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Channel: Einstieg & Karriere – Daimler-Blog
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Blaumann an und ab geht’s – Ausbildung zum Automobilkaufmann

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Niederlassung Rhein-Ruhr, düsseldorf

Und plötzlich war die Schulzeit fast vorbei. Das letzte Jahr mit all den Prüfungen und Feierlichkeiten stand an und es kam unweigerlich der Gedanke bei mir auf, wie es denn nun weiter gehen sollte, nachdem 13 Jahre Schule hinter mir lagen. Ein reines Vollzeitstudium stand kaum zur Debatte, da ich keine Lust mehr auf das ständige Lernen hatte und nun mal endlich „anpacken“ wollte.

Allerdings war mein Anspruch an meinen Einstieg ins Berufsleben hoch. Ich wollte etwas Namhaftes, etwas, bei dem die qualitativ hochwertigen Produkte im Fokus stehen und eine neue Herausforderung. Und als typisch heimatverbundener Ruhrgebietler auch einen Ausbildungsbetrieb, der im Umkreis bekannt und durch die vielen Standorte auch in gewisser Hinsicht verwurzelt ist. Die Ausbildung zum Automobilkaufmann bei Mercedes-Benz passte da wie die Faust aufs Auge. Also ging meine erste Bewerbung an die Niederlassung Rhein-Ruhr.

Automobilkaufmann.Endlich bekam ich die Zusage, dass ich meine Ausbildung zum Automobilkaufmann in der Niederlassung Rhein-Ruhr beginnen darf! Bei dem Betrieb dessen Produkte mich so begeistern und das mich am meisten überzeugt hatte. Perfekt!

Alles neu. Der 16.08.2012 war dann der Tag an dem es losging. Der erste Tag als Auszubildender. Als kleiner Bestandteil einer riesigen Firma. Wobei das „klein“ am Anfang für mich deutlich spürbar war. Neue Kolleginnen und Kollegen, neue Abläufe, neue Aufgaben, neue Erwartungen. Es war so ziemlich alles neu, was man sich  vorstellen kann. Nach einer Woche in der wir Neulinge mit jeder Menge Engagement, Geduld und Freude von Auszubildenden aus dem 2. Lehrjahr und den Ausbildern in das neue Unternehmen eingeführt wurden, war die erste Abteilung für uns die Werkstatt.

Also „Blaumann“ an und ab gings. Ohne es bewusst zu bemerken war ich dann plötzlich fester Bestandteil im Firmenalltag von Mercedes-Benz. Der Werkstattaufenthalt ging schnell vorbei und es folgte das Lager, die Serviceannahme, der Ersatzteilverkauf und ich steckte mittendrin in der Ausbildung. Mir wurde relativ schnell bewusst, wie vielseitig die Ausbildung zum Automobilkaufmann tatsächlich ist. Natürlich hauptsächlich geprägt von Kundenkontakt und dem Umgang mit den Produkten, beinhaltet sie auch einen Einblick in die Technik der Fahrzeuge, in die Tätigkeiten im BackOffice und in die Verwaltung.

Ich wollte selber anpacken. Und das durfte ich auch. Ich half beim Reifen montieren, lagerte Ersatzteile nach verschiedenen Systemen ein, nahm Kundenwünsche entgegen, lieferte mit Verkäufern Autos aus. Ich war voll dabei, mittendrin in der Daimler Welt. Das Gefühl „klein“ zu sein war weg. Das Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit wuchsen. Und auch die anfängliche Nervosität war verschwunden. Nicht doch der Respekt gegenüber allen, denen man im Arbeitsalltag so begegnet. Vor allem als es in die Abteilung Charter Way für mich ging kam die Sache mit dem Respekt mal so richtig zum tragen! Keine A-Klasse oder ein ML war der Arbeitsgegenstand, sondern Transporter und Lkw. Die Arbeit mit Lkw und den entsprechenden Kunden hat mich fasziniert. Eine Sparte, mit der man als 21-Jähriger bis dato noch so gar nichts am Hut hatte, außer im Stau auf der A3.

Mir wurde zugetraut, sogar mit mir völlig unbekannten Dingen umzugehen. Natürlich immer unter Anleitung und Kontrolle eines Fachausbilders. Und eben dieses Vertrauen und die dadurch erledigte Arbeit lässt an manchen Tagen das Gefühl aufkommen: „ Mensch, heute haste aber richtig was geschafft!“  Ein verdammt gutes Gefühl!  Das ist das Gefühl, was mich motiviert und mir sagt, dass ich hier am richtigen Fleck bin.

Aber nicht alles ist jeden Tag rosig. Als ich im Fuhrpark eingesetzt war und dort täglich in gefühlt 50 Autos saß, hörte ich beim geschmeidigen Ausparken plötzlich etwas, das gar nicht so geschmeidig klang. Leider hatte ich den rot-weißen Poller beim Ausparken übersehen. Ein Kratzer war in der Tür. In dem Moment wäre mir ein Haufen Kratzer in meinem eigenen Auto lieber gewesen. Mit einer ordentlichen Portion Angst im Bauch ging es dann an die Beichte (aber wer nichts arbeitet, macht bekanntlich auch keine Fehler). Solche Erlebnisse bleiben einem aber immer im Hinterkopf. Auch mit nicht so ganz positiven Resonanzen von Kunden und Mitarbeitern musste ich lernen umzugehen. Negative und positive Gespräche mit Ausbildern gehören ebenso auch zu meinem Azubi-Alltag, genau wie die Schule.

Nächstes Ziel: Zertifizierter Mercedes-Benz Verkäufer. Jetzt bin ich seit zwei Jahren Auszubildender der Mercedes-Benz Niederlassung Rhein-Ruhr. Und bis heute möchte ich keine Erfahrung, keinen Eindruck missen. Mein nächstes Ziel ist jetzt erstmal die Qualifizierung zum zertifizierten Mercedes-Benz Verkäufer, weil ich somit noch näher mit den Produkten arbeiten kann, die mich so begeistern. Und ich habe gleichzeitig die Chance jeden Tag Menschen eben mit dieser Begeisterung anzustecken. Mir ist mein Einstieg ins Berufsleben durch die Niederlassung Rhein-Ruhr so geglückt, wie ich es mir vorgestellt habe!


Als Servicetechniker auf Weltreise mit dem Bus

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Als Servicetechniker auf Weltreise

Vom Okzident in den Orient – Ich bin „Bus-Fan“ und zwar Bekennender. „In Ulm, um Ulm und Ulm herum“ kommt man eben nicht „drum herum“ sich mit Setra-Bussen zu befassen- weil sie hier gebaut und verkauft werden. Für mich sind sie wie S-Klassen im großen Maßstab. Das Reisen mit ihnen ist schon etwas Besonderes. Ich hatte in diesem Jahr die Gelegenheit, als Service-Techniker an Bord des brandneuen Setra Comfort-Class 500 zu reisen.

Die Bus-Weltreise war eine Idee des Unternehmens Avanti, Chef Hans-Peter Christoph ist ein leidenschaftlicher Busfahrer und Weltenbummler zugleich. Wir fuhren, eingeteilt in fünf Etappen, vom Okzident in den Orient – die gesamte Seidenstraße entlang – von Freiburg bis nach Shanghai, dann über Anchorage bis nach Feuerland (Ushuaia), insgesamt 52.000 km in 215 Tagen. Wie würde sich unser Fahrzeug, voll mit Elektronik und den neuesten Sicherheitsfeatures auf den schweren Andenpässen und den endlosen Wüstenetappen bewähren? Es war der erste Setra 500 ComfortClass, der von der Produktionslinie gerollt ist. Ein Wagnis? Vielleicht. Aber ich hatte vollstes Vertrauen in die Technik, und die Kollegen aus dem Bereich Entwicklung auch. Während der Reise hielt ich mit Ihnen ständigen Kontakt und tauschte mich über technische Details aus.

Ein Herz für SETRA

Was musste für mich als Techniker mit an Bord? Ein Diagnosecomputer, Standardwerkzeug (beim Bus alles ein bisschen größer) und für alle Fälle Ersatzteile „Elektrik“ wie Steuergeräte, Sicherungen, Kabel zum Überbrücken, Scheinwerfer plus ein Reserverad.

Ich reise gerne. Ich mag das Ungewisse, wenn ich nicht weiß, was genau mich in fernen Ländern erwartet… das gibt mir schon einen Kick, und bei der Weltreise durfte ich ja auch als Fahrer mit ins Steuer greifen. Es war eine der besten Erfahrungen meines Lebens.

Eine Liebe, die schon in den 90ern begann…

Ich wurde in Odessa geboren, und kam als Kind nach Deutschland. Als meine Familie nach Ulm zog, absolvierte ich eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugelektriker (Fehlersuche, Reparieren, Bauen) sowie als Servicetechniker (Mechanik, Elektrik). Bei Setra begann ich 1998 in der Produktion. Ich hatte schon immer ein Faible für große Fahrzeuge und  im Jahr 2001 habe ich dann (mit großem Stolz) den Führerschein für den Bus gemacht. Ich werde manchmal gefragt: Wie fährt sich eigentlich ein Bus im Unterschied zum  PKW? Nun ja ein Bus schert aus, das Gefährt ist sehr lang, und wenn man nicht aufpasst nimmt man mit dem Heck alles mit: Schilder, Autos, etc…

Eine Welt-Busreise? Wer macht denn sowas?

Aber wie kam Reise eigentlich für mich zustande? Ich arbeite regelmäßig im Ausland (z.B. Türkei, USA, Schweden) und Avanti-Busreisen suchte einen Mechniker für die Weltreise. Da meinten meine Chefs in Ulm, Anatoli, das wäre doch etwas für Dich“ und fragten mich, ob ich 72 Tage bei der Weltreise mitfahren wollte. Na klar wollte ich!

Hier fühlt Man(n) sich wohl.

Auf der Reise war ich Ansprechpartner für Probleme, gehörte zum Team, und schloss viele Bekanntschaften mit den Reisenden. Alle wussten ja, es ist der ganz neue Setra 500 ComfortClass Nr.1 und deshalb wurde ich manchmal angesprochen „Du Anatoli, ist dieses Geräusch normal?“ oder „verträgt der Bus diese schlechte Wegstrecke überhaupt?“. Na und ob! Reisende und Organisatoren waren ein tolles Team und das Einzige, was ich regelmäßig durchführen musste, war eine Reinigung des Partikelfilters vom Abgassystem – das lag aber am extrem schlechten Kraftstoff gerade im Iran und in China.

Zu „China“ fällt mir eine Anekdote ein: Am Grenzübergang musste ich viele Ersatzteile aus dem Bus nehmen und vorzeigen. Ich musste alle Steuergeräte des Motors erklären. Die Grenzer hatten keine Ahnung, was es für technische Teile waren. Gar etwas „Militärisches“ das geschmuggelt werden sollte? Und wie erklärt man einem Grenzer, dass man jetzt mit dem Bus durch ganz China will…? Unser Dolmetscher half, so gut er konnte. Da muss man ganz, ganz ruhig bleiben.

Auch in Peru wurden meine Koffer komplett leergeräumt und gecheckt und es war zunächst nicht ganz klar, ob ich den Inhalt behalten durfte. Am meisten faszinierte mich Chile bei der Reise: Diese Wüsten und Berge im Wechsel! Erst kommen 300 km Wüste, dann Regenwald, und nach weiteren 500 km erreicht man eine Höhe von 4000 Meter.

Hinterm Steuer: Abeitsplatz und Hobbyraum zugleich.

Für unsere Nummer 1 war übrigens nach der Weltreise noch lange nicht Schluss: Vor kurzem erhielt ich von Avanti die Information, dass der Setra gerade erst in Griechenland und jetzt im Iran unterwegs sei, problemlos und bei konstantem Verbrauch von 19 Liter Diesel auf 100 km. Das macht mich dann stolz. Aber ich vermisse „meinen Bus“. Und ich bin sicher, der ComfortClass 500 vermisst „seinen Techniker“. Bei der nächsten großen Reise wäre ich schon wieder gern dabei … vielleicht auf Achse nach Peking?

Wen jetzt das Reisefieber gepackt hat, der kann sich meine Aufnahmen von der Bus-Weltreise auf dem tumblr-Blog ansehen.

Mit der verlängerten C-Klasse nach China

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Als ich Ende 2012 die Stelle in der Rohbau- bzw. Karosserieplanung China annahm, hatte ich nur eine vage Vorstellung darüber, was mich in China erwarten wird – denn ich war bis dahin noch nie in Asien gewesen.

Dazu sollte man wissen, dass in Peking, zusammen mit dem Joint Venture Partner BAIC die verlängerte Version der C-Klasse rein für den chinesischen Markt gebaut wird. Diese chinaspezifische C-Klasse ist 80 mm länger als die Standardversion, die zum Beispiel in Bremen vom Band läuft. Darauf basierend entstand eine komplett neue Karosseriefertigung im Werk von Beijing Benz Automotive Co (BBAC). Der Mix zwischen einem manuellen Fertigungsumfang und gleichzeitig einem viel höheren, bisher noch nicht bekannten Automatisierungsgrad, für das chinesische Werk war eine große Herausforderung für alle Beteiligten im Projekt.

Hier sieht man die C-Klasse im Rohbau.

Rohbauplanung und vielseitige Aufgaben

Für die, die sich fragen, was man unter Rohbauplanung versteht, versuche ich meinen Aufgabenbereich zu beschreiben. Grundsätzlich wird der Rohbau in drei Bereiche aufgeteilt: den Unterbau samt Hauptboden, Vorder- und Heckwagen, dem Aufbau mit Seitenwänden und Dach sowie meinen Zuständigkeitsbereich – den Anbauteilen wie Heckdeckel, Türen, Motorhaube und Kotflügel.

Dieser Job in der Planung ist sehr vielseitig. Angefangen von Lieferantenauswahl, Angebotsauswertungen, Vergabeverhandlungen, Termin- und Layoutplanung bis hin zu Konstruktionsgesprächen für die einzelnen Vorrichtungen der Produktionszellen wird alles geboten. Nachdem die Planung, Anlagenkonstruktion und -bau abgeschlossen sind, kommt im Anschluss die Aufbauphase der Rohbauanlagen, und das war genau der Zeitpunkt als ich neu in das China Projekt kam.

Die Luft war nicht immer so gut...

Abflug in eine neue Welt: auf geht’s nach Peking

Recht schnell nach meinem Einstieg in der Rohbauplanung durfte ich zum ersten Mal nach Peking fliegen, denn der Aufbau der Anlagen mit den ersten Robotern und Zellen sowie die Vorbereitung für die Nullserie im Frühjahr 2013 waren schon voll im Gange. Ab diesem Zeitpunkt waren Equipment-Tracking, Lieferantenabstimmungen und vor allem die enge Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern gefragt.

Beziehung aufbauen

Nur was ich natürlich erst lernen musste, war – vor allem wenn man zum ersten Mal nach China kommt – dass man mehr als nur eine geschäftliche Beziehung zu allen chinesischen Ansprechpartnern aufbauen sollte. Warum? Dadurch, dass das Arbeitsverhältnis zwischen den Chinesen untereinander sehr persönlich geprägt ist und über den Feierabend hinaus besteht, basiert vieles im Berufsleben auf Beziehungen.

Ich muss schon sagen, dass diese Arbeitsweise für mich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig war. Wenn ich mich aber jetzt zurück erinnere, dann muss ich doch manchmal schmunzeln. Mittlerweile habe ich ein sehr gutes und vor allem freundschaftliches Verhältnis zu meinen chinesischen Kollegen aufgebaut und die Zusammenarbeit funktioniert wie ein Geben und Nehmen.

Nur musste ich mich erst, wie jeder andere hier auch, an zwei Extreme gewöhnen: Manchmal reicht sogar nur ein Anruf oder auch eine WeChat-Nachricht um eine Fragestellung zu klären. Das ist natürlich klasse. Teilweise sind die Prozesse jedoch viel langwieriger und schwieriger als ich sie aus Deutschland kenne, so dass man sich in Geduld üben muss.

Das Ziel: „Start of Production“

Nach der Nullserie kamen weitere Meilensteine, gefolgt von Anlagenoptimierungen, Änderungsprozessen, Produktionstests und Qualitätsschleifen, die notwendig waren, um die Rohbauanlagen auf volle Leistung und Qualität zu bringen. Als Planer ist man immer die Schnittstelle zu allen Gewerken und man steht in der Verantwortung über das gesamte geplante und jetzt installierte Equipment.

Das Ziel, worauf alle hingearbeitet haben, war „Start of Production“, der Mitte Juli diesen Jahres stattfand. Die erste offizielle Karosse, die den Rohbau in Richtung Oberfläche verlassen hatte wurde mit einer Zeremonie gefeiert. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen chinesischen und deutschen Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen war es möglich ein so gutes Ergebnis zu erzielen. Ich muss gestehen, zu sehen wie ein komplettes Fahrzeug Schritt für Schritt aufgebaut wird, begeistert.

Mercedes Benz, das sind wir.

