„Makan“ – malaysisch für „essen“. Dieses Wort prägte meinen 6-monatigen Auslandsaufenthalt in Kuala Lumpur bei Mercedes-Benz Malaysia maßgeblich. In der Hauptstadt Malaysias Kuala Lumpur absolvierte ich ein sechsmonatiges Auslandspraktikum im Bereich Sales & Marketing Passenger Cars in der Abteilung Marketing Communications. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, was mich kulturell und auch wettertechnisch in Malaysia erwarten würde, begann mein Abenteuer bereits im Flugzeug von Frankfurt über Dubai nach Kuala Lumpur, wo mich ein netter alter Herr darauf hinwies, ich wäre doch lieber nach Australien geflogen, da sei es besser für eine allein reisende Frau. Nicht gerade motivierend, nachdem man sich gerade von seinen Lieben am Flughafen verabschiedet hat. Vorab: Sein Rat hat sich nicht bestätigt.
Bereits an meinem ersten Tag im Büro, das sich in einem modernen Wolkenkratzer namens „Menara TM“ im 49. Stock in der Innenstadt Kuala Lumpurs befindet, bemerkte ich, dass es hier oft ums Essen geht. Das erste Lunch mit meinen Kollegen war in einem „local food corner“, wo ich das erste Mal Nasi Lemak – ein Nationalgericht Malaysias -probierte: Reis, der in Kokosnussmilch getränkt wird mit Chilisoße, Sardellen und Ei verfeinert, serviert in einem Bananenblatt in Pyramidenform. Lecker!
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Von meinem Team, das aus Malaien und Chinesen bestand, wurde ich sofort herzlich aufgenommen. Es fiel mir sehr leicht, mich in das Team einzufinden und ich übertreibe nicht, wenn ich diese Stelle mit ihren Anforderungen als meinen Traumjob bezeichne. Vom Erstellen von Präsentationen bis hin zur Konzeption von Events wie die F1 Mercedes AMG Petronas Party oder einer Fashionshow, unterstützte ich das Team. Sehr oft hörte ich, dass mein Timing nach Malaysia zu kommen, perfekt sei. So konnte ich während den 6 Monaten auch beim A-Klasse Launch (W176) und dem E-Klasse Facelift (W212) mitwirken.
Die Arbeitszeiten waren nicht ungewohnt: Montag bis Freitag von 08:30 bis 17:30 Uhr. Das erste Gespräch am Morgen war stets dem Thema “Lunch” gewidmet. Durch die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen Malaysias ist das Angebot sehr vielfältig – ob indisch, malaysisch oder chinesisch. Im Großraumbüro könnten wir dann schnell und leicht klären, wo es mittags zum Lunch hingehen soll. Eine große Kaffeemaschine, sowie Kekse und kleine Snacks standen allen Mitarbeitern jederzeit kostenlos zur Verfügung. Zudem gab es jeden Dienstag und Donnerstag einen Fruit Day, wo leckere Früchte angeboten wurden. Auch die Kollegen versorgten uns stets mit Essen. Erwähnenswert ist das für den europäischen Gaumen etwas gewöhnungsbedürftig Century Egg: ein Ei, das nach 4-5 Wochen schwarz wird, nachdem es in einer Mischung aus Asche, Salz und Zitrone konserviert wurde und auf etwa 2cm zusammengeschrumpft ist.
Ein Apartment, sogar mit Pool, wurde von Mercedes-Benz Malaysia gestellt. Die Lage war perfekt: nur 10 min vom Menara TM Tower entfernt. Die Wochenenden mit den anderen Praktikanten waren schnell organisiert: Neben zahlreichen Inlandtrips, wie zu den Inseln, Langkawi und Penang, ging es auch nach Bangkok und Singapur. Mein persönliches Highlight war eine kleine Insel im Osten von Malaysia namens Perhentian Island – wo es einfach nur paradiesisch war.Oft mobilisierte uns auch die Firma selbst. So durften wir Praktikanten die Produktionsstätte in Pekan 280 km östlich von Kuala Lumpur besichtigen und unterstützten bei Organisation und Durchführung „Mercedes Trophy“ Golfturniere.
Zusammengefasst war der Aufenthalt in Malaysia eine sehr gute Erfahrung, ein kulinarisches Abenteuer (noch heute genieße ich die Gewürze) und das Erleben einer kulturellen Vielfalt, die ich nicht missen will.
Frei nach dem Slogan der neuen S-Klasse (“Vision erfüllt”) habe ich zusammen mit meinem Team das Azubi-Fußballturnier des Mercedes-Benz Junior Cups 2014 gewonnen. Damit erfüllte sich auch meine persönlicher Traum. Letztes Jahr, als ich begeistert das Turnier im Fernsehen verfolgte, stellte ich mir vor, wie es wäre, selbst bei so einem großen Event vor so vielen Zuschauern mitzuspielen. Das ist vermutlich der Traum eines jeden jungen Fußballspielers. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits eine Zusage bei Daimler für ein duales Studium zum Wirtschaftsingenieur.
Genau ein Jahr später war dann endlich der langersehnte Tag gekommen – der 24. Mercedes-Benz Junior Cup begann, und ich war als Stürmer im Team des Werkes Sindelfingen dabei. Mein Ausbildungsleiter Herr Hans-Martin Bahlinger ermöglichte mir dies durch Absprachen mit der Dualen Hochschule bezüglich meiner Vorlesungen. Im Vorfeld hatte sich unser Team bei mehreren Trainings auf das Turnier vorbereitet und war so zu einer echten Mannschaft zusammengewachsen. Unser Ziel war von Anfang an klar: Der Pokal.
Und dann rollte der Ball auch schon. Wir qualifizierten uns als Gruppenerster für die Zwischenrunde am nächsten Tag und anschließend für das Halbfinale. Was unseren Teamgeist weiter stärkte, war die gemeinsame Übernachtung im Hotel. Unser Ziel rückte immer näher. Bei der Mannschaftsbesprechung vor dem Halbfinale gaben uns unsere Trainer Herr Michael Hornung und Herr Jürgen Digeser noch einen zusätzlichen Motivationsschub: „Gebt jetzt alles und ihr werdet es schaffen! Dann sieht man euch im Finale im Fernsehen!“ Und wir haben es tatsächlich geschafft. Da war es nun also – das Finale. Die Halle war bis zum letzten Platz gefüllt und die Atmosphäre war für mich absolut einmalig. Alle Teams brachten ihre Fans mit. Unser treuester Fan war Frau Ute Gluesenkamp, die Leiterin der betrieblichen Ausbildung, die uns kräftig unterstützte.
Anpfiff, das Finale begann! Wir waren hochmotiviert und spielten sehr gut zusammen. Kurz vor dem Ende, nach einer tollen Kombination schloss ich zum 3:0 ab. Das Spiel war entschieden! Als der Schlusspfiff ertönte, rannte die ganze Mannschaft auf das Spielfeld und jubelte. Wir hatten es endlich geschafft! Wir ließen uns von den Zuschauern feiern und freuten uns mit unseren Trainern zusammen über unseren Erfolg.
Doch vor der Siegerehrung gab es noch eine Überraschung. Ich wurde als bester Spieler des Azubi-Turniers ausgezeichnet und bekam von unserem Werkleiter Dr. Willi Reiss, der uns schon das ganze Turnier begeistert von der Tribüne aus angefeuert hatte, einen Pokal überreicht. Ich war überglücklich und freute mich sehr über diese Auszeichnung.
Und dann kam die Siegerehrung: „Und nun Gratulation an die Sieger des Azubiturniers, das Werk Sindelfingen! Der Titel wurde erfolgreich verteidigt!“ Es war eine grandiose Mannschaftsleistung, auf die wir alle stolz waren. Unsere gemeinsame Vision hatte sich erfüllt und wir hatten unser Ziel erreicht. Im Fußball ist es genauso wie im beruflichen Alltag: Nicht jene Mannschaft mit den besten Einzelspielern, sondern jene, die als Team am besten harmoniert, geht meistens als Sieger vom Platz. Je stärker der Teamgeist, umso leichter erreicht man die gemeinsamen Ziele.
Nun ist es also so weit. In wenigen Augenblicken wird sich der Vorhang heben und der neue Actros SLT (Schwer-Last-Transporter) vor den Augen von 150 Journalisten aus aller Herren Ländern seine Weltpremiere feiern, hier im BIC dem Branchen-Informations-Center von Daimler in Wörth. Als Versuchsprojektleiter habe ich in den letzten Wochen und Monaten zusammen mit unseren Entwicklungsteams viel Zeit und auch Herzblut in diese Fahrzeug gesteckt und bin nun Stolz darauf live dabei zu sein wenn sich „unser Baby“ hier zum ersten Mal der Weltöffentlichkeit präsentiert.
Image may be NSFW. Clik here to view.Doch das ist eigentlich das Ende dieser Geschichte. Begonnen hat sie für mich im Jahr 2007, als meine Laufbahn bei Daimler, damals noch als externer Mitarbeiter, ihren Anfang nahm. Es folgten zwei spannende Jahre, in denen ich in der Entwicklung des Tempomaten für den neuen Actros Nachfolger mitarbeitete. Nach zwei Jahren als externer Mitarbeiter bot sich mir Ende 2008 die Chance direkt bei Daimler anzufangen. Als interner Mitarbeiter habe ich zunächst weiter in der Softwareentwicklung eines Funktionsmoduls namens „Thermomanagement“ gearbeitet. Es sorgt u.a. dafür, dass die beim Bremsen mittels der Dauerbremssysteme entstehende Wärme zuverlässig abgeführt wird. Und an dieser Stelle kommt nun erstmals der SLT ins Spiel. Da es bei diesem Fahrzeug aufgrund der extrem hohen Tonnagen noch mehr auf die Bremsleistung ankommt als bei „normalen“ Lkw, werden diese mit einer zusätzlichen Kühlanlage hinter dem Fahrerhaus ausgestattet. Die Regelung dieser Kühlanlage lag nun ebenfalls in meiner Verantwortung und so drehte ich schon bald meine ersten Runden am Steuer dieses Boliden. Anfang 2013 schließlich erfolgte ein Wechsel aus der Entwicklung in den Fahrversuch, seit dem liegt die versuchsseitige Begleitung dieses Fahrzeugs als Versuchsprojektleiter in meinen Händen.
Image may be NSFW. Clik here to view.Doch wie testet man ein Fahrzeug, das für Gewichte jenseits 100 Tonnen konzipiert ist und das „Ende der Fahnenstange“ erst bei einem Gesamtgewicht von 250 Tonnen erreicht ist? Sich mal eben ans Steuer setzen und die nächste Autobahn ansteuern fällt aus. Die Lösung für dieses Problem liegt nicht weit entfernt, mitten im Herzen der schwäbischen Alb. Dort gibt es einen ehemaligen Truppenübungsplatz mit einer Panzerringstrasse, die mit ca. 35 km Länge und vielen Steigungs- und Gefällepassagen ideal geeignet ist, solche Lasten zu testen. Hier kann man abseits öffentlicher Straßen und geschützt vor neugierigen Blicken ungestört Testfahrten mit hohen Tonnagen durchführen. Für die Testfahrten stehen dort ein Tieflager und diverse Auflieger und Anhänger zur Verfügung, die mit Betongewichten beladen sind. Durch die Kombination verschiedener Auflieger/Anhänger-Varianten sind so Anhängelasten bis zu maximal 250 Tonnen darstellbar. Um solche Lasten sicher zu bewegen bzw. überhaupt erst in Bewegung zu bringen, ist der SLT mit dem größten Brocken unserer Motorenpalette, dem neuen OM473 mit bis zu 625PS und 3000Nm aus 15,6 Litern Hubraum ausgestattet der für ausreichend Vortrieb sorgt. Die schiere Leistung allein macht aber noch kein gutes Schwerlastfahrzeug aus. Erst in Verbindung mit einer sogenannten Turbo-Retarder-Kupplung (Eine spezielle Kupplung die nach dem hydrodynamischen Prinzip absolut verschleißfrei arbeitet) kombiniert mit einem 16-Gang Klauengetriebe kann der SLT seine Leistung über zwei oder drei angetriebene Achsen auf die Straße bringen und so Gewichte bis zu 250 Tonnen an den Haken nehmen. Ein hinter der Fahrerkabine angebrachtem Heckkühlturm sorgt dafür, dass Motor und Retarder auch unter schwierigsten Bedingungen ausreichend gekühlt werden und gibt diesen Fahrzeugen gleichzeitig ihr charakteristisches Erscheinungsbild.
Es ist für mich immer wieder aufs Neue faszinierend, zu erleben, wie souverän man mit diesem Fahrzeug mit einem leichten Druck auf das Gaspedal immense Lasten in Bewegung setzen kann. So richtig bewusst wird man sich der Gewichte, die man bewegt, eigentlich erst dann, wenn selbst die schiere Kraft dieses Motors im Kampf gegen die Hangabtriebskraft an die physikalischen Grenzen stößt und die Tachonadel sich in Steigungen schon mal im einstelligen Bereich bewegt. Das in diversen Ratgebern propagierte Thema „Entschleunigung“ des Lebens bekommt mit 180 Tonnen am Haken in der 8%-Steigung eine ganz neue Bedeutung und stellt sich wie von Zauberhand ganz von selbst ein. Dafür zu sorgen, dass dieses Fahrzeug egal ob mit 50, 150 oder 250 Tonnen seiner Aufgabe optimal gerecht wird, ist das ist das Ziel der Erprobung und funktioniert nur durch die gute und kollegiale Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachbereiche Insbesondere das Zusammenspiel von Motor, Kupplung Getriebe und dem restlichen Antriebsstrang spielt eine entscheidende Rolle. Ein Schaltfehler ist bei einem normalen LKW unschön, aber in der Regel unkritisch. Bei so hohen Tonnagen kann ein falscher Gang bedeuten, dass die ganze Fuhre in der Steigung einfach stehen bleibt. Um solche Fehler auszuschließen und ein optimales Zusammenspiel aller Komponenten dieses Fahrzeugs zu erreichen, haben wir unzählige Runden und hunderte Kilometer mit dem Laptop auf dem Schoß in unserem mit Sensoren und Messtechnik ausgestatteten Prototypen auf der Teststrecke zurückgelegt.
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Das Fahren auf der abgesperrten Teststrecke ist aber letzten Endes nur die Pflicht. Die Kür ist es, den Beweis anzutreten, dass sich die auf der Teststrecke festgelegte Fahrzeugabstimmung im realen Einsatz bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen, variierenden Gewichten und mit verschiedenen Fahrern bewährt. Realisiert wird dies durch eine Zusammenarbeit mit auf Schwerlaststransporte spezialisierten Speditionen, die für ausgewählte Fahrten unser Fahrzeug für den Transport einsetzen. Ziel ist es, möglichst viele Testkilometer unter realen Bedingungen im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren, bevor das Fahrzeug in Serie geht. Das bedeutet jedoch einen gewissen Spagat, da man einerseits möglichst frühzeitig mit dieser Art der Erprobung starten möchte um etwaig auftretende Fehler abzustellen und Optimierungen schnellstmöglich in die Entwicklung einfließen zu lassen. Auf der anderen Seite muss das Fahrzeug einen gewissen Grad an Reife und Zuverlässigkeit erreicht haben, bevor eine Kundenerprobung überhaupt in Frage kommt. Es macht wenig Sinn, mit einem halbfertigen Auto beim Kunden auf dem Hof zu stehen und im schlimmsten Fall einen Liegenbleiber während eines Schwertransports zu riskieren.
Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist deshalb bei diesen Einsätze immer ein Ersatzfahrzeug mit von der Partie, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. So kann im Ernstfall bei einem Ausfall unseres Prototypen relativ schnell eine Tausch des Zugfahrzeugs durchgeführt werden. Zum Einsatz gekommen ist das Begleitfahrzeug erfreulicherweise und natürlich auch Dank der guten Vorbereitung nie. Es war trotzdem gut und beruhigend zu wissen im Notfall einen Plan B in der Hinterhand zu haben
Image may be NSFW. Clik here to view.Diese Einsätze live mitzuerleben war und ist für mich immer wieder etwas Besonderes und zählt sicher zu den Highlights meiner beruflichen Tätigkeit. Wem bietet sich schon die Gelegenheit solche oftmals spektakulären Fahrten hautnah und quasi auf der „Pole Position“ live mitzuerleben.
