannes, Oliver, Shéhérazade, Sören, Tobias und ich waren das Kernteam im Jahr 2016. Wir trafen uns regelmäßig, um aktuelle Themen zu besprechen, zu planen und durchzuführen. Im Fokus waren einerseits fachlich-unternehmensspezifische Aspekte, andererseits soziale und unternehmensübergreifende Events.

Marktplatz

Alle 15 Monate haben die DaimlerDoks die Chance, sich und ihre Forschung anhand eines Posters oder eines Kurzvortrages einem breiten Daimler-Publikum zu präsentieren. An den Marktplätzen haben wir die Möglichkeit, uns fachlich auszutauschen sowie die Fühler nach einem neuen Job nach unserer Doktorandenzeit auszustrecken.

PhD-Cup

Der PhD-Cup ist ein automobilhersteller- und -zuliefererübergreifendes Event, das wechselnd von Doktoranden anderer Firmen ausgetragen wird. 2016 stand der PhD-Cup unter dem Motto „Spätzle & Spiele“ und wurde von uns in Stuttgart veranstaltet. Knapp 100 Doktoranden von Audi, BMW, Bosch, Daimler, MAN, Opel, Porsche, Siemens und VW wurden ausgelost teilzunehmen.

Zwei Tage hieß es dann: Austausch, Netzwerken, Stadtrally, OEM-Challenge inklusive vier Car2Go-smarts, leuchtendes Finale, gemütlicher Ausklang mit gutem Essen und tanzbarer Musik. Sieger nach Punkten war VW, Sieger nach Spaß und neuen Kontakten waren wir alle.

Imagekampagne, Leitfaden, Checkliste, Absolventenbuch

Sie sind alle Teil unserer Offensive mit dem Ziel, das Doktorandendasein attraktiver zu gestalten. Die Imagekampagne zeigt, was wir machen und gibt Einblicke in die einzelnen Phasen der Promotion.

Der Leitfaden dient der Orientierung der internen Betreuer und der Doktoranden, was im Speziellen für uns Doktoranden bei Daimler gilt und auf was zu achten ist. Die Checkliste bietet Anhaltspunkte vor der Ausschreibung einer Doktorandenstelle, ob thematisch, universitär und hierarchisch alle Grundlagen für eine Industriepromotion vorliegen. Das Absolventenbuch enthält Steckbriefe derjenigen Doktoranden, die kurz vor dem Ende ihres Vertrags sind und einen Job suchen.

DaimlerDoks Sharepoint

The place to be, um Events zu planen, sich auszutauschen, Tipps und Tricks zu archivieren, Unklarheiten zu beseitigen und sich über die Forschung anderer zu informieren. Dort organisieren wir zum Beispiel auch unsere Mittag- und Abendstammtische, um uns privat besser kennenzulernen, und halten den Kontakt zu unseren Alumni.

Bildungsreise

Was machen 22 DaimlerDoks und Alumni in Budapest? Kultur aufsaugen, Spaß haben, (Leidens-)Gefährten kennenlernen und fachsimpeln. Highlight unserer Bildungsreise war das Nachtbaden in einer antiken Therme mit Schwefelbecken und einem Dachpool. Von dort hatten wir einen grandiosen Blick auf das lichtdurchflutete Budapest.

Ein mittelalterliches Pferdespektakel zog uns ebenso in seinen Bann. Einige von uns schafften es sogar, in die Mitte der Manege zu kommen. Und konnten dort hautnah die kostümierten Pferderennen und Paraden miterleben. Beim Street Food Festival probierten wir uns durch die ungarische Küche. Bei der gemütlichen Bootsfahrt auf der Donau konnten wir die Atmosphäre der Stadt nochmals auf uns wirken lassen und den Sonnenuntergang genießen.

Kamingespräche

Die Stärkung des fachlichen Netzwerkes, der Kontakt zum Management und auch persönliche Einblicke in die Karriere der Führungskräfte stehen bei den Kamingesprächen im Vordergrund. Kamine sind übrigens meist nicht vorhanden, wenn auch manches Mal digital nachgeholfen wird.

Rund 20 Doktoranden haben mehrere Male im Jahr die Möglichkeit an einem mehrstündigen Treffen mit einem unserer Topmanager aktuelle Thematiken wie beispielsweise autonomes Fahren oder die Digitalisierung bei Daimler zu diskutieren und in den Genuss von Interna zu kommen. Am interessantesten ist es für uns immer, wenn wir auf „Tuchfühlung“ mit den Managern gehen können und den Menschen hinter der Führungsrolle kennenlernen dürfen – so ganz fernab aller Strategiefolien und Kennzahlen.

Doktorandenvollversammlung

Am Jahresende treffen sich alle Doktoranden, um sich über die aktuellen Stände der unterschiedlichen Themen auszutauschen und um ein neues Kernteam zu wählen. Christoph, Fabian, Felix, Jessica, Jürgen, Markus, Martin, Melanie, Yanfu und ich sind dieses Jahr über ganz Deutschland verstreut. Wir haben bereits gute Ideen für 2017 in petto.

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STARTUP AUTOBAHN: Neues aus dem Silicon Ländle

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Was passiert, wenn 13 junge und fähige Startups und rund 900 begeisterte, startup-affine Menschen aus den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft zusammenkommen? Ein internationales Publikum, voller zahlreicher Investoren und potenzieller Partner? Und das auf der rund 6.000 qm großen Produktionsfläche der brandneuen ARENA2036. Willkommen zum EXPO Day der STARTUP AUTOBAHN.

Zu Beginn hatten wir im Projektteam in den Vorbereitungs-Meetings noch gehofft, dass sich überhaupt jemand für die Veranstaltung interessierte. Anfang des Jahres 2017 waren wir jedoch schon Wochen vor dem Event restlos ausgebucht und mussten sogar viele Interessierte auf andere Veranstaltungen vertrösten. Was war passiert?