Dual down under

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Mein Auslandspraxissemester bei Mercedes-Benz Australia

Auslandspraxissemester in Australien. Schon seit Beginn meines Dualen Studiums als Wirtschaftsingenieur wusste ich, dass ich eine Praxisphase – anstelle bei der EvoBus GmbH in Neu-Ulm – auch im Ausland absolvieren kann. Klar, dass ich diese Möglichkeit auch nutzen wollte, um Daimler Buses noch von einer anderen Seite zu sehen, und natürlich auch um neue Kulturen kennenzulernen. Da Australien für mich schon von klein auf ein Kontinent war, der mich sehr begeisterte, wollte ich genau dort auch mein Auslandspraxissemester machen. Melbourne schien mir die perfekte Stadt dafür.

Die Organisation der Praxisphase war einfacher, als ich dachte. Ein für die Markbetreuung Australiens zuständiger Kollege aus meiner letzten Praxisphase im After Sales Bereich der EvoBus GmbH, stellte den Kontakt zum australischen Vertriebsleiter her.
Nachdem wir in einigen E-Mails die Rahmendaten geklärt hatten, bekam ich auch prompt die Zusage.

Der Ausblick vom Eureka Building

Mit dem Flug von Frankfurt nach Singapur begann der Einsatz bei Mercedes-Benz Australia/Pacific Pty. Ltd. in Australien. Nach 12 Stunden Flugzeit Richtung Singapur in einem A380, dem zurzeit größten Passagierflugzeug der Welt, ging es auch gleich weiter nach Australien; genauer gesagt ins neun Stunden entfernte Melbourne. Viel Zeit zum Umsteigen blieb mir nicht, denn mit der Landung begann zugleich das Boarding des Anschlussfluges. Erst einmal musste ich mich auf dem riesigen Flughafen in Singapur zurechtfinden und dann schnellstmöglich zum richtigen Abflug-Gate gelangen. Es stellte sich heraus, dass dieses etwa drei Kilometer vom Ankunftsterminal entfernt ist. Da hieß es  “schnell laufen”, um nicht noch den Flug nach Melbourne zu verpassen.

Glücklicherweise ist alles gut gegangen, sodass ich nun Abends um etwa 21 Uhr total geschafft und müde bei meiner Gastfamilie angekommen bin. Das Gute daran: meine Gastfamilie wohnte in Beaumaris, einem Stadtteil direkt an der Port Philipp Bay, ca. zwei Minuten zu Fuß vom Strand entfernt, was sich in den folgenden drei Monaten nach der Arbeit als schöner Abendspaziergang bei Sonnenuntergang herausstellte.

Am Tag darauf stand auch schon der erste Arbeitstag an, glücklicherweise ohne Jetlag. Dort wurde ich superfreundlich von meinen zukünftigen Kollegen empfangen und gleich im ganzen Werk herumgeführt und gefühlten 1000 Leuten vorgestellt.

Mercedes-Benz Australia/Pacific Pty Ltd am Standort Mulgrave, Melbourne

Gegen Ende des Tages wartete dann auch gleich die erste große Herausforderung auf mich: Mit dem Erhalt eines Leasing-Autos muss ich nun bei Linksverkehr, in einer riesigen Stadt, zur Rush-Hour, alleine nach Hause zu Gastfamilie fahren. Zum Glück kam ich dort heil an.

Die Menschen in Melbourne bzw. in ganz Australien sind sehr offen und freundlich. Das merkt man vor allem im täglichen Leben, in dem man schnell mit allen Leuten ins Gespräch kommt – besonders, wenn diese merken, dass man aus dem fernen Deutschland ist. Spannend war für mich auch, dass so viele verschiedene Kulturen fröhlich miteinander leben. Dies konnte ich beim wöchentlichen Fußballspielen mit Kollegen am eigenen Leib erfahren, denn dort standen „Deutschland“, „Australien“, „Spanien“, „Argentinien“ oder auch „Japan“ zusammen auf dem Platz oder spielten sogar im gleichen Team. Trotz des Kampfgeistes eines jeden „Landes“, den Titel für sich zu holen, saß man nach dem Spiel noch friedlich zusammen und hat sich über das heiß umkämpfte Spiel ausgelassen.

Eine starke Mannschaft :)

Vor allem an Wochenenden oder an Feiertagen nutzte ich die Gelegenheit, Melbourne und Umgebung zu erkunden. Mit anderen Praktikanten, neuen Bekannten oder auch mit meiner Gastfamilie machten wir viele Tagesausflüge oder kleinere Touren rund um Melbourne oder sogar durch halb Australien.

Die Arbeit bei Mercedes-Benz Australia/Pacific war für mich eine ganz besondere Erfahrung. Nicht nur die Arbeitsweise in diesem fremden Land, sondern auch die verschiedenen Herangehensweisen an Aufgaben haben mich sehr begeistert. Vor allem die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedenster Kulturen hat mich fasziniert. Es war wichtig und gut für mich, viele interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und eine komplett andere Sicht in das bevorstehende Arbeitsleben zu bekommen.

Känguru-und Koala Fütterung auf Philipp Island Whitehaven Beach auf Whitsunday Island Jetski-Tour zu Daydream Island Bootstour mit Delfinen zu Besuch Sydney Opera House

Aber nicht nur die Arbeit in Australien, sondern auch Australien als Kontinent zu erleben, war eine außergewöhnliche Erfahrung. Durch viele Ausflüge und kleinere Reisen durch das Land habe ich noch viele weitere Menschen und Kulturen kennengelernt und vor allem viele atemberaubend schöne Plätze gesehen.

So kann ich auf eine unglaublich spannende und sehr lehrreiche Zeit in Australien zurückblicken und hoffe, dass ich eines Tages wieder die Möglichkeit habe, nach Australien zu gehen. Und wann fahrt ihr ? :-)

Auslandspraktikum Türkei – Hoş Geldiniz Istanbul’a

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Nach einer langen Planungsphase startete Ende Juli 2014 mein Flugzeug Richtung Türkei. Mein Ziel, nicht etwa ein Strand an der türkischen Riviera, sondern der Daimler Buses Standort, Mercedes-Benz Türk A.Ş. in Istanbul. Mein Name ist Lukas Haas. Im Rahmen meines Dualen Studiums bei der EvoBus GmbH in Neu-Ulm hatte ich die Möglichkeit einen Praxiseinsatz an einem ausländischen Standort zu absolvieren. Ich musste nicht lange überlegen. Eine andere Kultur, einen anderen Tagesablauf und einen anderen Standort kennenlernen, diese Erfahrung möchte ich unbedingt machen.

Hinzu kommt die Möglichkeit die Stadt zu besichtigen, neue Bekanntschaften zu machen, sowie meine Sprachkenntnisse in Englisch zu verbessern und ein wenig Türkisch zu lernen. Ich studiere nach dem sog. “Ulmer-Modell“, wobei ich in 4,5 Jahren Ausbildungszeit die Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker, sowie ein Studium an der Hochschule Ulm, Fachrichtung Fahrzeugelektronik absolvieren werde.

Mercedes-Benz Türk

Im Vorfeld machte ich mir einige Gedanken dazu, wie mein neues Arbeitsumfeld wohl so sein könnte. Wie wird mein Arbeitsplatz aussehen? Sprechen die Kollegen nur türkisch? Und das Wichtigste: Wie schmeckt das Essen?
Bei meinem ersten türkischen Çay (Tee) lernte ich meinen Teamleiter Thomas Bäro kennen. Für die nächsten Wochen konnte ich in der Abteilung DB/S-EAK (Daimler Buses/Systeme – Elektrik-Aufbau / Komfort) mitarbeiten.

Das Team arbeitet hauptsächlich im Rahmen von Serienbetreuung und der Bearbeitungen von Kundensonderwünschen und besteht aus 8 internen, sowie  4 externen Mitarbeitern. Ich wurde schnell bei meinen neuen Kollegen integriert und so konnte ich bereits nach der ersten Mittagspause meine ersten türkischen Wörter: “Merhaba”, “Afiyet Olsun” & “Teşekkürler”.

Ich bekam einen eigenen Schreibtisch mit Telefon, PC mit türkischer Tastatur und sogar einen Service, den ich aus deutschen Abteilungen nicht kannte. Hier servieren zwei Kellner über den ganzen Tag verteilt den türkischen Çay oder Türk Kavesi (türkischer Mokka).Zu meinen Aufgaben gehörte das Einarbeiten in ein bestehendes Projekt bezgl. Elektronikarchitekturen, bei dem ich einen Kollegen unterstützen konnte. Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit anderen Kollegen über die Schulter zu schauen, z.B. bei der Erstellung eines Lastenheftes oder der Programmierung einer kundenspezifischen Software.

Hier am Standort werden hauptsächlich 3 Sprachen gesprochen: Türkisch, Englisch und Deutsch. Mit Kollegen redete ich Englisch, was mich innerhalb der 3 Monate sprachlich sehr viel weitergebracht hat.

Das faszinierende am Standort Istanbul ist, dass die Fertigungstiefe in der Produktion extrem hoch ist. Die Fabrik verfügt über eine Teilefertigung, Karosseriebau, Lackierung mit KTL (Kathodische-Tauch-Lackierung), Montage, Stuhlbau und Finish. Da ich bereits in Neu-Ulm in der Produktion meine Ausbildung gemacht habe, fielen mir hier in der Türkei sehr viele Parallelen in der Fertigung auf. Vor Allem die Stationen in der Montagehalle sind sehr ähnlich. Die Modelle die hier gefertigt werden, sind u.a. der Mercedes-Benz Travego, Tourismo, Intouro, Citaro & Conecto, sowie der Setra UL Buisness.

Mercedes-Benz Travego

Gleich zu Beginn des Praktikums wurde mir bei der Suche nach dem richtigen Shuttle-Bus für den Transport zur und von der Arbeit geholfen. Auch bei allen anderen Fragen rund um meinen Aufenthalt unterstützten die Kollegen mich, wie beim stundenlangen Studieren des Fahrplans für U-Bahn und Busverbindungen.

Das Arbeitsklima unter den Kollegen ist super.
In den Pausen sitzt man zusammen im Innenhof des Entwicklungsgebäudes, welcher eigentlich kein richtiger Hof ist, sondern eher einer kleinen “Oase” mit Palmen und Blumen gleicht. Dabei unterhält man sich über alles Mögliche. Hierbei stand mein Türkisch-Unterricht immer an erster Stelle.

Nicht nur der Innenhof, sondern der komplette Standort wird aufwändig gepflegt. Man sieht hier jeden Tag die Jungs vom Gärtnerteam die Hecke schneiden oder den Rasen mähen und bewässern. Die Grünflächen gleichen einer Parkanlage, in welcher immer zahlreiche Mitarbeiter unter Palmen ihre Pausen verbringen. 

Innenhof Mercedes-Benz Türk Gruppenbild Entwicklungsgebäude Mercedes-Benz Türk Stadtteil Taksim Mercedes-Benz Türk Werksgelände

Generell wird in der Türkei sehr viel Wert auf das Wohl der Mitarbeiter gelegt, so wird ihnen z.B. kostenfrei ein Sportzentrum für den Feierabend zur Verfügung gestellt, wie auch das Mittagessen in der Kantine. In der Türkei ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass größere Firmen einen kostenlosen Shuttle-Bus für ihre Mitarbeiter anbieten. Diese Busse (MB Sprinter & Reisebusse) stehen nach Feierabend an der Pforte und fahren um Punkt 17:30 (keine Sekunde früher oder später) in die verschiedenen Stadtteile von Istanbul.

Für einige Kollegen, die im asiatischen Teil der Stadt wohnen, sind Fahrtzeiten von 1-2h, je nach Verkehr, vollkommen normal. Ich wohnte in einem Hotel im Stadtteil Beylikdüzü. Dadurch war ich zwar unter der Woche nach 20min. zu Hause, benötigte aber am Wochenende ca.1,5h bis ins Zentrum. Morgens hatte ich das Glück, dass mein Service-Bus direkt durch meine Straße gefahren ist und ich nur noch aufspringen musste.

Die Fahrt ins Zentrum mit dem Metrobus war aber immer sehr interessant, da ich oft mit anderen Fahrgästen ins Gespräch kam. Eine für mich persönlich wertvolle Erfahrung konnte ich in einem Gespräch mit einem Mann aus Syrien machen. Er erklärte mir, warum er hier sei und dass er wegen des Krieges nicht zurück in sein Heimatland könne.

Metrobus-Station

Nicht nur in Alltagssituationen, sondern auch im Arbeitsleben der Türken sammelte ich Eindrücke & Erfahrungen:
So konnte ich in einem Team-Meeting teilnehmen, das auf Deutsch begonnen wurde, zwischenzeitlich des Öfteren ins Englische wechselte und zum Schluss auf Türkisch beendet wurde. Für mich als „Kulturfremder“ erschien das Gespräch zunächst wie bei einem Verhandlungsgespräch auf dem Basar: alle redeten gleichzeitig und sehr laut, aber am Ende konnte man das Gespräch erfolgreich abschließen.Das witzige hierbei war, dass während der türkischen Unterhaltung immer wieder deutsche Wörter, wie “Nebelschlussleuchte”, “Blinker”, “Steckverbinder” oder “Kundensonderwunsch” zu vernehmen waren.

Außerhalb der Arbeitszeiten hat die 15-Millionen Metropole natürlich noch viele Dinge, die nur darauf warten erlebt zu werden.
An den Wochenenden war ich selten alleine unterwegs. Meine Kollegen, die ziemlich schnell zu guten Freunden wurden, zeigten mir jedes Wochenende die schönsten Seiten von Istanbul.

Zu meinen Highlights gehörte ein Ausflug auf die Prinzen Inseln. Dort sind Autos verboten, man sieht hier nur Elektroroller und Pferdekutschen. Ja, ich war durchaus selbst von mir überrascht, dass ich mich irgendwann einmal mehr auf Kutschen freuen würde, als auf Autos. Das war zum gewohnten Stadtbild sehr angenehm, da nicht ständig Gefahr im Verzug, in Form von gestressten Autofahrern, war.

Ortaköy Moschee Gruppenbild Prinzeninseln Blick über Bosporus Kutsche Prinzeninseln Kebap

Während meines Praktikums hatte ich mir zur Aufgabe gemacht, so viele neue, unbekannte Gerichte wie möglich auszuprobieren.
Dazu gehörte das absolute Muss bei jedem Istanbul Besuch, der Balık Ekmek (gegrillter Fisch im Brot). Weitere kulinarische Highlights wie Iskender, Börek, Pide, Dürüm und das türkische Eis habe ich ausgiebig getestet.

Dann waren da auch noch sehr leckere Gerichte, deren Namen ich weder aussprechen, noch mir merken konnte. Am Abend ging ich häufig in ein nahe gelegenes Einkaufszentrum. Dort hatte ich die Möglichkeit ins Kino zu gehen, zu shoppen und den gesamten Food-Court im obersten Stock auszuprobieren. Regelmäßig besuchte ich auch meinen Fitnesscoach im Gym.

Vielen Dank an das gesamte Team/Freunde für diese Zeit.
Leider vergingen die Wochen in Istanbul wie im Flug. Für mich persönlich nehme ich aus dieser Zeit viele neue Freundschaften, Erfahrungen und Einblicke in die türkische Kultur mit nach Hause. Ich habe die Türken als sehr gastfreundlich, hilfsbereit und aufgeschlossen kennengelernt.

Ausblick vom Galata Turm

Der Weg vom Ruhrgebiet bis zum Werk Vitoria

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Mercedes-Benz hat mich immer schon begeistert. Als Promoter durfte ich schon bei diversen Automessen für Mercedes arbeiten und es war echt eine einzigartige Erfahrung für mich.

Mir war von Anfang an klar, dass ich meine Ausbildung bei der Daimler AG machen möchte. Nach meinem Zivildienst in einem Pflegeheim hatte ich mich dann bei der Daimler AG beworben. Ich war schon 23 Jahre alt und hatte Bedenken, ob ich überhaupt eine Chance auf eine Ausbildung hätte – ich wurde eines Besseren belehrt.

Ich bekam schnell die Zusage zu einem Einstellungstest. Der anschließende Bewerbungsprozess verlief super für mich und schließlich konnte ich eine Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik in Düsseldorf beginnen.

Ich wollte immer schon im technischen Bereich arbeiten: Mit den Händen etwas zu schaffen und dabei mein „Köpfchen“ zu benutzen, das war mein Ding. Planen, Verantwortung übernehmen und Problemstellungen lösen, in Kombination mit allem, was “elektrisch” ist…

Ich ging eigentlich davon aus, dass die Ausbildung sehr theorielastig ist. Stattdessen haben wir dort schon sehr früh die Theorie mit der Praxis verbunden, was mir sehr entgegenkam.

Zu Beginn der Ausbildung sind wir mit dem Ausbildungsjahr zu einem Entwicklungsworkshop, über eine Woche, in die Eifel gefahren. Dort erhielten wir eine erste Grundausbildung zu Elektrik und Elektronik. Es ging um Schalter, Tasten, wie man Leitungen korrekt verdrahtet und vieles mehr. Durch Gruppenaufgaben (zum Beispiel Personen mit verbundenen Augen führen, kniffliche Aufgaben in bestimmter Zeit lösen, aber auch gemeinsamer Fußball) wurde unser „Wir-Gefühl“ gestärkt.

Zurück im Betrieb ging die Ausbildung gleich interessant weiter: Es galt jetzt, mehr als nur eine Leitung zu verlegen, oder eine Leuchte zu verkabeln. Ich kam mit den komplizierten elektronischen Systemen, Anlagen, oder Automatisierungssystemen in Kontakt. Die Robotertechnik und die Programmierung durfte ich ebenfalls kennenlernen.