Mein erster Einsatz dieser Art führte mich in die Schweiz zur Fa. Feldmann einem Spezialisten für Schwertransporte und Kraneinsätze. Die Transportaufgabe bestand darin einen 70 Tonnen schweren Bagger von einer Baustelle mitten in einem Wohngebiet abzuholen und um 2:00 Uhr früh in der Züricher Innenstadt an einer Straßenbahnbaustelle abzuliefern. Diese Baustelle läuft mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks und das Baugerät muss pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit an der Abladestelle eintreffen. Und ebenso pünktlich um 7:00 Uhr war der Bagger wieder verladen und in Begleitung einer Polizeieskorte ging es über rote Ampeln hinweg zurück zu der Baustelle an der wir Tags zuvor den Bagger abgeholt hatten.
Es sollten noch einige weitere Transporte folgen. Vom 4, 50 Meter breiten Radlader angefangen über mehr als 40m lange Anlagen zur Luftzerlegung bis hin zu Transformatoren und Lokomotiven hatten wir die unterschiedlichsten Lasten am Haken die entweder breit, hoch, lang oder alles auf einmal waren aber auf jeden Fall immer Eines und zwar schwer.
Während diesen Transporten sitze ich mit dem Laptop auf dem Beifahrersitz und fühle dem Fahrzeug virtuell auf den Zahn. Die Messschriebe auf dem Laptop ermöglichen es mir, oftmals auch in Verbindung mit dem „Popometer“ des Fahrers, Situationen zu identifizieren und aufzuzeichnen in denen sich das Fahrzeug nicht wie erwartet verhalten hat.
Die Messungen werden im Anschluss an die Fahrt mit den Kollegen aus den Fachbereichen ausgewertet und besprochen. So können noch letzten Kinderkrankheiten eliminiert und das Fahrzeug Stück für Stück besser auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten werden.
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Meine letzte dieser Fahrten führte mich nach Chrudim in Tschechien. Von dort galt es ein Bauteil für eine Windkraftanlage in einen Windpark in der Nähe von Köln zu transportieren. Der Transport dieses 20 Meter langen und 74 Tonnen schweren Turmsegments erfolgte immer in den Nachtstunden und dauerte fast eine Woche.
Am Ende der Reise war mein Ordner den ich mir auf dem Computer für die Auffälligkeiten während der Fahrt angelegt hatte quasi leer. Die größten Probleme die wir auf der Fahrt hatten, war es, um sechs Uhr in der früh auf komplett zugeparkten Raststätten einen Stellplatz für unser Gefährt zu finden. Und nachdem wir übernächtigt aber erfolgreich am Ziel angekommen waren meinte Sven (unser Fahrer) zu mir ich solle mir ein Zugticket für die Rückfahrt kaufen, er will das Fahrzeug behalten! Spätestens da wusste ich: Der Aufwand hat sich gelohnt!
Vor diesem Hintergrund war es für mich natürlich etwas Besonderes bei der Weltpremiere des neuen SLT dabei zu sein. In dem Moment als der neue Stern am Mercedeshimmel (O-Ton Hr. Buchner) durch eine Nebelwand auf die Bühne lief mir eine Gänsehaut übern den Rücken aber nach so viel Technik und Zahlen muss auch noch ein wenig Raum für Emotionen bleiben…
Damit wären wir wieder am Anfang der Geschichte und gleichzeitig am Ende meines Blogs. Ich hoffe ich konnte ein wenig meine Begeisterung für diese Fahrzeuge transportieren und zumindest einen kleinen Einblick in die Arbeit mit den größten Kolossen unserer Lkw-Palette geben.
Angefangen hat es mit einem Artikel in der internen Daimler-Zeitschrift über den Neubau von “Mercedes-Benz Manhattan”. Es ist übrigens die einzige firmeneigene Niederlassung von Mercedes-Benz USA (MBUSA) in den Vereinigten Staaten. Ein Vorzeigeobjekt sollte es werden, für die mehr als 350 Vertragshändler. Die Idee war, neben dem Umzug in Richtung „Automeile“ auf der 11th Avenue, das perfekte Umfeld für Sales und Service auf höchstem Niveau zu schaffen. So habe ich aufmerksam 2011 die Berichterstattung verfolgt, unter anderem bei YouTube; hier oder hier.
Da wir im Frühjahr 2012 ohnehin einen Aufenthalt in New York planten, beschloss ich, mich mit Mercedes-Benz Manhattan in Verbindung zu setzen. Als Diagnosetechniker hatte ich die Hoffnung Einblicke in den Werkstattalltag gewinnen zu dürfen. Die engagierte Art mit meiner Bitte umzugehen, begeisterte mich bereits im Vorfeld. Ich traf also zwei Wochen vor meiner Familie in New York ein. Über AirBNB hatte ich ein Zimmer bei Maria und Jay in New Jersey gebucht. Daraus sollte sich später eine echte Freundschaft entwickeln. Neben dem Tag, den ich in der Zentrale von MBUSA zubringen durfte, hat mich vor allem der Kontakt zu den Kollegen von MBM überwältigt. Auch durfte ich mich in der kurzen Zeit ein wenig einbringen. So kam es, dass ich im Gespräch mit dem Service Manager laut darüber nachdachte, es mir auch für einen längeren Zeitraum vorstellen zu können. „An mir soll’s nicht liegen“, war die sinngemäße Antwort.
Nun war es an mir, diese Idee meiner Familie und meinem Betrieb zu unterbreiten. Da 2013 das Abitur meiner Tochter und der Wechsel an die Uni anstand, war es der letztmögliche Zeitpunkt, wollte ich meine Frau nicht ganz allein zu Hause zurück lassen. Ein riesiges „Dankeschön!“ in diesem Zusammenhang an die beiden „Mädels“, ohne deren Unterstützung das Jahr im Ausland nicht möglich gewesen wäre. Insbesondere an meine Frau, die im Jahr des Abi-Stresses und Uni-Beginns unserer Tochter in der ungewohnten Rolle der allein erziehenden Mutter ihren Grenzbereich auslotete. Auch in meinem Betrieb entfachte mein Anliegen keine Begeisterungsstürme, so dass ich erst spät im Oktober grünes Licht bekam. Die eigentliche Herausforderung war das Visum. Da es als Sabbatical gehandhabt wurde, mit lokalem Arbeitsvertrag vor Ort, war der Ablauf nicht vorgegeben. Die Zeit drängte und ich hatte keine Ahnung, an wen ich mich wenden sollte. Ich rief kurzerhand den Leiter von Global Assignment Services North America an. Obwohl in einer „sehr viel höheren Liga“ angesiedelt, erteilte er nicht nur bereitwillig Auskunft, sondern stellte auch den Kontakt zur zuständigen Kollegin bei MBUSA her. Er fragte sogar später nach, ob alles glatt gegangen sei. Irre! Das Anschreiben an das Konsulat erstellt grundsätzlich eine renommierte Anwaltskanzlei. Der Nachteil war die gesalzene Rechnung, der Vorteil bestand darin, dass ich im Konsulat gefühlt nur „durch gewunken“ wurde. Für die Erteilung eines US-Visums angenehm ungewöhnlich. So erhielt ich mein Visum und meinen Arbeitsvertrag noch vor Weihnachten 2012.
Ich glaube, so flau wie bei meiner Abreise im Januar 2013 habe ich mich selten zuvor gefühlt. War es doch sonst immer so, dass ich meine Tochter vermutlich zu oft in den Arm nehme, so ließ sie mich bei meiner Abreise eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr los. Ich bin froh, dass wir als Familie schon immer zusammengehalten haben. Dieser Zusammenhalt hat sich – Gott sei Dank – in dem Jahr sogar noch verfestigt.
Der Arbeitsbeginn bei Mercedes-Benz Manhattan war erstaunlich unspektakulär. Zum einen bezüglich der Sprachbarriere, die ich mir schlimmer vorgestellt hatte, zum anderen in Hinblick auf die EDV. MBUSA arbeitet teilweise mit anderen Programmen, als wir in Deutschland. Der interne Werkstattablauf bei MBM ist vollständig papierlos. Jeder Monteur hat einen eigenes Telefon und einen Bildschirmarbeitsplatz. Die Bearbeitung der einzelnen Auftragspositionen erfolgt in Echtzeit online, so dass alle Beteiligten den Arbeitsfortschritt verfolgen können. Auch die Diagnosedokumentation erfolgt per Upload. Die größten Bedenken hatte ich im Vorfeld bezüglich der Reinschrift erledigter Auftragspositionen. Diese erfolgen im Klartext und erscheinen auf der Rechnung. Zudem werden vorgegebene Arbeitspositionsnummern von der Buchhaltung erst anhand der geschriebenen Story zugesteuert. Zum Glück waren meine Bedenken unbegründet. Die größte Hilfe war der elektronische Teilekatalog. Dieser hat mir bessere Dienste geleistet, als jedes technische Wörterbuch.
Weniger komfortabel war meine Wohnsituation in Astoria (Queens). Die Wohnlage war zwar perfekt, die Fahrten zur Arbeit mit meinem neuen Fahrrad ein Traum. Das Zimmer in der Altbauwohnung bei einer herrlich desorganisierten älteren Dame aber sehr gewöhnungsbedürftig. Für den Besuch meiner Frau im Mai beschloss ich daher, 10 Tage eines von Marias Zimmern in New Jersey in Anspruch zu nehmen. Ich wusste bisher gar nicht, für welch vielfältige Anwendungen 2-Komponenten Kleber taugt … oder eben nicht. Im Juni war es dann leider soweit: meine Vermieterin fing an, mich für den Absturz von derart an der Wand befestigten Bildern und weiteren Pannen ähnlichen Ursprungs verantwortlich zu machen. Ich beschloss daher, das Zimmer vor dem Besuch meiner Tochter im Juli zu kündigen. Nun muss man wissen, dass im Sommer in New York gewissermaßen Wohnungsnot herrscht. Der Zeitpunkt war also denkbar ungünstig. Im Juli habe ich ein Zimmer in einer jungen WG auf der 116. Straße mieten können, dessen Mieter für 4 Wochen in Europa war. Anfang August wurde es allerdings eng. Hätten Maria und Jay nicht spontan für mich den Vertrag für ein kleines Studio in New Jersey unterschrieben, wäre mein Aufenthalt vermutlich vorzeitig beendet gewesen.
Der Besuch meiner Tochter im Juli war eines der Highlights. Wir hatten nicht nur Karten für das Sommer Event schlechthin, das Konzert von Jay Z und Justin Timberlake im Yankee Stadium, sondern auch eine Einladung nach Pennsylvania. Dort bekamen wir nicht nur beide je eine Flugstunde. Meine Tochter, die mitlerweile Jura studiert, durfte auch einen Tag den Staatsanwalt bei Gericht begleiten.
Das Jahr bei MBM ging viel zu schnell vorbei, trotz diverser Anflüge von Einsamkeit. Der Abschied Ende Dezember wurde mir wahrlich nicht leicht gemacht. Ich weiß nicht mehr, wie viele Kollegen mich in diesem Monat aufsuchten um mir mitzuteilen „Du kannst nicht gehen, du gehörst hierher!“ Ich habe selten so eine tolle Community erlebt und vermisse die Kollegen schon jetzt.
Die ersten Monate in einem neuen Job, noch dazu als Berufseinsteigerin, stecken voller Premieren – das ist mir in den letzten Wochen schon einige Male durch den Kopf gegangen und ich bin immer wieder gespannt auf die nächste Premiere, die ansteht. Seit Anfang des Jahres bin ich Teil des Teams Corporate HR Marketing. Meine Hauptaufgabe ist es seitdem, die Social Media Aktivitäten für Karrierethemen zu betreuen. Tatsächlich ist mein Aufgabenfeld noch viel abwechslungsreicher und stärker mit anderen Teams vernetzt als erwartet und geht weit über Twitter & Co. hinaus…
Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, lasse ich ein paar der in den ersten Monaten erlebten Premieren Revue passieren: Da war der erste Beitrag auf Facebook, der noch mit einiger Aufregung verbunden war, da schließlich jede Menge Fans mitlesen. Oder das erste Teammittagessen, bei dem sich bestätigte, dass ich in einem supersympathischen Team gelandet bin. Im März dann die erste Teilnahme an einer HR-Konferenz, bei der ich die Blogger persönlich kennenlernen konnte, deren Beiträge ich bis dahin aus der Ferne mitgelesen hatte. Seit kurzem habe ich auch meine Premiere „Begleitung eines Events“ hinter mir. Wobei „hinter sich haben“ eigentlich die falsche Formulierung für ein so spannendes und für Gäste und Unternehmensvertreter gleichermaßen unterhaltsames Event ist. Ich spreche von der DRIVE-E-Akademie, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und Fraunhofer initiierten Format. Der Veranstaltungstitel deutet es bereits an: Die einwöchige Veranstaltung steht ganz im Zeichen der Elektromobilität. Studierende können dort ihr Wissen zu dieser Zukunftstechnologie erweitern, untereinander netzwerken und vor allem auch mit Fachexperten ins Gespräch kommen und ihre Ideen diskutieren. Dieses Jahr fand das Event in Stuttgart statt und wir von Daimler durften die Teilnehmer an zwei Veranstaltungstagen zu einer Exkursion und der Preisverleihung der DRIVE-E-Studienpreise bei uns begrüßen. Schon einige Wochen zuvor luden mich Kollegen dazu ein, sie zur DRIVE-E-Akademie zu begleiten.
Image may be NSFW. Clik here to view.Ich freute mich sehr auf dieses Event, denn so konnte ich den Ablauf von Karriereevents kennenlernen, wie unser Nachbarteam sie regelmäßig organisiert. Auf die Gespräche mit den Studierenden war ich besonders gespannt, da ich zum ersten Mal als Unternehmensvertreterin dabei sein würde. Zusätzlich wollte ich einige Fotos und Eindrücke als Input für unsere Social Media Kanäle mitnehmen und natürlich auch die Kollegen bei der Organisation unterstützen. Als Personalerin sieht man die DRIVE-E mit anderen Augen als die Studierenden, die aufgrund ihrer Begeisterung für Elektromobilität dabei sind. Unser Anliegen war es den Studierenden zu zeigen, an welchen Lösungen im Bereich Elektromobilität bei Daimler gerade gearbeitet wird. Zusätzlich sollten die Studierenden mehr über die Einstiegsmöglichkeiten erfahren, um in Zukunft bei Daimler das Thema Elektromobilität mitzugestalten. Neben dem informativem Teil wollten wir aber auch für ein unterhaltsames Event sorgen: Am ersten Tag starteten wir mit einem Fahrevent, bei dem die Studierenden sich an verschiedenen Stationen versuchen konnten. Meine persönlichen Highlights waren der Slalom mit dem smart electric drive, bei dem einige Teilnehmer ordentlich Gas gaben, sowie die Einparkstation mit flexiblen Abgrenzungen, die man sich manchmal auch im echten Straßenverkehr wünschen würde. Mein Lieblingskommentar eines Studenten war: „Das schreibe ich dann in meinen Lebenslauf, wenn ich mich bei Daimler bewerbe: einstellige Einparkzeit“ Es hat aber auch großen Spaß gemacht, den Teilnehmern beim Boxenstopp an einem Formel1-Wagen zuzusehen.
Nach dem Fahrevent ging es weiter ins Conference Center Untertürkheim. Dort hatten die Studierenden nach einem Überblick zu Einstiegsmöglichkeiten im und nach dem Studium ausführlich Gelegenheit dazu, sich von uns zu Karrierefragen und der Gestaltung der eigenen Bewerbung beraten zu lassen. Zusätzlich hatten wir uns mit aktuellen und ehemaligen Trainees und Doktoranden Verstärkung geholt – mit ihnen konnten die Studierenden sich zu fachlichen Fragen austauschen und sich von persönlichen Erfahrungen berichten lassen. Einen tieferen fachlichen Einblick gab den Studierenden im Anschluss Andreas Söns, ein Experte aus der Entwicklung Elektrofahrzeuge. Nach einem kurzen Impulsvortrag stand auch hier der Austausch mit den Studierenden im Fokus: Von unterschiedlichen Strategien der Fahrzeughersteller bis hin zur Frage nach typischen Käufern von Elektrofahrzeugen sprach Herr Söns viele Themen an, die sicherlich auch für die Studierenden den ein oder anderen neuen Denkanstoß brachten.