Das Interesse am Thema war stark gewachsen. Unternehmbilden, Wissenschaft, Investoren, Politik und Startups. Alle wollten am 9.Februar dabei sein und sehen, ob ein groß angelegtes Startup-Programm für Mobility und Industrie 4.0 – mitten in der „konservativen“ Schwabenmetropole und nicht im Silicon Valley, in Tel Aviv oder Berlin – funktionieren kann. Achtung Spoiler: Ja, es kann.

Was ist STARTUP AUTOBAHN?

STARTUP AUTOBAHN ist eine im Mai 2016 gestartete Innovations- und Kooperations-Plattform für Future Mobility rund um die Kernthemen Mobilität und Industrie 4.0. Etablierte Unternehmen bieten den Entrepreneuren – in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart sowie dem Accelerator Plug & Play –in den Räumlichkeiten der Forschungsfabrik ARENA2036 auf dem Campus der Universität Stuttgart das ideale Arbeitsumfeld.

Sie können für drei Monate neben der Coworking Fläche auch das brandneue Hardware Lab der ARENA2036 für die Umsetzung ihrer Ideen nutzen und im Idealfall Pilotprojekte mit einem oder mehreren Industriepartnern der Initiative starten.

Geboten wird ihnen eine inspirierende Umgebung mit viel Raum für Kreativität, ein professionelles Mentoring und Zugriff auf ein globales Netzwerk innerhalb unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Dabei sollen sie den Mut und die Freiheit haben, die Mobilität und Produktion der Zukunft neu zu denken.

Selection Day – Programm – Expo Day

Ein Programmdurchlauf bei der STARTUP AUTOBAHN hat drei Phasen. Zuerst kommt der sogenannte „Selection Day“, an dem eine Jury die Startups für das Programm auswählt. Anschließend folgt dann ein 100-tägiges Programm mit Coachings und gemeinsamen Projekten. Der Abschluss sowie krönender Höhepunkt ist dann der „EXPO Day“: Der Tag, an dem die Startups einem breiten Publikum zeigen können, was sie durch ihren 100-Tages-Sprint erreicht haben. Weiter Informationen und eine kurze Einführung zum Thema gibt es hier noch zu lesen.

Rückblick: Was nach dem Selection Day passierte

Im September 2016 begann dann für die 13 ausgewählten Startups – namens Otonomo, Noveto, blickshift, Gauzy, n-join, TruckPad, Free2Move (vormals CarJump), Evopark, Vayyar, Hopon, Argus, 4tiitoo und Canatu  – das 1. Programm der STARTUP AUTOBAHN.

Konzentriert hat sich dabei während dieser Zeit alles auf die Fokuswoche, die einmal pro Monat in Stuttgart stattfand. Mit dicht bepacktem Stundenzettel machten sich die Startups an Meetings, Mentorings, Coachings, „Pitch-Polishings“, Werksführungen und öffentlichen Meetups.

Für die meisten stand dabei die intensive Zusammenarbeit mit Daimler-Experten an gemeinsamen Pilotprojekten im Vordergrund. Besonderer Schmankerl: Jedes Startup bekam die Chance, sich selbst eine halbe Stunde bei einem der Daimler Vorstände zu präsentieren.

Unser oberstes Ziel: Umsetzung der Ideen

Wir im STARTUP AUTOBAHN Projektteam fungieren dabei als Brückenbauer zwischen den Startups und der Daimler AG. Erstaunlich war, was die Startups zusammen mit unseren Fachbereichen am EXPO Day an Prototypen gezeigt haben. Es wurde unmittelbar klar: wir werden nach dem EXPO Day mit mehreren Startups tiefer in die Umsetzung einsteigen.

  • Noveto aus Israel hat zusammen mit der Konzernforschung die Technik für Privacy Audio in einer Mercedes-Benz Fahrzeugumgebung prototypisch umgesetzt
  • Blickshift, das Stuttgarter Startup, hat gezeigt wie durch den Einsatz einer Erkennungssoftware für Augenbewegungen, die Warnsysteme eines Fahrzeugs verbessert werden können
  • Canatu aus Finnland hat gezeigt, wie Ihre Multi-Touch-Folie den Funktionsumfang eines Fahrzeug Interieurs verbessern kann
  • Gauzy aus Israel hat ihre Smart Glass Technologie aus dem Hausbau mit der Verschreibung eines Demonstrationsfahrzeugs getestet, so dass man nun Videos auf dem Glas sehen kann

Auch interessant: Auch neben den Startup AUTOBAHN-Projekten waren „unsere“ Startups sehr aktiv. Gauzy und Noveto haben neues Kapital eingeworben, Evopark war bei Höhle der Löwen und hat das Angebot ausgeschlagen und carjump hat einen neuen Großinvestor und ändert sogleich seinen Namen zu Free2move.

Das Eco-System wächst: Die Autobahn wird „voller“

Um das Ökosystem für Startups in Stuttgart zu stärken, war es von Anfang an unsere Motivation, weitere Industriepartner für die Plattform zu gewinnen. Unsere einfache Logik: Durch eine höhere Anzahl an potenten Partnern wird das Angebot für Startups spannender, dadurch bewerben sich mehr und bessere Startups, was wiederum für die Industriepartner spannender ist.

BASF, Hewlett Packard, Murata, Porsche und ZF Friedrichshafen

Dieser Logik konnten übrigens bereits auch einige andere Unternehmen folgen. BASF, Hewlett Packard, Murata, Porsche und ZF Friedrichshafen sind nun als neue Partner bei STARTUP AUTOBAHN aktiv. Dazu interessant auch ein Meeting bei Porsche im Vorfeld mit dem CEO Oliver Blume. Ob es wohl mit Daimler und Porsche gemeinsam in einer Plattform funktionieren kann? Zehn Minuten nach dem Termin kam ein Anruf: Ja, es kann.