Durch Übungsaufgaben im Ausbildungszentrum und mit der Anleitung des Ausbilders konnten wir in die verschiedensten Aufgabenbereiche “hineinschnuppern”: Installation von Bauteilen, analysieren von defekten Geräten oder programmieren von Steuerungen… und dies war nur ein kleiner Teilbereich.

So umfangreich und ausführlich hatte ich mir die Ausbildung gar nicht vorgestellt! Es ist wirklich ein Privileg!

Dann kam die Zeit der Versetzung: Ich konnte die beinahe unendlichen Systeme und Strukturen eines Werkes kennenlernen. Ich war mit einem Facharbeiter unterwegs und kümmerte mich um die Instandhaltung der Systeme, Roboter, und Bandproduktion.

Dort durfte ich das erste Mal das erlernte Wissen selbstständig anwenden und mich in meiner fachlichen Kompetenz „stärken“. Zwischendurch gab es daneben auch kleine Projekte, die umgesetzt werden mussten. Ich fand es super, dass ich ein elektronisches Bauteil selbstständig planen, aufbauen und prüfen konnte. Und ich bin stolz darauf, dass mein Bauteil heute in der Produktion aktiv in Benutzung ist.

Dann wurde mir ein Ausbildungsaustausch vorgeschlagen. Anfang Januar 2014 kam mein Ausbildungsmeister zu mir und stellte mir den Ausbildungsaustausch vor. Es wurde vereinbart, dass ich nach Spanien zu Mercedes-Benz Vitoria fliegen würde.

Vor der Fahrt nach Spanien gab es einen Informationstag in Berlin, organisiert von Arbeit und Leben e.V. Ich bin für den Informationstag extra nach Berlin geflogen. Neben unseren Aufgaben wurden auch kulturelle Aspekte angesprochen. Durch Gruppenaufgaben und spielerische, aktive Mitarbeit wurden uns Informationen übermittelt.

Kurz vor der Reise gab es noch ein Gruppengespräch mit meinem Ausbildungsleiter und Meister. Dort wurden mir allgemeine Informationen zur Fahrt mitgeteilt. Die Adresse des Apartments, die Flugdaten, die Aufenthaltszeit wurden mir anhand von Informationsblättern ausgehändigt. Alle offenen Fragen konnte ich dort klären. Zum Abschluss bekam ich die Daten von der Kontaktperson in Spanien.

Vom Institut Arbeit und Leben e.V. bekamen wir für die sprachliche Vorbereitung ein Passwort für ein Sprachprogramm im Internet. Wir konnten uns zwei Monate vor der Reise auf der Sprachseite vorbereiten. Da ich in der Schule eine gewisse Zeit Spanischunterricht hatte, konnte ich mit dem Programm mein Wissen auffrischen.

Es war Ende Mai und der Tag der Abreise stand vor der Tür. Ich ging mit vollem Koffer los um eine neue Lebenserfahrung zu erleben. Für 3 Wochen war der Austausch ausgelegt.

Gegen Mittag bin ich in Bilbao gelandet. Dort wartete ein Taxi auf mich. Die Fahrt von Bilbao bis Vitoria dauerte 1 Stunde. Ich wurde zu meinem Apartment gefahren. Die 2 ½ Zimmer Wohnung war sehr geräumig und modern ausgestattet. Der Weg zur Arbeit betrug mit dem Bus nur 5 Minuten. In der hauseigenen Rezeption konnte man sich ein Fahrrad ausleihen. Mit dem Fahrrad konnte man problemlos überall hinkommen.

Daimler bietet dort für seine Mitarbeiter einen Busservice an. Vor Beginn der Schicht gab es Busse, die eine Route abgefahren sind. Es gab einen Zeitplan und Halteorte für die Busse. Man konnte diesen Service als Mitarbeiter kostenlos nutzen.

Ich arbeitete im Lackbereich, in der Instandhaltung. Mir wurde eine Kollegin vorgestellt, die mich drei Wochen begleitete. Da sie deutsch sprechen konnte, hatte ich es leichter, alles zu verstehen. Ich konnte mich besser in die Gruppe eingliedern. Mir wurden die ganzen Produktionsprozesse gezeigt und die Systeme erklärt.

Zur täglichen Arbeit gehörte die Präventivarbeit, d.h. Arbeit zur Vorsorge, damit ein Stromausfall im Voraus verhindert werden kann. Jeden Tag mussten wir andere Präventivarbeiten erledigen, z.B. Strom und Wärme. Die verschiedensten Programme, wie z.B. wurden mir erklärt, die für die Produktion von Bedeutung sind. Bei Störungen im Betrieb durfte ich mitgehen und mir die Problematik am Ort anschauen.

Daneben kümmerte ich mich um die Reparaturarbeiten defekter Bauteile und Geräte. Es waren z.B. Spritzpistolen für Farbaufträge in Lackiererei zu reparieren, Leitungen auszutauschen, Touchpads zu verkabeln, oder Temperatursensoren zu reparieren und nachzujustieren.

Es war eine spannende Erfahrung, in einem anderen Land arbeiten zu können. Ich konnte sogar auch die Kultur der Basken kennenlernen und mir wurde die Unternehmenskultur in Vitoria vertraut gemacht.

Es hat wirklich Spaß gemacht und ich konnte viele Erfahrungen aus Vitoria mitnehmen. Es hat mich auch als Person weiter gebracht. Die Zeit hat mich positiv geprägt. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich diese einzigartigen Erfahrungen sammeln konnte. Ein Teil von Daimler zu sein, erfüllt mich mit Stolz!

Überm Zaun scheint immer die Sonne

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Als sich die Realschule langsam dem Ende zuneigte, musste ich mir Gedanken machen, was nun? Für mich waren eigentlich drei Sachen klar. Erstens: keine Schule mehr, Geld verdienen, unabhängig sein. Zweitens: irgendwas mit Autos. Drittens: sicherer, regionaler Arbeitsplatz. Wenn du diese 3 Begriffe bei Google eingibst dann kommt auf der ersten Seite: Daimler.

Klar, das habe ich gemacht, als ich diesen Beitrag geschrieben habe. Damals habe ich mich mit meinen Eltern, Bekannten und Verwandten unterhalten, worunter auch sehr viele bei Daimler arbeiteten. Jeder hat mir dazu geraten. Dann war eigentlich relativ schnell klar wo die Reise hingehen sollte.

Mercedes-Benz SLK 350 im Kältekanal

Nur eine Bewerbung
Ich weiß heute noch nicht warum, aber ich habe damals lediglich nur eine Bewerbung geschrieben, und diese ging nach Sindelfingen. Einige Monate später saß ich dann mit ca. 20 anderen jungen Leuten in der Werkstatt des Bau 11 in Sindelfingen und begann meine Ausbildung als Kfz-Elektriker. Das war 1997, also vor 17 Jahren.

Erste Station: Kfz-Elektriker
Bis heute habe ich bei Daimler schon einige Stationen durchwandert, hatte auch immer das große Glück, als Kfz-Elektriker eingesetzt zu werden und Vorgesetzte zu haben, die mich förderten. Mit meiner letzten Station war ich sehr zufrieden. Konnte mich als Kfz´ler völlig austoben. Ob elektrische Fehlersuche am Fahrzeug, oder das Wechseln von Motoren, Achsen oder Getrieben. Das war voll mein Ding.

Ich wäre da mit Sicherheit auch heute noch, wenn es nicht eines Tages geheißen hätte „die C-Klasse wird nicht mehr in Sindelfingen gebaut“. Das war natürlich erstmal ein Schock für mich. Was nun? Und das war dann auch das erste mal, dass ich die internen Stellenausschreibungen durchsucht habe.

Gebläse im Klimakanal

Zweite Station: Werkstattmitarbeiter Klimawindkanal
Nach einer Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch, was leider mit einer Absage unter den letzten Vier endete, bin ich einige Wochen später auf die Ausschreibung meiner jetzigen Stelle gestoßen: „Werkstattmitarbeiter in den neuen Klimawindkanälen“ – allerdings wäre das in der Entwicklung.

Man muss dazu wissen, dass hier in Sindelfingen die Produktion (Werk 50) und die Entwicklung (Werk 59) nur durch einen Zaun voneinander getrennt werden. In der Produktion hieß es immer „in die Entwicklung kommt man eh nicht rein“ und „überm Zaun scheint immer die Sonne“. Diese zwei Sätze sind irgendwie bei mir hängen geblieben.

Ich dachte mir, egal probier’ es einfach und bewirb’ dich … und Sonnenschein ist ja sowieso was Gutes! Und tatsächlich, ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und ein paar Wochen später dann auch genommen. Ich konnte es kaum glauben.

Gebäude 64/1 Klimakanal Klimakanal Klimakanal Klimakanal M-Klasse Klimakanal C-Klasse Klimakanal SLK 350 Klimakanal Kältekanal

Dritte Station: Prüfstandführer Klimawindkanäle
Nach ca. 1 ½ Jahren in der Werkstatt bekam ich eines Tages einen Anruf meines damaligen Meisters ich möge doch mal bitte zu ihm in sein Büro kommen. Dort saß er dann zusammen mit meinem Teamleiter und beide hatten so ein komisches Grinsen im Gesicht. Sie boten mir eine freie Stelle als Prüfstandsführer der Klimawindkanäle an. Da musste ich zuerst einmal tief durchatmen.

Nach kurzer Bedenkzeit habe ich diese neue Herausforderung angenommen und bis zum heutigen Tag nie bereut. Ich hatte erst Bedenken, ob das was für mich ist, ob ich diese Aufgabe, die sehr komplex ist, schaffen kann.

Meine Aufgabe besteht darin, den Messingeneuren die äußeren Gegebenheiten zu liefern, die es überall auf der Welt gibt, sodass sie unter reproduzierbaren Bedingungen die bestmöglichsten Ergebnisse erzielen können.

Temperaturen von -40°C bis +60°C, eine relative Luftfeuchte von max. 99,9%, Sonne so hell wie im Death Valley, Schnee, so wie er nur in Schweden aufzufinden ist, oder Regen, wie aus einem Monsun. Dazu können auf unserem Rollenprüfstand Steigungen und Gefälle simuliert werden wobei Wind- und Rollengeschwindigkeiten bis max. 265 km/h möglich sind.

Imagekampagne für Daimler
Eines Tages bekam ich eine Anfrage, ob ich bei einer neuen Imagekampagne von Daimler mitmachen würde. Daimler würde gerne Mitarbeiter in den Fokus rücken, die ihre eigene Geschichte erzählen – und das, ohne zu wissen wie meine Karriere bis jetzt abgelaufen ist.

Mit meiner Geschichte, die ich unter dem Motto „That´s Us“ erzählen darf, möchte ich den jungen Leuten zeigen, was in unserem Unternehmen alles möglich ist. Das was ich bis heute erlebt habe ist ja noch lange nicht alles, was es zu erleben gibt. Zahlreiche Auslandseinsätze sind beispielsweise noch gar nicht dabei.

Und wohin meine „Reise“ geht kann ich auch noch nicht sagen. Es kann meine letzte Station sein, muss es aber nicht. Ich lasse alles auf mich zukommen und versuche jeden Tag mein Bestes zu geben. Ich kann Daimler nur empfehlen, halte das Unternehmen für einen starken, zukunftsorientierten Arbeitgeber mit vielen Möglichkeiten und Wegen seinen richtigen Weg zu finden und sich zu verwirklichen – wenn man will!

Und so scheint für mich im Warmkanal der beiden Klimawindkanäle über dem Zaun die Sonne – auch bei schlechtem Wetter.

Daimler by degree: My way to the trucks

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Getting up in the morning around 7, having a short shower, grabbing something to eat and heading to „Financing and Accounting“. I haven’t experienced this for almost 3 years now until I started my executive master program in Karlsruhe some weeks ago.

But first things first. My name is Michael and I started working at Daimler in May 2012 after gaining my Bachelor Degree in Industrial Engineering earlier that same year. After graduating from university, I found myself in a complicated situation.

The question was how to go on. There were just too many possibilities and things I was interested in, combined with too few experience to really tell what I wanted to do. The challenge for me was to get an overview in that jungle of opportunities.

Of course, you can always sort of try things out. Like most of you, I did some internships but 6 months are hardly enough to understand completely what that specific job is about. In addition you are most certainly not so lucky to find the job of your dreams in one of these internships.

SOP of our new Heavy Duty engine in Kawasaki with the entire project team and participants.

In general, I did not feel prepared in any way to start working. Out of these 6 semesters I spent one abroad, one in an internship and one being focused on my thesis. Are 1.5 years of actual studying sufficient to start working in a company? Probably not. But at the same time I also had no real idea which Master program to apply for and at which university. The solution? Doing what everyone does and simply start applying at several companies and universities.

One of these applications also went to the CAReer program. But once again during that application phase, some doubts started growing. My CV was already submitted but I was more and more thinking that for my personal ambition, only 1.5 years of taught semesters was not what I really wanted.

That could not have been everything the world has to offer in that wide area of Industrial Engineering. No, I have to do a Master program. But what? And where? Damn it.

Try things out
Then I remembered something that helped me throughout my way before. Try things out. And from that moment on I had a clear goal and a defined plan for the first time in months. I was specifically looking for companies that supported starting a master program after some time of working.

Strangely, there weren’t too many that did so. Daimler has a central department dedicated to ongoing education which offers a program called Daimler Academic Programs (or DAP). They try to enhance this education after one or more years of work experience by financial aids, dedicated trainings and networking.

During the CAReer Program, there are several training modules where participants from different countries come together. The second training module was set in Sao Paulo which was a great experience for all of us.

That sounded perfect to me. The idea was to work for two years, getting to know the working life, gaining experience and then apply for a master program that actually fits my interests.

Luckily, Daimler didn’t have the opinion that a Bachelor degree wasn’t enough and I passed the assessment. Afterwards, you always have an additional interview with your future boss which takes place before signing the contract. Here I clearly mentioned my plan to start a Part Time Master program after 2-3 years of working and surprisingly, he directly agreed.

International logistics planning for Daimler Trucks
In my department, we do international logistics planning for Daimler Trucks. Basically we support mostly global projects within our existing plants or do greenfield planning in case of new production sites. As an example, we were strongly involved in layout and material flow planning of our newest production site in Chennai, India. As the tasks are very diverse and embedded in big projects with links to many other functions, I can say that I really learned a lot within the last 2.5 years in my job.

When starting the application process for the Master program in January, I then had a very clear picture in my mind regarding what I wanted to do and where to go. I wanted to get an additional theoretical background to what I am doing in my everyday work, to see where we as a department can improve and get an additional deep dive into management topics.

Production and Operations Management Program at the Hector School of the KIT
I selected the Production and Operations Management Program at the Hector School of the KIT. All courses are in English, around 20% of the participants are from abroad and it is being taught in blocks of 2 weeks instead of having classes on Frida and Saturday. After passing an internal assessment at Daimler and being accepted in Karlsruhe, the program started in September.

Welcome Barbeque at the first day with the entire group. There are 55 students from all over the world participating at the Hector School Master program.

Today, after the first two weeks, I can say it has really been the way I imagined it beforehand. We are a group of around 50 persons, all having prior work experience. Still, the average age is around 26-28, meaning there is a group of young people that helps getting a “group feeling”. We sit together in the lectures, we learn together in the evenings, we are having a beer on our roof terrace finishing the day, and we plan events such as going to the Stuttgarter Wasen on the weekend.

You can share experiences
At the same time, discussions within the lectures are very resourceful. You can share experiences and see how things are done in different industries. There is not that one way that is being presented by the professor anymore, there are rather many different opinions that come together and make the lecture very interesting.

You can now filter the information and take with you what might help you at your job and you can question statements that you experienced differently. I am not that “blind student” anymore who cannot say if what is presented will ever be needed in your future job and I’ve got to say that I like that point very much.

For me the perfect choice
All in all I am really looking forward to the next module already. For me, the way of first gaining work experience and then starting a master program was the perfect choice. Therefore, I can only recommend participating in DAP, especially as they are cooperating with many different universities and offer a lot of different programs. A positive side effect on all that: two more years of salary aren’t so bad either…

Mercedes-Benz Connection Tokyo: A great place where customers can experience our vehicles, drink a cocktail and have some finger food. Occasionally, there are also Mercedes-Benz Parties set within the Mercedes-Benz Connection.


Vom Autofreak zur Verfahrensmechanikerin

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Während meiner Ausbildung zur Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik war ich durch meine Tätigkeit als Jugend- und Auszubildendenvertreterin (JAV) auch vorher schon auf einigen Seminaren. Doch das Jugend-II-Seminar war etwas Besonderes für mich.

Hier war ich das erste Mal auf mich allein gestellt. Ich kannte niemanden, bis auf einen Kollegen vom Ortsjugendausschuss der IG Metall Bremen. Außerdem ging kein Seminar zuvor zwölf Tage und war so weit weg von meinem Zuhause und meinen Freunden. Zudem war ich mir in der Zeit nicht sicher, ob ich mein Amt als JAV noch weiter ausüben möchte.