Zusätzlich zum Austausch mit den Studierenden, welcher für unser Team im Fokus stand, konnte ich einige Informationen zum Thema Elektromobilität mitnehmen, sozusagen ein positiver Nebeneffekt. In diesen Wochen hat das Thema auch in der öffentlichen Diskussion und medialen Berichterstattung nochmals an Aktualität gewonnen haben, seit die EU die Umstellung auf einheitliche Stecker beschlossen hat. Dass ich im Tagesgeschäft eher weniger Berührungspunkte mit Elektromobilität habe, machte die Vorträge umso interessanter für mich. Besonders gespannt war ich auf den Festvortrag, den Dr. Dieter Zetsche am nächsten Tag anlässlich der Verleihung der DRIVE-E-Studienpreise hielt. Unter anderem sprach er über mögliche Stellschrauben, um alternative Antriebe alltagstauglicher zu machen. Ein schönes Detail aus dem Vortrag: auch Herr Dr. Zetsche begann seine Laufbahn mit einem Studium der Elektrotechnik.
Nach diesem Event kann ich die Begeisterung der Nachwuchstalente für Elektromobilität gut nachvollziehen. Die Stimmung war toll – was vor allem auch den so interessierten und engagierten Teilnehmern zu verdanken ist – und macht Lust darauf, erneut dabei zu sein. Ich hoffe, den Studierenden haben die Programmpunkte ähnlich viel Spaß gemacht wie uns.
Und damit bin ich auch schon am Ende meiner nächsten Premiere angelangt: meinem ersten Beitrag im Daimler-Blog!
Es ist Anfang 2013- Ich schaue auf meinen Studienplan für die nächsten Semester und was erblicke ich? In knapp einem Jahr steht ein Praktikum auf dem Programm! Seitdem ich vor einem Jahr nach der Ausbildung zum Bankkaufmann mein Studium aufgenommen habe, ist die Zeit nur so verflogen und in weiteren verschwindend geringen 12 Monaten soll ich also den Lehrstuhl der Uni gegen den Buerostuhl eines potentiellen Arbeitgebers tauschen. Na gut! Ich habe den sicheren Hafen der Finanzinstitute ja nicht umsonst verlassen ( Ja ich weiß, in Zeiten der Finanzkrise klingt das wie pure Ironie), ich möchte neue Erfahrungen machen und andere Branchen kennenlernen. Und das Ziel ist klar – Die Automobilindustrie. Da ich “Vitamin B” nur aus der Apotheke kenne, heißt es also die Suche beginnt bei null.
Weil ich mir aber den Standardbewerbungsprozess bei Premiumautomobilfirmen ungefähr so überlaufen vorstelle, wie die die Toilette am Rosenmontagszug (viel zu viele Menschen wollen rein und das was übrig bleibt möchte man nicht wirklich haben), fasse ich die Entscheidung, mir etwas anderes zu überlegen. Mein Vater hat immer gesagt „Es geht nichts über einen ehrlichen Händedruck, Jung’“ – sich persönlich vorstellen, das ist die Idee. Doch bei riesigen Konzernen ist das leichter gesagt, als getan. Also werden Jobmessen gegooglet. Stuttgart ,München Ingolstadt- auf den dortigen Messen sind sie zu Hauf vertreten nur in meiner Region ist die Präsenz meiner Traumarbeitgeber, (sagen wir mal diplomatisch) “rar“. Der einzige Lichtblick: Der “Automotive Day Aachen”, eine Jobmesse speziell für die angehenden Ingenieure der RWTH. Das passt doch wie die Faust aufs Auge: Ich als BWLer (Studiengang International Business and Management) auf einer Jobmesse für angehende Ingenieure.
Leicht aufkommende Zweifel werden kurzerhand im Keim erstickt und so mache ich mich vier Wochen später auf nach Aachen. Dort stehen sie, die Repräsentanten der Firmen, deren Praktikumsplätze ich begehre. „Nun gibts kein Verstecken hinter Stellenbeschreibungen und Verweise auf Career-Seiten Freunde“ denke ich mir und schreite zur Tat. Ich stelle mich vor und erkläre die Intention meiner Anreise. Der gelangweilte Gesichtsausdruck meines Gegenübers lässt mich erahnen, dass ich nicht der erste Gesprächspartner des Tages bin und für ihn anscheinend auch nicht der interessanteste. Aber was dann kommt habe ich nicht wirklich kommen sehen…“Sie studieren also BWL…. Uiuiuiui…Sie wissen aber schon, dass das hier auf Ingenieure ausgerichtet ist, oder?“ Ich gebe zur erkennen, dass ich mir dessen bewusst war, mich aber mehr mein Interesse für die Automobilbranche und die Leidenschaft für schöne Autos sowie deren Produzenten zu dieser Veranstaltung gebracht haben, als die Zugehörigkeit zur ausgemachten Zielgruppe. Sichtlich unbeeindruckt entgegnet er mir „Wollen Sie nicht lieber was Richtiges studieren?“ Ich hatte Infos zur Firma erwartet (und auf ein Praktikum gehofft), aber das als besonderer Service hier noch eine Studienberatung angeboten wird, löst wahrlich Begeisterung bei mir aus (oder wie nennt man das nochmal, wenn einem die Haare im Nacken hochstehen?) Nach diesem glamourösen Auftakt gehe Ich also weiter, besuche Hersteller sowie Zulieferer, werde auf Karriere-Seiten verwiesen und natürlich mit Flyern versorgt. Alles gut und schön, aber dafür hätte ich in den Zeiten des Internets nicht mal die Haustür verlassen müssen.
Image may be NSFW. Clik here to view. Als letztes auf meiner Agenda steht der Mercedes Benz Stand, eine Dame lächelt mich an kommt auf mich zu und fragt wie sie mir weiterhelfen kann. Ich komme mit ihr ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass sie in meiner Heimatstadt Düsseldorf im Sprinterwerk tätig ist und auch sonst ein “ganz normaler Mensch” ist. Ein ganz normaler Mensch?! Und das nach dem doch recht arroganten Erstkontakt auf der Messe vorher. Ich kann es kaum glauben. Sie bietet mir an, eine Werksführung mitzumachen und gibt mir ihre Kontaktdaten, ich verabschiede mich und bedanke mich für das nette Gespräch. Da war er. Der persönliche Kontakt. Dem Traumpraktikum vermeintlich einen Schritt näher, vergesse Ich beinahe mein Auto zu nehmen, weil ich vor lauter Endorphinen fast auf Wolke 7 die Heimreise angetreten hätte. In den kommenden Wochen vereinbare ich einen Termin für die Werksführung. Durchgeführt wird sie von einem Mitarbeiter des Qualitätsmanagements, ein freundlicher Mann etwa Ende 20. Ich komme mit ihm ins Gespräch und er erzählt mir von seinem Praktikum im Werk der M-Klassen Produktion in Tuscaloosa, Alabama sowie seinen Eindrücken und Erfahrungen als Mitarbeiter der DAG. Schon wieder ein ganz normaler Mensch, kann das Zufall sein? Am Ende tauschen auch wir E-Mail Adressen aus. Wenige Tage später erhalte ich eine Mail von ihm mit einem Namen und einer E-Mail Adresse. Sinngemäß steht in der Mail „Wenn du Interesse an einem Praktikum in den USA hast bewirb Dich bei dieser Dame, sie ist der richtige Ansprechpartner.“ USA? Ich nehme allen meinen Mut zusammen und bewerbe mich…
“Schnitt”!
Es ist Mitte April 2014, ich schreibe diesen Text aus Tuscaloosa Alabama, hier mache ich seit knapp 3 Monaten ein Praktikum bei MBUSI im Finance – Bereich. Genauer gesagt, in der Abteilung für ”Product Costing & Customs”. Was ich hier mache? Das war mir am Anfang auch nicht so ganz klar, denn eines ist sicher: In dieser Firma sind Abkürzungen sehr, sehr beliebt ;-) Doch das sollte kein Hindernis darstellen, denn mit der Unterstützung meiner hilfsbereiten Kollegen waren die ersten Unklarheiten flott beseitigt. Eines war jedoch sofort klar, Ich bin zu einer besonderen Zeit hier, denn hier im Werk beginnt im Mai 2014 die Produktion der neuen C-Klasse und das bringt einige Herausforderungen und Aufgaben mit sich. Für mich als Praktikanten ist das perfekt, denn neben dem Tagesgeschäft finden gleichzeitig viele Projekte statt. So bekamen wir für einen Workshop-Besuch aus dem Werk Kecskemét in Ungarn und auch Besuch aus Deutschland ist nicht unüblich. Zu meinen Aufgaben gehört beispielsweise die Planung von Meetings, Erstellung von Präsentationen, die Überwachung des Projektverlaufes, aber auch eigene Projekte zur Prozessoptimierung, die ich dann dem Management vorstelle. (Falls das hier ein zukünftiger Praktikant liest: Kein Kopieren oder Kaffekochen!) Neben der Arbeit ist das Motto in Tuscaloosa ganz klar. “Roll tide!“ Das ist hier der geflügelte Begriff um die Begeisterung für die Crimson Tide, die lokale Footballmannschaft der University of Alabama, auszudrücken. Auch wenn momentan leider leine Football-Season ist, ist es allgegenwärtig. Besonders wenn man den Campus der University entlangschreitet um das riesige Bryant–Denny Stadion (aktuell das neuntgrößte Stadion der Welt)und die imposanten Häuser der Studentenverbindungen zu bewundern (Welche übrigens im Inneren eher den rustikalen Charme einer Justizvollzugsanstalt haben)
An den Wochenenden gehen wir (damit sind die mehr als 20 Praktikanten und Careerler vor Ort gemeint) auf Erkundungstour im näheren Umland. In amerikanischen Maßstäben bedeutet dies, es werden die Städte im Sechs-Stunden-Umkreis erforscht. So durften wir uns den ersten Sonnenbrand des Jahres an den wunderschönen Stränden Floridas abholen, die amerikanische Variante des Karnevals beim Mardi Gras in New Orleans erleben, oder ein NBA Spiel live in Atlanta verfolgen. Manche haben bereits ihre Liebe für die Countrymusik in der „Music-City“ Nashville entdeckt und andere die beeindruckende Natur der Smoky Mountains bewundert. Ich übertreibe also nicht wenn ich sage, dass hier für jeden was dabei ist und man sich keine Sorgen muss machen, dass Langeweile aufkommt.
Long story short:
Ich lerne jeden Tag etwas dazu, mache viele neue Erfahrungen und arbeite mit tollen Kollegen aus den USA und aller Welt Hand in Hand!
Einerseits möchte ich mich durch diesen Blogbeitrag bei den Menschen auf meinem Weg für ihre Offenheit und Unterstützung bedanken. Andererseits möchte Ich hiermit jeden ermutigen der mit dem Gedanken spielt sich zu bewerben, sei es auf ein Praktikum, einen Ausbildungsplatz oder einen Job sich auf keinen Fall entmutigen zu lassen. Denn mein anfänglicher Verdacht hat sich erhärtet, auch in einer riesigen Firma wie der Daimler AG arbeiten ganz normale Menschen. ;-)
Drei Wochen nach meinem Renteneintritt Ende 2012 bekam ich unverhofft mitten im Weihnachtsstress ein Päckchen von meinem ehemaligen Unternehmen, der Daimler AG. Als ich es ausgepackt hatte, war ich mehr als erstaunt: es war das Video „Space Cowboys“ mit Clint Eastwood. Mein erster Gedanke war, dass sich jemand über mich lustig macht. Als ich dann jedoch einen Brief, unterschrieben vom Daimler Personalvorstand las, erfuhr ich zum ersten Mal von dem neuen Projekt „Space Cowboys“ bei Daimler.
Dann kam Weihnachten und das Projekt hatte ich wieder vergessen. 2013 fing mein neues Leben als Rentnerin dann so richtig an, und ich meldete mich bei einem Vormittagskurs in Spanisch an. Montags arbeitete ich immer in einer Boutique meiner Freundin in Stuttgart. Nach etwas mehr als 44 Berufsjahren unter Anderem im Vertrieb, ging es mir gut als Rentnerin und die Woche wurde schön eingeteilt. Regelmäßig bekam ich Briefe bezüglich des Space Cowboy Projekts bzw. den Senior Experts, wie es auch genannt wurde. Aber dass es mich einmal betreffen würde, darüber habe ich nie nachgedacht.
Im Juni 2013 wurde ich angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte wieder vorübergehend einzusteigen. Ich habe meine Familie gefragt, welche einverstanden war. Meine Tochter hat es cool gefunden. Ich habe das Team im Vertrieb, in dem ich arbeiten sollte, gut gekannt und die Arbeit war mir ja seit 44 Jahren mehr als vertraut. Ich wurde bei meinem Vorstellungsgespräch informiert, dass ich für 6 Monate gebraucht wurde, danach werde die Stelle mit einer jungen Auszubildenden besetzt. Ihre Ausbildung war noch nicht beendet und sie konnte erst Ende November/ Anfang Dezember anfangen. Ich hatte so die Möglichkeit mit meiner Nachfolgerin ein paar Wochen zusammenarbeiten zu können, damit sie am Anfang nicht gleich ins „kalte Wasser geschmissen“ würde.
Ich habe mich die ganze Zeit sehr wohl gefühlt und war bei meinen ersten Arbeitstagen angenehm überrascht, wie gut ich von allen in Möhringen wieder freudestrahlend empfangen wurde. Image may be NSFW. Clik here to view.
Als Space Cowgirl zu arbeiten, habe ich nie bereut. Es macht mir nach wie vor Spaß. Ich konnte mein jahrelang erarbeitetes Wissen weitergeben und im Vertrieb mit der Auftragsteuerung helfen. Insbesondere für das Auftragsmanagement der Lateinamerikanischen Märkte bin ich Expertin und konnte meine Erfahrung gut einsetzen. Das Monitoring der Produktions- und Liefertermine sowie die Steuerung der Messe- und Markteinführungsfahrzeuge gehörten ebenso zu meinem Arbeitsbereich, wie die Sicherstellung der Termineinhaltung. Eine weitere Herausfordrung war die Organisation von Sondertransporten und Luftfrachten, ein komplexer Prozess, bei dem ich durch meine langjährige Expertise gut unterstützen konnte. Die temporäre Unterstützung ist eine Bereicherung auf beiden Seiten. Ich konnte mein langjährig erarbeitetes Expertenwissen an die neue Kollegin weitergeben, was ihr eine zusätzliche Sicherheit gab. Ich selbst habe von den jungen Kollegen auch lernen können, sei es in den neuen Systemen oder auf persönlicher Basis. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht und ich war froh, dass ich noch topfit bin und daher diese Phase keine Belastung war. Schnell ist dieses halbe Jahr vergangen. Offensichtlich war meine Arbeit gefragt, denn ich wurde erneut von einem anderem Fachbereich angefragt und so bin ich erneut als „Space Cowgirl“ temporär unterwegs.
Wenn ich ein Resümee ziehe, hat diese Zeit als Space Cowgirl mir viele neue Erfahrungen gebracht, womit ich nie gerechnet hätte. Ein Interview in der Bildzeitung mit Fotostrecke und noch dazu ein Interview mit einer Kundenzeitschrift einer Bank. Und als Krönung wurde ich zu einem Businesslunch mit Dr. Zetsche zusammen mit anderen Space Cowboys eingeladen.
Mein Spanischkurs vermisst mich und das bedeutet, dass nach Beendigung meines zweiten Senior Experts Einsatzes mein Privatprogramm wieder so sein wird, wie mein erstes Renten-Schnupper-Halbjahr, was ich auch sehr genossen habe.