Nach dem EXPO Day ist vor dem Selection Day

Aber nicht nur Stuttgart bietet mittlerweile etwas für Mobility Startups. STARTUP AUTOBAHN hat bereits im September 2016 einen weiteren Standort in Singapur mit Fokus IT/Sales gegründet. Die Aussichten scheinen auch in Südost-Asien gut zu sein. Bereits am Tag des „Launches“ kam auf einer Messe der Deputy Prime Minister des Stadtstaates Singapur am STARTUP AUTOBAHN Stand vorbei, um sich mit den Kollegen zu unterhalten. Zwei Stunden später war ein Foto von diesem Treffen auf seiner Facebook-Page. Virales Marketing? CHECK!

Accelerating Lane und Pilot Lane

Das Programm 1 ist zu Ende, es lebe Programm 2. Doch was waren unsere wichtigsten Learning aus der 1. Runde? Wir brauchen „2 Fahrspuren“ für die Startups auf der STARTUP AUTOBAHN. Eine Spur mit einem klassischen Accelerator-Angebot für die „Frühphasen-Startups“, die primär Funding, Kontakte und Coaching benötigen und eine zweite Fahrspur für reiferen, die eher den Kontakt zu etablierten Unternehmen suchen, um gemeinsame Proof-of-Conepts oder Pilotprojekte zu stemmen.

Speeddating

Mittlerweile gehen wir auch noch zielgerichteter auf die Suchfelder der teilnehmenden Partner ein. Wir bieten vor dem Selection Day noch zusätzlich mehrere „Deep-Dive Sessions“ an. Hier geben wir ein Suchfeld vor, beispielsweise Künstliche Intelligenz, Blockchain oder Virtual Reality und laden entsprechende Startups nach Stuttgart ein. Parallel werden diejenigen Fachbereiche aus unserem Konzern eingeladen, die sich für Startups in dem Thema interessieren.

Anschließend geht’s dann zum Speeddating! Und wenn ein Fachbereich ein Startup spannend findet, kommt es sofort in die engere Auswahl für den Selection Day. Parallel stellen wir in Pre-Selection Meetings jeden Monat die Startups vor, die sich über die Plattform beworben haben und diskutieren mit den Innovationsverantwortlichen der Business Units, wer zum Selection Day eingeladen wird. So haben wir von den Startups am Selection Day bereits ein erstes Bild sowie potentielle Interessenten für Pilotprojekte aus den verschiedenen Business-Units von Daimler.

Doch der größten Nutzen des zweiten Programms: Mittlerweile ist der ARENA2036-Neubau fertiggestellt. Und die Startups können ab sofort die Räumlichkeiten auf dem Campus der Universität Stuttgart nutzen. Sie können während der Programmlaufzeit neben der Coworking Fläche auch das brandneue Hardware Lab der ARENA2036 für die Umsetzung ihrer Ideen nutzen.

Das wird sicher auch gerne genutzt werden. Aus allen Bewerbern erhielten schlussendlich 36 Startups die Gelegenheit, am Selection Day für das 2. Programm der STARTUP AUTOBAHN zu pitchen. Die Jury – bestehend aus Daimler, HPE, Porsche, ZF, BASF und Plug&Play – wählte dann am 10.Februar 28 Startups für das 2. Programm aus. Dabei war die Aufgabe der Jury entscheidend, da auch die beste Vorbereitung den persönlichen Eindruck von den Gründern nicht ersetzen kann. Denn für einen Platz im Programm ist vor allem eins wichtig: Das Commitment und die Kompetenz des Teams.

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Motorenoptimierung in Peking

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Auch in China gilt: Ohne Audit keine Verkaufsfreigabe. Doch was tun, wenn bei unserem Joint Venture BBAC der fürs Audit notwendige IMO-Prüfstand fehlt, der Termin fürs Audit aber schon steht? Kaum hatte ich mich versehen, saß ich mit meinen Kollegen Michael Ufken-Scubiac und Richard Jakobi im Flieger nach Peking.

Vor Ort war dann vor allem eines gefragt: Improvisationstalent. Bevor die Frage aufkommt: IMO steht für Instationäre MotorOptimierung. Auf einem solchen Prüfstand bauen wir vom Kühler über den Motor bis zur Kardanwelle alles auf, was ein Fahrzeug zum Antrieb benötigt. Bei einem Hybriden kommen noch eine Batterie oder ein Batteriesimulator sowie ein Elektromotor hinzu. Klingt kompliziert?

Es lässt sich auch so beschreiben: Wir nehmen ein Auto, entfernen Karosserie, Achsen und Räder und schnallen den Rest auf einen Prüfstand. Der Vorteil: So lassen sich beliebige Fahrstrecken fahren, ohne ein komplettes Fahrzeug bauen und das Gebäude verlassen zu müssen – reproduzierbar an 365 Tagen im Jahr.

Michael Ufken-Scubiac, IMO-Ingenieur und ich

Start mit gemischten Gefühlen

IMO-Prüfstände sind technisch aufwendig, Wissen und Erfahrung sind bei uns in der Untertürkheimer Motorenentwicklung über Jahre gewachsen. Nun sollten wir in drei Wochen einen Prüfstand in Peking zu einem Hybrid-IMO umbauen – inklusive Schulungen der chinesischen Kollegen. Voraussetzung für die Verkaufsfreigabe des C350L Plug-In Hybrid [Mercedes-Benz C-Klasse 350L Plug-In Hybrid, Kraftstoffverbrauch kombiniert 2,4-2,1 l/100 km, CO2-Emissionen 54-48g/km kombiniert] war, dass BBAC nachweislich einen Hybrid-Antriebsstrang testen und Applikationen vornehmen kann.

Wie ist das zu schaffen? So richtig konnten wir uns das noch gar nicht vorstellen. Unwissend was uns in China überhaupt erwarten würde, wohl aber wissend was ein Misserfolg für Daimler und uns für Folgen hätte, machten wir uns mit gemischten Gefühlen auf den Weg nach Peking.

Zwei Wochen Fehlersuche

Vor Ort sahen wir erst wohin die Reise gehen würde. Simple Aufgaben wie zum Beispiel der Motoraufbau zogen sich teilweise über Stunden. Nur was soll man machen, wenn am Getriebe der falsche Flansch (Verbindungstück zwischen Getriebe und Kardanwelle) verbaut und das passende Werkzeug nicht vorhanden ist?