Bitte lass das Essen dort gut sein!
Aber ich wollte unbedingt dort hin, also hieß es Tasche packen, Auto checken und ab nach Sprockhövel. Während der langen Fahrt, habe ich mir viele Gedanken gemacht. Werden die Leute nett sein? Ist da vielleicht auch ein Autofreak, wie ich dabei? Welche Themen werden wir behandeln? Und bitte lass das Essen dort gut sein! Als ich endlich angekommen war, hieß es nur noch Zimmer beziehen, essen gehen und schlafen, um fit zu sein für den ersten Seminartag.

Am nächsten Morgen startete das Bildungsprogramm und wir lernten uns alle kennen. Fast jeder kam aus einer anderen Stadt in Deutschland. Viele verschiedene Unternehmen waren vertreten, aber die meisten meiner Kollegen arbeiteten in der Automobil- oder Stahlindustrie. Ich fand es interessant, andere Leute und ihre Erfahrungen zu hören, denn alle anderen Seminare, die ich bisher besucht hatte, waren entweder nur für uns Daimler-Leute oder nur für JAV aus der Umgebung.

Wir diskutierten über die Wirtschaft, Medien und ihre Macht, Russland und die Ukraine, über Bankengeschäfte und Aktien – teilweise bis spätabends, und selbst am Samstagabend, als wir frei hatten und zusammen in eine Disco gegangen sind. In dem Seminar arbeiteten wir auch in kleinen Gruppen zusammen und haben uns dabei jeweils ein Thema erschlossen. Bei einem ging es um unsere Betriebe und wie man die Ausbildung verbessern kann. Da es bei Daimler in meinen Augen schon recht gut läuft, bin ich in eine Gruppe gegangen, in der Leute waren, bei denen die Arbeitsbedingungen nicht optimal sind. In dieser Arbeitsgruppe ist mir erstmals aufgefallen, wie viel ich in den 1,5 Jahren als JAV schon gelernt habe und was ich nun weitergeben konnte. Egal ob es um Einstellverfahren, Begrüßungsrunden oder Jugendversammlungen ging, ich konnte weiterhelfen.

Dieses Seminar hat mir ein gutes Gefühl gegeben
Dies bedeutete für mich, dass sich die Zeit als JAV bei Daimler, während der Ausbildung gelohnt hat, denn ich genieße eine gute Ausbildung und habe die Möglichkeit bekommen, über den Tellerrand hinauszuschauen. Dieses Seminar hat mir ein gutes Gefühl gegeben, was mich in meinem Handeln nur bestärkt hat, denn ich habe mich gebraucht und als Teil einer Gruppe gefühlt. Hier waren Menschen mit denselben gewerkschaftlichen Interessen wie ich. Jeder hatte den festen Willen etwas zu verändern und nicht nur zuzusehen. Und das, obwohl wir sonst alle sehr verschieden waren.

Nach den 12 Tagen fiel der Abschied sehr schwer und uns allen war klar, dass die Zeit viel zu kurz war. Trotzdem freute ich mich auf mein Zuhause, meine Freunde, meine Berufsgruppe und sogar auf das JAV-Büro und das klingelnde Telefon. Daimler und besonders meine Berufsgruppe sind für mich schon fast wie eine Familie geworden, bei denen ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann. Auf Seminaren, fällt mir auf, wie oft ich von meinen Kollegen rede und wie viele witzige Dinge wir zusammen erlebt haben. Ich möchte keine Erfahrung missen, die ich seit meiner Einstellung hier gemacht habe.

Vor allem nicht die erste Zeit im Werk. Alles war so neu für mich und alles war riesig groß. Nach meinem Abitur bin ich der Liebe wegen aus meiner ursprünglichen Heimat, Nähe der polnischen Grenze, nach Bremen gezogen und habe mich bei Mercedes beworben um eine gute Ausbildung und die Chance auf einen sicheren Job zu bekommen. Demzufolge kannte ich also auch noch keinen am ersten Tag.

Doch die Weisheit meiner lieben Omi hat sich bewahrheitet
Im kalten Wasser lernt man das Schwimmen am besten. Schon ab den ersten paar Minuten hat man gesehen wer sich von den 11 Azubis mit wem gut versteht und das ist auch bis zum dritten Ausbildungsjahr so geblieben. Untereinander verstehen sich alle sehr gut, aber mit dem ein oder anderen kommt man immer besser aus. In der zweiten Ausbildungswoche habe ich mich nicht nur perfekt mit drei Kollegen verstanden, sondern habe in ihnen auch Freunde gefunden.

In der Metallgrundlehre standen wir an einer Werkbank, haben während wir einen Würfel aus Aluminium gefeilt haben, sehr viel gelacht und uns gegenseitig geholfen. In der Lackierwerksatt ging das auch so weiter. Einer mischt den Lack an und der nächste bringt schon mal die Teile in die Lackierkabine. So hat jeder immer eine Aufgabe gehabt und alles ging viel schneller, weil alle Azubis im Team gearbeitet haben. Daraus sind dann sehr tolle Projekte entstanden. Mein Projekt war zum Beispiel eine Motorhaube auf die ich das Zeichen von meinem damaligen Lieblingsspiel lackiert habe mit einem Reifenabdruck im Hintergrund. (Bild am Ende des Beitrags)

Auf diese Motorhaube bin ich unglaublich stolz, auch wenn ich oft am Verzweifeln war, weil irgendetwas am Anfang einfach immer schief gegangen ist. Jeder hat irgendwelche Fehler gemacht und Misserfolge einstecken müssen, doch es gab nie Ärger. Unser Meister hat uns Hilfestellungen gegeben und uns oft wieder ermutigt. Ich bin froh dass er uns diese Fehler hat machen lassen, denn nur dadurch haben wir uns für immer gemerkt wie das Lackbild aussieht, wenn wir den Lack falsch anmischen und dass Vorarbeit alles ist. Wenn man hier schon nicht sehr sauber und akkurat arbeitet, wird das Ergebnis nicht perfekt sein.

Von der Werkstatt in die Produktion
Später im zweiten Ausbildungsjahr, haben wir unsere Werkstatt verlassen und sind in die Produktion gegangen. Das war wieder am Anfang sehr aufregend, da wir noch nicht wussten wie es ist am Band zu arbeiten. Meine erste Station war das Füller-Schleifband. Hier kommen die Karossen mit der fertigen Füllerschicht an. Der Füller soll vor allem die Unebenheiten des Untergrundes ausgleichen, eben auf”füllen”. Er hat außerdem die Aufgabe, das Auto vor Korrosion zu schützen und eine optimale Haftung für die nächsten Lackschichten sicherzustellen. An diesem besagten Band werden kleine Schmutzeinschlüsse rausgeschliffen um wieder eine glatte Oberfläche zu erzielen. Diese Einschlüsse muss man selbst finden. Dazu schaut man sich an seiner Station, z.B. Heckdeckel, das Bauteil für welches man verantwortlich ist, genau an und fühlt es mit den Händen ab. Hier steht kein Azubi allein. Man ist immer zu zweit an einer Station mit einem Facharbeiter oder einem anderen Auszubildenden.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht dass man überall sehr schnell mit eingebunden ist und zum Team dazu gehört. Sicherlich gab es auch mal kleine Streitigkeiten unter Kollegen, aber es ist eben immer noch das normale Leben, was sich hinter den großen Toren verbirgt. Jeder Mensch ist anders und bringt seine Eigenarten mit sich und genau das macht es hier so sehr bunt. Egal ob einer Hauptschulabschluss oder Abitur hat, egal ob jemand Russe, Japaner oder Deutscher ist, egal ob man wohlhabende oder Geringverdiener als Eltern hat, in Latzhose sehen wir alle gleich aus und werden auch so behandelt. Selbst die Meister, welche jeden Morgen zu den Kollegen gehen und guten Morgen wünschen, reden mit einem auf Augenhöhe. Das schätze ich sehr an diesem Unternehmen und der Mannschaft vom Mercedes-Benz Werk Bremen.

Wie soll’s weitergehen: Ich werde mich noch weiterbilden, um die Möglichkeit zu bekommen, als Meisterin bei uns im Werk Bremen zu arbeiten. Mein Traum ist es dann, irgendwann direkt als Ausbildungsmeisterin beschäftigt zu sein. Dann kann ich den jungen Menschen etwas beibringen und ihre Entwicklung begleiten und fördern.

Die von mir lackierte Haube passt übrigens auf den aktuellen SL (R231). Gerne würde ich sie intern einem interessierten Fachbereich zur Verfügung stellen, ansonsten wandert sie leider in die Metallverwertung. Und das will ich wirklich nicht, denn es hängt sehr viel Herzblut daran. Die beste Idee für eine Verwendung , die unten in den Kommentaren gepostet wird, bekommt den Zuschlag!


Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade auf der Karrierebibel “Lohnt sich die Ausbildung noch?”. Angeregt wurde diese durch die Krones AG. Am 5. Dezember endet die Blogparade. Im Anschluss werden alle teilnehmenden Artikel auf der Karrierebibel aufgeführt.

Mehr als Blechbüchsen – Auf der Spur des „Next Big Thing“

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Linus Pauling sagte einmal: „Der beste Weg, eine gute Idee zu haben, ist es, viele Ideen zu haben“: Genau das erleben wir als 30 Teilnehmer am 29. Oktober 2014 im „Business Innovation Workshop for Daimler Talents“ hautnah. Denn an diesem Tag kommen wir als CAReer-Trainees, DHBW-Studenten und eingeladene Gäste auf dem Mobility Campus in Leinfelden-Echterdingen zur Weiterentwicklung neuer Ideen für zukünftige Geschäftsfelder zusammen.

Bereits beim Blick auf die Agenda wird mir klar: Heute wird sich keiner nur zurücklehnen können.

Raymond Chow, unser Gastgeber, begrüßt und stellt uns seinen Bereich Business Innovation (BI) vor. Dabei muss er nicht weit zurück in der Vergangenheit: Seit 2007 beschäftigt sich BI mit Antworten auf Mega-Trends wie Urbanisierung, Digitalisierung, Globalisierung und Konnektivität.

Das Bild der Zukunft, das er bildhaft zeichnet, stellt unser bisheriges Denken ganz schön in Frage. Und das ist gut so! Denn mit einer bloßen Weiterentwicklung der traditionellen Produkte wird es schwierig werden, mit dem technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt mithalten zu können. Was gefragt ist, sind nicht nur innovative Produkte, sondern auch innovative Geschäftsmodelle und Services.

Was gefragt ist, sind nicht nur innovative Produkte, sondern auch innovative Geschäftsmodelle

Wilfried Steffen erklärt weiter, wie BI diesen Herausforderungen begegnet. Ein offener Innovationsprozess bindet nicht nur die Spezialisten aus dem eigenen Bereich bei der Ideenentwicklung mit ein. Vielmehr werden gezielt auch externe Partner integriert, die zum Beispiel aus der Business Innovation Community, von Universitäten oder aus branchenfremden Bereichen (so genannte Cross-Industry-Partner) kommen. Und hier fällt der Groschen: Heute dürfen also wir diese Ideengeber sein!

Mir wird warm ums Herz, als ich höre: „Alles, was Sinn macht, ist erlaubt“. Endlich runter mit den alltäglichen Scheuklappen. Denn der BI-Bereich versteht sich als Labor für gerade solche innovativen Ideen und Lösungen, die außerhalb des Daimler-Kerngeschäfts liegen. Eben für mehr als die Herstellung von “Blechbüchsen“-das ist hier wirklich liebevoll gemeint, denn unsere Premium-Blechbüchsen sind die Besten. :-) Zunächst Zunächst bin ich skeptisch. Denn oft bleiben Ideen eben nur Ideen, und die Umsetzung hakt. Doch mit den gezeigten Beispielen werde ich eines besseren belehrt: Moovel, Mercedes Benz Rent oder die Space Cowboys sind nur einige der bisher tatsächlich auf die Straße gebrachten Erfolgsstories aus dem Bereich.

 

Wie können Shopping, Service, Logistik und natürlich das Fahrzeug in ein Ökosystem integriert werden?

Nach dem obligatorischen Networking in der Kaffeepause konfrontiert uns Dirk Reimelt direkt mit unserer ersten Herausforderung für den heutigen Workshop. Unter dem Titel „The Next Big Thing for Logistics“ startet auch gleich eine hitzige Diskussion. Wie können Shopping, Service, Logistik und natürlich das Fahrzeug in ein Ökosystem integriert werden, welches für Daimler ein Alleinstellungsmerkmal darstellt?

Nach den ersten Kommentaren stellen glücklicherweise alle schnell fest: Dieses Problem kann keiner im Raum alleine lösen. Aber durch die gemeinsame Diskussion füllen sich die Metaplan-Karten und eine Idee führt zur nächsten. Dabei fällt es nicht leicht, gleichzeitig nicht nur Empathie für den Nutzer zu entwickeln, sondern immer auch die technische Umsetzung und die Wertschöpfungs-Partner im Blick zu behalten. Nach eineinhalb Stunden schaue ich mit einer guten Portion Respekt auf das Ergebnis der Kreativität aus der Gruppe. Und ich höre meinen Magen knurren. Denn die Zeit verging bisher wie im Flug und mittlerweile hat sich das intensive Brainstorming bis in die Mittagspause ausgedehnt.

In der Pause erfahre ich mehr über die anderen Teilnehmer beim Workshop. Anton Kocher zum Beispiel erzählt, wie er zum Workshop gekommen ist. Als Marketing-Student hat er einige seiner Ideen mit Daimler geteilt. Das kam so gut an, dass BI ihn zum Gespräch und zum heutigen Workshop eingeladen hat. Ich bin beeindruckt. Von Anton. Und von BI – nicht jedes Unternehmen hat den Mut, eines seiner kreativen Zentren so nach außen zu öffnen. Wir als Teilnehmer profitieren auf jeden Fall von dieser bunten Mischung – denn die verschiedenen Sichtweisen erweitern den Horizont und helfen, endlich einmal ausgetretene Pfade zu verlassen.

mittendrin statt nur dabei

Am Nachmittag leitet Christian Geiss die zweite kreative Runde ein: In Kleingruppen geht es um das Trend-Thema “Individualization”. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Produkte, Services und Erlebnisse immer noch persönlicher auf unsere Kunden maßgeschneidert werden können. Wieder sind gleich alle „mittendrin statt nur dabei“ und es sprudeln sofort die Ideen. Das passt zur Ansage. Denn hier gilt erst einmal: Quantität statt Qualität, denn jede Idee kann die anderen Teilnehmer vielleicht zu neuen Ideen anregen.

Erst danach geht es an die Priorisierung der Ideen: Durch Portfolios wird ausgelotet, welche Ideen das größte Potential und die beste Umsetzbarkeit versprechen. Und schließlich werden die besten Ideen als „Business Model Canvas“ detailliert: Bei dieser Methode werden Geschäftsmodelle aus verschiedenen Sichten der Wertschöpfung beleuchtet. Ich habe mal wieder richtig Glück mit meiner Gruppe: Durch den interdisziplinären Mix der Teilnehmer bekommen wir Produktentstehungsprozesse, Kundennutzen, Marktsegmente und Finanzen fast lückenlos zu einer potentiellen Geschäftsmodell-Innovation zusammen.

Der „Applausometer“ fährt in den Anschlag

Zum Schluss werden zwei der Geschäftsmodelle von den Teilnehmern Sebastian Thiemt und Steven Rottmann vor der ganzen Gruppe präsentiert. Nicht ganz zufällig erinnern die Präsentationen an die legendären Produktvorstellungen von Apple und auch der „Applausometer“ fährt in den Anschlag. Das soll zeigen, dass beide Ideen wohl einen weiteren Blick wert sind. Dann wie sonst oft also mal ab in die Schublade damit? Nein! Tatsächlich hört es heute nicht bei bunten Post-Its auf. Stattdessen werden Aufgaben und Verantwortlichkeiten verteilt, um die Ideen voranzutreiben. Es geht also doch!

In ihren Schlussworten sind sich Raymond Chow, Dirk Reimelt und Thomas Kircher einig: Kreativität und Ideen außerhalb unseres heutigen Kerngeschäfts sind zentraler Erfolgsfaktor für unsere Zukunft und jeder von uns ist eingeladen, dazu beizutragen. Thomas Kircher (Business Innnovation) sowie Antje Wolf und Christoph Hoezel aus dem Personalbereich von Daimler, die das Konzept für diesen Workshop entwickelt haben, verbuchen den Tag als vollen Erfolg. Für das nächste Jahr wird bereits ein Nachfolge-Event geplant und auch den Teilnehmern sehe ich an, dass sie Lust auf mehr Kreativität im Alltag bekommen haben.

Eine Woche nach dem Workshop schaue ich bei meinem Kollegen Sebastian Thiemt vorbei. Ich staune nicht schlecht, als ich sehe, was er da mittlerweile zusammen mit Gabriel Selbach ausgeheckt hat. Aus den Kritzeleien vom Workshop hat sich schon ein erstes richtiges Konzept entwickelt. Ich kann es kaum erwarten, den Prototypen zu sehen. Mir zeigt das: Kreativität hört nicht bei einem Workshop auf – Wer Innovationen will, muss sich auch im Alltag Zeit für Ideen nehmen!

Ein Praxiseinsatz im „Silicon Valley Indiens“

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Es hat sich gelohnt – die vielen E-Mails und Telefonate, Impfungen, Buchungen und der Visumprozess. Der Aufwand war es wert, um beim MBRDI (Mercedes-Benz Research & Development India Pvt. Ltd.) in Bangalore einen Praxiseinsatz von acht Wochen zu absolvieren.