Nun hieß es also Koffer packen und auf nach Stuttgart. Treffpunkt war um 13 Uhr im Stuttgart-Möhringen. Ich war sehr gespannt, was mich die nächsten drei Tage erwarten würde….
Mein Name ist Julia Frey und ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Offenburg. Mittlerweile bin ich im zweiten Semester des Master-Studiums angelangt und nehme seit Oktober 2013 am Studienförderprogramm „Daimler Student Partnership“ (DSP) teil. Um in das Studienförderprogramm aufgenommen zu werden, muss ein mehrstufiger Auswahlprozess durchlaufen werden – das sind Empfehlung durch den Fachbereich, Online-Test, Telefoninterview und die Teilnahme an einem Auswahltag mit Assessment-Center. Insgesamt durchläuft man DSP in knapp zwei Jahren, sodass man neben dem Erlernen von Fachwissen an der Hochschule noch ausreichend Zeit hat, verschiedene Trainings zu absolvieren und sich entsprechende Soft-Skills anzueignen. Außerdem hat man über DSP die Möglichkeit, evtl. noch einen Praxiseinsatz bei Daimler zu absolvieren, verschiedene Fachbereiche kennenzulernen und so schon allmählich die Weichen für Abschlussarbeit und einen späteren Einstieg zu stellen. Zu Beginn des DSP steht nun ein dreitätiges Start-up Training auf dem Plan.
Als ich in Stuttgart ankam, begrüßten mich die zwei Betreuerinnen. Außerdem sah ich gleich ein paar bekannte Gesichter bei den DSP‘lern aus dem Assessment-Center wieder. Am Training nahmen insgesamt zehn neue DSP‘ler teil. Am Anfang des Trainings standen zwei Spiele auf dem Plan bei denen sich die Teilnehmer näher kennen gelernt haben. Dabei gingen wir auf die Interessen von den Teilnehmern, wie Hobby oder auch die unterschiedlichen Studiengänge ein. Nach der Start-Phase ging es mit einen Vortrag über die Daimler Strategie weiter. Der Vortrag beinhaltete Informationen über den Konzern, die Divisionen und die Wachstumsfelder. So bekamen wir einen groben Überblick von dem Konzern. Der letzte Programmpunkt des ersten Tages war ein Austausch mit einem Mentor des DSP-Programms. Der Betreuer gab eine Übersicht über seine Gestaltung des Programms und seinen Erfahrungen. Am meisten hat mich dabei interessiert, wie ich das DSP-Programm am besten nutzen kann, um mich auf den späteren Einstieg bei Daimler vorzubereiten. Dabei wurde mir nahe gelegt, dass ich durch Praktika oder Werkstudententätigkeiten im Kontakt mit dem Unternehmen bleiben soll, um so immer mehr Informationen über den Konzern zu sammeln. Außerdem trägt der ständige Kontakt mit seinem Betreuer und seinem Mentor dazu bei, das Programm erfolgreich zu absolvieren. Nach dem letzten Punkt fuhren wir gemeinsam zum Hotel, dort erwartete uns ein leckeres Abendessen. Danach beschlossen wir als Gruppe noch um die Häuser zu ziehen und den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.
Image may be NSFW. Clik here to view.Am zweiten Tag kamen wir sehr aufgeregt am Werk an, denn der heutige Tag stand im Zeichen des Produkttrainings. Am ersten Tag hatten wir bereits erfahren, welche Autos wir fahren würden: die neue S-Klasse, der CLA und die M-Klasse. Nach einer Einführung, in der wir über die verschiedenen Features (Assistenzsysteme usw.) am Auto informiert wurden, gingen wir näher auf die drei Autos ein. Dann hieß es endlich, dass die erste Gruppe losfahren darf. So wurden wir in Zweier-Teams den Autos zugewiesen. Und los ging es. :-) Wir fuhren im Konvoi über die Berge, auf der Autobahn und durch Dörfer in Richtung der Schwäbische Alb, um die Autos in verschiedenen Situationen auszuprobieren und die zuvor kennengelernten Features zu testen. Am meisten gespannt war ich auf die S-Klasse. Sie war wirklich der Höhepunkt des Produkttrainings. In ihr sind die neuesten Technologien verbaut und wir konnten dort am meisten austesten. Ich hatte die Möglichkeit alle drei Wagen selber zu fahren. Gestartet bin ich mit dem CLA. Für mich war das ein ganz neues Gefühl. Bisher bin ich noch keinen Mercedes-Benz gefahren und deshalb war ich ziemlich aufgeregt. Vor allem die ganze Technik hat mich bei der ersten Fahrt ein bisschen abgeschreckt. Ich musste mich daher auf so vieles Neues konzentrieren. Bei der zweiten Fahrt mit der S-Klasse fiel es mir schon einfacher. Jeder Teilnehmer war richtig stolz mit der S-Klasse fahren zu dürfen und die Blicke der anderen Autofahrer auf sich zu ziehen. Als letztes fuhr ich die M-Klasse, mit der ich dann am Werk in Möhringen wieder ankam. Zum Schluss konnten wir noch den neuen Actros anschauen und auch hier gingen wir im Detail auf die vorhandenen Features ein.
Image may be NSFW. Clik here to view.Der letzte Tag des Trainings beinhaltete das Üben von verschiedenen Soft Skills wie Kommunikation, Zusammenarbeit und Interkulturelle Sensibilisierung. Bei diesem Part standen viele Übungen auf dem Plan, um die Themen zu bearbeiten. Mir wurde noch bewusster, wie wichtig es ist, sich über andere Kulturen im Vorfeld einer Reise zu informieren und dass die Kommunikation ein wichtiger Bestandteil bei der Kooperation mit anderen Teammitgliedern ist. Jede Kultur hat seine Eigenarten und daher ist es wichtig sich vor Reisen über die Kultur zu informieren, um die Verhandlungspartner nicht respektlos zu behandeln oder durch eine Formulierung oder Handlung persönlich anzugreifen. Auch die Kommunikation spielt dabei eine wichtige Rolle. Hierzu haben wir durch eine Übung die Erfahrung gemacht, dass man auch ohne Worte kommunizieren kann. Zum Schluss berichtete ein ehemaliger DSP‘ler über seine eigenen Erfahrungen während des Programms. Hierbei hatten wir nochmals die Möglichkeit Fragen zu stellen und uns ein paar Tipps geben zu lassen, z.B. immer wieder den Kontakt zu dem Betreuer zu suchen und so das Programm optimal zu nutzen. Dabei können auch aktuelle Themen oder Fragen, die während des Studiums aufkommen, diskutiert werden. Desweiteren empfahl er uns die Chance für ein Auslandspraktikum während des Programms zu nutzen.
Das Start-Up-Training war für mich ein gelungener Einstieg in das DSP-Programm. Neben den Vorträgen und Tipps kam der Spaß nicht zu kurz! Im Mittelpunkt meines ersten Trainings stand das Kennenlernen des Unternehmens mit seiner Strategie, seinen Divisionen und seinen Produkten. So haben wir einen kompakten Einblick in den Konzern erhalten. Das Ambiente während des Trainings war sehr angenehm und die Betreuer haben die drei Tage sehr interessant gestaltet. Nach dem ersten Training wurde ich gleich von meinen Kommilitonen/ -innen ausgefragt und weckte so durch meine Erzählungen und Erfahrungen das Interesse an der Daimler AG. Ich freue mich schon jetzt auf das zweite Training mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen. Nach meinem Studium strebe ich das CAReer-Programm der Daimler AG an. Dieses Programm ist das unternehmensweite Trainee-Programm. Das DSP-Programm bildet dafür schon den Grundstein, da ich bereits jetzt viele Einblicke in den Konzern erhalte und ich diese Kenntnisse im CAReer-Programm vertiefen möchte.
Ganz Daimler-like wurde frühzeitig eine Agenda zum dritten und letztenTrainingsmodul des unternehmensweiten Trainee-Programms „CAReer“ mit dem klangvollen Namen „Keep moving“ verschickt, die ich dann einige Tage vor dem Start überflog. „Perspektive: Leadership“ und „Leadership Workshop“ war ebenso darauf zu finden wie ein Executive Talk mit unserem Personalvorstand Wilfried Porth. Schnell war mir klar worum es bei diesem Trainingsmodul geht. Doch Moment, was steht da für Freitag auf der Agenda? „Social Project“? Was soll das denn sein? Passt so irgendwie gar nicht zu dem Rest der Woche. Ich bin gespannt…
Image may be NSFW. Clik here to view.Die Woche im Commundo Tagungshotel in Stuttgart-Vaihingen hielt was sie versprach. Es wurde viel über Führung und Führungsverhalten gesprochen, gepaart mit praktischen Übungen an denen man schnell erkennen konnte wie Komplex das Thema Führung ist. Während ich schon nach den ersten Tagen merkte wie das viele Essen meinen Bauch dehnte, fragte ich mich immer wieder, was wohl dieses „Social Project“ sei. Weder meine CAReer Kollegen, noch die Veranstalter wussten bzw. sagten etwas darüber. So kam der Freitag und ich fand mich zusammen mit meinen Kollegen in einem Bus wieder. Mittlerweile wusste ich auch wohin der Weg führt, ins Generationenhaus nach Stuttgart-Heslach. Es war ein seltsames, fast schon unangenehmes Gefühl für mich zusammen mit 20 ambitionierten CAReerlern von Daimler ins Generationenhaus einzutreten. Hier diejenigen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen und dort die vom Schicksal gebeutelten. Nach einer Führung folgte ein Besuch in einem nahegelegenen Jugendhaus, in dem Jugendlichen die Möglichkeit gegeben wird, sich auf ihre Art und Weise zu verwirklichen, ob in einer Ideenwerkstatt, einem kleinen Tonstudio oder bei gemeinsamen Aktivitäten. Die junge Betreuerin erzählte uns von ihrem nicht sehr üppigen Gehalt und von ihren Motiven. Sie helfe gerne, einfach so, und habe Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wow, das hatte ich von jemandem, der so jung ist wie ich noch nicht oft gehört.
Anschließend führte unser Weg in ein Heim für Asylbewerber, nur wenige Meter vom Generationenhaus entfernt. Mich beschlich ein mulmiges Gefühl, als wir das von außen durchaus schäbige Haus betraten. Ich will nicht sagen, dass ich Angst hatte, aber die langen Gänge und der bemalte Eingangsbereich ließen mich nicht unbedingt glauben, dass hier tatsächlich Menschen wohnen. Wir waren zu einer Nachhilfestunde mit zwei Geschwistern aus dem Irak verabredet. Knapp ein halbes Jahr seien sie jetzt hier, erzählten sie uns auf Deutsch wohlgemerkt. Im Folgenden gingen wir durch Ihre Mathe- und Deutschaufschriebe und ich war erstaunt wie schnell die beiden eine für sie bis dahin unbekannte Sprache lernten. Unser Begleiter durch das Heim macht diese Nachhilfe einmal in der Woche. Einfach so. Später am Tag erfuhren wir etwas über die Schicksale einer Dame mittleren Alters aus Afghanistan und einem syrischen Geschäftsmann, der seine Heimat von heute auf morgen verlassen musste. Er war es auch, der uns erzählte, dass er auf ca. 20 qm mit zwei weiteren (ihm bisher unbekannten) Flüchtlingen in einem Raum lebe. Das dürfte in etwa die Größe unseres Büros in Esslingen sein dachte ich in diesem Moment. Der Gedanke daran beschämte mich fast.
Auf der Rückfahrt zum Hotel lies ich das Erlebte nochmals Revue passieren und versuchte es irgendwie einzuordnen. Ein Satz hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Er fiel, ich war gerade dabei das Jugendhaus nach unserer Führung zu verlassen, als ein CAReer-Kollege einer Angestellten die Hand gab und sagte: „Es ist schön, dass es Menschen wie sie gibt“.
Mittlerweile bin ich zurück in der für mich normalen Alltagshektik mit all den „Problemen“, die einen so umtreiben. In manchen Momenten kommen zwei für mich prägende Erkenntnisse dieses Tages im Generationenhaus durch. Die erste Erkenntnis bezieht sich sowohl auf meine eigene Unzufriedenheit mit vielen Dingen als auch auf die Unzufriedenheit der Leute in meinem Umfeld. Ich frage mich dann immer: Sind das wirklich Probleme? Oder eher „Problemchen“? Was sind es wohl in den Augen des syrischen Geschäftsmannes in seiner 20 qm Zwangs-WG? Die zweite Erkenntnis ist, dass es viele Menschen gibt, die ihr gesamtes Leben in den Dienst anderer stellen und ich selbst manchmal nicht die „Zeit“ habe um anderen zu helfen. Dabei spreche ich nicht mal von einem ehrenamtlichen Engagement oder davon große Summen Geld zu spenden. Ich spreche vielmehr von den kleinen Dingen im (Berufs-)Alltag, die leider viel zu oft vergessen werden.
Auch mal zufrieden sein und auch mal anderen helfen – einfach so – klingt doch eigentlich ganz easy, oder?
Inzwischen habe ich übrigens mein CAReer Programm beendet und stecke nun in Mitten des Berufsalltags im Controlling für den Truck Powertrain Bereich.
Wie Ihnen hoffentlich bekannt ist, bietet Mercedes “Fahrhilfen ab Werk” für mobilitätseingeschränkte Menschen an. Dies sind Hilfsmittel, die zum Beispiel Rollstuhlfahrern oder Amputierten ermöglichen selber Auto zu fahren und in den Genuss zu kommen, das Mercedes-Benz-Fahrgefühl selbst zu erleben. Denn die Freiheit zu besitzen dorthin zu fahren, wohin man will, ist gerade für einen Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung besonders wichtig. Zu den Fahrhilfen zählen zum Beispiel verschiedene Handgasgeräte, Lenkraddrehknauf und schwenkbare Sitze. In meinem Fahrzeug sind zum Beispiel folgende Fahrhilfen eingebaut:
Ein Lenkraddrehnknauf, mit dessen Hilfe ich schnell das Lenkrad drehen kann, obwohl ich nur mit einer Hand lenke. Denn die andere Hand bedient das Handgasgerät Multima II, welches ich zum Beschleunigen und Bremsen benötige. Das Bediengerät ist mit dem Gas-und Bremspedal verschraubt und funktioniert folgendermaßen: wenn ich den Gashebel abwärts bewege, gebe ich Gas, wenn ich den Hebel nach vorn drücke, bremse ich. Die Fußfeststellbremse betätige ich mit einem Handhebel. Vor den Pedalen befindet sich die Pedalabdeckung, welche aber jederzeit abgenommen werden kann, damit auch ein „Fußgänger“ das Auto ganz normal fahren kann.
Eine weitere Besonderheit ist, dass der Wagen mit zwei Gaspedalen ausgestattet ist. Wenn zum Beispiel jemand mit dem rechten Bein Probleme hat oder gar eine Amputation dieses Beines hatte, kann er einfach einen Klipschalter umlegen und das Fahrzeug mit Hilfe des Linksgas fahren. Wenn dann zum Beispiel die Partnerin fahren möchte, kann man mit Hilfe des Klipschalters das Ganze einfach wieder auf „Normalbetrieb“ umstellen und wieder mit dem herkömmlichen Gaspedal auf der rechten Seite fahren.