In Untertürkheim – mit Daimler-Spezialwerkzeug – wäre ein neuer Flansch in fünf Minuten montiert. 8.000 Kilometer weiter östlich mussten die chinesischen Kollegen erstmal ihr Improvisationstalent unter Beweis stellen. Mit Erfolg: Spezialwerkzeug hin oder her, der Flansch wurde irgendwie gewechselt und der Motor auf dem Prüfstand aufgebaut.

Prüfstandarbeitsplatz

In den nächsten Tagen drehte sich fast alles um die Software. Das heißt: um Fehlersuche. Dabei hatten wir in Untertürkheim alles genau durchgeplant und jede Menge Equipment mitgenommen. Trotzdem häuften sich die Herausforderungen: Einmal wollte der Hochvolt- Batteriesimulator nicht mit dem Prüfstand kommunizieren – fehlerhafte Software.

Ein anderes Mal klappte der Verbindungsaufbau zu den Motor- und Getriebesteuergeräten nicht – u.a. aktive Wegfahrsperre aufgrund falscher Rüstteile. Auch beim ersten Startversuch gab es Probleme. Der Motor lief, ließ sich aber vom Prüfstand aus nicht richtig ansteuern. Das Problem? Wieder einmal die Software. Für die außerplanmäßige Anpassung der Automatisierungssoftware gingen wir in stundenlanger Handarbeit sämtliche Prüfstandsparameter Zeile für Zeile durch. Zum Glück ließ sich alles lösen. Doch die Uhr tickte.

Rauchende Köpfe: Bevor der Betrieb anlaufen konnte, waren wir viele Stunden mit Fehlersuche beschäftigt.

Es geht voran

In der dritten Woche dann die ersten wichtigen Erfolge. Der Triebstrang startete und das Getriebe schaltete alle Gänge sauber durch. Das Fahrzeugmodell machte aber Probleme. Es wurden weder die Raddrehzahlen noch die Bremsmomente richtig berechnet. Damit war ein sinnvoller und fehlerfreier Hybridbetrieb nicht möglich. Das hieß wieder Fehler suchen, ausprobieren, hoffen – und lösen. Und wieder ein Tag vorbei.

Prüfstand und Antriebstrang waren nun endlich in Ordnung. Jetzt wurde es spannend. Wir flashten das Motorsteuergerät um. Der Triebstrang konnte jetzt Hybrid, zumindest theoretisch. Der nächste Fahrversuch sollte das beweisen. Der Test war auf Anhieb erfolgreich! Das Hybridmodul arbeitete tadellos in allen Betriebsmodi. Wir konnten jetzt konventionell mit Verbrennungsmotor fahren, wir konnten elektrisch fahren, beides zusammen und rekuperieren (Energierückgewinnung). Perfekt.

Bedieneroberfläche

Dennoch waren wir nicht am Ziel und deutlich hinter dem Zeitplan zurück. Die Vorbereitung für einen problemlosen Betrieb unseres Hybriden war maximal auf Laborniveau. Wir mussten noch die Prüfstandsregelung einstellen und „nebenher“ die Bedieneroberfläche für das Audit vorbereiten. Schließlich hatten die chinesischen Kollegen noch nie einen Hybridmotor auf dem Prüfstand betrieben – und nur sie durften beim Audit anwesend sein. Die Schulungen standen auch noch an und wir hatten nur noch zwei Tage Zeit.

Kurz vor knapp

Am vorletzten Tag dann der GAU: Der Prüfstand ließ sich nicht mehr starten. Jemand hatte am Wochenende den Strom im kompletten Gebäude abgestellt. Das hatte unserem Batteriesimulator offenbar geschadet. Längst hatten wir angefangen einen Plan B für den Fall zu entwickeln, dass wir den Zeitplan nicht halten können. Zum Glück war dies nicht nötig. Quasi in letzter Minute erkannte ein chinesischer Kollege, dass durch den Stromausfall die Netzwerkschnittstelle des Batteriesimulators durchgebrannt war – ein „Pfennigartikel“, glücklicherweise ganz schnell getauscht.

Ende gut, alles gut: Der IMO-Prüfstand hielt allen Tests der Auditoren stand.

Nun verbrachten wir die letzten Stunden gemeinsam am Prüfstand und vermittelten unserem BBAC-Kollegen Jörg Geiseder die notwendigen Funktionen. Als erfahrener Prüfstandsführer war er in der Lage, die chinesischen Kollegen nach unserer Abreise rasch einzulernen. Prüfstand und Antriebsstrang waren fertig für das Audit. Knapp, aber fertig.

Am Tag der Auditierung durch die staatliche Behörde waren Mitarbeiter und Prüfstand auf den Punkt fit. Dabei konnten die chinesischen Kollegen eindrucksvoll zeigen, was der Prüfstand im Zusammenspiel mit dem M274 Hybrid-Motor leistet. Die Auditoren waren zufrieden, das Audit bestanden und ein weiteres deutsch-chinesisches Projekt erfolgreich abgeschlossen.

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Mein Duales Studium bei Daimler

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Der Countdown läuft: Nur noch sechs Monate bis zum Ende meines Bachelor-Studiums. Die letzten zweieinhalb Jahre kommen mir vor wie eine Ansammlung von unscharfen Polaroid-Bildern. Momentaufnahmen, auf denen ich mal im Blazer am Schreibtisch sitze, mal in Jeans die Schulbank drücke, mal auf einem Roller durch Vietnam düse, oder in Sevilla mit einem Eis in der Hand am Fluss sitze und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lasse.

Das alles war Teil meines Dualen Studiums im Studiengang International Business bei Daimler. Aber erstmal zurück auf Anfang. Ich erinnere mich noch gut an unseren Start-Workshop im Oktober 2014, als ich und die übrigen 30 Wirtschafts-Studenten meines Jahrgangs langsam aber sicher in die Daimler-Welt eingeführt wurden.

