Auftakt des Gen-Y-Day in der Stuttgarter Innenstadt: In der „Bar 5“ kamen 60 Kolleginnen und Kollegen der Generation Y im Alter von 20 bis 35 Jahren zusammen, um über die beruflichen Wünsche und Möglichkeiten der eigenen Generation zu diskutieren.
Die Daimler AG will die zukunftsorientierte Ausrichtung des Konzerns weiter vorantreiben: von der Arbeitswelt ihrer Mitarbeiter bis zur direkten Beziehung mit ihren Kunden. Dazu sollte in einem zweitägigen Workshop herausgefunden werden, welche Themenfelder und Fragestellungen die so genannte Generation Y bewegen. Zu dieser Generation zählen unsere Kolleginnen und Kollegen, die zwischen 1980 und 1995 geboren sind.
Sind wir respektlos? Fordern wir zu viel? Wollen wir zu wenig arbeiten? Sind wir generell unzufrieden? Das sind nur einige der Vorurteile gegenüber unserer Generation. Genau diese plakativen Fragestellungen waren Ausgangspunkt des Workshops.
25 Prozent der Belegschaft
In den Eröffnungsreden hoben Personalvorstand Wilfried Porth und Betriebsratsvorsitzender des Werkes Untertürkheim, Wolfgang Nieke, die Bedeutung unserer Generation hervor. So macht die Generation Y einen Anteil von 25% innerhalb der Daimler-Belegschaftsstruktur aus. Ein nicht zu vernachlässigender Prozentsatz, dessen besondere Ansprüche berücksichtigt werden sollten.
Spannend war auch der Vortrag von Dr. Steffi Burkhart. So referierte sie beispielsweise über den Sinn, Mitarbeiter zum Nutzen eines Handlaufes beim Treppensteigen zu verpflichten. Diese Erfahrung aus ihrem Berufsleben sollte symbolisch für das ständige Hinterfragen der Generation Y von festgefahrenen, aber nicht notwendigen Prozessen stehen. Sie skizzierte die Gründe, warum die Gen Y ist, wie sie ist: Zum einen ist es das sorglose und behütete Aufwachsen im Elternhaus, zum anderen wollen sie die eigenen Wünsche und Ziele verwirklichen. Dieser Widerspruch macht es der Generation nicht immer leicht.
„Startschuss“
Steffi Burkharts Impulsvortrag war der Startschuss für eine erste Runde anregender Gespräche. Schnell fanden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kleineren Gruppen zusammen, um Gemeinsamkeiten und Erfahrungen auszutauschen.
Der Freitag startete früh, kein Problem allerdings, wenn die Generation Y erst für ein Thema begeistert worden ist. Somit ist das Vorurteil „Generation Y arbeitet nicht gerne“ bereits widerlegt.
Los ging es mit der Diskussion wer wir sein wollen, wo wir hin wollen und was uns wichtig ist. Es wurden Soll-Ist-Analysen durchgeführt. Auf diese Weise haben wir uns vor Augen geführt, wie unser Arbeitsalltag aussehen soll, wenn wir ihn selber bestimmen könnten.
Wir näherten uns der Fragestellung in mehreren Kleingruppen. Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Thema „IT“. In Zeiten von Facebook und WhatsApp sollte es doch Möglichkeiten geben, dass wir uns auch beruflich immer weiter vernetzen und uns die einfache Kommunikation zu eigen machen.
Work-Life-Balance
Wie sieht es in Sachen Work-Life-Balance aus? Müsste es zudem nicht Work-Life-Blending heißen, wie die Vermischung von Berufs- und Privatleben genannt wird? Wir wollen schließlich gar keine Trennung von Beruf- und Privatleben, sondern vielmehr eine eigenständige Einteilung unserer Arbeitszeit – egal zu welcher Uhrzeit.
Wie kann die Daimler AG mobiles Arbeiten ermöglichen und was ist der jungen Generation dabei besonders wichtig? Ist es möglich, Ruhe- und Kreativräume zu schaffen, in denen Stillarbeit oder „kreatives Hirnen“ möglich sind?
Die Stempeluhr hat ausgedient
Auch das Thema Vergütung stand zur Debatte. In vielen Bereichen wird Arbeit nach Zeitaufwand entlohnt. Ist dies noch zeitgemäß oder macht eine Berechnung nach erbrachter Leitung nicht mehr Sinn? Wir wünschen uns mehr Vertrauen und möchten uns von der Stempeluhr trennen.
Auch der zweite Tag neigte sich viel zu schnell dem Ende zu. Wir mussten uns disziplinieren, nur eine bestimmte Anzahl an konkreten Vorschlägen auszuarbeiten. Viele weitere Ideen wurden aber festgehalten und gehen nicht verloren. Am Nachmittag präsentierten wir Herrn Porth und Herrn Nieke unsere Ergebnisse. Bei der Abschlusspräsentation mit dabei waren auch Prof. Dr. Eckhard Kreßel, Lutz Wittig und Michael Gorriz aus dem Führungsteam des HR-Ressorts, sowie Silke Ernst vom Gesamtbetriebsrat. Wilfried Porth und Wolfgang Nieke haben sich bereits zu einigen Themen geäußert und tragen die Vorschläge nun in die entsprechenden Gremien. Für uns bleibt es spannend: In welchen Bereichen werden unsere Vorschläge wohl pilotiert?
Es waren zwei erlebnisreiche Tage, in denen wir uns intensiv mit den verschiedenen Generationen innerhalb der Daimler AG und deren Wünschen auseinander setzen konnten. Wenn es eine Fortsetzung des Workshops gibt, stehen wir gerne wieder dafür bereit!