Das gesamte Thema Fahrhilfen steht unter der Überschrift More Mobility. Hierfür wurden an bestimmten Zweigstellen der Daimler AG More Mobility Center eingerichtet. Hier sind speziell ausgebildete Verkäufer tätig, die sich bestens mit der Thematik Fahrhilfen auskennen. Um More Mobility im Norddeutschen Raum bekannter zu machen, verstärke ich das Mercedes Benz Team seit einigen Wochen. Meine Aufgabe wird es sein, die Zielgruppe auf unsere Produkte aufmerksam zu machen (z.B. auf Sportveranstaltungen, Messen oder direkt in Kliniken), erste Beratungsgespräche zu führen und gemeinsam mit dem More Mobility Verkäufer unserem Kunden das perfekte Fahrzeug an zu bieten. Bei diesem Verkaufsgespräch übernimmt unser Verkäufer den Part, wenn es um die Fahrzeugauswahl und die Konfigurierung des Fahrzeugs angeht. Wenn es dann um die speziellen Fahrzeughilfen geht, berate ich den Kunden. Falls wir vorher schon wissen, dass der Kunde Umbauten benötigt, die wir nicht in unserem Portfolio haben, holen wir einen externen Umbaupartner dazu, der dann mit uns gemeinsam den Kunden berät. Unsere Zielgruppe reicht von jung bis alt und von Selbstfahrer bis Mitfahrer. Besonders zu beachten ist meiner Meinung nach, dass diese Zielgruppe als ganz „normaler“ Kunde zu behandeln ist. Sicher gibt es einige spezielle Dinge die zu beachten sind, aber nichts ist für einen Rollstuhlfahrer schlimmer, als wenn ein laufender Mitmensch in die Hocke geht, um bei einem Gespräch auf gleicher Höhe mit dem Kunden zu sein. Ich kann den Verkäufern nur den Tipp geben, verhalten Sie sich ganz natürlich und locker, dann wird der Kunde es genauso tun.
Da ich selbst im Rollstuhl sitze, ist es mir ein besonderes Anliegen, dass meine Gleichgesinnten optimal beraten werden und ein Fahrzeug bekommen, in dem sie sich rundum wohlfühlen können. Vor allem das Thema rund um das Fahrzeug liegt mir besonders am Herzen. Denn viele Betroffene wissen gar nicht, wo sie sich hinwenden können und wo sie Hilfe herbekommen. Hier möchte ich Abhilfe schaffen, und meinen Kunden direkt an die richtigen Stellen bzw. Personen weiterleiten. Sozusagen das Rundum-Sorglos-Paket!
Image may be NSFW. Clik here to view.Aber nun ein paar Informationen zu mir: Ich bin 24 Jahre alt. Seit einem Fehler während einer OP im Kleinkindalter sitze ich im Rollstuhl. Das klingt jetzt sicher tragisch, ist für mich aber gar kein Problem. Denn so bin ich praktisch mit meiner Behinderung/Einschränkung aufgewachsen und habe es nie anders kennen gelernt. Somit ist es viel einfacher, als mitten im Leben zu stehen und dann einen schweren Unfall oder Krankheit zu haben und dann sein gesamtes Leben umkrempeln zu müssen. Ich für meinen Teil kann nur sagen, ich bin glücklich so wie es ist, was vor allem an meiner bezaubernden Verlobten, meiner Familie und meinem Sport liegt. Seit fast 13 Jahren spiele ich Sledge-Eishockey. Dies ist Eishockey für Menschen mit einer Einschränkung der unteren Extremitäten wie z.B. Querschnittlähmung oder Amputation. Das Spielfeld und die Spielregeln sind mit dem „Läufer-Eishockey“ identisch. Nur die Fortbewegung findet hier auf einem Schlitten und mit Hilfe von zwei Schlägern statt. Der Schlitten besteht aus einer Sitzschale, einem Metallrahmen und einem Kufenblock, an dem zwei Kufen parallel befestigt sind. Das Kurvenfahren bei uns hat ein Freund mal mit dem Fahren einer Kurve mit dem Motorrad verglichen. Die beiden Schläger sind ca. einen Meter lang und an deren Ende sind Spikes befestigt. Diese rammen wir ins Eis und schieben uns so vorwärts.
Neben den Reisen zu Ligaspielen, Trainingslager und Turnieren mit der Nationalmannschaft bleibt einem nicht viel Zeit für andere Hobbys. Aber wer kann schon einen Europameistertitel, einen Weltmeistertitel und einen vierten Platz bei den Paralympics sein eigen nennen?
Nun hoffe ich, neben der erfolgreichen Zeit im Sport auch eine erfolgreiche berufliche Laufbahn einschlagen zu können und bedanke mich herzlich bei der Daimler AG, die mir die Chance gibt, mich beruflich zu verwirklichen und gleichzeitig meinen Brüdern und Schwestern im Geiste etwas Gutes zu tun und ihnen zu mehr Mobilität zu verhelfen.
Oder wie ich es in meiner Bewerbung geschrieben hatte: Hin zu mehr Mobilität!
Haben Sie schon einmal etwas von der Initiative „Partnerbetrieb des Spitzensports“ gehört? Vermutlich die wenigsten von Ihnen. Sportförderung – hmmm… davon liest, sieht und hört man tatsächlich relativ wenig in den Medien. Das soll sich nun ein wenig mit diesem Blogbeitrag ändern. Das deutsche Sportsystem ist, liebevoll formuliert, in der Tat ausbaufähig. In der Wirtschaft vergleicht Deutschland sich mit anderen Ländern und Daimler sich mit anderen Unternehmen. Warum sollte man dann nicht auch die deutsche Sportförderung mit dem System in anderen Ländern vergleichen dürfen. Doch in Deutschland fehlt es sowohl an Geld für die Spitzensportler, als auch für qualifizierte Trainer. Es gibt nur wenige Konzepte und die Strukturen sind mehr als veraltet. Nachwuchsförderung? Fehlanzeige! Viel zu wenige junge Menschen werden für den Spitzensport motiviert. Dies sollte schon in der Schule geschehen, doch es fehlt an Motivation, Vielfalt und guten Sportanlagen. Wo sind die Lehrer, die sich engagieren? Wo das Geld für AGs oder Förderprogramme? Zwar hat der Leichtathletikverband einen Etat zur Verfügung, doch ich habe das Gefühl, dass beim Athleten selbst einfach zu wenig davon ankommt. Dabei gibt es rund um den Sport beträchtliche Ausgaben: um zu den Wettkämpfen zu kommen zum Beispiel, brauche ich meistens ein Auto, also auch Benzingeld. Hinzu kommen Ausgaben für Trainingslager, Trainer und Sportbekleidung. Das alles sind feste Ausgaben, die fast monatlich anfallen. Dennoch wollen die Menschen in Deutschland während den Olympischen Spielen erfolgreiche deutsche Sportlerinnen und Sportler im Fernsehen sehen. Dafür müssen diese konsequent gefördert und unterstützt werden – aber wie?
Ich hatte das große Glück, meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Daimler AG im Werk Sindelfingen zu machen und so die Initiative „Partnerbetrieb des Spitzensports“ kennenzulernen. Daimler ist Mitglied dieser Initiative und so war es mir möglich meinen Sport trotz Ausbildung und später neben dem Beruf nicht aufgeben zu müssen. Während dieser Ausbildungszeit habe ich wöchentlich rund 40 Stunden gearbeitet – trotz 35h-Vertrag, um Gleitzeit aufzubauen für mögliche Wettkämpfe und Trainingslager. Hinzu kam die Unterstützung der Daimler AG im Rahmen dieser Initiative. Die Daimler AG geht als Vorbild für andere Unternehmen hier die ersten Schritte in die richtige Richtung. Meiner Meinung nach muss man sich als Spitzensportler auch Gedanken über ein Leben nach dem Sport machen. Viel zu schnell kann die sportliche Karriere durch eine Verletzung vorbei sein. Es ist wichtig, eine berufliche Perspektive nach dem Sport zu haben. Seit dem erfolgreichen Abschluss meiner Ausbildung im Januar, arbeite ich daher Teilzeit im Personalbüro, kümmere mich dort beispielsweise um die Zugriffsverwaltung für die Personalakte (eAkte) oder das Personalmanagementsystem (ePeople). Derzeit arbeite ich montags 9-10 Stunden und von Dienstag bis Freitag rund 4 Stunden pro Tag. Nach 9-10 Stunden getaner Arbeit ist der Tag für mich aber noch lange nicht vorbei, denn danach geht’s zum Training. Sich nach so einem langen Tag noch zum Trainieren zu motivieren ist natürlich mitunter schwierig. Doch ich habe große Ziele und will es vielleicht sogar bis zu den Olympischen Spielen schaffen. Bei der ISTAF 2013 in Berlin habe ich schon erfolgreich teilgenommen, ein Höhepunkt meiner bisherigen Laufbahn. Die zeitliche Belastung eines Spitzensportlers ist sehr hoch, aber ich liebe meinen Sport und weiß: „von nichts, kommt nichts.“ Deswegen sieht ein beispielhafter Tagesablauf bei mir so aus:
05.00 Uhr: „Oh Wecker klingelt“: Aufstehen
06.30Uhr: Arbeitsbeginn
15.30 Uhr: Arbeitsende
17.00 Uhr: Trainingsbeginn
20.00 Uhr: Trainingsende
20.30 Uhr: Physiotherapie
21.00 Uhr: Ankunft zu Hause – „endlich“
22.00 Uhr: Es klingelt an der Haustüre: „Dopingkontrolle“ Ja, als Spitzensportler gehört das dazu.
23.00 Uhr: Nun ist auch mein Tag vorbei: Schlafenszeit
Natürlich sind 2,5 Std Training am Tag, 6 Tage die Woche viel, doch der Sport gehört zu meinem Leben dazu und Sonntag ist dann selbst bei mir Ruhetag, damit Familie und Freunde nicht zu kurz kommen. ;-)
Solche Spitzenleistungen im Sport, aber auch in Wirtschaft und Gesellschaft entstehen nicht von alleine. Sie setzen das Engagement vieler Menschen voraus, die alle nach bestmöglicher individueller Leistung streben. Um die Arbeits- und Trainingsbedingungen zu erfüllen, müssen die Spitzensportler von einem ganzen Netzwerk unterstützt werden. Zu diesem Netzwerk gehören: Eltern, Trainer, Trainingsgruppe, Trainingsbedingungen, Physiotherapeuten, Ärzte. Aber auch finanziell benötigen sie Unterstützung. Daher muss ebenfalls der Arbeitgeber zu diesem Netzwerk gehören. Er unterstützt die Athleten beispielsweise durch folgende Punkte: Streckung der Ausbildungszeit, Teilzeitausbildung, flexible Arbeitszeit- und Entgeltregelungen, Aussetzung des Vertrags bei Gewährleistung des Wiedereinstiegs und Sonderurlaub für Wettkämpfe und Trainingslager.
Ich persönlich profitierte während meiner Ausbildungszeit durch flexible Arbeitszeitregelungen und Sonderurlaub. Meine Kollegen haben dafür vollstes Verständnis und stehen hinter mir. Natürlich mussten die schulischen Leistungen in der Berufsschule stimmen. Diese Initiative war wirklich ein Glücksfall für mich! Allerdings denke ich, sollte viel mehr Werbung gemacht werden, damit auch andere Unternehmen in diese Initiative einsteigen und Spitzensportler in Ihrer Ausbildung unterstützen – so wie die Daimler AG.
Morgens, 8:30 Uhr, Stuttgart, Untertürkheim. Der giftgrüne Actros überragt alle anderen Verkehrsteilnehmer, die sich auf dem Weg zu ihrer Arbeit befinden. Die zehn Reifen des Riesen graben sich tief in den Asphalt, stets in Richtung der Werkspforte unterwegs. Der Motor heult auf, der Actros dröhnt an uns vorbei. Wo war gleich nochmal der Werksausweis in den Tiefen der Handtasche? Während der Weg des Trucks weiter ins Werk führt, betreten wir gemeinsam unser Büro. Der PC fährt hoch, die ersten E-Mails werden gecheckt: Nichts wie ran an die Arbeit!
Image may be NSFW. Clik here to view.Wir, das sind Jeannette, Julia und ich, Stefanie. Jeannette absolviert gerade ein sechsmonatiges Praktikum bei Daimler Trucks: „Ich bin seit Ende Februar bei Daimler Trucks. Der Einstieg ins DT#1 Team war wirklich angenehm. Alle haben mich sehr freundlich empfangen und mich sofort in die Themen eingebunden.“ Julia und ich arbeiten hier neben unserem Master-Studium des Kommunikationsmanagements als Werkstudentinnen. Julia: „Obwohl ich anfangs dachte, dass Trucks für mich ein Buch mit sieben Siegeln sind, war ich bereits nach dem ersten Tag begeistert. Mittlerweile beobachte ich mich sogar, wie ich auf der Straße nach unseren Modellen Ausschau halte.“ Zusammen sind wir der Nachwuchs bei Daimler Trucks #1, kurz: DT#1, ein global aufgestelltes Projekt. Wir wollen mithelfen, die Daimler-Lkw ganz nach vorne zu bringen und die Konkurrenz abzuhängen. Wir sind alle drei erst seit kurzem im Team mit dabei. Doch eines war uns schnell klar: Trucks sind nicht nur spannend, sondern auch ziemlich cool. Auch wenn wir bislang noch nicht besonders häufig mit den riesigen Fahrzeugen in Berührung gekommen sind, beeindruckt es uns jeden Tag aufs Neue, wie sie mit so viel Power und Ausdauer die Straßen beherrschen. Doch was bedeutet Daimler Trucks #1 und die Arbeit in einem globalen Projektteam eigentlich genau? Für uns hieß es erst einmal, Strukturen verstehen und die Vision verinnerlichen. Das war am Anfang ziemlich kompliziert. Wer gehört zu welchem Bereich? Wer arbeitet an welchen Themen? Und was gehört eigentlich alles zum Projekt dazu? Jeden Tag lernen wir DT#1 aus einer neuen Perspektive kennen und verstehen die Zusammenhänge immer besser.
Unsere Aufgabe ist es, das Projektteam bei allen kommunikativen Tätigkeiten zu unterstützen: Dazu gehört beispielsweise, Kommunikations-Workshops zu organisieren, Intranetauftritte zu pflegen und jede Menge Texte zu schreiben. Und natürlich Team-Meetings und gelegentliche telefonische Absprachen mit Kollegen in sämtlichen Teilen der Welt. So organisieren wir gerade zwei interne Informations-Veranstaltungen für Mitarbeiter: zum einen in Sao Paulo in Brasilien, zum anderen in Portland in den USA. Die internationale Zusammenarbeit ist für uns echt spannend und bringt einige neue Erfahrungen und Herausforderungen. Angefangen bei der Zeitverschiebung. Zu Beginn hieß es erst einmal, die richtigen Ansprechpartner vor Ort zu finden. Doch Telefonate, selbstverständlich auf Englisch, sind nur zu ganz bestimmten Uhrzeiten möglich. Nun, nachdem unser Vorhaben jedoch erklärt und die nötigen Unterlagen ausgetauscht sind, kümmern wir uns darum, den Mitarbeitern vor Ort die wichtigen Themen im Projekt näher zu bringen und ein abwechslungsreiches und interessantes Programm zu bieten. Und wenn wir das erreichen, sind wir alle ein bisschen stolz.
Unsere Aufgaben erledigen wir von einem kleinen Büro in Untertürkheim aus mit wunderschönem Blick auf den Neckar, in das die Mittagssonne scheint. Wenn man von uns spricht, heißt es: die drei Musketiere im Praktikantenbüro. Und so sehen wir uns auch. Wir helfen, wo wir können, lernen und haben Spaß dabei. Bei uns gibt es den leckersten Kuchen und wir sind Anlaufstelle für alle kleinen und großen kommunikativen Fragen.
Jede Woche lerne ich hier neue Aspekte kennen und erhalte einen spannenden Eindruck von der Arbeit eines globalen Projekts. Das theoretische Wissen von der Uni kann ich so prima in die Praxis umsetzen. Ich finde, die Arbeit ist abwechslungsreich und macht super viel Spaß. Gerade klingelt auch schon das Telefon, Vorwahl 0055… das sind die brasilianischen Kollegen. Ein Blick auf die Uhr verrät: Es ist schon später Nachmittag. Ich gehe ans Telefon und höre, was es neues über unsere Veranstaltung zu berichten gibt.
A sunny yet cold day was what greeted me on that morning back in March when my feet first touched German soil.I felt a chill of excitement run through me as I realized that the long-awaited day was finally here! I felt wonderfully elated yet nervous at the same time about facing this unknown place.