Duales Studium: „1. Schultag“

Alle ein bisschen nervös, alle ein bisschen overdressed, hörten wir uns gespannt die Präsentation zu den einzelnen Divisionen an. Nach drei Tagen konnte jeder das Mantra Cars-Trucks-Buses-Vans-Financial Services auswendig. Und wir hatten eine ungefähre Vorstellung, was uns innerhalb der nächsten Jahre erwartete.

Zu meiner Erleichterung begann unser Studium mit einem Theoriesemester an der Dualen Hochschule, sodass wir noch ein Weilchen im Rudel unterwegs waren, bevor man zum ersten Mal auf sich alleine gestellt war. Meine Semester an der Dualen Hochschule erinnern mich bis heute an die Schulzeit.

Stierkampfarena Sevilla

Ich habe einen festen Kurs bestehend aus 30 Leuten, ein Klassenzimmer und wir haben alle denselben Stundenplan. Nur die Klausurenphasen sind härter, als von früher gewohnt. Aber ich habe schnell festgestellt, dass man nur die richtigen Study-Buddies braucht, um sich gegenseitig zu motivieren.

Fragen schwirren im Kopf herum

Nachdem ich das erste Semester erfolgreich hinter mir gelassen hatte, begann zum ersten Mal der Arbeitsalltag. Und der fühlte sich zu Anfang wesentlich abenteuerlicher an als gedacht. Es gibt so viele kleine Dinge, über die man sich als ahnungsloser Student nie Gedanken gemacht hatte.

Welches Gericht auf dem Speiseplan ist am einfachsten zu essen, ohne Flecken auf meiner Bluse zu hinterlassen? Was ist eine Reko, ein PÄV, und wieso muss ständig jemand „kurz ums Eck“? Innerhalb der letzten zwei Jahre habe ich wahrscheinlich mehr Vokabeln gelernt, als in den ersten paar Jahren meines Lebens.

Und dann all die vielen ersten Male. Zum ersten Mal eine wichtige Präsentation erstellen, zum ersten Mal eine geschäftliche Mail schreiben, zum ersten (aber sicher nicht letzten) Mal den IT-Support anrufen.

Klassenausflug mit Achtbettzimmer

Abgesehen von den neuen Aufgaben war es für mich auch jedes Mal extrem aufregend, mich zu Beginn eines Praxiseinsatzes in ein neues Team einzufinden. Da meine Einsätze jeweils nur ca. drei Monate dauerten, musste ich mir das Vertrauen meiner Kollegen so schnell wie möglich erarbeiten. Um mir und meinen Mit-Studenten in dieser Hinsicht den Einstieg zu erleichtern, nahm der gesamte Jahrgang an einem „Kommunikations- & Kooperationsseminar“ teil.

Dieses Seminar fühlte sich ein bisschen an wie ein Klassenausflug ins Landschulheim, inklusive Achtbettzimmer. Tagsüber konnten wir in Teamübungen das anwenden, was wir zuvor in der Theorie über das Zuhören, Kommunizieren und über Konfliktlösung gelernt hatten. Die Aufgaben reichten von Seilziehen über Brückenbauen bis hin zu Kletterparcours in einem Hochseilgarten.

Doch die beste Anwendung für unsere neu errungenen Kenntnisse in Bezug auf die Lösung von Konfliktsituationen war eindeutig die Frage, wer morgens als erstes den Föhn benutzen durfte. Wer hätte gedacht, dass so ein Seminar auch für den Alltag überlebenswichtig sein kann?

Von Sevilla nach Ho Chi Minh City

Nach einem weiteren Praxiseinsatz und dem dritten Semester hatte ich die Chance, ganz im Sinne meines internationalen Studiengangs ein wenig das Ausland zu erkunden. So ging es für mich nach einem Auslandssemester in Sevilla direkt weiter nach Ho Chi Minh City für einen Praxiseinsatz bei Mercedes-Benz Vietnam.

Ich hatte nie damit gerechnet, mal für drei Monate ganz allein in einem völlig fremden Land zu wohnen. Somit konnte ich an den Wochenenden auf eigene Faust unbekannte Gegenden erkunden und jeden Morgen auf einem Roller durch den wahnsinnigen Verkehr Saigons zur Arbeit fahren.

Vietnam Mekong Delta

Auch die Zusammenarbeit mit meinen vietnamesischen Kollegen war für mich Neuland und zeitweise ein bisschen verwirrend. Indirekte Kommunikation war nie meine Stärke. Dementsprechend fiel es mir schwer zu erkennen, wann hinter einem „Ja“ in Wirklichkeit ein „Nein“ steckte. In diesen Momenten war ich sehr dankbar für meine Vorlesungen zu interkultureller Zusammenarbeit, die mich zumindest theoretisch auf solche Situationen vorbereitet hatten.

Es neigt sich dem Ende zu

Meine Auslandsaufenthalte sind nun schon wieder ein halbes Jahr her, und mich treiben inzwischen wieder neue Themen um. Zum einen die Bachelorarbeit, die ich während meines nächsten Praxiseinsatzes schreiben werde. Zum anderen kommt mit Riesenschritten der Zeitpunkt näher, ab dem sich mein Jahrgang auf Übernahmestellen bewirbt.

Es fühlt sich ein bisschen so an, als wären die letzten zwei Jahre eine Reihe von Übungen gewesen. Und im März kommt dann die entscheidende Prüfung auf uns zu. Ob wir nervös sind? Niemals – oder zumindest würde man es uns niemals anmerken ;)

Metropol Parasol Sevilla

Wir haben hautnah erlebt, wie riesig die Daimler-Welt ist. Daher wird sich sicher für jeden von uns ein passendes Plätzchen finden. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wo es für mich und meine Kommilitonen als nächstes hingeht. Vor allem aber auch wie mein Rückblick nach den nächsten drei Jahren aussehen wird. Hoffentlich ähnlich abwechslungsreich und spannend wie dieser.