Als Ulmer-Modell-Student bei der EvoBus GmbH studiere ich Fahrzeugelektronik an der Hochschule Ulm und arbeite in den Semesterferien in verschiedenen Abteilungen der Entwicklung. Dabei ermöglicht EvoBus seinen dualen Studenten, für einen Praxiseinsatz ins Ausland zu gehen und trägt diesen Aufenthalt auch finanziell.

Diese Chance wollte ich unbedingt wahrnehmen, da ich überzeugt bin, mich dadurch weiterentwickeln zu können: sprachlich, fachlich und persönlich. Indien als englischsprachiges Land mit einer völlig fremden Kultur, bereits ausgeprägter Technologie, aber auch noch großem Potential, hat mich dabei besonders gereizt.

Am 28.07.2014 beginnt die Reise mit dem Flug von Frankfurt nach Bangalore. Auf der knapp 50 km langen Strecke in meine Wohnung sah ich, wie Indien mitten in der Nacht aussieht. Natürlich wusste ich in etwa, was mich erwartet, aber dies hautnah zu erleben war doch ein ganz besonderes Gefühl.

Alles scheppert und wackelt
Meinen ersten Tag im Stadtteil Whitefield in Bangalore kann ich gut dazu nutzen, den Wohnkomplex „Prestige Shantiniketan“ und die Gegend kennen zu lernen. Meine Wohnung liegt nur 20 Minuten zu Fuß vom Arbeitsplatz entfernt, wofür mich viele meiner Kollegen beneiden, die zum Teil über zwei Stunden mit Bussen unterwegs sind. Die öffentlichen Busse in Indien sind übrigens keinesfalls vergleichbar mit denen, die wir in Deutschland produzieren. Alles scheppert und wackelt aber dafür kommt man für umgerechnet 50 Cent durch die Stadt.

Silicon Valley Indiens
Schnell bemerke ich, dass die Bezeichnung „Silicon Valley Indiens“ für die Stadt Bangalore nicht von ungefähr kommt. Neben Daimler sind hier viele weitere namhafte IT- & Elektronikkonzerne sesshaft, wie zum Beispiel HP, SAP, Intel und IBM, um nur wenige zu nennen.

Nachdem an meinem ersten Arbeitstag am MBRDI alle Formalitäten abgeschlossen sind, werde ich von meinem Team sehr herzlich empfangen. Sofort fühle ich mich wohl unter meinen indischen Kollegen. Die Arbeitsatmosphäre ist – trotz Großraumbüro – absolut angenehm, was an den netten und hilfsbereiten Kollegen, sowie einem motivierten Team liegt.

Das Projekt, an dem ich mitwirken darf heißt Electric Drive Bus in der Abteilung RD I/EE (Research & Development India – Electrics/Electronics), wobei wir uns mit dem Energiemanagement der elektrisch angetriebenen Stadtbusse beschäftigen – ein hoch interessantes Thema. Meine Aufgaben erledige ich hauptsächlich mit MATLAB/Simulink. Damit lassen sich zum Beispiel Simulationen durchführen und Programmcode für die Steuergeräte erstellen.

Nationalsport Cricket
Mit den Kollegen aus meiner Abteilung unternehme ich von Beginn an auch nach Feierabend fast täglich Dinge, wie Besuche in Shopping Malls und Kinos oder abends gemütlich essen gehen. Dabei lerne ich die scharfe indische Küche immer mehr kennen und schätzen. An einem Arbeitstag kann ich an einem Ausflug zum Team Building mit der ganzen Abteilung teilnehmen. Nach den Gruppenspielen (siehe Bild) ist noch genügend Zeit für Aktivitäten wie dem indischen  Nationalsport Cricket, Paintball oder Wasserball.

Am Standort in Bangalore arbeiten über 1800 Menschen (hauptsächlich Ingenieure) in den Abteilungen Produktentwicklung (Cars, Trucks), Interieur/Exterieur, CAE (Computer Aided Engineering), EE (Electrics/Electronics), IT und HR. Das MBRDI ist somit größter Entwicklungsstandort der Daimler AG außerhalb Deutschlands.

Friends will be friends
Am Mercedes-Benz-Standort lerne ich viele deutsche Praktikanten kennen, die ebenfalls hier arbeiten und, wie sich herausstellt, keine 50 Meter von mir entfernt wohnen. Sowohl mit ihnen, als auch mit vielen indischen Kollegen entstehen gute Freundschaften. An jedem Wochenende unternehmen wir gemeinsam kleinere oder größere Ausflüge, wie zum Beispiel Trips nach Goa, Mumbai, Mysore oder nach Coorg in den indischen Western Ghats.

Zwei Wochen Urlaub runden meinen Aufenthalt in Indien perfekt ab. Erstes Reiseziel ist der Norden des Landes mit den Stationen Delhi, Agra und Jaipur. Anfang Oktober geht es dann von Bangalore aus wieder nach Deutschland. Seit ein paar Wochen ist mein Praxiseinsatz beendet und ich stelle fest: Die Zeit war viel zu kurz! Gerne wäre ich noch länger geblieben, doch es begann das neue Semester.

Ich bin sehr dankbar für die unvergesslichen Wochen in Indien, viele neue Freundschaften und die sehr wertvollen Erfahrungen, die ich hier in vieler Hinsicht sammeln durfte.

Bangalore Commertial Street Taj Mahal

Mein Weg zum Werkzeugmechaniker

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Meine Ausbildung als Werkzeugmechaniker bei Daimler begann Anfang Juni 2011 mit der Onlinebewerbung. Nach ein bis zwei Monaten bekam ich ein Schreiben von Daimler, worin stand dass ich zum Einstellungstest und Einstellungsgespräch eingeladen bin. Als erstes folgte der Einstellungstest, indem mathematisches Wissen, technisches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Konzentrationsaufgaben und ein kleiner Teil „Deutsch“ abgefragt wurden.

Eine Woche später folgte das Einstellungsgespräch, wo über den Beruf aber auch über persönliche Dinge, wie Hobbys, Laufbahn, Familie, Erfahrungen usw befragt wurde. Vor dem Gespräch war ich sehr aufgeregt, weil ich nicht wusste was auf mich zukommt. Doch nach kurzer Zeit legte sich meine Aufregung, da das Gespräch ruhig und entspannt verlief.

Nach einiger Zeit kam erneut ein Schreiben, worin stand, dass ich einen Termin beim Werksarzt zur Gesundheitsuntersuchung habe. Nachdem die Untersuchung keine Mängel gezeigt hat, kam eine Woche später der Ausbildungsvertrag und somit die Zusage per Post, wobei ich zusätzlich neben der Ausbildung noch die Fachhochschulreife absolviere.

Ausbildungsbeginn
Als ich ein Jahr später die mittlere Reife erfolgreich abgeschlossen hatte begann meine Ausbildung im September 2012. Da zu Beginn alles neu war, war ich etwas angespannt. Am Anfang wurde viel Organisatorisches gemacht, die Arbeitskleidung ausgeteilt, Schließfächer und Werkbänke zugeteilt, Bilder und Werksführung gemacht. Die erste Woche war ziemlich ruhig, da man sich noch nicht kannte und sich deswegen zurückhielt.

Orientierungsworkshop
Mit der Zeit wurden alle offener und im November 2012 kam dann der Orientierungsworkshop. In dieser Woche stellte ich fest mit wem ich gut zurechtkomme und schloss auch schon gute Freundschaften. Hilfreich waren dabei auch die gemeinsamen Ausflüge und verschiedene Vertrauensübungen.

Die Kniehebelpresse
Nach dieser ereignisreichen und lustigen Woche begannen die ersten Versetzungen wie konventionelles Drehen und Fräsen, MAG Schweißen, Pneumatik, Blechbearbeitung, ebenso erlernte ich das Bohren und die manuelle Bearbeitungsverfahren. In den Versetzungsbereichen fertigten wir die Einzelteile für unser Projekt im ersten Lehrjahr, die Kniehebelpresse an, um sie später zu einer Baugruppe zu montieren.

Natürlich musste ich auch noch in die Schule, diese fand blockweise statt, d.h. ich musste alle zwei bis drei Wochen in die Schule, die dann ebenfalls zwei bis drei Wochen ging. Nach dem ersten Jahr hatte ich sehr viel dazu gelernt und fühlte mich mit der Wahl des Ausbildungsberufes bestätigt.

Folgeschneidwerkzeug

Zweites Lehrjahr
Das zweite Lehrjahr begann damit, dass meine Gruppe und ich das neue Projekt „Das Folgeschneidwerkzeug“ ausführlich erklärt bekamen von meinem Ausbilder in Form von einer einwöchigen Vorbereitungswoche „Technische-Kommunikation“. Hier habe ich die Einzelteile gezeichnet und mich mit dem Aufbau und den Zeichnungen des Schneidwerkzeugs auseinander gesetzt.

Gruppenarbeit im Werk Gaggenau und Zwischenprüfung
Diese Vorbereitung wird nur im Werk Gaggenau durchgeführt und ist daher einmalig. Und dann begann auch schon die Fertigung des Folgeschneidwerkzeuges. Die Einzelteile wurden anfangs in Gruppenarbeit gefertigt und später war dann jeder für sein Schneidwerkzeug selbst verantwortlich. Zwischenzeitlich hatten ich in diesem Jahr auch erneut Versetzungen und nicht zu vergessen meine Zwischenprüfung bzw. Teilprüfung 1, wobei alle erlernten Fähigkeiten in der Praxis und in der Theorie gefordert waren, für den Praktischen Teil hatte ich 6,5 Stunden Bearbeitungszeit und für den theoretischen Teil ca. 2 Stunden.

Umformwerkzeug Druckluftmotor

Der Druckluftmotor
Die Versetzungsbereiche in diesem Jahr waren unter anderem CNC-Drehen und Fräsen und Elektropneumatik, in denen ich ein weiteres Projekt „Druckluftmotor“ anfertigte. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres wurde das Umformwerkzeug angefertigt, doch dies geschah ausschließlich in Gruppenarbeit. Bei dem Thema fachlich richtiges Vorgehen gab es das eine oder andere Mal größere Komplikationen, sodass ich einige Einzelteile so verändern musste, dass die Funktion des Werkzeugs wieder gewährleistet war. Durch diese Fehler hab ich Erfahrungen gesammelt und gelernt eigenständig Lösungen zu finden, aber auch diese Fehler zukünftig zu vermeiden.

Entwicklungsworkshop zur Vorbereitung auf das 3. Lehrjahr
Der Inhalt des Schulstoffes zog an, da ich den Teil 1 Prüfungen immer näher gekommen bin. Wie auch schon im ersten Lehrjahr gab es im zweiten erneut einen Entwicklungsworkshop (EWS2), doch diesmal ging es auch um die Vorbereitung des dritten Lehrjahres. Da ich im dritten Lehrjahr von dem Ausbildungsbereich ins Werk versetzt wurde und daher einen neuen Meister bekomme, hatte ich die Chance ihn im EWS2 kennen zu lernen. Genauso wurde im EWS2 ein Feedback zum fast vergangenen zweiten Lehrjahr gegeben.

Werkzeugbau: Erodieren und Lehrenbohren
Mittlerweile bin ich im Werkzeugbau im Bereich des Erodierens und Lehrenbohren. Ich habe sehr viel neue Eindrücke bekommen und muss mich an Anfang noch gedulden, bevor ich selbst anpacken kann, da diese Maschinen sehr komplex zu bedienen sind, weil sie eine spezielle Computersprache besitzen. Insbesondere beim Thema erodieren. Ich freue mich und bin auch gespannt was ich noch alles erleben und welche Erfahrungen ich sammeln werde, bis meine Ausbildung im Sommer 2015 beendet ist.

 

Frau im Blaumann

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Mit meiner Bewerbung bei der Mercedes-Benz Niederlassung Rhein-Ruhr habe ich eine sehr gute Wahl getroffen. Es ist einer der wenigen Betriebe mit einer Frauenumkleide inkl. Dusche und einer separaten Damentoilette. All das konnte mir kein anderer Betrieb in der näheren Umgebung bieten, denn Frauen im Blaumann sind eine seltene „Spezies“ – aber auf dem Vormarsch.

Ich bin jetzt im zweiten Ausbildungsjahr als Kfz-Mechatronikerin in der Niederlassung Rhein-Ruhr und habe meine Entscheidung, diesen Beruf zu erlernen nicht bereut. Es macht mir sehr viel Spaß, technische Dinge zu erlernen und mich neuen Aufgaben zu stellen.

Am Anfang der Ausbildung waren wir zuerst 3 Wochen im Werk Düsseldorf, um dort als erstes unsere technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ein U-förmiges Stück Stahl musste auf gewisse Maße zu Recht gefeilt werden. Da die Jungs mehr Kraft haben als ich, war ich zunächst etwas skeptisch ob ich es überhaupt schaffen würde, doch es bewies sich das Gegenteil.

Ich war sehr stolz darauf die Schnellste gewesen zu sein, was viele der männlichen Azubis und sogar die Ausbilder überrascht hat.

Nicht nur dort wurde ich unterschätzt, auch von vielen Kunden werde ich auf eine harte Probe gestellt. Wenn ich nach vorne zum Kunden gerufen werde um ihn nach seinem Anliegen zu fragen, schauen die meisten zuerst verdutzt. Dann wird ihnen klar, dass ich jetzt für ihren Leuchtmittelaustausch, die Reifendruck-, Ölkontrolle oder ähnliches zuständig bin. Meistens verzieht sich kurz die Mimik und anschließend folgt die Aussage: “Sie sind ja eine Frau“. Ich setze mein charmantes Lächeln auf und mache unbeirrt weiter…

Dann folgt die Fragestunde: „Sind sie wirklich in der Werkstatt tätig? Ich meine so richtig mit dem Schraubendreher am Auto und so? Können Sie das auch bzw. sind Sie dafür geeignet?“. Besonders amüsant ist auch die Frage, ob ich eine Kurzzeitpraktikantin sei. Ich stelle mir dann die Frage, woran die Kunden das erkennen wollen. Ehrlich beantworte ich ihm alle seine Fragen denn ich weiß, dass es nur sehr wenige Frauen in diesem Beruf gibt und dass es für die meisten am Anfang ungewohnt zu sein scheint. Doch letztendlich überzeuge ich mit meiner guten Arbeit, sodass der Kunde sehr zufrieden ist.

Anders dagegen sind die weiblichen Kunden, die mich mit einem Lächeln und den Worten: “Oh wie schön, endlich mal eine Frau.“ empfangen. Sie sind immer sehr aufgeschlossen und freuen sich von einer Frau beraten zu werden. Das Fragenpotenzial ist eher fachbezogen z.B. ob es Hilfsmittel für die körperlich anstrengenden Tätigkeiten gibt oder ich wegen meiner zierlichen Finger knifflige Sonderaufträge bekomme. Auch diese Fragen beantworte ich gerne. Trotz all diesen Klischees macht mir der Umgang mit den Kunden sehr viel Spaß.

Eine weitere Besonderheit der Ausbildung ist das Fahrsicherheitstraining, was am Anfang der Ausbildung stattfindet. Wir durften Wasserfontänen ausweichen, haben unser Heck ausbrechen lassen und durften die Grenzen der Fahrzeuge testen, die wir von der Niederlassung gestellt bekommen haben. Dabei ging natürlich nie alles glatt, wir drehten uns mehrfach, konnten den Fontänen nicht immer ausweichen und blieben in der Wassermenge stehen.

Dabei stand nicht nur der Spaßfaktor an oberster Stelle, sondern auch der Zusammenhalt untereinander sowie der sichere Umgang mit den Fahrzeugen.

Innerhalb der Ausbildung durfte ich auch die Stuzubi in Düsseldorf besuchen, um dort anderen Bewerbern einen Einblick in die technische Ausbildung der Daimler AG zu verschaffen. Da die Ausbildung sehr abwechslungsreich ist, bleibt man motiviert und kann gleichzeitig in verschiedenen Bereichen Erfahrung sammeln. Aus diesem Grund konnte ich den potenziellen Auszubildenden auf der Messe viel berichten.

Nach der bestandenen Prüfung ist mein nächstes Ziel, nebenberuflich meinen Meister zu machen. Ich hoffe auf eine spannende zweite Hälfte der Ausbildung.

Facelift für das Daimler-Blog

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Relaunch 2015: Heute wurde der Schalter umgelegt und das Daimler-Blog erscheint nun in neuem Gewand und überarbeiteter Funktionalität.

Zwei Jahre nach dem Start des Daimler-Blogs gab es im Oktober 2009 einen ersten Relaunch, bei dem das klassische Tagebuchformat auf ein Magazinformat umgestellt wurde. Dieses Design blieb für fünf Jahre unverändert, ein langer Zeitraum im Bereich der Online-Medien.

An den Inhalten ändert sich nichts, lediglich Design und Funktionalität sind nun wieder auf der Höhe der Zeit. 1059 Beiträge, verfasst von 687 Autoren können weiterhin chronologisch, über Kategorien, über Schlagwörter, über die Autoren oder über die Suchfunktion durchstöbert werden.

Worin bestehen die wichtigsten Neuerungen und welche Vorteile bieten sie? Wie war der Ablauf, bis der Relaunch stand?