Before continuing with relating my experience in Germany, I would like to introduce myself. My name is Sheyna Lotun. I have lived with my family in Mauritius ever since I was born and I had never travelled further than the neighbouring islands until I came to Germany three months ago. I am currently carrying out an internship in the production equipment manufacturing department in the Untertürkheim plant as a participant on the Students Experience Programme (STEP) 2014. This programme, offered by the Southern Africa Initiative of German Business (SAFRI) in cooperation with Mercedes-Benz South Africa, has been supported by Daimler for many years. Through six-month internships in German companies, STEP provides students and young graduates from Southern Africa with the opportunity to build on knowledge gained at university and acquire specific skills for their future careers in their home countries.
Image may be NSFW. Clik here to view.I have long been fascinated by the world of automation and robotics and this is what motivated me to study for a Bachelor of Engineering (Honours) in Mechatronics at the University of Mauritius. It is my dream to work for a large company specializing in automation and thanks to the STEP Programme, I am on my way to realizing this! I am now more determined than ever to deepen my knowledge in this field and I am keen to pursue my postgraduate studies in automation. My department designs and constructs special purpose machinery for the powertrain manufacturing plants. My tasks involve drawing circuit designs, configuring and testing safety and vision sensors as well as writing specification and instruction sheets. I am learning to apply my theoretical knowledge as well as analytical and managerial skills in the work assigned to me. I can say with utmost conviction that I am working with the best team ever! It is a wonderful feeling to be mentored by such professionals and to put into practice what I have learnt at university. My colleagues are very friendly, patient and kind. I am always treated with a lot of respect which I surely give in return. One difficulty I have encountered has been to understand Schwäbisch and some technical terms in German but my colleagues always do their best to talk slowly or make use of English. The team spirit is indeed praiseworthy.
Besides my work, my stay in Germany is full of pleasant surprises! I cannot say that one experience stands out above all the others as everything that has happened to me here so far is enthralling in its own way. I believe that nothing can be more thrilling than visiting other European countries, making new friends and learning new cultures! My first fun experience here, the day after arriving in Germany with my 12 fellow STEP participants from Angola, Mauritius, Namibia, South Africa and Zambia, was going to the “Faschingsumzug” (carnival parade) in Weil der Stadt where I also got to know more about the folklore of Germany. Germans who are known to be very hardworking and serious undoubtedly know how to enjoy themselves as well, whether it be at carnivals, soccer matches, the Frühlingsfest or other festivals! They value relationships which they share since they also place their priority on family, friends and time away from work.
So far at the weekends I have been on trips with my friendsto Heidelberg, Ludwigsburg, Munich, Austria and France. We have visited castles, gardens and several museums where we learned more about the history of automobiles. When we were in Austria, most of us touched snow for the very first time. We have been to the Frühlingsfest in Bad Canstatt where we were ruffled and thrilled by the rides. I am confident there is yet more that I will surely experience as my friends and I are planning to visit other landmarks. As part of the STEP Programme I have met trainees from Daimler who are carrying out vocational training to become “Industrial Management Assistants with Additional Qualification of International Economic Management and Foreign Languages”. I got to know more about the educational system in Germany through them and I was able to share that of my own country. I took part in a two-day soft skill workshop which has equipped me with the tools to support my on-going development in the areas of emotional intelligence, inter-personal understanding and self-control.
Applying for STEP has been one of the best decisions in my life. I am enjoying every second of it, every day. I would strongly encourage any university student reading this blog not to hesitate to embark themselves on such a unique and interesting programme such as STEP. Germany is definitely the land where all my dreams are coming true!
Freitag, 23.5.2014 17 Uhr, irgendwo auf der A8 zwischen Ulm und Karlsruhe: Ich stecke mal wieder im Stau fest und stelle mir dabei die Frage: Was bringt einen Softwareingenieur der Daimler TSS dazu, fast ein ganzes Wochenende fern der Ulmer Heimat in einem Keller zu verbringen? Die Antwort ist einfach: Ich darf als Mentor im Namen der Daimler AG beim Nerd-Zone Hackathon am KIT in Karlsruhe teilnehmen. Veranstaltet von Young Targets stand dieses Wochenende unter dem Motto „Smart Home / Smart Office“. Für alle, die den Begriff noch nicht kennen: Ein Hackathon ist ein Marathon für Hacker. Die Grundidee dabei ist: 24 Stunden Zeit, technikbegeisterte Teilnehmer mit innovativen Ideen und dauerhaft Nachschub an Essen und Getränken (bevorzugt koffeinhaltig). Heraus kommen dann Prototypen, die in einer Präsentation am Ende vorgestellt werden.
Das Format ist in der Daimler AG nicht unbekannt: Im Februar fand der erste ITM Hackathon im Mercedes-Benz Museum in Untertürkheim statt. Im Gegensatz zu diesem Event waren die Teilnehmer in Karlsruhe keine Daimler-Mitarbeiter, sondern externe Studierende. Das Engagement der Daimler AG als Förderer des Hackathons war eine Kooperation von IT und HR, um zukünftige IT-Fachkräfte auf das Nicht-IT-Unternehmen Daimler als Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Die anderen Partnerunternehmen waren ping24/7 GmbH, inovex GmbH, audials AG, abusix GmbH, smarthouse Media GmbH, Sophos GmbH, EXXETA AG, bluehands GmbH und Co.mmunication KG.
Auch meine Anreise hatte irgendwann ein Ende und ich konnte nach dem Check-In direkt zum ersten offiziellen Programmpunkt gehen. Für alle Interessierten war in einem Biergarten ein Termin zur Gruppenfindung organisiert. Bei Pizza und Getränken wurden Ideen zum vorgegebenen Thema „Smart Home / Smart Office“ diskutiert und die Gruppen formierten sich. Auch die Mitglieder meiner Gruppe haben sich erst hier kennengelernt.
Image may be NSFW. Clik here to view.Am Samstag ging es um neun Uhr los. Nach der Anmeldung und ein paar Einführungsworten bezogen die Gruppen ihre Arbeitsplätze im Keller des KIT. Wir Mentoren verschafften uns erst mal einen Überblick der Projekte, die sich die Teilnehmer vorgenommen hatten. Die Vielfalt der Ideen war überraschend. Vom intelligenten Konferenzraum über ein Programm, das mit Bilderkennung der Webcam das Sportprogramm überwacht bis zur App, die ein digitales Haushaltsbuch per fotografierten Einkaufszetteln führt, war alles dabei. In der Anfangsphase stand ich meiner Gruppe beratend zur Seite, besonders wenn es um die Priorisierung der Features und Gadgets ging, die die App anbieten sollte. Die Idee war, ein Kochrezept auf mehrere Köche aufzuteilen (optimierte Parallelisierung) und jedem Koch seine aktuelle Aufgabe mit Zeitleiste auf dem Smartphone anzuzeigen. Nach dem ersten Design sank der Betreuungsaufwand deutlich, was mir viel Zeit ließ, auch die Fortschritte der anderen Gruppen anzuschauen und viele Gespräche mit Teilnehmern, Mentoren und Organisatoren zu führen. Die Region Karlsruhe war mir vorher bereits als Technologie- und Innovationsraum in Deutschland bekannt. Dass die Startup-Kultur jedoch so ausgeprägt ist, wurde mir erst nach und nach klar, als mir die vielen Events und Hilfestellungen geschildert wurden, die es für Gründer in der Region gibt. Am Abend verließ ich das KIT als letzter Mentor, allerdings deutlich vor den meisten Teilnehmern, die noch voller Elan programmierten und designten.
Am Sonntagvormittag wurden die Projekte finalisiert. In dieser Phase wurde so manches kleine Feature aus Zeitgründen gestrichen. Um 14 Uhr war dann Programmierende und die Abschlusspräsentationen wurden vorbereitet, denn die Ergebnisse wurden einer mehrköpfigen Fachjury (zu der ich auch gehörte) vorgestellt. Nach den Präsentationen zogen wir uns zur Ermittlung der Sieger zurück, die in drei Kategorien gekürt wurden:
Beste mobile App: „Zettelwirtschaft“ (intelligentes Haushaltsbuch aus fotografierten Einkaufszetteln, die mit OCR ausgewertet werden)
Beste Web-Applikation: „Open-pizza.de“ (Sammelbestellung von Pizzen o.ä. über eine App)
Ich hatte ein super Wochenende mit tollen und begeisterten Studierenden. Der Enthusiasmus, vor allem aber auch die sehr gute Qualität der Arbeiten hat mich wirklich begeistert. Ich konnte viele Kontakte knüpfen und werde nächstes Jahr versuchen erneut dabei zu sein. Auch wenn ich dafür wieder eine längere Anreise über die A8 in Kauf nehmen muss.
Wenn mich ein Journalist fragt, wie ich als Ingenieur Rennfahrer beurteile, ob ich eher den kämpferischen Fahrstil mag, oder einen „ruhige“ Fahrweise, dann sage ich: Reifenschonend. Reifen im Rennen in der richtigen Temperatur zu halten, das ist wichtig, der Schlüssel. Es nützt nichts, wenn einer ein paar Runden spektakulär vorne ist, um dann mit abgefahrenen Reifen im Starterfeld durchgereicht zu werden. Deshalb arbeite ich auch gerne als Renningenieur für Gary Paffett. Denn er kann perfekt die Strategie umsetzen, die wir ihm als Team aus der Box für ein Rennen geben.
Ich bin für das Rennfahrzeug von Gary verantwortlich. Ich koordiniere drei Mechaniker, die sich um das Auto kümmern. Mit ihnen bespreche ich alles zu Tests, Trainings und Rennen, zum Beispiel: Welche neuen Bauteile sollten wir haben? Was wird am Motor, am Getriebe getauscht? An der Karosserie? Oder Setup-Veränderungen (Fahrwerkseinstellungen). Entsprechend der Faktoren wie Streckenlayout, Asphaltbeschaffenheit und zu erwartende Temperaturen wird das sogenannte „Setup“ erarbeitet. Das Fahrwerk, die Federung, die Dämpfer, Stabilisatoren und die Aerodynamik werden eingestellt, die Gewichte verteilt. Ich bin im ständigen Kontakt mit Gary, sage ihm z.B. „in Sektor 2 gibt es auf der Strecke Probleme“ oder „Denk an Kurve 5“. Während des Rennens halte ich den Funkkontakt mit dem Fahrer. Ich frage den Reifendruck ab, den nur der Pilot auf seinem Display im Cockpit sieht. Wir besprechen die Strategie, oder informiere Gary wie viel Vorsprung oder Rückstand er auf seine Konkurrenten hat. Es gibt viel zu diskutieren, aber wir haben auch die Abmachung, dass wir nicht zu viel „tratschen“ wollen, sondern uns auf das Wesentliche konzentrieren.
Was einen guten Fahrer ausmacht? Die Box erinnert ihn an Absprachen, er hält sich dran. Manchmal geht es nicht, das muss man dann auch verstehen, aber wenn Gary das Material dazu hat, kann er das Besprochene immer umsetzen. Im Rennsport muss alles schnell gehen. Man muss flexibel sein, hat eine gewisse Zeitvorgabe. Alles wird genau durchgesprochen, damit jeder Mechaniker weiß, was er an Teilen ein- oder umbaut. Wenn ein Qualifiying „in die Hose geht“, dann muss es beim Rennen am nächsten Tag trotzdem klappen. Wir haben keine Zeit zum Nachweinen, wir wollen nicht nach hinten schauen, sondern gemeinsam nach vorn.
Wie kam ich zum Motorsport? Nach der höheren technischen Schule für Maschinenbau in Österreich/Saalfelden machte ich mein erstes Praktikum im Team bei Holzer/Opel als „Reifenwäscher“. Langsam habe ich mich hochgearbeitet und dabei Praktikumszeugnisse gesammelt. Ich bin anschließend zur Formel 3 gegangen und habe mich immer wieder neu beworben, jedes Jahr. Ich blieb 3 Jahre als Ingenieur nach meiner Schulzeit in dieser Formelserie. Und von dort von dort ging es schließlich zu HWA und zur DTM.
Mein berufliches Ziel war schon immer die Arbeit im Fahrzeugengineering, die direkte Kommunikation mit dem Fahrer. Das Fahrzeug auf seine Wünsche hin technisch abzustimmen. Für jeden Rennsportbegeisterten ist es natürlich auch ein Traum, selbst zu fahren. Ich habe aber früh erkannt, dass es ohne große finanzielle Mittel schwierig wird und habe deshalb diesen Weg eingeschlagen, der auch sehr viel Spaß macht. Denn was wäre ein Fahrer ohne einen guten Ingenieur?
Wir haben in unserem Team gerade keine leichte Zeit. Die Konkurrenz bei der DTM ist groß und unser Auto noch nicht so schnell, dass Gary ganz vorne mitfahren kann. Umso wichtiger ist jetzt, dass wir zusammenhalten und jede Möglichkeit nutzen, das Auto besser zu machen. Die Daten zu analysieren: Wo lassen wir noch „Zeit liegen“? Wie können wir während eines Rennens noch schonender mit den Reifen umgehen bzw. das beste Arbeitsfenster erzielen? Gary ist ein guter Tester und Analytiker und sagt uns auch offen: „Jungs, das reicht noch nicht für den Speed“.
Die Saison ist noch lang, deswegen setzen wir auch auf die Unterstützung der Mercedes-Fans. Ihr müsstet mal sehen, wie hart die Leute arbeiten und wie wir an Sachen rangehen. Bange machen gilt nicht. Wir werden von Rennen zu Rennen besser. Treffen wir uns zum Beispiel am Norisring (27.6.-29.6. in Nürnberg?) Gemeinsam nach vorn… mit euch!
Nachtrag der Redaktion:
Mercedes-Benz-Pilot Robert Wickenskrönte ein perfektes Rennwochenende auf dem Norisring am Sonntag (29.6.2014) mit seinem ersten Saisonsieg. Bei rutschigen Verhältnissen auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs münzte der Kanadier seine Pole-Position in einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg um. Und Gary Paffett? Wurde immerhin Zwölfter! Bleib´ dran, Gary!
Hier einige Videoeindrücke und Sounds eines DTM-Fahrzeugs! Am Steuer: Christian Vietoris.
Seit meiner Geburt habe ich eine Rückenmarkserkrankung, die verursacht hat, dass sich hüftabwärts nicht alle Muskeln, Sehnen und Körperfunktionen entwickelt haben. Dennoch habe ich gelernt diese Schwächen zu kompensieren und aus diesen Kompensationen haben sich sogar Stärken entwickelt. Wie? Na, von innen. Als die Ärzte meinen Eltern erzählt haben, dass ich niemals laufen werde und ein kompletter Rollstuhlfahrer werden würde, brach für meine Eltern, als sie mich als Baby auf dem Arm hielten, eine Welt zusammen. Als ich jedoch trotzdem anfing mich an der Tischkante hoch zu ziehen und die ersten Schritte als Kleinkind zu machen, wussten meine Eltern, dass ich „Ein-Steh-Auf-Männchen“ bin. Warum aber Rollstuhlbasketball, wenn man laufen kann, fragen sie sich nun gewiss. Ich kann sehr gut laufen. Als 10-jähriger habe ich mich in den Park gesetzt und beobachtet wie andere Menschen laufen. Ich hatte einen schwankenden Gang. In der Schule hänselten mich die Anderen mit einem „quak, quak“. Sie sagten ich gehe wie eine Ente und habe einen „Watschelgang“. Für mich war klar, dass ich lernen musste ordentlich zu gehen. Die Bewegungsabläufe gesunder Menschen waren für mich interessant und so versuchte ich diese Abläufe zu imitieren. Es gelang mir und ich wurde immer besser. Die mir bekannten Sprüche wie: „Du kannst das nicht, du schaffst das nicht“, die mich mein ganzes Leben begleiten sollten, hörte ich zu genüge. Ich glaubte diesen Leuten jedoch nie!