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Go Innovative – Wettkampf der Studierenden

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Könnt ihr euch vorstellen, nach eurem Studium bei einem der renommiertesten deutschen oder auch internationalen Automobilhersteller zu arbeiten? Dann solltet ihr die automobilwirtschaftlichen Studienangebote der Hochschule Nürtingen-Geislingen in Betracht ziehen. Der Masterstudiengang „Automotive Management“ hielt von Beginn an was er verspricht: praxisnahe Lehre und Forschung. Kurz: Go Innovative!

Die erste Woche der Orientierungsphase an der HfWU in Geislingen verpasste ich leider und begann das Masterstudium direkt mit der ersten Vorlesung in der zweiten Woche. Das Gesprächsthema Nummer eins war das anstehende Go Innovative-Projekt mit dem Mercedes-Benz Vertrieb. Ich fragte mich nur „Go was?“ – „Mercedes?“ – Wow!

Ach übrigens, mein Name ist Taha Taskinsoy und wie bereits angedeutet bin ich aktuell Masterstudent der HfWU im Studiengang Automotive Management im ersten Semester. Nach meinem Bachelor in International Management habe ich mich für diese Spezialisierung entschieden, da Autos meine Leidenschaft sind.

Kick-Off-Veranstaltung als Innovationslabor

Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Ehe ich mich versah, war es auch schon so weit: Der Kick-Off-Termin stand auf dem Plan – unser erster gemeinsamer Ausflug mit dem Studiengang in die Branchenpraxis. Alles neu und aufregend. Wir wurden zu einer vielversprechenden Location in Stuttgart eingeladen und herzlich vor Ort empfangen. Führungskräfte aus dem Mercedes-Benz Vertrieb, die HR-Mitarbeiterinnen aus Berlin, sowie ein Film- und Foto-Team waren anwesend.

Die Neugier wurde immer größer und das Herz schlug schneller. Die Megatrends im Automobilvertrieb wurden von den Teamleitern vorgestellt. Ein breit gefächertes Themenfeld von der Digitalisierung, über veränderte Mobilitätsbedürfnisse bis hin zur Elektromobilität wurde abgedeckt. Die 36 Studenten des Bachelor- sowie Masterstudiengangs durften sich auf eigene Faust für ein Themenfeld und damit verbunden für einen Teamleiter entscheiden.

Ich war überzeugt, dass das hochspannende Themenfeld „Veränderte Mobilitätsbedürfnisse und -verhalten – neue Ertragsquellen“ am ehesten meinen Interessen entsprach.

Durch die kreative und überzeugende Themenvorstellung durch den Teamleiter fiel mir die Entscheidung leicht. Die Praxisnähe einer Hochschule bekam durch das Mercedes-Benz-Projekt eine völlig neue Bedeutung für mich. Die Themenfelder konzentrierten sich primär auf die aktuellen Herausforderungen und Probleme des Automobilvertriebs. Nachdem sich jeder Student für ein Themenfeld entschieden hatte, bildeten sich insgesamt sechs Gruppen á sechs Studierende.

Mein Team: Ich, Ralf Hübl, Manuel Eisel, Markus Schmitt, Florian Schmiedel, Robin Noller

Unser Team machte sich sofort an die Arbeit. Ein erstes Brainstorming sowie Ideen für einzelne Konzepte wurden ins Auge gefasst. Die aufregende Kick-Off-Veranstaltung wurde durch eine Führung in der  Mercedes-Benz Niederlassung in Stuttgart abgerundet.

Ein Highlight war natürlich der Kaltstart des Mercedes AMG GT, welcher keine weiteren Kommentare erfordert. Das anschließende Abendessen  krönte die ereignisreiche Auftaktveranstaltung. Wir konnten es kaum erwarten, die nächsten Wochen und Monate im Team an unseren Konzepten zu arbeiten.

Mid-Term-Slam – vom Lehrsaal in die Praxis

Halbzeit im Projekt. Im Fußball bedeutet das: ausruhen und Kräfte mobilisieren. Für uns ging es zur Halbzeit raus in den Kampf. Wochenlanges „Out of the Box“-Denken, rauchende Köpfe und zeitintensive Vorbereitungen für die Präsentation beim Mid-Term-Slam in Stuttgart, resultierten in einer Präsentation auf die wir stolz sein konnten.

Ohne die regulären Vorlesungsverpflichtungen zu vernachlässigen, stellten alle sechs Gruppen in einem Boxring ihre innovativen Ideen und Konzepte vor. Die Präsentationen waren zwar beschränkt auf sieben Minuten, jedoch waren unserer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Um eine gewisse Spannung zu erhalten, wurden keine Resultate, sondern lediglich erste Ideen präsentiert.

Die Ergebnisse waren dem großen Finale in Berlin vorbehalten. Ihr fragt euch sicher jetzt: Boxring? Warum im Boxring? Der Boxsport definiert sich über die Eigenschaften von Ausdauer und Willensstärke. Diese Eigenschaften sind für uns entscheidend, um nach Monaten der harten Arbeit als Sieger des Go-Innovative-Projekts hervorzugehen.

Die konstruktive Kritik der hochkarätig besetzten Jury beim Mid-Term-Slam setzte Anreizpunkte für Verbesserungen.

30 Studenten, 20 Mitarbeiter, eine Leidenschaft: Mercedes-Benz

Als Belohnung für unsere Mühen ging es im Anschluss an den Mid-Term-Slam auf die Einfahrbahn des Mercedes-Benz Werks in Sindelfingen. Die Möglichkeit diverse AMG-Modelle sowie alternative Antriebe zu erleben, u.a. einen Mercedes-AMG G 63 [Kraftstoffverbrauch kombiniert 13,8 l/100 km, CO2-Emissionen 322g/km kombiniert], war eine emotionale Erfahrung. Die kompetenten und freundlichen Fahrer brachten uns die Marke näher, wobei der Spaß nicht zu kurz kam.