Daimler-Blog im responsiven Design

Früher entwickelte man Webseiten für die beliebtesten Bildschirmauflösungen von Desktop-Computern (viel verwendet: 1024×768 Pixel). Heute werden Webseiten immer mehr über mobile Geräte, wie Smartphones oder Tablets abgerufen. Im Jahr 2014 waren es im Durchschnitt acht Prozent der Besucher, die über Smartphone oder Tablet auf das Daimler-Blog kamen. Die Tendenz ist stark steigend.

Diesem Trend wurde nun Rechnung getragen, indem das neue Design “responsive” ist. Dies bedeutet, dass sich die Darstellung der Website an die jeweilige Bildschirmauflösung automatisch anpasst. Horizontal muss nicht gescrollt werden, weil der Text immer nur bis zum Bildschirmrand läuft; Bilder und Videos sind auf die verfügbare Breite abgestimmt.

Bei geringer Bildschirmbreite gibt es die Möglichkeit, Menüs bei Bedarf auszuklappen. Bei allen Elementen wurde darauf geachtet, dass sie auch mit einem Touchscreen genutzt werden können und die gute Lesbarkeit der Schrift bei jeder Bildschirmgröße gegeben ist. Am Desktop können Sie die Responsive-Funktion ausprobieren, indem sie das Browserfenster schmaler ziehen.

Daimler-Blog mit neuer Startseite

Plakative Bühne: Die neue Startseite hebt auf der so genannten Bühne die neusten drei Artikel ansprechend hervor. Außerdem können wir innerhalb der Bühne als “Empfehlung der Redaktion” auf einen Artikel unabhängig von der Chronologie verweisen und somit eine längere Aufmerksamkeitsspanne für ihn erreichen.

Themenüberblick: Direkt darunter werden “Unsere Themen” (Kategorien) präsentiert, was für neue Besucher einen Überblick über die Themen im Daimler-Blog bietet. Die Themen können direkt angeklickt werden, um alle Artikel aus der jeweiligen Kategorie angezeigt zu bekommen.

Top 5: Jetzt werden “die letzten 5 Kommentare” und die “Top 5 meistgelesenen Artikel” (innerhalb der letzten 30 Tage) mit grafischen Elementen deutlich prominenter als früher dargestellt. Vor allem das Anzeigen der aktuellen Kommentare führt dazu, dass auch ältere Beiträge, die gerade kommentiert werden, wieder stärker gelesen werden. Das passiert übrigens des Öfteren, da unsere Beiträge bei einer Google-Suche eine hohe Relevanz haben und somit unter den ersten Treffern erscheinen.

Autoren: Unter den “Top 5” werden die Autorenfotos von den letzten 5 Autoren gezeigt. Zu einer alphabetischen Übersicht aller Autoren gelangt man über den Link “Alle Autoren”.

Artikel: Als letztes Modul auf der Startseite werden der 4., der 5. und 6. Beitrag in der Chronologie mit einem Bild und einem Kurztext angeteasert. Über eine Paginierung kommt man dann zu allen weiteren Artikeln; dabei geht es rückwärts in der Chronologie mit sechs Artikeln pro Seite.

Daimler-Blog mit neuer Artikelseite

Wenn Sie diesen Artikel hier lesen, erleben Sie bereits die umfangreichen Neuerungen.

Ohne Sidebar: Wir haben uns entschlossen, die Sidebar (bisher rechts neben dem Artikel) wegzulassen. So lenkt nichts ab und der Leser kann sich voll und ganz auf den eigentlichen Inhalt des Artikels fokussieren.

Schriftgröße: Die Schrift wurde deutlich größer und dadurch die Zeichen pro Zeile verringert; beides verbessert die Lesbarkeit.

Autoreninfos: Ein Unternehmen lebt von seinen Mitarbeitern und Menschen interessieren sich für Menschen. Daher bekommen die Autoren mehr Präsenz. Ein größeres Foto vom Autor steht neben der Überschrift, unterhalb des Artikels finden sich (bei kommenden Artikeln) nun auch Informationen über den Autor. Da unsere Autoren hin und wieder auch mal den Job wechseln, kann diese Info bei mehreren Beiträgen durchaus unterschiedlich sein. Die Info gilt somit jeweils zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels.

Themenverwandte Artikel: Ähnliche Artikel, die inhaltlich zum aktuellen Artikel passen, werden unterhalb empfohlen. Nun drei statt bisher zwei, deutlich größer und mit Artikelbild.

Größere Fotos: Die Bilder werden nun größer dargestellt. Bisher hatten die Bilder in den Artikel eine Breite von 660 Pixel. Nun sind es 720 Pixel. Zudem bekommt das Headerfoto ganz oben, mit dem jeder Artikel startet und aus dem das Teaserfoto auf der Startseite und auf den Archivseiten generiert wird, noch mehr Raum: nämlich 940 Pixel in der Breite.

Daimler-Blog mit neuen Erfolgschancen

Wir stellen uns die Frage, ob wir es schaffen, durch den Relaunch und insbesondere die Responsivität und die Nutzerfreundlichkeit für mobiles Lesen insgesamt mehr Leser zu gewinnen, also den Gesamtkuchen der Leserschaft zu vergrößern, oder ob sich einfach nur die Größe der einzelnen Kuchenstücke verändern. Wir sind gespannt, und hoffen natürlich auf einen größeren Kuchen :-)

Daimler-Blog Relaunch als Projekt

Als Online-Medien-Management-Student im 5. Semester an der Hochschule der Medien in Stuttgart absolviere ich mein Praxissemester in der Unternehmenskommunikation, und dort in der Abteilung Onlinekommunikation/Corporate Social Media. Der Zeitraum ist für mich ideal (September 2014 – Februar 2015), denn so konnte ich den gesamten Prozess vom Relaunch des Daimler-Blogs begleiten und mein theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Genau das ist ja auch der Sinn eines Praktikums.

Das neue Design vom Daimler-Blog ist angelehnt an das der neuen Daimler-Karriere Website, die seit Oktober 2014 online ist.

Das Daimler-Blog wird gehostet und gewartet von T-Systems Multimedia Solutions am Standort Stuttgart, die das Daimler-Blog schon seit der Konzeption Anfang 2007 begleiten. T-Systems MMS hat nun auch die technische Umsetzung vom Relaunch durchgeführt. Das erste Meeting war im Oktober 2014, es folgten zwei weitere und Anfang Dezember stand das Design. Danach folgte noch das Feintuning.

Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit und des gegenseitigen Vertrauens konnten wir das Projekt mit geringem Abstimmungsaufwand schlank und agil in etwa drei Monaten abschließen. Ich fand es spannend, diesen Prozess zu begleiten,  meine Feedbacks und Ideen in das Projekt mit einzubringen und jetzt noch während meines Praktikums die Fertigstellung zu erleben. In meiner Zeit hier habe ich viele tolle Geschichten im WordPress-Backend zusammengebaut. Ich bin begeistert, diese Blog-Artikel jetzt im neuen modernen Design zu sehen.

Was meinen Sie zum neuen Design vom Daimler-Blog? Das Blog-Team und ich freuen uns über Ihr Feedback! Sie wissen, das Web ist immer im ständigen Beta-Status und auch wir sind nicht perfekt.

Wir legen auch weiterhin großen Wert auf einen offenen Umgang miteinander; deshalb verlosen wir unter den ersten fünf Kommentatoren, die auf einem Smartphone oder Tablet einen Bug finden, einen Mercedes-Benz Classic Kalender 2015 – frei nach dem Motto “Zukunft braucht Herkunft”.

VANtastisch – als Praktikantin bei den Nutzfahrzeugen

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Praktikant im Bereich ‚Globale Kommunikation Daimler Nutzfahrzeuge‘ – mit dem Ziel, Praxiserfahrung während des Studiums zu sammeln, bewarb ich mich um eine sechsmonatige Tätigkeit als Unterstützer des Teams ‚Produktkommunikation Mercedes-Benz Vans’, erfreulicherweise erfolgreich.

Bereits das Vorstellungsgespräch verlief vielversprechend, da mir mitgeteilt wurde, dass nicht nur die Vor- und Nachbereitung von internationalen Veranstaltungen zu meinem Tätigkeitsbereich gehören sollten, sondern auch die Teilnahme. Zu Anfang waren die neuen Informationen noch sehr komplex, doch mit der Zeit begann ich ein Verständnis für die Fahrzeuge zu entwickeln.

Während ich mich langsam heimisch fühlte und an mein Pendler-Dasein
(Mannheim – Stuttgart) gewöhnte, stand auch schon die erste Veranstaltung an – die
Marco Polo-Premiere. Derweil ich das Reisemobil schon live begutachten durfte, musste sich die Presse noch gedulden, bis der Vorhang auf der Bühne hochgezogen wurde. Aber erst einmal hieß es: Location Check.

Der Ausstellungsraum des Lofthauses in Düsseldorf veranschaulichte auf der einen Seite mit Kugelgrill und eleganten Campingmöbeln und auf der anderen Seite mit Tischkicker und trendigem Kühlschrank die Lebenswelten der Reisemobile Marco Polo und Marco Polo ACTIVITY und mich überkam sofort die Lust, selbst auf Campingreise zu gehen.

Besonders freute mich, diejenigen Exponate wiederzufinden, welche mein Team für dieses Event ausgewählt hatte. Um mich nicht direkt als Praktikant zu outen, mischte ich mich in die bunte Menge aus Journalisten und führte auf Anhieb interessante Gespräche.

Viel Zeit, mich mit den Eindrücken meines ersten Events zu beschäftigen, blieb mir nicht – es galt die nächste Veranstaltung zu planen. Während die Vorbereitung der Marco Polo-Premiere noch überwiegend in den Aufgabenbereich meiner Vorgängerin fiel, die mir schweren Herzens den Launch des Edel-Reisemobils überließ, sollte ich nun auch von Anfang an beim Planungsprozess dabei sein.

Das war ich nur allzu gerne, denn die Vorbereitung der Pressefahrveranstaltung des neuen Vito im spanischen Vitoria war super spannend. Dabei wurde mir wiederholt bewusst, auf wie viele Kleinigkeiten geachtet werden muss und wie zeitaufwendig die Eventplanung ist.

Ein Info-Booklet mit organisatorischem Inhalt für die Mitarbeiter musste erstellt werden, zur Pressemappe gehörten selbstverständlich Texte und das passende Layout, eine Besichtigung der Veranstaltungsorte Bilbao und Vitoria mit den geplanten Locations stand an, um vor Ort keine unangenehmen Überraschungen zu erleben und außerdem galt es ein Fotoshooting zu organisieren.

Umso intensiver ich in die Planung involviert wurde, desto mehr freute ich mich natürlich auf die Umsetzung der kreativen Ideen und wartete gespannt auf den Antritt meiner ersten mehrtägigen Dienstreise.

Mit Laptop und Koffer gewappnet startete dann am frühen Morgen des 28.09.2014, einen Tag vor offiziellem Veranstaltungsbeginn, die aufregende Reise. Nachdem wir unser Gepäck eingesammelt hatten, machten wir uns auf, das Erprobungsgebiet inklusive Zwischenhalte zu erkunden. Also quasi das Erleben aus Sicht des Journalisten. Unser Weg führte am imposanten Guggenheim Museum in Bilbao vorbei zum Museo Maritimo Ria de Bilbao, an dem eine umgebaute Bootswerkstatt die Journalisten zum Mittagessen einladen sollte.

Weiter ging die Testfahrt über einen nicht enden wollenden Berg mit unzähligen Kurven, der einen widerstandsfähigen Magen bei den Mitfahrenden voraussetzte. Angekommen am Kloster Urkioloa lud ein kleines Café zu Kaffee und Gepäck ein.

Für die erste Veranstaltungswoche wurde ich fest für das Werk Vitoria eingeteilt, wo der Vito und auch die V-Klasse produziert werden. Dort angekommen war der Empfang sehr herzlich. Das Highlight bestand aus der Werksführung, die von spanischen Mitarbeitern, welche alle sehr gut deutsch sprachen, durchgeführt wurde.

Das Einsetzen meiner Spanisch-Grundkenntnisse musste ich mir nun also fürs Hotel aufheben. Die Journalisten sollten die drei Stationen Rohbau, Lackierung und Endmontage besichtigen. Meine Aufgabe lag darin, täglich eine der drei Gruppen auf der Führung zu begleiten. Vor allem freute ich mich über die Möglichkeit des persönlichen Kontaktes zu den internationalen Fachjournalisten und die damit verbundene Verantwortung.

Die tägliche Werksführung wurde nicht langweilig und hätte mir jemand vorher gesagt, wie interessant die einzelnen Stationen des Produktionsprozesses sein würden, hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. Daraus entstand auch ein echtes Zeitproblem, da es den Journalisten genauso ging, sie aber nicht zu spät zum Flughafen kommen durften. Somit fiel mir leider auch manchmal die unliebsame Rolle zu, symbolisch auf die Uhr zu zeigen, wenn einer der Mitarbeiter zu enthusiastisch und ausladend erzählte. Mir hatten es vor allem Rohbau und Endmontage angetan und wie ein kleines Kind wurde ich jedes Mal aufs Neue von der Dynamik der Roboter und den flinken Bewegungen der Arbeiter mitgerissen.

Ja, ich gebe es zu, die Faszination für Automobile kann ich mittlerweile durchaus nachvollziehen. Auch nachmittags kam es durch die anstehenden redaktionellen und administrativen Aufgaben nicht zur Eintönigkeit und teilweise konnten schon stolz die ersten Berichterstattungen verfolgt werden. Die restlichen Tage vergingen wie im Flug und während ich nach meiner Rückkehr in Deutschland am Stuttgarter Bahnhof, inmitten von feierlustigen Wasn-Besuchern, auf meinen Zug nach Hause wartete, konnte ich mit einem müden aber zufriedenen Lächeln die ereignisreichen Tage Revue passieren lassen.

Zurück in Untertürkheim hieß es dann ‚Mercedes-Benz | Hymer Innovationstag‘. Hierbei fiel mir das selbständige arbeiten durchaus leichter, da mir die Abläufe mittlerweile vertraut waren. Ich wusste an welche Ansprechpartner ich mich bei der Vorbereitung wenden musste und auch bei der Veranstaltung selbst konnte ich selbstsicherer auftreten. Aller guten Dinge sind in meinem Fall nicht drei, sondern vier, beziehungsweise dreieinhalb, denn es steht noch eine letzte Veranstaltung an, das Vito 4×4 Winter-Testing in Schweden, bei der ich zeitlich gesehen zumindest die Vorbereitung als Projektassistentin miterleben durfte.

Meine Zeit bei der Daimler AG ist jetzt am Ende angelangt und ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Nun steht meine Bachelor-Arbeit bevor und auch die Bewerbung für den Master rückt näher. Zwar freue ich mich auf meinen zukünftigen Lebensweg, doch ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, nicht um 5.30 Uhr aufzustehen, sich morgens keine Gedanken zu machen, ob die Bahn pünktlich kommt und nicht mehr mit meinen Arbeitskollegen lachen, denken und sich manchmal auch ärgern zu können.


Von der Schulbank ins Büromanagement

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Schon während meiner Schulzeit war mir klar: Nach dem Abschluss wollte ich zu Mercedes-Benz, denn ich hatte von Anfang an den (bescheidenen) Anspruch: “Das Beste oder Nichts”. Nach dem Bewerbungsverfahren mit Online-Test, Vorort-Test und einem Gespräch war ich unglaublich glücklich, als ich endlich meinen Ausbildungsvertrag in den Händen hielt. Ich hatte es tatsächlich geschafft! Zu meiner Freude kam allerdings auch eine gewisse Aufregung. Ich hatte bis jetzt mein ganzes Leben die Schulbank gedrückt und sollte jetzt gleich vom ersten Tag an aktiv in mir völlig neue Arbeitsprozesse integriert werden?

Dazu kam auch noch die Tatsache, dass ich mich auf einen neuen Ausbildungsberuf „Kauffrau für Büromanagement“ beworben hatte. Das Berufsbild ist der Nachfolger von „Kauffrau für Bürokommunikation“ – allerdings mit veränderten Inhalten. Somit gibt niemand vor mir, der diese Ausbildung gemacht hat, niemand der bereits Erfahrung mit den neuen Inhalten sammeln konnte.

Einen Monat vor Beginn der Ausbildung wurden mir dann doch meine Sorgen mit einem Paten-Treffen genommen. Denn dort wurden uns Fragen aller Art von den Auszubildenden, die den Beruf Kauffrau für Bürokommunikation erlernen, beantwortet. Außerdem hatte ich so die Möglichkeit, die anderen Auszubildenden kennenzulernen, mit denen ich den Beruf gemeinsam erlernen würde.

Der Rest der Nervosität legte sich am ersten Tag, nachdem ich einige Gesichter vom Paten-Treffen wieder erkannte. In der ersten Woche bekamen wir eine Einführung in den Betrieb. Dazu gehörte neben einem Hausrundgang, einer Werksbesichtigung und einer Gruppensprecherwahl natürlich auch das Auseinandersetzen mit Ausbildungsinhalten, Regelungen und Themen wie Arbeitssicherheit und richtigem Telefonieren. Zusätzlich erhielten wir noch DV-Schulungen und dann ging es los: der erste Fachbereichseinsatz!