Ich bin Sebastian Magenheim, Leistungssportler und angehender Masterstudent. Ich spiele Rollstuhlbasketball und studiere derzeit Management sozialer Innovationen an der Hochschule München. Die Fragen, die mich im Leben beschäftigen sind: „Wie komme ich vorwärts, warum so und nicht anders, ist das richtig so?“. Wie ich zu diesem ungewöhnlichen Sport, diesem seltsam anhörenden Studiengang und zu diesem Beitrag komme, möchte ich euch hier kurz erzählen: Ein Klassenkamerad von mir, der selbst im Rollstuhl saß, schwärmte vom Rollstuhlbasketball und ich nahm ihn nicht ernst. Nach einiger Bearbeitungszeit seinerseits, zeigte er mir Rollstuhlbasketball und es fesselte mich. Ich ging immer wieder hin und es zeigte sich, dass ich Talent hatte. Ballhandling, Räume antizipieren und Athletik. Athletik? Genau. Rollstuhlbasketball würde ich beschreiben als Kombination von drei Sportarten. Es hat die Grundelemente des Läuferbasketballs, jedoch den Körpereinsatz von Eishockey gepaart mit den Körpern von Handballern. Die Rollstühle sind als Sportgeräte zu definieren wie etwa ein Eishockeyschläger. Schräge Räder mit Kohlefaserspeichen und Aluminiumleichtbau um schnell zu sein. Das ist genau mein Ding. Durch die Sportart Rollstuhlbasketball lernte ich viel. Durch den inneren Antrieb kam der Erfolg. Paralympics in London 2012, Wahl ins All-Star-Team der Euroleague und Kontakt zu Daimler über die Stiftung Deutsche Sporthilfe. Letzteres kam über das Mentoren-Mentee-Programm der Sporthilfe und deren Partner zu Stande. Die Stiftung Deutsche Sporthilfeunterstützt in einem besonderen Programm alle Athleten, die eine Duale-Karriere betreiben.
Image may be NSFW. Clik here to view.Ich studiere und betreibe Leistungssport, damit ich nach der Sportkarriere in einen ordentlichen Beruf gehen kann. Management sozialer Innovationen ist ein interdisziplinärer Studiengang. Dreh- und Angelpunkt für die professionelle Begleitung von Prozessen des institutionellen und gesellschaftlichen Wandels sind neue Formen des Lernens. Hierbei wiederum spielen kritische Medienkompetenz und Strategien der Informationsgenerierung und des Wissensmanagements eine zentrale Rolle. Hinzu kommt ein zweiter Gesichtspunkt: Eine Vielzahl der derzeit diskutierten Lösungsansätze zum Thema soziale Innovation gehen von einer rein betriebswirtschaftlichen Logik aus und verlieren die psychologische und soziale Dimension der nötigen Veränderungsprozesse aus dem Blick. Die sozialen Dimensionen in handlungswissenschaftlich fundierter Weise einbringen zu können, stellt ein hohes Erfordernis für die zukunftsfähige Gestaltung der wirtschaftlichen, sozialen aber auch infrastrukturellen baulichen Umwelt dar. Diese Herausforderungen lassen sich nur interdisziplinär bewältigen.
Und interdisziplinär ist das Stichwort: Sind wir mal ehrlich, wenn man kein Fußball spielt oder in der Formel 1 fährt, hat man in Deutschland keine guten Karten mit Sport so viel Geld zu verdienen um hinterher ausgesorgt zu haben. Aus diesem Grund, muss man meiner Meinung nach, neben dem Sport einen Beruf lernen. Hier hat die Sporthilfe für die, die Akademiker sind oder werden ein Matching-Programm mit Partnern aus der freien Wirtschaft initiiert. Mein Mentor ist Philipp Wex, Senior Manager bei Advanced Engineering – UI Technologies. Philipp konnte sich für das Programm bewerben, weil Daimler ein Partner der Sporthilfe ist. Philipp und ich stehen in Kontakt und er berät mich bei zukünftigen Dingen, die bei mir anstehen. Das Sportlerleben ist eng gestaltet. Das Studium kommt hier hinzu und macht es nicht einfacher. Mein Tagesablauf sieht so aus, dass ich morgens um 6 Uhr aufstehe, die erste Trainingseinheit für 2 Stunden absolviere, die Uni bis 16 Uhr besuche, anschließend ins Praktikum gehe und ab 20 Uhr für 3 Stunden in die Basketballhalle fahre. Sonntags ist Regenerationstag. Da sich in dieser Zeit viele meiner Kommilitonen Gedanken machen wie sie die Zukunft gestalten, bin ich froh, dass ich mich hierfür jederzeit mit Philipp kurzschließen kann.
Philipp hat mir auch einiges über Daimler erzählt und ich konnte mich total mit Philipp und Daimler identifizieren. Den Ehrgeiz Dinge zu verbessern konnte ich bei Philipp sowie bei mir fest stellen, aber auch „beim Daimler.“ Von innen heraus entstehen Veränderungen. Man trifft die Entscheidung im Kopf. An Autos kann man es gut beschreiben. Die Antriebe verändern sich – Elektro- und Hybridantriebe statt den üblichen Ottomotoren. Innen verändert sich etwas und die Handhabung ebenso, jedoch von außen sieht man keinen großen Unterschied. Blech, Räder und Glas werden bleiben. Nur das Innere verändert sich. Der Mensch ist ähnlich. Die Entscheidungen im Kopf leiten uns und unser Handeln.
Es bleibt nicht aus sich immer wieder zu hinterfragen und Entscheidungen im Kopf zu treffen.
My name is Joe Penkala and I am a CAReer trainee from DTNA (Daimler Trucks North America) in Portland, Oregon. For the last three months I have been a member of the Daimler Trucks #1 (Excellence Programs of the Operating Units) Project Management Office (PMO) in Untertürkheim completing the International rotation requirement as a part of the CAReer program. During that time the first thing I was usually asked was “How are you enjoying Germany?” Before arriving here in March I thought this would be an easy question to answer with a simple “It’s great” or “I’m having a ton of fun” or even “It’s not really for me” if the experience wasn’t going as I had hoped. But if there is one thing I have learned from living in Esslingen and working in Untertürkheim, it is that that question has a much deeper meaning than just those five words.
It took me about a month to really feel comfortable with my answer. Initially I would give those generic responses mentioned above, mainly because I really didn’t know better. I was going through so many different emotions on a daily basis that giving a simple and concise answer was almost impossible. The work and projects I was on were familiar, but my environment had changed so drastically that everything seems foreign. It wasn’t until some of the initial shock wore off and challenges went away that I started to get somewhat comfortable. Once that occurred I was able to really think about the question and lay out the two phrases that I feel like I say on a daily basis now: “Every day is an adventure for Joe in Germany” and “It has been an extremely humbling experience.”
Let’s focus on that first statement. The word adventure can conjure up many different thoughts and visions. Its meanings are really endless. But for me an adventure in Germany is something that while in my comfort zone I wouldn’t even think about. For example, during one of my first days in Germany I needed to purchase a train pass for getting to and from work. I did as much prep work as I could, researching what zones I would need, where to go, and even was able to talk to colleagues and figure out exactly how much it should cost. Being the planner that I am, I felt as prepared as possible walking into that train station office in Esslingen. What I had not accounted for was the reality of the worker not speaking any English (I don’t speak German…). Never had I felt as helpless as I did at that moment. For what seemed like a half hour (but was really only a few minutes) we went back and forth, him speaking German and pointing to a pamphlet he had, also in German, while I searched for anything that we could connect on. It wasn’t until another customer walked in and realized the challenges we were facing that we made any progress. Luckily he spoke both German and English and was able to assist both of us in finishing the transaction.
The adventures don’t just occur when I am away from the office here in Untertürkheim. Although everyone on the DT #1 team tries to make me feel as comfortable and included as possible, whether it be by having meetings in English or trying to change from German to English when there is a topic of conversation I may be interested in, there have been instances where my inability to speak, write, or understand German have been entertaining. Our team has grown to enjoy lunches at local burger place where the menu is only in German. When we go here I am at the mercy of my colleagues with what I order, which is only compounded by the fact that what some Germans think a word means in English is actually not the case in the US. I have been lucky to only have to sit through one meeting that was completely in German after I had been told it would be in English. I know that is not the case for some of my CAReer colleagues. What instances like this have taught me is to be flexible. Enjoy the moment and take nothing too seriously. Enjoy the opportunities that working for Daimler has provided for me.
I’ve got stories like these for days, but I’ll keep it short and give just one more. Every time I go grocery shopping here I get anxious. It’s an anxiety not around the food and what I am buying, but rather about wanting to “fit in” and “not mess up the system.” This anxiety revolves around the checkout process. This process differs in no way from the US, except for the fact that the checker speaks German instead of English. Sometime during the second month of my living here I went shopping just like I had previously. I followed the internal checklist I had created for checking out, even going as far as preparing my bags ahead of time. When it came time to pay I realized that the checker would not be taking my card and swiping it like they had done every previous time. Instead I would be required to use the key pad and figure it out. Unfortunately for me the key pads in Germany are a bit different than those in the US, and I was a mess. I tried the first time and apparently put my card in wrong. After a few German words and a blank stare of “Are you kidding me?” from the checker, I tried again. This time I pulled the card out to fast. Again there were some German words, this time a little louder and stricter sounding. I was so flustered and embarrassed. I had become the person that I normally detest while waiting in checkout lines. I finally figured it out the third time, took my receipt, and walked home in a sweat.
Even though these examples are just a small piece of my experiences here, they provide a solid framework for why I call these past three months an adventure. Even though they occurred at different times and were part of unique situations, there is one thing that all my stories have in common. They have contributed to my experience being extremely humbling.
For my entire life I have lived in a “comfort zone”. It grows and contracts depending on where I am and what I am doing. After joining DTNA last July I’d say it is probably at its biggest as I gain exposure to so many new things, a benefit of joining the CAReer program. It was not until I came to Germany however that I experienced how much of a role communication plays in my life, both from a verbal and nonverbal perspective. When I am home in the US I am a confident and loud person. I have strong beliefs and have no problem voicing my opinions whenever, wherever. But the moment I was taken out of that comfort zone and was unable to rely on my limited communication skills, I was helpless. I felt like I had lost my identity, what made me who I am. No matter how much work I put into researching or planning for something, I was going to be faced with a situation I had not thought of or prepared for. It was not until I was faced with these situations that I gained appreciation for the people who face this on a daily basis. It has made me much more aware and respectful; respectful of different people, their cultures, their languages, etc.
That first month here in Germany was extremely difficult for me. My emotions were all over the place and I was depressed. But as I look back on it now, I would not trade my experience or change a thing. The DT #1 PMO welcomed me as one of their own and made me feel as comfortable as they possibly could. I was provided opportunities to meet new people within Daimler and develop my network that will only help me grow in my professional endeavors moving forward. I am much more open to new things, willing to venture into the unknown. I don’t think anyone who has known me before coming to Germany would describe me as humble, but living here has turned over a new leaf, and now I can’t wait to find out what other adventures I can find in my time at Daimler.
Ich stell mich mal eben kurz vor: mein Name ist Patrick Klusch, zwanzig Jahre alt und Auszubildender bei der Daimler AG. Zusammen mit meinen Kollegen erlerne ich den Beruf Industriemechaniker. Dazu gehört das Bedienen von verschiedenen Maschinen wie zum Beispiel Fräs- oder Drehmaschinen, das manuelle Bearbeiten von Stahl sowie das Erlernen der Steuerungstechnik. Aber wie bin ich zu Daimler und speziell zum Beruf Industriemechaniker gekommen? – Nun ja, ich habe mir gedacht, ich suche mir eine Firma, bei der ich große Chancen habe, noch weiter auf meine Ausbildung aufbauen zu können und bei der ich einen sicheren Arbeitsplatz habe. Es musste daher eine große Firma sein und da ich mich sowieso für Autos interessiere, war die Entschediung dann schnell gefallen: die Daimler AG musste es sein. Den Beruf Industriemechaniker habe ich mir ausgesucht, weil ich etwas machen wollte, bei dem ich nicht den ganzen Tag am Computer im Büro sitzen muss und etwas mit meinen Händen fertigen kann. Jetzt, im zweiten Lehrjahr, kann ich sagen, dass ich meine Entscheidung nicht bereue, da mir die Ausbildung und auch der Beruf sehr gut gefallen und vor allem, weil wir in der Gruppe uns schon vom ersten Tag an sehr gut verstehen.
Wir, das sind 23 Auszubildende aus dem Werk Untertürkheim. Im Rahmen der Ausbildung, nahmen wir gerade an dem zweiten Entwicklungsworkshop teil, dieser führte uns ins Hinterzartener Moor zu dem Projekt “Moore mit Stern” und davon will ich heute berichten: Sinn und Zweck dieses Entwicklungsworkshop ist es, die Gruppendynamik, die Teamfähigkeit und den Zusammenhalt zu stärken. Den ersten Workshop hatten wir in der zweiten Woche unserer Ausbildung. Dieser wurde in einem Hotel in Herzogenhorn durchgeführt, bei dem wir uns alle kennengelernt hatten.
Im zweiten Lehrgang waren wir im Südschwarzwald campen und haben bei dem Projekt „Moore mit Stern“, welches durch die Kooperation der Daimler AG und NABU entstanden ist, mitgeholfen.
Image may be NSFW. Clik here to view.Unsere Aufgabe war es nun, das Moor in Hinterzarten im Südschwarzwald vor dem Entwässern zu bewahren. In den 30er Jahren wurden Gräben angelegt, damit das Wasser aus dem Moor abläuft, sodass man mit schwerem Gerät Torf abbauen kann, was aber nie gemacht wurde. Dadurch, dass jetzt das Moor austrocknet, stirbt es langsam, und es werden Unmengen an CO2 frei, die im Moor gespeichert wurden. Außerdem sterben Tier- und Pflanzenarten aus, die sich auf die feuchte Umgebung spezialisiert haben. Um diesen Plan jetzt umzusetzen haben wir Spundwände in die Entwässerungsgräben gebaut, um den Ablauf des Wassers zu verhindern. Da wir nicht so viel Erfahrung in diesem Gebiet haben, hat Dr. von Sengbusch, ein Fachkundiger, der sich speziell mit Moorschutz befasst, uns erklärt wie man diese Dämme baut. Dann ging es auch gleich los. Wir sollten erst einmal die Holzbretter anspitzen, um sie in den Boden rammen zu können. Dann wurden Schlitze in den Torf gesägt, die einzelnen Bretter angesetzt und mit einem Elektrohammer in den Boden geschlagen. Da durch gesetzliche Auflagen immer nur 10 Personen gleichzeitig das Moor betreten dürfen, haben wir die komplette Ausbildungsgruppe aufteilen müssen. Eine Gruppe hat die Dämme gebaut und eine andere Gruppe war an einer anderen Stelle im Moor um sogenannte Pflegearbeiten durchzuführen. Dabei musste man Fichten, die durch die Austrocknung des Moores sich auch ins Moor verbreitet hatten, fällen und die Stämme aus dem Moor transportieren. Dies ist wichtig, da die Fichten wichtiges Wasser entziehen, welches die Moorkiefern (eine vom Aussterben bedrohte Pflanzenart) zum leben brauchen. Die letzte Gruppe war für die Verpflegung der kompletten Ausbildungsgruppe zuständig. Diese hat morgens das Frühstück vorbereitet, sowie am Nachmittag und am Abend warme Mahlzeiten zubereitet. Außerdem musste die Verpflegungsgruppe auch den ganzen Einkauf selbstständig durchführen.
Morgens um 7 Uhr mussten wir alle aufstehen, um zu frühstücken und uns Lunchpakete zu machen, um im Moor noch was für den kleinen Hunger bereit zu halten. Während das Bau- und Pflegeteam am arbeiten waren, erledigte das Kochteam die Einkäufe für den ganzen Tag, und bereitete das Mittagessen zu. Dann hat das Kochteam das fertige Essen mit einer B-Klasse, die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben ins Moor gefahren, um dort Mittag zu essen. Danach ging es weiter an die Arbeit und das Kochteam begann gleich damit das Abendessen vorzubereiten. Als die Kollegen aus dem Moor dann mit dem Bus zurück auf dem Campingplatz ankamen, gab es auch schon das Abendessen und danach saß man bis tief in die Nacht zusammen am Lagerfeuer.
Am Mittwochabend hatten wir noch Veranstalter von der Firma TEN auf dem Campingplatz, mit denen wir einen Eintopf direkt über dem Lagerfeuer gekocht haben. Danach wurden auf dem Fußballplatz, der direkt neben dem Campingplatz ist, Zielscheiben aufgestellt und wir durften unsere Fähigkeiten im Bogenschießen unter Beweis stellen.