Der Abschluss der kreativen Veranstaltung in Stuttgart war gleichzeitig der Startschuss für die Vorbereitungen auf das Finale. Hierbei lag der Fokus darauf, die Anregungen der Jury aufzunehmen und in ein finales Konzept zu implementieren.

Wir drehten Videos und entwickelten PowerPoint-Folien, um unsere Konzepte anschaulich darzustellen. Wir tauschten uns mit Fachleuten aus, um unser Konzept mit repräsentativen Zahlen zu untermauern. Warum wir so viel Energie in dieses Projekt investierten? Getreu der Unternehmensphilosophie „Das Beste oder nichts“ ist unser Ziel der maximale Erfolg. Als Sieger der Veranstaltung hervorzugehen und unser Konzept im Vertrieb in die Realität umzusetzen, ist unsere Ambition.

Großes Finale: „Berlin, Berlin, Wir fahren nach Berlin!“

Nach finalen Proben war es dann endlich soweit. Tage, Wochen und Monate der intensiven Arbeit waren vorüber. Wir traten die Reise nach Berlin an. Die Spannung, was uns in Berlin erwarten würde, war spürbar. Uns war bewusst, dass viel Zeit und Aufwand in uns investiert wurde. Es war unsere Ambition, mit exzellenten aber vor allem innovativen Konzepten aufzutrumpfen und die abermals hochdekorierte Jury mit unseren Ideen zu überzeugen.

Unsere Präsentationen hielten wir im sogenannten „Oval Office“ der Niederlassung Berlin ab. Nach den Präsentationen ging es für uns auf Erkundungstour. Die vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten als Trainee des Mercedes-Benz Own Retail wurden uns von aktuellen Programmteilnehmern näher gebracht. In dieser Zeit wertete die Jury die Präsentationen aus, um den Gesamtsieger zu ermitteln.

Krönender Abschluss mit dem Gesamtsieg!

Die mit Hochspannung erwartete Preisverleihung ging los. Werden wir unser Ziel erreichen – den Sieg? Die Antwort ist: Ja! Unserem Team wurde der Zuschauerpreis sowie der 1. Preis für den Gesamtsieg verliehen. Ein voller Erfolg! Zwei Pokale, ein VIP Ausflug in den Cirque du Soleil und drei Zertifikate für eine erfolgreiche Teilnahme. Diese Anerkennung benötigt keiner weiteren Worte, um die Projektkraft zu unterstreichen.

Einer Bewerbung als Trainee im Assistenzprogramm der Verkaufs- oder Serviceleitung steht somit nichts mehr im Wege. Das gesamte Projekt wird unseren Lebenslauf aufwerten und unsere Motivation für einen Berufseinstieg bei Mercedes-Benz Vertrieb ganz klar steigern.

Es war überwältigend mit dem Mercedes-Benz Vertrieb das Pilotprojekt Go-Innovative gemeinsam durchzuführen und wir hoffen, dass unser Konzept Einzug in die Praxis hält – das wäre wohl die größte Auszeichnung.

Wir bedanken uns für eine außerordentliche Zusammenarbeit und freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft mit Mercedes-Benz!

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Andere Länder, andere Kofferräume

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Chancen muss man nutzen! Es ist nicht so, als hätte ich seit Längerem geplant, eine Stelle im Ausland anzunehmen. Aber als ich von dieser Möglichkeit erfuhr, als Impat für einige Zeit in Deutschland zu arbeiten, war für mich gleich klar: Diese einmalige Chance, die deutsche Arbeitskultur hautnah mitzuerleben, muss ich nutzen! Und so bin ich nun in Stuttgart gelandet, wo ich für die nächsten zwei Jahre leben und arbeiten werde.

Zunächst hieß es aber natürlich erstmal, den Bewerbungsprozess für die Impat-Stelle zu durchlaufen. Es galt, insgesamt drei Bewerbungsrunden zu bestehen. Als erstes ein Bewerbungsgespräch in China, danach ein telefonisches Interview mit dem zukünftigen Vorgesetzten in Deutschland. Als das geschafft war, folgte noch ein persönliches Gespräch mit ihm, für das ich nach Deutschland geflogen bin.

Morgendliche Ankunft am Werkstor in Untertürkheim

Um diese Hürden zu bestehen, war es sicher sehr hilfreich, dass ich mich in meinem letzten Job, ähnlich wie in meinem jetzigen, mit der Vermittlung zwischen der deutschen und chinesischen Kultur und Arbeitsweise auseinandergesetzt habe. Während der letzten drei Jahre bei Daimler Greater China war es meine Aufgabe, deutschen Ingenieuren die Wünsche chinesischer Kunden und die Ansprüche des chinesischen Marktes zu vermitteln und näherzubringen.

Kofferräume im Vergleich

Ich war dort Teil des Teams „China Insight“ innerhalb der Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung. Dieses Team erforscht beispielweise, wie chinesische Autobesitzer im Vergleich zu Deutschen ihren Kofferraum packen. Wie sie vielleicht aus eigener Erfahrung wissen, transportiert der Durchschnitts-Deutsche vor allem Einkaufskörbe und Getränkekisten, Sport- oder Outdoor-Schuhe für Aktivitäten nach der Arbeit. Aber auch einen Regenschirm für alle Fälle und natürlich die sicherheitsrelevanten Utensilien wie Verbandskasten und Warnweste.

Deutscher Kofferraum

All dies ist ordentlich im Kofferraum aufgereiht, möglichst so, dass während der Fahrt nichts durcheinanderpurzelt. Auf diese Anforderungen sind die Kofferräume unserer Fahrzeuge bestens vorbereitet. Der Durchschnitts-Chinese räumt seinen Kofferraum ein wenig anders ein: Für ihn ist es wichtig, dass sein Fahrzeug Flexibilität und viel Platz für „Shopping Bags“ aller Größe bereitstellt.

Und da das Auto nicht – wie in Deutschland regelmäßig üblich – am Wochenende gepflegt und poliert wird, sondern alle Flecken und Spuren die durch Umwelteinflüsse entstehen möglichst sofort beseitigt werden, führt der chinesische Autobesitzer seine Pflegeutensilien direkt im Kofferraum mit. Dafür werden Vorrichtungen erwartet.