Als ich donnerstagmorgens das Sekretariat betrat, wurde ich sofort herzlich empfangen

Meine Fachausbilderin führt das Sekretariat von zwei Abteilungsleiterinnen. Beeindruckend war für mich ab dem ersten Tag die Freundlichkeit und Höflichkeit der Mitarbeiter beider Abteilungen. Schon als ich mich vorstellte, kamen einige auf mich zu und boten mir gleich ihre Hilfe an, falls ich etwas brauchen sollte.

Die ersten Tage dort vergingen wie im Fluge und ich wurde von Anfang an in den Arbeitsablauf integriert. Mit der Zeit wurden auch die Aufgaben, bzw. der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben meiner Leistung und wachsenden Erfahrung angepasst. Anfangs erstellte ich Tagesmappen, später begann ich Termine zu vereinbaren und telefonische Anfragen entgegenzunehmen. Kurze Zeit darauf lernte ich Flüge zu buchen, Reisen zu planen, Büromaterial zu bestellen und Fehlzeiten in das dazugehörige Programm einzutragen. Inzwischen kann ich meine Fachausbilderin während des Urlaubs oder im Krankheitsfall vertreten. Ich bin gespannt, was ich in meinen nächsten Fachbereichseinsätzen im Einkauf, Vertrieb, Personal- und Rechnungswesen erleben werde.

Auch wenn die Berufsschule eine Schule ist, ist es etwas ganz anderes

Zum einen habe ich Teilzeitunterricht. Das bedeutet, dass ich ein- bis zweimal pro Woche in der Schule bin. Und es ist tatsächlich entspannter einmal in der Woche in die Schule zu gehen als jeden Tag. Zum anderen hat sich meine Einstellung zur Schule geändert. Ich sitze nicht mehr im Unterricht und frage mich: „Wieso lernen wir das überhaupt? Das brauche ich doch nie wieder in meinem Leben“ (wie früher im Deutschunterricht, bei Gedichtinterpretationen, und gab es da neulich nicht einen Tweet einer Schülerin?) Denn jetzt brauche ich das, was unterrichtet wird, wirklich für mein späteres Leben und ich habe mich bewusst dafür entschieden.

Zusätzlich bekommen wir immer wieder Schulungen von der Kaufmännischen Berufsausbildung

Dort werden verschiedene Themen behandelt die nützlich für Fachbereichseinsätze oder Berufsschule sind oder in denen wir uns mit Fragen rund um den Konzern auseinandersetzen. So hatten wir beispielsweise eine Schulung zum Thema Compliance. In einer anderen Schulung zu dem Thema Präsentationstechniken wurden wir z. B. darüber informiert, wann wir wie mit welchen Medien und unter Beachtung der nonverbalen Kommunikation den größten Erfolg bzw. den gewünschten Effekt erzielen und durften uns auch gleich ausprobieren.

Überrascht haben mich die „Gesundheitstage“, die für uns Auszubildende stattfinden. Zum einen werden wir über verschiedene Themen wie Ergonomie, gesunde Ernährung und Sport vertraut gemacht. Zum anderen haben wir mehrere Termine im Fitnessstudio, wo wir uns mit den Sportgeräten und den verschiedenen Trainings-Möglichkeiten die wir haben, zu befassen. Es beeindruckt mich, dass ein Arbeitgeber so eine große Palette an Angeboten hat und von Beginn der Ausbildung auch über das Themenfeld Gesundheit informiert.

Ein Highlight war für mich das einwöchige Seminar „Ich und die Gruppe“. Dort haben wir uns intensiv mit den Themen Kommunikation, Kooperation, Wahrnehmung und Konfliktmanagement beschäftigt. Durch Gruppenarbeit und Vertrauensspiele sind wir als Gruppe ein Stück mehr zusammengewachsen. Und natürlich durch die Schneeballschlachten…

Das Schönste an der Ausbildung, finde ich zumindest,  ist, wenn man abends gut gelaunt nach Hause kommt (vorausgesetzt die Bahn streikt nicht) und man zu sich selbst sagen kann: “Heute habe ich mein Bestes gegeben und gute Arbeit geleistet!“ Ich bin davon überzeugt, dass ich nirgendwo einen besseren Berufsstart hätte haben können als hier!

Lass doch mal was mit WhatsApp machen …

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„Was macht man eigentlich als Trainee bei Daimler? Wie sieht ein Arbeitstag im Headquarter in Stuttgart aus und auf wen trifft man dort? Begleite unsere Kollegin Edith per WhatsApp einen ganzen Arbeitstag lang durch ihren Bereich und erfahre mehr über Ediths Job und ihre bisherigen Erfahrungen.“ Das war der Aufruf zur WhatsApp-Aktion der Kollegen aus dem Personalmarketing.

WhatsApp ist mittlerweile mein Kommunikationsmittel Nummer 1; ich rede zwar auch sehr viel und sehr gerne, aber über die App kann ich live Fotos vom Konzert verschicken, meinen Standort mitteilen oder einfach mal mit meinen Freunden drauf los texten, die gerade am anderen Ende der Welt Urlaub machen. WhatsApp ist also immer dabei. Aber kann man darüber auch mögliche Bewerber ansprechen? Mit einer zunächst kryptischen Nachricht kam Martin Maas vom Personalmarketing bei Daimler, bereits im Januar auf mich zu – von einer “coolen” Testimonial-Aktion, bei der ich mitmachen sollte, war da die Rede … mehr hat er mir nicht erzählt.

Das Team vom Personalmarketing kannte ich bereits durch die neue Employer Branding Kampagne: Als CAReer Trainee im Bereich “Communications & Brand Management” bei moovel bin ich eines der Gesichter für das Daimler CAReer Programm, dem Traineeprogramm bei Daimler. Meine CAReer-Ansprechpartnerin aus dem Personalbereich, hatte mich dafür vorgeschlagen und auf einmal standen Fotoshooting, Videodreh und Social Media Kampagne an. In der Kommunikation bewegt man sich normalerweise eher im Hintergrund. Bei Interviewanfragen zum Beispiel, ist es meine Aufgabe nach passenden Interviewpartnern zu suchen und diese zu betreuen. Jetzt stand ich auf einmal selbst vor der Kamera. Ungewohnt!

Nach dem Kampagnenerlebnis wusste ich; wenn Personalmarketing irgendwas plant, dann wird das bestimmt cool. Also habe ich direkt zugesagt. Eine Woche später wurde dann das Geheimnis gelüftet: Potenzielle Bewerber – insbesondere für das CAReer Programm – sollten mich einen Tag lang bei meiner Arbeit über eine WhatsApp-Gruppe begleiten. Sie durften mich mit all ihren Fragen zu Daimler löchern und erfuhren dabei alles, was sie über den Einstieg bei Daimler wissen wollten.

Spontane Reaktion meinerseits: Geniale Idee! Gerade über WhatsApp kann man Studenten und Absolventen überall und jederzeit erreichen. Aber wie das in der Umsetzung aussehen sollte, konnte ich mir noch nicht so richtig vorstellen.

Facebook und Blogs. Als Termin wurde der 24. Februar festgelegt. Eine Woche vorher wurde die Aktion über die Daimler Career Seite auf Facebook angekündigt. Die ersten Rückmeldungen waren durchweg positiv. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich die ersten für den WhatsApp Chat vormerken lassen und es wurden immer mehr. Ein Fachblog für Personalmarketing wurde auf die Aktion aufmerksam und berichtete darüber. Jeder der davon wusste, erwartete nun mit Spannung, wie ein solcher „ WhatsApp Tag“ ablaufen würde und teilte das im Netz und auch so mit. Bloß keinen Erwartungsdruck aufbauen …

Die verschiedenen Projekte meines Traineeships: Bei moovel war ich beim Start von car2go black, einem neuen Carsharing Service mit Mercedes-Benz B-Klassen, dabei, und was man über soziale Netzwerke alles erreichen kann, habe ich während meiner Station im Social Media Team von Mercedes-Benz Cars erfahren. Bei car2go North America habe ich das Presse-Pitching gelernt – mit kurzen prägnanten Texten Journalisten für ein Thema zu interessieren. Aktuell bin ich in der Unternehmenskommunikation in Untertürkheim und Teil meines Jobs ist es, aus einer Vielzahl von Infos, Geschichten zu formen. Heute nennt man das ganz modern „Storytelling“.

Storytelling via WhatsApp. Und auch über WhatsApp kann man mit Bildern und Posts eine interessante Story über den Tagesablauf erzählen. Es ist aber nicht so, dass ich einen Monolog halte; vielmehr findet dort ein Dialog mit den anderen 100 Teilnehmern statt. Jeder Teilnehmer kann Fragen stellen, Kommentieren oder selbst posten. Ich hatte mir zwar schon viele passende Themen für den Tag überlegt, aber richtig planen kann man sowas nicht – die Aktion lebt von Dialog und der daraus resultierenden Interaktion.

Vorgehensweise: Ich solle über meinen Tag berichten und das Team vom Personalmarketing beantwortet dann über die WhatsApp Web Applikation alle Fragen zu Einstieg und Karriere. Über sogenannte „private Chats“ würde das Team auch ganz spezifische Karrierefragen der Teilnehmer beantworten. Alles klar? Gut! Denn am nächsten Morgen stand ich um 8:45 Uhr vorm Werkstor. Und kurz darauf konnte ich auch schon lostexten! Sagte ich eigentlich schon, dass ich mich auf die Aktion freute?

Kommunikation auf allen Kanälen. In der ersten Stunde kamen gefühlte 300 Nachrichten an – die Teilnehmer waren mindestens genauso motiviert wie wir – Fragen, Grüße, Kommentare wurden in einer Geschwindigkeit gepostet, da kam ich mit dem Lesen kaum hinterher. Über Telefon, E-Mail und natürlich WhatsApp war ich auch immer in Kontakt mit den Kollegen vom Personalmarketing. Die hatten allerdings einen kleinen Vorteil, denn sie saßen vor dem PC mit Tastatur. Ich hingegen huschte mit flinken Fingern über den Touchscreen – da war selbst das Handy manchmal überfordert und blieb gerne mal hängen.

Besonderheiten. Neben meiner Arbeit wollte ich auch einige Besonderheiten im Werk Untertürkheim aufzeigen: Zum Beispiel die lange Schlange an der Kaffeebar, hinter der Baristas wahre Kunstwerke zubereiten. Oder beispielsweise die überragende Ritter Sport Fabrikverkauf-Packung, die man im Mitarbeiter-Shop erwerben kann. Auch bei den Kollegen am PC haben zwischenzeitlich durch die Beantwortung von fast 100 privaten Chats die Tastaturen geglüht!

Resümee. Nach knapp 7 Stunden und vielen verwunderten Blicken, verbunden mit der Frage, wieso ich denn in der Kantine Bilder vom Pastabuffet mache, war der WhatsApp-Tag schon wieder vorbei. Total happy und mit leicht schwirrendem Kopf war mein Resümee: Total coole Aktion! Ich war völlig begeistert von der positiven Stimmung in der Gruppe, denn man kriegt ja bei WhatsApp auch direkt Feedback!

Das war wirklich Zielgruppe! Was am besten ankam? Der Einblick in den Arbeitsalltag einer Daimler-Mitarbeiterin und die Gelegenheit auf die eigenen Karrierefragen sofort Antworten zu bekommen. Der Austausch war für uns genauso spannend: Aus erster Hand erfährt man, was Bewerber beschäftigt und was sie erwarten – für uns ist das wertvoller Input! Die Teilnehmer fanden es also gut, wir auch, dann würde ich sagen, „machen wir wieder“, oder?

Was mich zum Schluss noch interessieren würde: Nutzt ihr (und wenn ja, wie) WhatsApp? Seht ihr es als sinnvolle Möglichkeit an, um mit Unternehmen in Kontakt zu kommen?

Von der Eifel über Freiburg nach Rumänien

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Angefangen hat alles vor fast drei Jahren, im September 2012. Damals zog ich aus der Vulkaneifel nach Freiburg, um in der dort ansässigen Mercedes-Benz-Niederlassung meine Ausbildung zum Automobilkaufmann zu beginnen.

Schon seit dem Start meiner Ausbildung hatte ich immer den Wunsch, einen Abstecher ins Ausland zu machen. Schließlich wusste ich schon zu diesem Zeitpunkt, dass ich mir mit Daimler ein weltweit tätiges Unternehmen ausgesucht hatte. Bei internen Recherchen stieß ich auf das „Daimler Trainee goes Global Programm“-genau das Richtige für mich. Sofort begann ich mit der tieferen Recherche und nahm ersten Kontakt zu den Verantwortlichen auf.

Dran bleiben

Wie ich schnell merkte, braucht man für die Vorbereitung eines Auslandaufenthaltes eine ganz wichtige Eigenschaft – und zwar Geduld. Denn ohne diese befinden sich schwache Gemüter schon mal schnell am Rande des Nervenzusammenbruchs. Aber ich wollte ja unbedingt, und deshalb blieb ich dran. Telefonate hier, Gespräche da, E-Mail-Verkehr dort, teilweise hatte ich das Gefühl, ich sei die größte Nervensäge des Daimler-Konzerns. Aber gut, andererseits hat dieses ganze Hin und Her mir auch gezeigt, dass es sich lohnt an einer Sache dranzubleiben.

Nachdem ich die Hoffnung auf einen Platz eigentlich schon fast aufgegeben hatte, kam dann im September 2014 doch noch eine positive Nachricht zurück. Nein, nicht aus London, Madrid oder einer anderen beliebten europäischen Hauptstadt, die Antwort kam aus Bukarest in Rumänien! Okay gut, im ersten Moment musste ich schon schlucken. Rumänien?! Ist da Mercedes-Benz überhaupt vertreten, bzw. kann das ein wichtiger Markt sein? Das waren nur die ersten Fragen, die mir zu Beginn durch den Kopf gingen. Nun ja, ich konnte mich doch dann relativ schnell mit dem Gedanken, den Monat in Rumänien zu verbringen, anfreunden. Denn schließlich musste ich die Reise auch nicht alleine antreten. Wir hatten zwei Plätze für das Azubiaustauschprogramm bekommen. Daniel Hauger, ein Azubikollege von mir und ebenfalls kaufmännisch, durfte auch mit nach Rumänien.

Besuch vom CEO

Ab dem Zeitpunkt der Zusage ging alles relativ schnell! Nach Buchen des Fluges und der Unterkunft erhielten wir eine Mail vom CEO von Mercedes-Benz Romania. Er wollte uns beide kennen lernen und Freiburg einen Besuch abstatten. Mann, waren wir aufgeregt vor diesem Besuch. Uns hätte vielleicht vorher mal einer sagen können, dass der CEO kein Rumäne, sondern Deutscher ist, das hätte die ganze Aufregung um seinen Besuch wesentlich verringert. In dem Gespräch ging es dann lediglich um das erste Kennenlernen und um unsere zu bearbeitenden Projekte.

Los geht’s

Im Januar 2015 war es dann endlich soweit! Nach einem zweistündigen Flug erreichten wir Bukarest, die Hauptstadt Rumäniens, und unsere neue Heimat für den nächsten Monat. Unser erster Eindruck? Naja, doch eher gewöhnungsbedürftig! Nachdem wir durch einen Fahrer abgeholt und zum Bürogebäude, in dem sich Daimler befindet, gebracht wurden, trafen wir dort auf unsere neuen Chefs, einmal den CEO und einmal den Direktor des After-Sales Bereichs. Von ihnen wurden uns unsere jeweiligen Projekte vorgestellt, die wir während unseres Aufenthaltes bearbeiten sollten.

In Projekt 1 ging es um das Erstellen eines Arbeitsablaufes für Teilekampagnen. Projekt 2 beinhaltete das Erstellen sogenannter „Road Maps“, ein Kontrollinstrument für den CEO, damit dieser immer auf dem laufenden Stand, bezüglich der Arbeit aller Abteilungen ist. Ich entschied mich für Projekt 1, demnach mein Kollege für Projekt 2. Nachdem wir unsere Projekte zugeteilt bekommen hatten, wurden wir vom Fahrer zu unserer Wohnung gebracht. Diese befand sich direkt im Herzen von Bukarest, nur wenige Meter von der Altstadt entfernt.Ehrlich gesagt hätte ich mich, beim ersten Anblick der Außenfassade, am liebsten wieder in den Flieger Richtung Deutschland gesetzt.

Der erste Eindruck

Es ist halt doch ein etwas anderes Flair, das manche Überbleibsel aus der kommunistischen Vergangenheit ausstrahlen. Das Innere der Wohnung konnte dann aber überzeugen. Nach einem kurzen Nickerchen fingen wir direkt schon damit an, das neue Umfeld zu erkunden. Nach anfänglichen Zweifeln fanden wir dann doch noch relativ schnell heraus, dass Bukarest eine wirklich tolle Stadt ist. Am ersten Abend wollten wir unbedingt ein traditionelles Restaurant besuchen. Gut, das war der Plan. Allerdings landeten wir schlussendlich dann doch im Restaurant einer bekannten Fast-Food-Kette.

Nachdem wir den Rest des Wochenendes mit Kulturprogramm verbracht hatten, starteten wir montags zu unserem ersten Arbeitstag. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Personalverantwortliche und einem Rundgang durch das Gebäude und die einzelnen Abteilungen, wurden uns auch schon unsere neuen Kollegen vorgestellt. Eines vorweg, die Kollegen waren einfach super nett und haben uns auch schnell ins Team integriert. Auch die Arbeit an unseren Projekten hat richtig gut funktioniert, da uns die Kollegen bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite standen!