Nach drei Tagen, als wir ca. 15 Spundwände errichtet hatten, gab es dann eine Pressekonferenz, bei der neben den ganzen Reportern und dem SWR auch Prominenz erschien, unter anderen auch Umweltminister Alexander Bonde, Dr. Andre Baumann, Vorsitzender des NABU Baden-Württemberg, Dr. Udo Hartmann, Leiter Konzern Umweltschutz der Daimler AG und den Bürgermeister von Hinterzarten, Klaus-Michael Tatsch. Für diese Pressekonferenz mussten wir eine Präsentation in der Gruppe vorbereiten und Freiwillige auswählen, die dann der Prominenz erklärten, wie wir dem NABU beim Spundwändebau helfen konnten, wie man diese Spundwände gebaut haben und was wir alles gelernt haben. Danach haben wir unsere Plakate aufgehängt und Fragen von Gästen beantwortet und Fotos für die Presse gemacht.
Zu guter Letzt kann man sagen, dass wir bei diesem Lehrgang uns alle noch einmal besser kennengelernt und wichtige Themen über den Umweltschutz gelernt haben und was das Wichtigste ist: Wir hatten Spaß dabei, trotz dem nicht ganz geeigneten Wetter zum Campen.
Ein halbes Jahr bin ich nun hier im Mercedes-Benz Werk Bremen. Ein halbes Jahr ging mein Praktikum und ein halbes Jahr ist nun rum. Und nun raten Sie mal, welches Wort ich in dieser Zeit am häufigsten im Werk gehört habe. Richtig: “205″. Die neue C-Klasse. Glücklicherweise fiel mein Praktikum in eine Anlaufphase, die der Baureihe 205. Alles drehte sich ständig um die neuen Modelle der C-Klasse. Für mich begann es mit dem Job#1 Event des W205 im Februar und es endete mit der Premiere des S205 (also des C-Klasse-Kombi) auf der Leipziger AMI im Juni. Ich gebe zu, ich hätte es schlimmer treffen können.
Ein weiteres Highlight für mich: Die Weltpremiere des S205 im Bremer Kundencenter.Es war die erste Weltpremiere, die nicht auf einer internationalen Automobilmesse, sondern in einem Werk stattfand. Ich konnte wieder live dabei sein. Internationale Journalisten und Fotografen reisten an, um das neue Fahrzeug zu begutachten und zu erleben. In drei Workshops zu der neuen C- Klasse konnte selbst ich als „Nicht-Autofachfrau“ einen guten Einblick bekommen, was dieses Auto alles kann und ich muss zugeben: ich war beeindruckt – und bin es noch. Nachdem Event sollten die Fahrzeuge direkt nach Leipzig zur Messe gebracht werden, also mussten sie gleich wieder „aufgehübscht“ werden. Ich habe mir sagen lassen, ein ganz schöner Aufwand. Auf der AMI in Leipzig sollte der S205 dann das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Als Dank für den gelungenen Anlauf der neuen C-Klasse lud der Bremer Werkleiter Andreas Kellermann Projektmitglieder ein, die AMI in Leipzig zu besuchen. Auch hier hatte ich das Glück dabei sein zu dürfen. Wir erfuhren Hintergründe des Designs der neuen Fahrzeuge und wurden am Mercedes–Benz Messestand herumgeführt. Natürlich war die Messe für mich ein tolles Erlebnis -keine Frage- aber wie muss es wohl für die anderen Kollegen gewesen sein, wenn sie miterleben, wie „ihr“ Fahrzeug das erste Mal auf seine Kunden trifft? Da ich nicht auf den Mund gefallen bin, habe ich einfach mal einen aus unserer Reisegruppe gefragt: Dennis Helmdach, den Teamleiter des Montageanlaufteams 205/253.
„Wir alle waren gespannt, wie unser S205 bei den Kunden ankommt. Direkt nach der Ankunft gingen wir zum Mercedes-Benz Messestand. Dort präsentierte sich die gesamte Produktpalette von A- bis S-Klasse. Mittendrin: der S205! Überall interessierte und begeisterte Kunden. Die Standbetreuer waren freundlich, zuvorkommend und locker! Es war schön zu erleben, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Der Rundgang durch die Hallen, speziell auf den Ständen unserer Mitbewerber, hat mich persönlich bestärkt: Wir sind auf dem richtigen Weg!”
Als wir wieder zurück in Bremen waren, unterhielt ich mich mit einem weiteren Kollegen aus dem Anlaufteam. Günter Gerken erzählte mir von seiner Arbeit beim Anlauf des S205:
„Von Juli bis Dezember 2013 haben wir die Nullserie vom S205 in der Anlauffabrik in Sindelfingen aufgebaut. Während unsere “Multis” (Mitarbeiter, die ihre Kollegen später im Werk Bremen schulen) durchgängig vor Ort waren, um die Fahrzeuge aufzubauen, war ich nur gelegentlich dabei. Es gab viel zu tun: Die Shopfloorwand musste gepflegt werden, Vor-Ort-Besichtigungen (Linewalks) müssen organisiert werden, Protokolle und Unterlagen für unsere “Multis” erstellt und verschickt werden. Die Statusberichte für unsere wöchentliche Teamreko schreiben sich auch nicht alleine. Außerdem kümmere ich mich um Projekt-Infos, in der wir aktuelle Themen vorstellen.
Nach dem Aufbau in der Anlauffabrik war unser Job noch nicht erledigt, jetzt ging es mit den Produktiontests (PRO) im Werk weiter. Auch daran war ich beteiligt. Zeitgleich haben wir auch noch neue Baumuster aufgebaut, z.B. Hybrid-, AMG- und Allradfahrzeuge. Langeweile hatten wir also nie! Am 13.06.2014 hatten wir den Job#1 und heute zeigt sich, dass all die Mühe sich gelohnt hat: unser S205 hat Erfolg.“
Ich muss zugeben, nach diesem Gespräch war ich wirklich beeindruckt. Natürlich war mir auch vorher klar, dass sich ein neuer Mercedes-Benz nicht über Nacht fertigen lässt, aber ich habe mir auch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie viele Prozesse so ein Fahrzeug durchlaufen muss, bis es wirklich auf die Straßen kann. Umso mehr kann ich nun den Stolz der Kollegen verstehen, als sie sahen, wie begeistert die Besucher von dem neuen C-Klasse Kombi waren. Und eines habe ich definitiv während meines Praktikum im Werk Bremen gelernt: Versuche niemals jemanden aus der Produktion damit zu beeindrucken, dass du das neueste Modell aus Bremer Produktion gesehen hast – er oder sie kennt es mindestens schon seit einem halben Jahr. :-)
Daimler Student Partnership (DSP) – Das Studentenförderprogramm der Daimler AG. Nach etwa einer Stunde Zugfahrt war ich am Bahnhof Sindelfingen angekommen, Treffpunkt der diesjährigen Daimler Student Partnership Annual Conference. Mein Name ist Julian Janko und ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen im 7. Semester an der Hochschule Esslingen. Das dsp-Programm ist das Studentenförderprogramm der Daimler AG und bietet, neben einer jährlichen Konferenz, die intensive Betreuung durch einen Personal- und Fachbereichs-Mentor sowie diverse Trainingseinheiten an.
Am Bahnhof Sindelfingen angekommen erkannte ich bereits einige dspler aus vorangegangenen Veranstaltungen und wir kamen schnell ins Gespräch – Auslandseinsätze, Abschlussarbeiten und besuchte Konferenzen aus den Vorjahren waren die Gesprächsthemen. Ebenso eifrig wurde über das angekündigte Fahrevent der diesjährigen Annual Conference spekuliert. Welche Autos würden zur Verfügung stehen? Nach den ersten Spekulationen war ich sehr gespannt auf die 2 Tage…
Come together – Wiedersehen mit alten Bekannten
Im Mercedes Event Center Sindelfingen gab es bei Begrüßungssnacks ein come together, bis nach und nach die restlichen Teilnehmer eintrafen. Es war für mich interessant zu sehen, wie nahezu jeder (inklusive mir) auf alt-bekannte Gesichter traf und Erfahrungen ausgetauscht wurden. Gleichzeitig war ich im Angesicht der Fülle von neuen Namen aber auch ein wenig überfordert und konnte schon nach kurzer Zeit nicht mehr alle Gesichter zu den jeweiligen Namen zuordnen. Zum Glück verschafften Namensschilder hier für eine kleine Abhilfe ;-) Etwa 60 dspler waren der Einladung nach Sindelfingen gefolgt. Pünktlich um 15:30 Uhr begaben wir uns auf den Weg zum ersten Punkt auf der Agenda:
Ein Interview mit Herrn Dominik Wawrik inklusive anschließender Fragerunde. Dominik Wawrik ist professioneller Triathlet und Maschinenbaustudent. Seine Uni kooperiert im Rahmen des Spitzensports mit der Daimler AG, sodass diverse Praxiseinsätze Bestandteil seines Studiums sind. Etwa 30 Wochenstunden verbringt er mit dem Thema Sport- hinzukommen Studium und Privatleben. Durch seinen Vortrag habe ich als „normaler“ Student quasi automatisch ein schlechtes Gewissen bekommen ;-). Weiterhin lernten wir durch den Vortrag einiges über die Wichtigkeit von Struktur und Organisation im Studium. Er verfolgt ein klares Ziel: Olympia im Jahr 2020. Es war für mich wirklich interessant anzusehen, wie man sich über einen so langen Zeithorizont hin motivieren und vorbereiten kann… An dieser Stelle, viel Erfolg hierfür!
Nach dem Interview war der Veranstaltungsblock im Mercedes Event Center auch schon vorbei und der Shuttle Service brachte uns zum gebuchten Hotel. Als nächstes Stand die Abendveranstaltung auf dem Programm. Auch hierfür hat sich das Orga-Team der Annual Conference einen tollen Programmpunkt überlegt. Die gesamte Buddha Lounge war inklusive eines riesigen Buffets und einer großen Auswahl an Getränken, eigens für uns dspler reserviert. Die Abendveranstaltung war ein wirkliches Highlight und ein toller Abschluss für den ersten Tag. Mit vielen bekannten Gesichtern, welche ich in nunmehr bereits 2 Jahren dsp-Zugehörigkeit kennenlernt habe, hat es wirklich Spaß gemacht sich auszutauschen und gemeinsam den Abend zu verbringen. Was ist in der Zwischenzeit passiert und wie sind die weitern Pläne? Außerdem waren einige dsp-Alumnis vom Daimler Konzern anwesend, also Experten auf dem Übergang vom dsp-Programm ins Unternehmen. Da ich derzeit kurz vor Abschluss meines Bachelorstudiums stehe und viele andere dspler einen ähnlichen Lebenslauf wie ich haben, waren für mich persönlich die Gespräche zum Thema Master, Direkteinsteig und Traineeprogramm besonders interessant. Eine kleine Karriereberatung inklusive Erfahrungsaustausch unter Studenten aus ganz Deutschland. Wahnsinn war auch die interkulturelle Vertretung der dsp-Studenten. Für gefühlt jedes Land auf der Erde gab es ein dsp-Mitglied, der hier bereits ein Auslandssemester verbracht hat. Von der USA, Argentinien und Mexiko bis hin zu China und Japan, an interkultureller Erfahrung mangelt es uns dsplern wirklich nicht.
Der nächste Morgen startete um 08:30 Uhr mit dem Bustransfer zum Werk Sindelfingen, wo uns ein Fachvortrag über eDrive als nächsten Programmpunkt erwartete. Herr Michael Schiebe aus dem Vertriebsbereich gab uns Einblicke in die eMobility Ansätze der Daimler AG. Der Vortrag brachte einige interessante Einblicke in die Vertriebsstrategie der Daimler AG und aktuelle Entwicklungen im Bereich der eMobility. Ganz interessant fand ich außerdem die anschließende Diskussion zwischen uns dsplern und Herrn Schiebe über die Vor- und Nachteile der verschiedenen eMobility Ansätze, welche fast länger als der eigentliche Vortag ging. Diskutiert wurden die angesprochenen Themen, wie beispielsweise das Purpose Design. Hiervon wird gesprochen, wenn das Elektrofahrzeug ein bestimmtes Design bekommt (wie es ein großer Automobilhersteller aus Süddeutschland derzeit betreibt).
Das weitere Programm sah Marktstände mit Vertretungen aus 15 Fachbereichen der Daimler AG vor, welche die jeweiligen Abteilungen sowie Möglichkeiten für Abschlussarbeiten, Praktika und Werkstudententätigkeiten vorstellten. Angefangen bei der Mercedes Benz Bank über die Entwicklung bis hin zur Produktionsvorbereitung und dem Einkauf. Für jeden Interessenbereich war ein Fachbereich anwesend. Hierbei konnten wir mit Führungskräften in Kontakt treten und mit diesen auch über Möglichkeiten für den Einstieg nach dem Studium sprechen. Etwas „schade“ fand ich, dass die für mich interessanten Bereiche allesamt von Mercedes Benz Cars vertreten waren, sodass meiner Ansicht nach die Daimler Trucks Sparte etwas zu kurz kam. Nach 2,5 Stunden Diskussion mit Fachbereichen, Personalbetreuern und Mentoren hatte ich dann schließlich eine ganze Hand voll Visitenkarten beisammen und konnte einige interessante Gespräche führen.
Anschließend wurden wir in Gruppen aufgeteilt, da noch eine Werksführung durch das Werk Sindelfingen und ein Fahrevent anstanden. Das Fahrevent war ein super Erlebnis. Beispielsweise konnte ich an einem Überschlagssimulator testen, was es heißt, sich aus einem überschlagenen Auto kopfüber zu befreien. Punktgenaues Bremsen, Reifenwechseln an einem Formel 1 Wagen, Rückwärtseinparken auf Zeit sowie ein Pylonen-Parcours gehörten außerdem zum Programmpunkt. Der smart electric drive in der Car2Go Version wurde uns für die Fahrübungen zur Verfügung gestellt. Das Fahrerlebnis hat wirklich Spaß gemacht und für einige Lacher gesorgt ;-)
Nach dem Rücktransport ins Event Center blieb noch genug Zeit ein letztes Mal mit den anderen dsplern zusammen zukommen und Kontaktdaten auszutauschen. Und so war ich auf der anschließenden Heimfahrt mit dem Zug in Begleitung von weiteren dsp-Mitgliedern, welche dieselbe Richtung vor sich hatten. Im Rahmen der Veranstaltung konnte ich wieder einige neue Kontakte knüpfen und Erfahrungen gewinnen, sodass sich die 2-tägige Konferenz sehr gelohnt hat!
Noch zu mir, und als Info für euch: Ich studiere derzeit Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Esslingen und schließe das Bachelor Studium diesen August ab. Ab Oktober werde ich dann ein Master Studium anschließen (Wirtschaftsingenieur, Bewerbungen laufen aktuell). Neben der Bachelor Arbeit würde ich auch gerne die Masterarbeit wieder in der Industrie verfassen um anschließend den Berufseinstieg anzugehen. Großes Ziel ist eine erfolgreiche Bewerbung in dem Career Programm der Daimler AG.
Das dsp Programm unterstützt mich hierbei in vielerlei Hinsicht. Personalseitig: Es gibt Trainingsmodule zum Thema Assessment Center, Teambuildung etc., Optimierung der Bewerbungsunterlagen, Fachlich: Der Fachbereichs Mentor steht immer mit einem offenen Ohr bereit. So habe ich beispielsweise den Kontakt zu einem Praktikum, welches ich im Einkauf Daimler Trucks absolviert habe, über den Fachbereichs Mentor hergestellt.
Abgerundet wird das ganze durch halbjährliche Treffen in denen meine weiteren Pläne besprochen werden. Der Fachbereichs Mentor und die Personalbetreuerin beraten mich hierbei bei der Entscheidungsfindung (Master Pro/ Contra) und unterstützen bei der Umsetzung (Suche nach Praktikum, Abschlussarbeit).