Chinesischer Kofferraum

Ein besonders wichtiger Bestandteil des Gepäcks ist in China außerdem die Thermoskanne. Gerne auch mehrere Thermoskannen! Da es laut der traditionellen Chinesischen Medizin als ungesund gilt, kalte Getränke zu sich zu nehmen, ist sie für viele ein beliebter Beifahrer und Begleiter durch die verschiedenen Stationen des Tages. Und da die Tee-Affinität bei uns Chinesen kein Geheimnis ist, können Sie sich sicher denken, was da drin ist.

Koordination ist das A und O

Von solchen „Kleinigkeiten“ wie dem Packverhalten der Kunden kann man ableiten, inwieweit sich die Anforderungen an ein Fahrzeug in den verschiedenen Märkten unterscheiden. Auch in meiner jetzigen Position habe ich wieder eine Art Vermittler-Rolle. Ich versuche in China produzierte Fahrzeugteile mit Teilen aus Deutschland zu koordinieren, so dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zusammen treffen.

Hierfür muss man wiederum die Unterschiede zwischen deutschen und chinesischen Zulieferern sehr gut kennen. Und im Vorhinein Absprachen mit den Kollegen beider Standorte treffen, um die reibungslose Koordination zu sichern.

Ich bin Teil eines Teams,  das ein Produktprojekt rund um einen Vierzylindermotor steuert. Der Motor soll nicht nur in Deutschland produziert werden, sondern auch an internationalen Standorten. Künftig kommen also für mich neben der deutschen und der chinesischen Mentalität noch andere Kulturen ins Spiel. Darauf freue ich mich!

Denn die Chance, in internationalen Teams zu arbeiten, war ein wichtiger Grund, weshalb ich mich damals für Daimler entschieden hatte. Auch in Peking hatte ich schon viele deutsche Kollegen und fand die Zusammenarbeit extrem spannend. Mir war also schon vor meinem Start in Deutschland klar, dass ich kulturelle Eigenheiten nicht nur in Bezug auf Kunden und Lieferanten beachten muss, sondern auch in der Zusammenarbeit mit meinen internationalen Kollegen.

Ohne Deadline geht nichts, oder doch?

Mir ist beispielweise aufgefallen, dass sich die Bedürfnisse nach einem Zeitrahmen für Projekte und Aufgaben sehr stark unterscheiden. Die deutschen Kollegen werden erfahrungsgemäß schnell nervös, wenn für ein bestimmtes Projekt keine Termine und Deadlines vereinbart wurden. Denn woher soll man denn sonst wissen, ob man alles pünktlich geschafft hat? Schließlich sind die Deutschen die Pünktlichkeits-Weltmeister.

Genau diese Deadlines sind es jedoch, die wiederum die chinesischen Experten nervös machen. Für sie gilt: Wenn man weiß, dass ein Thema in nächster Zeit (irgendwann diesen Monat) aufkommen wird, oder schwer planbar ist, hält man sich bereit, um jederzeit auf Nachfragen dazu reagieren zu können. So ist eben alles ein bisschen flexibler. Wie aber kann man Flexibilität und Pünktlichkeit, Deutsche und Chinesen, unter einen Hut bekommen? Genau das will ich in den kommenden zwei Jahren herausfinden!

Andere Kultur, andere Sitten

Mehr als zwei Monate sind bereits vergangen, seit ich Anfang Juli in Stuttgart angekommen bin. Der ganz große Kulturschock blieb bisher zwar aus, trotzdem stehe ich manchmal vor Rätseln. Wie ist es möglich, dass ich für den Arbeitsweg von 10 Kilometern hier nur 15 statt 90 Minuten brauche? Offensichtlich haben die Stuttgarter eine etwas andere Vorstellung von morgendlicher Rushhour.

Oder: Wie kommt es, dass die Wohnungssuche in Stuttgart schwieriger ist als in der chinesischen Hauptstadt, die 20mal mehr Einwohner hat? Und wieso ist am Sonntag keine Menschenseele auf der Straße unterwegs? Dass sämtliche Läden geschlossen sind, kann zur bösen Überraschung werden, wenn man 24/7 Öffnungszeiten gewohnt ist. Mal ganz abgesehen davon, dass es in Peking praktisch keine Tages- oder Nachtzeit gibt, zu der man sich auf einer menschenleeren Straße wiederfinden könnte.

Im Gegensatz zur Bevölkerung in Beijing, die höchstens über die Neujahrsfeiertage mal zu Hause bleibt, ist den Stuttgartern eben ihre Ruhe heilig. Aber ab einem gewissen Alter ist es schließlich auch mal ganz angenehm, eine kleine Auszeit von all dem Trubel zu bekommen.

Chinesisch, Englisch und Deutsch

Gemeinsam mit meiner Frau und meiner dreijährigen Tochter Zheng Peixin wohne ich nun in Fellbach. Die zwei sind einen Monat nach mir in Deutschland angekommen. Meine Frau hat früher bereits einige Zeit in Konstanz gelebt. Sie spricht sehr gut Deutsch, da lerne ich im Alltag einiges. Um ihre Geduld und Nerven aber nicht zu sehr zu strapazieren, mache ich doch lieber einen Sprachkurs.

Zwar funktioniert die Kommunikation im Arbeitsalltag auch problemlos auf Englisch, doch gerade in der Freizeit ist es oft frustrierend, kein Deutsch zu sprechen. Deswegen lerne ich fleißig, meine neuesten Vokabeln sind „rechts blinken“ und „links blinken“. Bei unserer Tochter sieht das noch mal anders aus. Meine Frau bringt ihr zwar Deutsch bei, da man sich aber im Alter von drei Jahren noch ganz ohne Worte versteht, freundet sich Zheng Peixin auch ohne große Deutschkenntnisse bereits mit den Nachbarskindern an. Im Sandkasten kennt man eben keine Sprachbarrieren.

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