Unsere Freizeit haben wir größtenteils mit dem Erkunden von Bukarest verbracht. Natürlich haben wir uns hier nicht nur der Kultur gewidmet, sondern uns selbstverständlich auch das Nachtleben – zusammen mit unseren neuen Kollegen – angeschaut. Und das ist vor allem eines, abwechslungsreich. Es steht dem in großen deutschen Städten in nichts nach. Also echt sehr empfehlenswert.

Ach übrigens, unsere Projektarbeit musste natürlich auch dem gesamten Management Board präsentiert werden, und das auch noch auf Englisch. Vor der Präsentation hätte uns ein Schluck Baldrian sicher sehr gut getan, so nervös wie wir waren. Allerdings war alles, wie meistens, nur halb so schlimm wie gedacht und wir erhielten ein positives Feedback.

Liebe auf den zweiten Blick

Nachdem wir uns schnell eingelebt hatten, gingen die vier Wochen super schnell vorüber. Wir hatten eine spannende, aufregende Zeit mit vielen Erlebnissen. Wir haben auch festgestellt, dass man Bukarest bzw. Rumänien zu Unrecht ein wenig verschmäht, da dieses Land doch auch wirklich viele schöne Ecken hat. Wir haben tolle Erfahrungen sammeln können und nette Menschen kennen gelernt, mit denen wir den Kontakt aufrecht halten werden. Und vielleicht heißt es bereits diesen Sommer wieder: „Buna ziua Bucuresti!“ (Hallo Bukarest)

Post aus Peking

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Seit sieben Monaten bin ich nun als Expat für Daimler in Peking im Bereich Produktionsplanung und nach dem euphorischen Beginn meines Einsatzes ist es an der Zeit für einen Blogbeitrag. Er wird vielleicht etwas nachdenklich. Aber nicht minder euphorisch.

Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass sich alles sehr schnell einspielt und die anfängliche (An-)Spannung schnell einer Gewohnheit weichen wird. Naja, das ist nur teilweise eingetreten und es hat eine Weile gedauert, bis ich auf den Gedanken gekommen bin, dass es vielleicht gar keine abschließende Eingewöhnungsphase in Peking gibt.

Sprache und Fortbewegungsmittel

Die Wohnung hier ist definitiv ein Rückzugsort und ein Zuhause geworden. Ich habe den ersten “HSK” (einen chinesischen Sprachtest) geschafft und bereite mich für den nächsten vor. Auch den Führerschein habe ich bestanden und eine (rote) B-Klasse geleast (an deren Farb- und Ausstattungswahl ich nur in kommunistischem Ausmaß beteiligt war). Dennoch kann ich nicht vom Ende meiner Eingewöhnungsphase sprechen.

Auf- und Ab-Phasen

Es mangelt dabei weniger an den Phasen. So hatte auch ich die zu erwartenden Aufs und Abs und das nicht nur auf der Waage. Was eine Auf-Phase ist, kann ich Ihnen kurz einleuchtend am Beispiel des Essens erklären. Sie können sich nicht vorstellen, was für ein unvergleichliches Geschmackserlebnis eine einfache Schnitte Schwarzbrot mit Käse nach Wochen von Reis und Nudeln auslöst. Schwarzbrot mit Käse wird plötzlich zu einem der besten Essen der Welt. Wenn sie in Deutschland auch eine solche Phase erleben möchten, dann können sie das umgekehrte Spiel spielen: Gehen Sie doch mal in ein gutes chinesisches Restaurant und bestellen sich gebratene Dumplings – mein Lieblingsessen hier.

Es mangelt an der Gewohnheit. Diese stellt sich über stabile wiedererkennbare Muster ein, auf die man sich einigermaßen verlassen kann. Auch hier sind es eher die kleinen Dinge im Leben, an denen sich dieser Mangel festmachen lässt.

Instabile Infrastruktur

Zum Beispiel das Thema Drucken: Gerade wenn Zeitdruck herrscht und man mal eben für das Shopfloormeeting noch seinen Statusbericht ausdrucken und aufhängen möchte, erwischt es einen kalt, da nicht nur der Drucker im Büro funktionsunfähig ist, sondern gleich alle im Gebäudetrakt leer, kaputt, oder wegen des Umzug eines Nachbarteams verschwunden sind.

Ebenfalls zunächst nervend war, dass ich eines Tages auf dem Weg zur Arbeit meinen Schleichweg nicht mehr nehmen konnte, weil plötzlich eine Straße fehlte. Zugegeben ein sehr kurioser Fall. Aber beispielhaft dafür, dass im Nachhinein oft mehr unterhaltsame Geschichten bleiben, als ein Grund sich wirklich aufzuregen. Dennoch bleibt es interessant zu beobachten, wie die Gewohnheit hier chancenlos ist.

Was ist ungewöhnlich und was selbstverständlich?

Man könnte jetzt auch anders herum fragen: Was ist eigentlich noch ungewöhnlich für mich? Sicherlich ist es immer weniger der Anblick von chinesischen Schriftzeichen oder der hiesigen Tempeldächer. Auch der Aufenthalt in Peking an sich ist immer weniger ungewöhnlich, was mich auf einen weiteren Gedanken bringt.

Mit einem in Ungarn gebauten Auto eines deutschen Herstellers durch Peking zu fahren, während das Mobiltelefon eines ehemals finnischen Herstellers über etwas namens Bluetooth mit der Freisprechanlage verbunden ist.

Das ist nicht mehr ungewöhnlich, sondern selbstverständliche Gewohnheit geworden. Vielleicht merken Sie, wie einfach sich in diesem Beispielsatz der Ort Peking mit Ihrem Wohnort substituieren lässt, ohne dem Satz seinen scheinbar ungewöhnlichen Charakter zu nehmen.

Die zuerst außergewöhnlichen Begeisterungsmerkmale unserer Produkte verschieben sich mit der Zeit zum Erwartbaren. Meiner Meinung nach sollten wir allerdings vorsichtig sein, einen solchen Mechanismus der Gewohnheit auch von der internationalen Zusammenarbeit zu erwarten oder gar irgendwann eine kulturelle Selbstverständlichkeit auszurufen.

Internationalisierung

Ein Ziel der Produktionsplanung heißt: Internationalisierung. Erfahrbar wird dies für meine Kollegen und mich, ob nun in Deutschland oder hier, schon jetzt in den beiden Projekten mit Namen “NGCC” (New Generation Compact Car) und “MRA Nord” (Mercedes Rear-Wheel Architecture: befindet im Norden des Werksgeländes), in denen wir zusammen mit unseren chinesischen Kollegen in sehr enger Abstimmung stehen. Die Gespräche laufen mal auf Deutsch, Englisch und für mich in sehr kleinen Schritten immer mehr auch auf Chinesisch.

Chinesen leiden, glaube ich, selbst unter ihrer eigenen Sprache und halten sie für fast unmöglich zu lernen. Schwerer als Englisch finde ich es schon, andererseits spielen bei mir in der Wohnanlage schon mal „westliche“ Kinder mit den chinesischen Nachbarkindern und ich stelle im Vorbeigehen neidvoll fest, dass alles selbstverständlich auf Chinesisch abläuft.

Selbst kleine chinesische Sätze werden hier, wie ich finde, (eigentlich) viel zu sehr belobigt, was aber nicht daran liegt, dass ich ein paar Vokabeln gelernt habe, sondern mein kulturelles Interesse sehr wertgeschätzt wird.

Beide Projekte haben sich in den vergangen Monaten deutlich weiter entwickelt. Bei NGCC hatten wir jetzt “Start of Production” des Mercedes-Benz GLA und bei MRA Nord begann der “Engineering Trial”, die technische Erprobungsphase vor einem Produktionsanlauf. Um ehrlich zu sein, bange ich zu einem kleinen Anteil trotz intensiver Vorbereitung immer vor diesen „großen“ Terminen.

Dieses Gefühl, dass da noch ein Thema um die Ecke biegt, welches sich bisher vor mir versteckt hält, ist wohl ein konstanter Begleiter eines Jeden, der einen Anlauf zum ersten Mal begleitet. Dabei verfolgt mich am wenigsten der Gesichtsverlust, sondern vielmehr die Frage, ob wir größere Änderungen noch bearbeitet bekämen.

Eingespieltes Team, Wertschätzung und Vertrauen

Da ist es gut zu wissen, dass wir inzwischen ein eingespieltes Team sind, das über die vergangenen Monate Vertrauen zueinander aufgebaut hat und sich gegenseitig den Rücken stärkt. Es ist möglich, Themen direkt anzusprechen ohne, dass man Sorgen vor Fingerpointing haben muss oder es zur Bloßstellung käme. In großen Strukturen eine immer wieder neue – auch sprachliche – Herausforderung. Egal ob nun zu spät oder gerade rechtzeitig: es ist ein konzentriertes Aufgreifen und Bearbeiten. Das macht dann nicht nur sehr viel Spaß, sondern entspricht rein aus meinem Bauchgefühl heraus dem oben genannten Ziel der Internationalisierung. Sie fußt im Wesentlichen auf gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen.

Anders als die Bluetooth Schnittstelle, bleibt dies für mich ein permanentes Begeisterungsmerkmal, sehr individuell, alles andere als selbstverständlich, richtig schön ungewöhnlich!

In diesem Sinne; viele Grüße aus Peking!

Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker

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Hallo, ich heiße Florian und bin Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker im Werk Berlin, welches übrigens das älteste Werk der Daimler AG ist. Unser Werk mit rund 2600 Mitarbeitern baut keine Autos, sondern fertigt Komponenten und Motoren.

Im Werk Berlin werden Kurbelgehäuse und Zylinderköpfe des V6-Dieselmotors gefertigt, die im Anschluss gleich in unsere Motorenmontage gelangen. Die Camtronic (Ventilhubumschaltung an der Nockenwelle), die in Berlin entwickelt wurde, wird ebenso wie verschiedene Nockenwellen, Getriebeteile, Pumpen und Rails hier gefertigt.

Warum Zerspanungsmechaniker

Ich bin jetzt im dritten Ausbildungsjahr. Angefangen hat alles 2011, bevor ich mein Abitur absolviert habe. Für mich stand schon damals fest, bei einem großen Industrieunternehmen meine Ausbildung zu machen und dort zu arbeiten. Ich war schon immer an Technik interessiert und schraube auch in meiner Freizeit an älteren motorisierten Zweirädern. Ich las dadurch in einem Forum im Internet über den Beruf des Zerspanungsmechanikers und informierte mich weiter.

Zerspanungsmechaniker richten CNC-Fertigungsanlagen für äußerst genaue Werkstücke ein, überwachen diese, optimieren den Prozess und sichern die Qualität. Dabei kommen verschiedene spanende Verfahren wie Drehen, Fräsen, Schleifen, Bohren, Reiben oder Honen zum Einsatz. Das Berufsbild weckte viel Interesse in mir und glücklicherweise bot Mercedes-Benz diese Ausbildung an. Nachdem ich ein mehrstufiges Auswahlverfahren mit Vorort-Test, praktischen Übungen und ärztlichem Test bestehen musste, hielt ich zwei Tage vor Weihnachten meinen Ausbildungsvertrag in den Händen – ein tolles Weihnachtsgeschenk!

Im September 2012 ging es dann los. Ein Umzug nach Berlin lag hinter mir. Nachdem erste Grundlagen, wie Messen und Bohren, geschaffen waren, wurden wir gleich an CNC-Maschinen in unserer Lehrwerkstatt angelernt. Dabei kombinierten wir Theorieunterricht und Praxis an der Maschine.

Augenmerk bis zur ersten Prüfung in der Mitte des zweiten Lehrjahres lag auf den grundlegenden Fertigungstechniken an Dreh-und Fräsmaschinen. Danach wurden wir in Fachbereiche versetzt um die Arbeit an den CNC-Maschinen für unterschiedliche Aufgaben kennenzulernen. Am Ende der Ausbildungszeit, die regulär 3,5 Jahre beträgt, kommen die Azubis wieder in der Berufsausbildung zusammen, um sich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten.

Das Auslandspraktikum

Ein ganz besonderes Erlebnis in der Ausbildung war ein Auslandspraktikum im dritten Lehrjahr. Im zweiten Jahr meiner Ausbildung wurde uns die Möglichkeit gegeben, uns für ein Auslandspraktikum zu bewerben. Kurzentschlossen gab ich meine Bewerbung ab und wenige Zeit später waren 6 Azubis, inklusive mir, ausgewählt. Unser Ziel für diese drei Wochen hieß Kecskemét. Kecskemét liegt ca. 60km südlich von Budapest in Ungarn. Im dortigen Mercedes-Benz-Werk, das im Jahr 2012 eröffnet wurde, wird neben der B-Klasse und dem CLA, neuerdings auch der CLA Shooting-Brake gebaut. Die Werksfläche beträgt ca. 1,6 Mio. m², wovon 250.000 bebaut sind, ähnlich der bebauten Fläche des Werkes Berlin. Beschäftigt sind dort ca. 3600 Mitarbeiter.

Unser Arbeitsplatz befand sich aber nicht im Mercedes-Benz Werk, sondern in der dortigen Ausbildung. Die Ausbildungsstätte befindet sich etwa zehn Kilometer entfernt vom Werk.

Das Projekt

Im Vorhinein mussten einige Planungsarbeiten von uns Azubis durchgeführt werden. Wir nahmen mit unserem Ausbildungsmeister Kontakt zur dortigen Ausbildung auf, um unser Ziel des Aufenthalts zu klären und um Appartements zu organisieren. Unsere Aufgabe sollte sein, Dreh-und Fräsgrundlehrgänge zu geben. Diese verpackten wir in ein Projekt, welches aus einer gefrästen Grundplatte und einem kleinen gedrehten Turm bestand.

Zusätzlich erstellten wir nicht nur Zeichnungen und Ablaufpläne, sondern bereiteten auch Theorieunterricht mit abschließenden Lernzielkontrollen vor.

Los geht’s

Im September 2014 war es endlich soweit. Mit zwei neuen Firmenwagen fuhren wir die rund 1000km bis Kecskemét an einem Tag. Endlich angekommen, konnten wir den Sonntag nochmal bei sonnigen 25°C und einem Eis genießen, bevor wir uns am darauf folgenden Tag in die Arbeit stürzten.

Am ersten Arbeitstag bekamen wir eine ausführliche Werksführung. Es war schon erstaunlich, wie die gewaltigen Stanzwerke die verschiedenen Karosserieteile formten, wie diese verschweißt, lackiert und fertig montiert wurden. Ein großer Unterschied zu unserem Werk.

Am Nachmittag lernten wir anschließend Ausbilder und Ausbildung kennen. Es blieb noch etwas Zeit, um uns dort vorzubereiten und sich mit den Maschinen vertraut zu machen. Die restlichen vier Tage der Woche wurden die ersten ungarischen Tanuló (ungar.: Auszubildender) erfolgreich durch Ihren ersten spanenden Lehrgang von uns begleitet werden. Dabei erhielten sie eine 2:1 Betreuung und wurden Schritt für Schritt angelernt.

Ein Erfolgserlebnis

Die Ausbildung des Werkes in Kecskemét ist wirklich gut ausgestattet. Viele Erfahrungen aus Deutschland sind in das dortige Werk geflossen, so auch in die Ausbildung. Die Maschinen ähnelten sehr der unseren, umso schwieriger war jedoch die Verständigung mit den Azubis. Die Ausbilder sprachen zwar sehr gut Deutsch, die Azubis aber sprachen nur ungarisch und teilweise ein wenig englisch. Kurzerhand haben wir dafür Metaplanwände gestaltet. Präpariert mit den Begriffen wie Drehzahl, Vorschub und diversen Zahlen auf Deutsch und auf Ungarisch, fiel es uns schon viel einfacher.

Sofort merkte man, wie die ungarischen Azubis die Verfahren viel besser verstanden und sich sogar gegenseitig halfen – ein Erfolgserlebnis! Zwischendurch ließen wir den Azubis Zeit sich theoretisches Wissen anzueignen. Glücklicherweise war ein CBT-Lernprogramm (CBT= Computer based training = computerbasierendes Lernen) auf Ungarisch vorhanden, welches wir auf Deutsch auch in Deutschland nutzen. Dieses Lernprogramm vermittelt alle Inhalte spanender Verfahren wie Bohren, Drehen, Fräsen oder auch Schleifen. Dadurch konnten die ungarischen Azubis sehr selbstständig lernen und ihr neues Wissen auch gleich in die Praxis umsetzen.

Ungarn: nicht nur lecker

An den Wochenenden nutzten wir unsere freie Zeit. Drei Mal besuchten wir Ungarns Hauptstadt Budapest, schauten uns die wunderschöne Architektur an und genossen auch hier gutes Essen bei gemütlichem Beisammensein. Das waren rundum gelungene drei Wochen wie wir finden.

Nach Abschluss meiner Ausbildung bin ich Facharbeiter und werde zunächst mit meinen Mitauszubildenden in der Motorenmontage arbeiten. Ich möchte danach weitere Berufserfahrungen sammeln. Den Bildungsweg möchte ich aber weiterhin beibehalten und möglichst ein Studium absolvieren. Daimler bietet dafür unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, eine Betriebsvereinbarung zur Qualifikation und das Daimler Academic Programm (ein gefördertes Studium) an.

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